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Rezensionen zu
Neanderthal

Jens Lubbadeh

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€ 14,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Die Grundidee zu Jens Lubbadehs zweitem Roman nach "Unsterblich" ist faszinierend: was wäre, wenn es der Menschheit endlich gelungen wäre, dass, wofür sie sich sich fürchtet, nämlich das Leiden an Krankheiten und Gendeffekten, aus dem Erbgut entfernt zu haben? Die Menschen würden länger leben, sie wären nur Gesund und Pflegeheime wären überflüssig. Diese ganze Welt scheint ins Wanken zu geraten - zumindest für Komissar Nix. Den der steht vor der Leiche eines jungen Mannes, der - obwohl nicht lange tot und jüngeren Alters - alle Merkmale eines Neandertalers aufweist. Wie kann das sein? Wie kann der Mensch, der gerade dachte, er hätte eine weitere Entwicklugnsstufe erreicht sich plötzlich zurück entwickeln? Der Wissenschaftsjournalist Lubbadeh, der mit "Unsterblich" einen aufrüttelnden, innovativen dystopioschen Roman geschrieben hat, hat hintergründig recherchiert. Als Journalist ist er es gewohnt, wissenschaftliche Huntergründe herauszufinden und zu hinterfragen, diese aber gleichzeitig in allgemeinverständliche Worte zu kleiden und dem Leser so auch schweirigere Fakten verständlich zu machen. Das ist dem Autor gelungen, auch dieses mal. Schon Lubbadehs Erstlingswerk war keines, dass durch überfrachtete Settings zurückgreifen musste, dass mehr Action als Geschichte bot. Auch dies ist Jens Lubbadeh in "Neanderthal" gelungen. Er ist ein Autor der eher leisen Töne; zuweilen fast nüchternd in seiner Schreibweise und bewusst auf grelle Knalleffekte verzichtend. Neben Komissar Nix gibt es noch den blinden Wissenschaftler Max, der alleine schon deswegen Außenseiter ist, weil er eben nichts sehen kann. Für die von Lubbadeh gemalte Welt fast schon empörend und archaisch. Seine Begleiterin Sarah, für die es eher die aufbrausende Natur Max' und nicht diessen fehlendes Augenlicht ist, macht wiederum gerade das den Reiz aus: Max ist ein Mensch, der auf Optimierung verzichtet hat, authentischer und ungeglättet daher kommt. Die Beziehung zwischen den beiden ist eine echte, die auf Tand und schmückendes Beiwerk verzichtet. Die Zwischenmenschliche Komponente konnte Lubbadeh trefflich erzählen. Alleine mit dem Rest der Geschichte hatte ich als Leser Probleme. Nicht nur dass sich Passagen zogen - das hätte ich verkraften können. Doch die teils aprupten Brüche in der Geschichte und vor allem die Exkurse, die ganz andere Themen aufwarfen, so plötzlich in eine andere Richtung gingen wie sie wieder endeten haben mich sehr gestört. Die Geschichte wirkt alles andere als rund. Es schien mir, als hätte der Autor zwischendrin neue Ideen gehabt, diese einbauen wollen und dann och wieder zur ursprünglichen Geschichte zurück gewollt. Auch ändern sich die Protagonisten zu Momenten in der Geschichte, wo es weder erwartbar noch - in meinen Augen - sinnvoll war. Plötzlich fehlte mit dem Wegfall eines Protagonisten das Rückrat der ganzen Story. Ab diesem Moment war das Buch für mich tot. Nicht weil ich diesen Protagonisten so toll gefunden hätte, sondern weil die Geschichte mit ganz anderer Stimmung weiterging. Die Atmosphäre war zerstört und es gelang mir nicht, mit der nun "neuen" Geschichte zurecht zu kommen. Auch wenn ich die Art zu Schreiben und die Mischung aus wissenschaftlichem Ansatz, Sozialkritik und Thriller, die Lubbadeh hier und bereits in "Unsterblich" schuf sehr schätze, hat dieses Buch für mich so gewirkt, als wäre es eine Rohfassung, die noch nicht in Form gebracht worden war.

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Nach dem ambitionierten "Unsterblich" widmet sich Jens Lubbadeh in "Neanderthal" einer neuen und sehr düsteren Zukunftsvision. Welche Auswirkungen könnte das Streben nach Perfektionismus in der Zukunft auf uns Menschen haben? Inhalt: Die "große Depression" geht um und zwingt immer mehr (vor allem junge) Menschen in den Suizid. Einen Grund scheint es nicht zu geben, denn genetische Defekte und Krankheiten sind eigentlich aufgrund von Säuberungen aus dem Erbgut verschwunden. Als ein weiterer Jugendlicher in der Nähe von Düsseldorf in den Tod springt, löst dies eine Reihe merkwürdiger Ereignisse aus: Denn der Tote ähnelt einem Neandertaler und passt so gar nicht in die makellos herangezüchteten Kinder und Jugendliche von 2053. Eigentlich sollten Neandertaler auch seit Ewigkeiten ausgestorben sein...und doch findet man letztendlich weitere Knochen von Neandertalern, die gerade einmal 30 Jahre alt sind. Wie kann das sein? Und was genau steckt hinter der großen Depression? Meine Meinung: Die Grundidee hinter dem Buch finde ich hochspannend und auch sehr aktuell: Würde ich als Vater auch soweit gehen und meinem Kind vor der Geburt durch Eingriffe in das Erbgut ein "perfektes" Leben ermöglichen wollen? Oder riskiere ich stattdessen die Launen der Natur und mögliche Erbkrankheiten - mit dem Resultat, dass mein Kind negativ aus der Masse heraussticht und nicht die gleiche Leistung wie Andere erbringen kann? In diese scheinbar perfekte und gesunde Welt schleicht sich die große Depression ein und rafft unsere künstlich optimierten Kinder dahin. Gleichzeitig taucht ein Jugendlicher aus, dessen DNA einem Neandertaler entspricht und so gar nicht in das aktuelle Weltgeschehen zu passen scheint. Und auch die Anthropologen Max und Sarah entsprechen (beispielsweise aufgrund einer Erblindung) nicht dem Idealbild der Menschen. Gemeinsam mit Kommissar Nix versuchen sie das Rätsel des Neandertalers zu lösen und stoßen auf geheime Machenschaften immer größeren Ausmaßes. Die Grundidee passt also schon einmal, aber dennoch zieht sich der Roman recht in Länge. Einen Pageturner sollte man definitiv nicht erwarten, denn dafür die ist Geschichte einfach zu komplex und der wissenschaftliche Anteil geht recht stark ins Detail. Da sich nur wenig Spannung aufbaut bleibt das Buch eher trocken und ich habe ehrlicherweise lange für die Lektüre benötigt, da das Buch mich nicht fesseln konnte. Eine spannende Idee mit verbesserungswürdiger Umsetzung hatte ich schon bei "Unsterblich" geäußert...ich bin mit deshalb gerade unsicher, ob ich weiteren Büchern des Autors eine Chance geben werde. Fazit: Die Idee von Neanderthal ist hochspannend und sehr aktuell. Leider wirkt die Umsetzung aber eher hölzern und die Geschichte konnte mich nicht fesseln. Ich vergebe deshalb solide 3 Sterne.

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Als Komissar Nix in Düsseldorf zu einem Einsatz geschickt wird, in dem er ein Massengrab vorfindet, dass ungewöhnlicher nicht sein kann, ahnt er noch nicht was für weltumgreifende Machenschaften auf ihn lauern werden. Doch damit nicht genug. Die Leichen entpuppen sich als Neandertaler - doch nicht mehr als 30 Jahre alt... Tja... was soll ich sagen. Ich bin ein wenig hin und her gerissen. Nachdem mich das Erstlingswerk des Autors „Unsterblich“ fesseln und begeistern konnte, tat ich mich mit dem Buch ein wenig schwerer. Das Thema selber ist wahnsinnig interessant und bedenkt man, dass der Autor gut recherchiert hat und auch wissenschaftsjournalist ist, wird man auch viele wahre Ansätze darin finden können. Doch so spannend das Thema auch klang es könnte mich doch nicht ganz mitreißen. Dabei bin ich mir nicht so sicher, ob die Geschichte einfach nicht nur so umgesetzt wurde, wie ich es erwartet habe, oder ob ich einfach etwas anderes erwartet habe. Zusätzliches Problem dabei war: ein paar Wochen vor erscheinen des Buches kam ein kleiner eBook-Apetizer heraus. Quasi die Vorgeschichte zu dem Buch. Ich hab diese gelesen, diese war auch total spannend und ich würde heiß gemacht auf das Buch... also alles gut... und dann kam das Buch... und ich fühlte mich, als ob die Vorgeschichte schon alles wichtige vorweggenommen hatte. Das eigentliche Geheimnis was Nix ja erstmal noch aufklärt war mir schon etwas bekannt... schade... ansonsten hätte sich das lesen des Buches für mich sicherlich anders entwickelt. Denn die Geschichte war ansonsten wirklich wieder gut erzählt und wusste einen an die Seiten zu binden (aber bräuchte man meiner Meinung nach weniger Vorwissen). Also ein Rat von mit die Vorgeschichte, auch wenn die vorher veröffentlicht wurde, nicht vorweg zu lesen, dann bleibt einem noch mehr Spannung erhalten. Ich hin aber gespannt auf das nächste Buch des Autors, denn er weiß die dunkle Seite der Menschen hervorzuheben und vorallem das glaubhaft erscheinen zu lassen, dass all dies in ein paar Jahren tatsächlich passieren könnte - wenn es nicht schon in geheimen Kammern der Wissenschaft passiert ist.

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Deutschland in naher Zukunft. Menschen achten penibel auf ihre Gesundheit und leben eng mit der Technologie zusammen. Sogar das Erbgut wird bearbeitet, um Makel zu beheben. Eine Zeit, in der es kaum Schönheitsfehler gibt und alle Menschen die absolute Perfektion anstreben. Verwunderlich, als man eine äußerst merkwürdig aussehende Leiche entdeckt, die kurz vor ihrem Tod noch Rätsel und Spuren zu einem Massengrab aufgibt. Die Knochen stammen eindeutig von Neandertalern und auch das Opfer weist Ähnlichkeiten mit der bereits seit zehntausenden Jahren ausgestorbenen Rasse auf. Die Anthropologen Sarah und Max werden hinzugerufen und setzten somit ihr Leben aufs Spiel, denn sie wissen noch nicht auf was sie sich hier einlassen. Sie kommen einem Geheimprojekt auf die Schliche und die Regierung setzt alles daran, die Beweise vor der Öffentlichkeit zu bewahren. Das Cover machte mich echt neugierig und ich wollte es unbedingt versuchen. Schon zu Beginn merkt man schnell, dass die Geschichte in der Zukunft spielt. Umso schwieriger war es irgendwie für mich, mich einzufinden. Erschreckende Fortschritte der Technik und der Wissenschaft werden hier geschildert, welche ich nicht einmal für Unnahbar halte, ich hoffe mir bleibt dies erspart. Nach einigen Kapiteln fand ich mich dennoch in die Geschichte ein und kam in einen angenehmen Lesefluss. Auch die Charaktere, Sarah und Max, wurden mir immer sympathischer. Zwischendurch hatte ich wieder meine Probleme, da auch die Spannung ein wenig abbaute und ich mich regelrecht durchkämpfen musste. Einerseits fand ich das Thema durchaus interessant und ist auf jeden Fall einen Gedankengang wert, andererseits konnte ich mich bis zum Schluss nicht wirklich damit anfreunden. Auch die wissenschaftlichen Details, die man durchaus benötigt, wurden mir zu umfangreich und ich fing an, diese Stellen zu überlesen. Mich konnte es leider nicht fesseln. Titel: Neanderthal Autor: Jens Lubbadeh Genre: Thriller Verlag: Heyne Seitenanzahl: 528 Seiten Preis: 15,50€ (A) / 14,99€ (D) ISBN: 978-3-453-31825-0

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