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Rezensionen zu
Neanderthal

Jens Lubbadeh

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Die Inhaltsangabe zu Neanderthal von Jens Lubbadeh verspricht einen rasanten Thriller, doch Neanderthal ist weder rasant, noch ein waschechter Thrill. Ist man als Leser flexibel und lässt die unglückliche Mainstream-Genre-Kategorisierung außer Acht, darf man einen spannenden und interessanten Roman erwarten, wenn man sich für Gentechnologie, Anthropologie, Urmenschen und eine visionäre Zukunftsphilosophie interessiert, die durch kriminelle Machenschaften beeinflusst und vorangetrieben wird. Jens Lubbadeh ist es gelungen, eine komplexe Handlung zu kreieren, die intelligent Authentizität und Dystopie vermischt. Vor allem aber zeichnet er eine Zukunftsidee, die im Jahr 2053 von der Regierung und dem Ministerium für Glück und Gesundheit gesteuert wird und so abwegig gar nicht erscheint. Gen-Architekten sind gefragt wie nie und bieten perfekt optimiertes Editing am ungeboren Kind an. Nimm zwei Edits und erhalte eines umsonst, optimiere deine Fitness, unterziehe dich Schönheits-OPs, erhalte so Bonus-Punkte und zahle niedrigere Krankenkassenbeiträge. Das einzige was zählt und richtig ist, ist die perfekte Gesundheit. Gendefekte sind weitestgehend ausgemerzt und doch kämpft diese Gesellschaft mit „der großen Depression“. Das Ausmaß dieser Gesundheits-Optimierung verstößt jeden Menschen, der körperliche Andersartigkeit aufweist. Ob asymmetrisches Gesicht, körperliche- oder seelische Behinderung, in diesem Roman wird die Andersartigkeit zum Feind. Immer wieder weist die Geschichte unsympathische Parallelen auf, die an die Arisierung und an die grauenvollen Lager der Deutschen Geschichte erinnern. Der Verzicht darauf, wäre eine kluge Entscheidung gewesen. Zum Teil wirkt die Geschichte überstrapaziert, doch sie fasziniert zu gleich. Eine der Hauptfiguren ist einer der Andersartigen. Wissenschaftler Max ist gehörlos und kommuniziert mit seiner Umwelt durch die Gebärdensprache. Diese Figur ist äußerst intensiv gezeichnet und sie spiegelt einen Charakter wieder, der die Ausgrenzung und Diskriminierung als behinderter Mensch nicht akzeptieren will und dagegen ankämpft. Nicht jede Figur genießt in diesem Roman eine Charakterzeichnung mit Tiefe, doch Jens Lubbadeh hat zahlreichen Figuren eine lebendige und interessante Legende zugeschrieben. Insgesamt liegt der Fokus nicht auf den einzelnen Figuren, sondern eher auf dem kompakten Gesamtkonstrukt der fiktiven Geschichte. Überwältigende Spannung und Tempo ist nicht sonderlich präsent und vereinzelt kommt es gar zu Längen, doch die Grundstimmung stimmt, so dass man neugierig der Geschichte folgen will, die in einer angenehm, flüssigen Sprache geschrieben ist. Dieser Roman ist thematisch äußerst vielschichtig und informativ. Er hat sicher zeitintensive Recherchen eingefordert, die stimmig und fundiert glaubwürdig in die Handlung einfließen. Die Kultur der Amische, das Leben eines Gehörlosen, Gentechnologie, internationale wissenschaftliche Erkenntnisse, Medizinisches, politische Strukturen, historische Geschichte und aktuelles Zeitgeschehen sind intelligent in der Handlung verwoben. Eine Perspektive, die vereinzelt die Kapitel der Story durchbricht, erzählt die Geschichte von einem Stamm der Neandertaler. Ich muss leider gestehen, dass ich diese irgendwann überblättert habe, da sie mir uninteressant erschien und ich zu neugierig auf den Fortgang des Haupterzählstrangs war, der von Gesellschaftskritik nur so trotzt. Fazit und Bewertung: Neanderthal von Jens Lubbadeh Die Inhaltsangabe zu Neanderthal von Jens Lubbadeh verspricht einen rasanten Thriller, doch Neanderthal ist weder rasant, noch ein waschechter Thrill. Ist man als Leser flexibel und lässt die unglückliche Mainstream-Genre-Kategorisierung außer Acht, darf man einen spannenden und interessanten Roman erwarten, wenn man sich für Gentechnologie, Anthropologie, Urmenschen und eine visionäre Zukunftsphilosophie interessiert, die durch kriminelle Machenschaften beeinflusst und vorangetrieben wird. Trotz meiner kritischen Anmerkungen war ich spannend unterhalten und würde jederzeit wieder etwas von Jens Lubbadeh lesen. ©nisnis-buecherliebe

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Inhalt Drehen wir doch mal die Zeit Deutschlands ein paar Jahre nach vorne und betrachten eine mögliche Zukunft unseres Landes: Der Gesundheitstrend, den du schon heute bei deinen Freunden und vielleicht sogar an dir selber beobachten kannst, steht im Zenit seiner Entwicklung. Ausgewogenen Ernährung, tägliche körperliche Bewegung und "Genkorrektur" sind fester Bestandteil des Alltags. Was passiert nun in solch einer Welt, wenn eine unbekannte Gefahr auftaucht, die droht jahrzehntelange Planung und den gesunden Genpool der deutschen Bevölkerung zu vernichten? Wie könnte so ein Bedrohung möglicherweise aussehen? Ein mutiertes Bakterium? Ein neues Virus? Eine Seuche? Oder gar nur eine handvoll Menschen, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befinden und irgendwie anders sind als wir... Kann man sie überhaupt noch Menschen nennen? Nein, ich rede weder von der Justice League noch von den Avengers. Ladies und Gentlemen, die Neandertaler kehren zurück! Meine Meinung Nach dem grausamen Leckerbissen, den wir bereits drei Monate vor dem Roman, in Form eine überschaubaren Kurzgeschichte von ca. 20 Seiten, vorgeworfen bekamen, war ich dezent (!) gespannt auf den eigentlichen Krimi. Aktuelle Entwicklungen in einer nahen Zukunft freien Lauf zu lassen war bereits in dem ersten Roman des Autors, "Unsterblich", die Vorgehensweise der Dystopie einen guten Schuss Realität und somit nicht zuletzt Grusel zu verpassen. Statt dem menschlichen Streben nach Unsterblichkeit befassen wir uns dieses Mal mit dem Traum der körperlichen und geistigen Perfektion. Wie weit würde eine Nation, eine Gruppe Politiker oder wir selber gehen für diese Illusion der Selbstdarstellung? Durch seinen neutrale Schreibweise gibt Lubbadeh seinen Lesern Raum, diese Fragen ernsthaft zu überdenken und sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Dieses Motiv fiel mir bereits in seinem Debütroman auf und da ich es zu schätzen gelernt hatte, erhoffte ich es hier wiederzufinden. Mein Wunsch erfüllte sich, selbst wenn du die letzte Seite "Neanderthals" gelesen hast, kannst du nicht mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, was die eigen Meinung des Autoren ist. Vielleicht hat er sich noch gar nicht entschieden, diese Themen sind ja ungeheuer komplex und nicht leicht zu bewerten. Manche könnten befinden, dass die Erzählung sich zu oft in wissenschaftlichen Ausschweifungen verliert und aufhält, doch mit kommen diese gerade recht und ich habe sie gerne und mit Interesse verfolgt. Sie gaben mir das Gefühl, gut an das Thema herangeführt zu werden. Den Science Fiction Aspekt fand ich diesbezüglich ebenfalls inspirierend. Jens Lubbadeh hatte schon in "Unsterblich" eine eher "realistische" und bescheidene Zukunft beschrieben, ohne Raumschiffe und reitende Affen. Vielmehr siehst du immer noch unsere Welt hinter dem Schleier der gemalten Welt Lubbadehs. Auch die Dystopie Elemente sind nicht zu bunt und horrormäßig und beziehen sich eher auf einen tieferen, soziopolitischen Sinn. Statt zerstörten Städten mit grausamen Tyrannen siehst du dich eher mit einer Gesellschaft mit erschreckenden Wertvorstellungen konfrontiert, deren Ansätze du bereits in den Zeitungen von heute lesen kannst. Versteht mich nicht falsch, ich mag beide Stile total gerne, wie ich jetzt herausgefunden habe, sowohl die fantasiereichen, apokalyptischen Versionen als auch diese etwas schlichter und sachlicheren. Denn auch wenn keine Zombies vorkommen, bzw. vielleicht genau deswegen bereitet die Zukunftsvorstellung aus "Neanderthal" mir genauso Gänsehaut wie "I am Legend" & Co. Dock kommen wir mal weg von der philosophischen Seite (auch wenn ich mich nur allzu gerne darin verliere) und gehen weiter zu den wirklichen Handlungssträngen. Etwas, was mir bei Unsterblich überaus gefallen hat, war die Durchdachtheite des gesamten Plots. Der Held hat keinen Plan, die Geschichte aber durchaus. Jedenfalls sollte es so sein. Zu oft habe ich das Gefühl, dass Autoren einem zu simplen Rezept folgen und selber nicht wissen, wo ihre Geschichte enden wird. Nicht jedoch hier. Hier kannst du dich noch an dem Lesespaß erfreuen, nicht zu wissen, was auf den nächsten Seiten geschrieben steht und für die Auflösung aller Rätsel musst du bis zum bitteren Ende warten. Der Spannungsbogen ist somit meiner Meinung nach überaus gelungen. Der letzte Punkt, den ich noch anschneiden möchte, sind die Figurenkonstellationen. Hier muss ich nämlich sagen, dass ich im Großen und Ganzen nicht so glücklich war damit. Sarah und Max, die zwei Hauptpersonen über den größten Teils des Romans, sind einzeln durchaus interessant und sympatisch, doch zusammen als Team wollten sie mir nicht so wirklich gefallen. Ebenso wie die Hauptantagonistin, deren Geschichte ich teilweise sehr gerne verfolgte, bloß wenn es in den erotischen und wortwörtlich kranken Teil überschwenkte, war es mir schnell etwas zu viel. Ich weiß, dass dies der Gipfel an Subjektivität ist, doch solche Kritik gehört nun auch mal dazu und letztendlich kann man dagegen eher wenig machen. Um langsam zu einem Ende zu kommen, hier ein paar zusammenfassende, finale Worte: Fazit "Neandertal" erzählt eine inspirierende Geschichte, die zum Nachdenken über unsere Zukunft anregt. Dystopische Motive wurden eher schlicht ausgeführt, sodass der Roman nicht den Bezug zum Heute verliert und manche Situationen durchaus schon jetzt vorstellbar sind. Die Handlung ist bis ins feinste Detail durchdacht und zusätzlich mit wissenschaftlichen Ausschweifungen aufgewertet worden. Einzig und allein die Charaktere (nicht alle) haben für mich Schwächen aufgezeigt und waren mir eher weniger sympatisch, was mich manchmal aus der Story geworfen hat. Somit ist "Neanderthal" ein gelungener Science-Fiction-Thriller/Krimi für Leser, die sich fragen, wohin unsere Gesellschaft sich mit etwas Fantasie entwickeln könnte.

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Deutschland in naher Zukunft. Menschen achten penibel auf ihre Gesundheit und leben eng mit der Technologie zusammen. Sogar das Erbgut wird bearbeitet, um Makel zu beheben. Eine Zeit, in der es kaum Schönheitsfehler gibt und alle Menschen die absolute Perfektion anstreben. Verwunderlich, als man eine äußerst merkwürdig aussehende Leiche entdeckt, die kurz vor ihrem Tod noch Rätsel und Spuren zu einem Massengrab aufgibt. Die Knochen stammen eindeutig von Neandertalern und auch das Opfer weist Ähnlichkeiten mit der bereits seit zehntausenden Jahren ausgestorbenen Rasse auf. Die Anthropologen Sarah und Max werden hinzugerufen und setzten somit ihr Leben aufs Spiel, denn sie wissen noch nicht auf was sie sich hier einlassen. Sie kommen einem Geheimprojekt auf die Schliche und die Regierung setzt alles daran, die Beweise vor der Öffentlichkeit zu bewahren. Das Cover machte mich echt neugierig und ich wollte es unbedingt versuchen. Schon zu Beginn merkt man schnell, dass die Geschichte in der Zukunft spielt. Umso schwieriger war es irgendwie für mich, mich einzufinden. Erschreckende Fortschritte der Technik und der Wissenschaft werden hier geschildert, welche ich nicht einmal für Unnahbar halte, ich hoffe mir bleibt dies erspart. Nach einigen Kapiteln fand ich mich dennoch in die Geschichte ein und kam in einen angenehmen Lesefluss. Auch die Charaktere, Sarah und Max, wurden mir immer sympathischer. Zwischendurch hatte ich wieder meine Probleme, da auch die Spannung ein wenig abbaute und ich mich regelrecht durchkämpfen musste. Einerseits fand ich das Thema durchaus interessant und ist auf jeden Fall einen Gedankengang wert, andererseits konnte ich mich bis zum Schluss nicht wirklich damit anfreunden. Auch die wissenschaftlichen Details, die man durchaus benötigt, wurden mir zu umfangreich und ich fing an, diese Stellen zu überlesen. Mich konnte es leider nicht fesseln. Titel: Neanderthal Autor: Jens Lubbadeh Genre: Thriller Verlag: Heyne Seitenanzahl: 528 Seiten Preis: 15,50€ (A) / 14,99€ (D) ISBN: 978-3-453-31825-0

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Deutschland 2053. Die Menschen sind mittlerweile Gesundheitsfanatiker geworden. Fast alle haben von der Krankenkasse implantierte Chips, die sie überwachen. Wenn man etwas Falsches isst, wird man direkt eine Stufe höher gesetzt. Man will ein langes gesundes Leben für den Menschen. Das schreckt die Firmen auch nicht davon ab, bereits bei Embryos Gendefekte auszumerzen. Doch was macht das alles mit dem Menschen an sich? Man spricht mittlerweile von der „Großen Depression“, der viele zum Opfer fallen. Vor allem greift diese neue Krankheit bei Kinder und Jugendlichen um sich. Die „Große Depression“ treibt viele Menschen in den Suizid. Und dann wird in der Nähe des Neanderthals ein Skelett gefunden. Es ist deformiert wie ein behinderter Mensch. Doch eigentlich sind diese Krankheiten durch die Genreparatur doch alle ausgemerzt. „Neanderthal“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Jens Lubbadeh. Das Cover selbst hat mich direkt angesprochen. Die düsteren Farben mit dem Glanzdruck sind sehr einfach, hatten für mich jedoch genau die richtige Wirkung. Ich fand, das Buch ließ sich nicht einfach lesen. Ich musste hier definitiv langsamer lesen, wie bei anderen Büchern. Das heißt nicht, dass es schwierig zu verstehen war oder umständlich geschrieben. Der Inhalt war für mich einfach zu spannend, um etwas zu verpassen. Diese Welt, die der Autor erschaffen hat, ist schon faszinierend. Dieser Gesundheitswahn stellt sich bereits jetzt in unserer Zeit schon ein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Krankenkassen irgendwann wirklich die Überhand bekommen und die Leute nur noch kontrollieren wollen. Nur noch Essen und Bewegung nach Vorschrift. Ein gruseliger Gedanke, allerdings leider gar nicht so abwegig. Genmanipulation würde bestimmt auch vielen Leuten gefallen. Ich schätze, wenn es die Ethik zulassen würde, wären wir da auch schon gut mit dabei. Der Fall selbst hat mir gut gefallen. Der Autor hat jetzt keinen reißerisch schnellen Schreibstil, trotzdem hat mir das Werk gut gefallen. Was mir nicht so lag waren die Teile aus der Neandertalerzeit. Mich hat das Leben des Typs zu der Zeit wirklich kein Stück interessiert. Zum Ende hin habe ich, ehrlich gesagt, die Seiten überblättert und es hat mir zur Klärung des Falles nicht wirklich gefehlt. Daher stammt auch der Stern Abzug, weil die Stellen doch sehr oft im Thriller aufgetreten sind. Ich fand das Werk war ein außergewöhnlicher Thriller. Der Stoff muss einem liegen, das muss ich auch erwähnen. Man sollte sich schon im Klaren sein, dass es kein gewöhnlicher Thriller ist.

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Im zukünftigen Deutschland ist das Wichtigste Schönheit und Gesundheit, am besten perfekt sein! Philipp Nix hat Probleme in dieser neuen Welt. Nix stößt auf eine seltsam aussehende Leiche, die ihn wiederum zu einem Massengrab im Neandertal in Düsseldorf führt. Darin enthalten jede Menge Knochen, die anscheinend zu Neandertalern gehören. Nur... warum sind diese Knochen erst dreißig Jahre alt? Was für eine abgefahrene Story! Ich war von Beginn an total begeistert, was bis zum Ende nicht nachgelassen hat! Die Story ist in drei Teile gegliedert, wobei jeder Teil seine eigenen Hauptprotagonisten hat und sich über mehrere Jahre zieht. Am meisten begeistert haben mich hierbei Max Stiller und Sarah Weiss. Die Beiden sind im zukünftigen Deutschland alles andere als perfekt. Stiller ist taubstumm und auch Sarah hat so ihre "Schönheitsprobleme", die ihr schon in ihrer Kindheit jede Menge Anfeindungen und Hänseleien bescherten. Es ist unwahrscheinlich schwer, zu viel von der Story zu verraten, denn den Sog und die Faszination, die "Neanderthal" auf den Leser ( definitiv auf mich persönlich) hat, sollte man am Besten genießen, ohne zu viel von der Story zu wissen. Genießen und vor allem staunen! Begleitet einfach die beiden Wissenschaftler ganz unvoreingenommen bei deren Recherchen, was unwahrscheinlich interessant und sehr, sehr spannend ist! Der Roman beinhaltet jede Menge Action, Intrigen, Betrügereien und ganz, ganz viel - sehr gut recherchierte - Fakten zu unseren Vorfahren. Warum sind die Neandertaler so schnell verschwunden und mussten dem Homo Sapiens Platz machen? Wie haben sie gelebt und wie war ihr Wesen überhaupt? Wie viel Neandertaler steckt noch in uns und, waren sie die besseren Menschen? Das alles kann man in Jens Lubbadehs Roman "Neandertal" in hochspannender Art und Weise nachlesen und sich dazu seine eigenen Gedanken machen!Fiktiv?Ganz sicher aber wieviel Wahrheit könnte darin stecken? Jedenfalls danke ich dem Autoren für so viele Gedankenanstöße, die mich an den PC und zu Google getrieben haben um selbst ein bisschen zu recherchieren! Diese Story wird mir lange, lange im Gedächtnis bleiben. So könnte es gewesen sein und wer weiß, vielleicht sieht ein Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft so oder so ähnlich aus, was zugegebenermaßen ziemlich gruselig wäre aber ihr kennt die Pferde vor der Apotheke, nicht? Absolute Leseempfehlung - nicht nur für Science Fiction Fans!

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**Über „Neanderthal - Die Jagd ist eröffnet“ von Jens Lubbadeh** Waren die Neandertaler die besseren Menschen? Deutschland in naher Zukunft: Krankheiten, Schönheitsfehler und Suchtprobleme sind abgeschafft. Die Gesundheit ist das höchste Ideal. Das ist eine Welt, in der sich Kommissar Philipp Nix nur schwer zurecht findet. Als er eines Tages auf eine seltsam aussehende Leiche stößt, führt ihn das zu einem grausigen Massengrab in einem Tal nahe Düsseldorf. Sind es Neandertaler? Aber warum sind die Überreste gerade mal dreißig Jahre alt? Nix' Ermittlungen enthüllen einen Skandal, der die Gesellschaft der Zukunft in ihren Grundfesten erschüttert … **Meine Meinung zu „Neanderthal - Die Jagd ist eröffnet“ von Jens Lubbadeh** Meine Begeisterung für dieses Buch hielt von der ersten bis zur letzten Seite. Nur kann ich nicht nachvollziehen warum Kommissar Nix eine solch tragende Rolle im Plot zugewiesen wird. Er war gerade mal im ersten Teil relevant. Und das nach meinem Empfinden eigentlich auch eher nebensächlich. Vielmehr stehen hier drei Generationen von Frauen aus ein und der selben Familie im Mittelpunkt. Auf einzigartige Weise verbunden. Wobei es sich in allen drei Teilen vor allem um Sarah dreht. Alles nimmt seinen Anfang bei der Leiche eines Mannes, die unterhalb einer Brücke bei Düsseldorf gefunden wird. In einer Welt, in der durch Genhygiene Krankheiten, Behinderungen und andere Leiden beseitigt wurden, fällt sein Äußeres deutlich auf. Sein Gesicht ist einfach zu anders im Vergleich zu denen der Deutschen. Schnell wird klar, dass es sich hier um jemanden handelt, der kein normaler Mensch sein kann. Damit ruft der ermittelnde Beamter Philipp Nix die beiden Neandertaler Experten Sarah Weiss und Max Stiller auf den Plan. Sie sollen eine Einschätzung zu dem Toten geben. Leider reißt er sie damit mitten in ein Chaos aus geheimen Experimenten, Verfolgungen durch die Politik sowie platzenden Vorstellungen über die eigene Herkunft. Wie ich schon sagte: Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Neben der Geschichte der Hauptfiguren in einer nicht all zu fernen Zukunft, tauchte Jens Lubbadeh auch in eine wirklich ferne Vergangenheit ab und gewährte einen Einblick in das Leben von Neandertalern und wie diese auf die aus Afrika eingewanderten Homo Sapiens reagierten. Seine Idee wie es zum Massensterben und dem Verschwinden dieser Menschenart kam, finde ich schlüssig und nachvollziehbar. Auch mögliche Zeitungsberichte und Diskussionen aus dem Fernsehen flossen in diesem Buch mit ein. Und verliehen der Story zusätzlich Schwung und Dramatik. Einzig die teilweise recht lang veranschaulichten Analysen und wissenschaftlichen Fakten waren etwas nervig. Aber das kam gerade mal an 2-3 Stellen im Buch vor und ließen sich schnell überwinden. Auch die Bösewichte fand ich zum Teil echt gruselig und rabiat. Aber was will man von machtbesessenen Frauen erwarten? Doch besonders die praktizierte Hygienepolitik fand ich wirklich gruselig. Krankenkassen spielten die wesentliche Rolle im zukünftigen Deutschland. Bereits vor der Geburt erfolgten Änderungen am Erbgut sodass Aussehen usw beeinflusst wurden. Und das sollte sogar durch die Krankenkassen gefördert werden. Alkoholkonsum, Rauchen und Fast Food werden nur noch heimlich genossen. Denn es ist verpönnt auch nur eines davon zu sich zu nehmen. Fahrstuhl fahren? Das machen nur Schwangere und Rentner! Vergleiche zu gewissen Ereignissen aus dem 20. Jahrhundert lagen einfach nicht mehr fern und man fragt sich wirklich: Haben die Deutschen denn gar nichts gelernt? Puh, nun habe ich aber viel dazu geschrieben und eigentlich gar nichts aus dem Buch ausgeplaudert. Lest es selbst. Er lohnt sich! **Über den Autor Jens Lubbadeh** Jens Lubbadeh ist freier Journalist und hat schon für zahlreiche deutsche Print- und Digitalmedien geschrieben. Für seine Arbeit wurde er mit dem Herbert Quandt Medien-Preis ausgezeichnet. „Unsterblich“ - sein Debütroman - begeisterte auf Anhieb Kritiker und Leser.

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Nicht glaubwürdig

Von: Lilly

31.12.2017

Inhalt: Deutschland 2054. Krankheiten sind abgeschafft. Ebenso wie kleine und große genetische Mängel. Das Erbgut wird so manipuliert, dass der Menschen gesund und schön ist. Alles andere wird in der Gesellschaft nicht toleriert. Behinderte im weitesten Sinne, werden ausgegrenzt und als Menschen 3. Klasse betrachtet. Bringt man Behinderte in seiner Familie um, wird dieser "Ehrenmord" akzeptiert. Jeder hat Fitnessbänder und wenn man eine entsprechend hohe Leistung bringt, kann man einen Bonus bekommen oder im umgekehrten Fall von der Krankenkasse ausgeschlossen werden. Kommissar Nix tut sich schwer mit diesem Gesundheitswahn. Nix stößt eines Tages auf eine Leiche, die äußerst merkwürdig aussieht. Sie ähnelt einem Neandertaler und führt die Polizei zu einer Fundstelle, in der jede Menge Knochen liegen, die alle wie Neandertaler aussehen. Nix holt sich Unterstützung von den Paläontologen Max Stiller und Sarah Weiss. Sie bestätigen, dass die Knochen von Neandertalern stammen, allerdings sind die Knochen keine 50 Jahre alt. Ungewollt sind sie auf ein Staatsgeheimnis gestoßen und bald sind sie alle in großer Gefahr. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Meine Meinung: Ich habe es auf Seite 414 abgebrochen. Ich habe mich nur noch aufgeregt über das Buch und die Rezension nun schon eine Weile vor mir hergeschoben, weil ich mich bei der Auseinandersetzung gleich wieder ärger. Ich finde das Buch vollkommen unglaubwürdig. 1. Das Buch spielt 2054, also in 37 Jahren. Nie im Leben verändert sich Deutschland in 37 Jahren so, dass ein Mord an Behinderten als "Ehrenmord" gilt. Verglichen mit anderen Ländern hat Deutschland viel strengere Gentechnik-Gesetze und nun soll es an der Euthanasie des 3. Reiches ähneln? Also bitte! Ich verstehe das Motiv. Fitnessbänder und die Überprüfung der Leistungen können in falschen Händen gegen den Menschen benutzt werden. Hätte er es 22. Jahrhundert spielen lassen, hätte ich ihm den Teil vielleicht abgenommen, aber so nicht. 2. Russland, die Türkei und Nordkorea werden hier als die Bösen dargestellt. In diesen Ländern kann man das Erbgut nicht nur bezüglich Aussehen und Gesundheit manipulieren, sondern auch was die Intelligenz und den Charakter betrifft. Und die USA sind die Guten? Nicht im Ernst?! Russland, die Türkei und Nordkorea werden mehrmal negativ erwähnt. Die USA wird völlig außen vor gelassen. Im Gegenteil. Am Anfang gibt es einen Bericht aus der New York Times, in dem sich sehr kritisch über die Verhältnisse in Deutschland und die Genmanipulation geäußert wird. Es gibt schon Genmanipulationen am Mensch in Großbritannien und den USA. Das ist offiziell. Und es hat mich echt geärgert, dass ausgerechnet die USA als die Guten dargestellt werden. Was Russland kann, kann die USA schon dreimal. 3. Obskure Sexszenen. Ohne jeden Zusammenhang kommen ein paar deftige Sexzenen vor. Das hatte in meinen Augen auch nichts mehr mit Erotik zu tun. Ich hatte eher das Gefühl, es muss halt mal gepoppt werden, weil der Mensch eben poppt. Da sitzt der Komissar zB und raucht seine Shisha und das Mundstück wird zum Nippel. Selbst beim Verhör geht es "erotisch" zu. Genau genommen wird sexuelle Gewalt angewendet und Sarah Weiss wird davon auch noch angetörnt. 4. Alle Krankheiten sind geheilt. Außer Krebs. Und Depressionen. Die Depressionen laufen so nebenher. (Ist ja auch keine Krankheit./ironie). Da gibt es die "normale" Depression, wo zB Nix Frau nicht mehr aufstehen und essen kann. Und es gibt die "Große Depression". Wenn jemand so depressiv ist, dass jemand nicht mehr aufstehen und essen kann, wie mag da wohl der Unterschied zur "großen" Depression sein. Wir erfahren es nicht. Außerdem finde ich es auch hier wieder völlig unglaubwürdig, dass *alle* Krankheiten (außer Krebs, ok) geheilt werden, aber die Depression nicht?? Die heute schon sehr gut behandelbar ist? 5. Als Ursache des "Staatsgeheimnis" werden reale Gründe aus dem Jahre 2016 genannt. Unter anderem der Austritt von Großbritannien aus der EU. Nennt mich kleinlich, aber Britannien ist de facto noch nicht aus der EU ausgetreten. Tut mir leid, aber so Halbwahrheiten kann ich in einem Buch gar nicht leiden. In anderen Rezensionen lese ich immer wieder, der Thriller sei gut recherchiert. Ich möchte echt mal wissen, was da gut recherchiert ist. Der Autor wird als Wissenschaftsjournalist beschrieben. Aber wenn ich das Buch mit der Recherche von anderen Wissenschaftsjournalisten (zB Marc Elsberg) vergleiche, bin ich doch sehr enttäuscht. Positiv fand ich die beiden Paläontologen. Die haben mir echt gefallen. Aus dem Grund und weil es stellenweiße doch recht spannend war, gibt es 2 Sterne statt einen.

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Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, weil es ein Thriller sein sollte und mir der Heyne Verlag dieses Rezensionsexemplar zukommen ließ. Vielen Dank hierfür an dieser Stelle. Doch dieser Thriller stellte sich für mich doch sehr ernüchternd dar. „Neanderthal“ von Jens Lubbadeh aus dem Heyne Verlag der Random House Verlagsgruppe. Genre: Thriller, Roman Dieses Büchlein, mit seinen insgesamt 526 Seiten, erschien am 13.11.2017. Meine Lesezeit muss tatsächlich mehr als 20 Stunden betragen haben. Warum und wieso erkläre ich noch. Dieser Thriller aka Roman ist kein einfaches Buch mit tiefgründiger Thematik. Klappentext: „Waren sie die besseren Menschen? Deutschland in naher Zukunft. Krankheiten, Schönheitsfehler und Suchtprobleme sind abgeschafft. Gesundheit ist das höchste Ideal, wofür sogar in das menschliche Erbgut eingegriffen wird. Eine Welt, in der sich Kommissar Nix nur schwer zurechtfindet. Als er eines Tages auf eine merkwürdig aussehende Leiche stößt, steht er vor einem Rätsel. Die Ähnlichkeiten des Toten mit Neandertalern sind einfach zu groß – diese aber sind seit Zentausenden Jahren ausgestorben. Oder doch nicht? Schon bald machen Nix und seine Kollegen eine grausige Entdeckung: Kann es sein, dass man Neandertaler geklont hat, um damit den Menschen zu optimieren? Und dass alle, die davon wissen, beseitigt werden sollen? Die Jagd ist eröffnet.“ Ich muss gestehen, dass mich dieser Klappentext sehr angesprochen hat und insbesondere die letzten vier Wörter, die sich auch auf dem Cover befinden: „Die Jagd ist eröffnet“. An diesen Worten hatte ich mich sozusagen aufgehangen und eine rasante Geschichte in Manier eines Thrillers erwartet. Doch das war dann nicht wirklich der Fall. Zunächst ist der Leser mit Kommissar Nix unterwegs. Zum einen wegen der Leiche, die sich nach und nach als Neandertaler entpuppt, zum anderen um die utopische nahe Zukunft in Deutschland kennen zu lernen. Der gesellschaftliche Wandel mit dem Fokus, der bereits im Klappentext Erwähnung findet, der Genetik und Erbguteingriffe zur Optimierung der Menschen, wird einem sehr ausführlich erklärt. Dieser Part ist natürlich nicht besonders spannend, aber dient natürlich dem Zweck diese nahe Zukunft verstehen zu können. Doch je weiter sich die Geschichte zieht, umso mehr begegnen einem Fremdwörter und Fachbegriffe aus der Genetik und Anthropologie. Für jemanden wie mich, der sich nur sporadisch mit den Themen auskennt und nur dadurch in Kontakt kam, dass es solche Serien wie „Autopsie – Mysteriöse Todesfälle“ und Dokumentationen über Knochenfunde gibt, ein schwerer Stoff. Es gab tatsächlich Wörter, die ich nachschlagen musste, da mir deren Bedeutung nicht auf Anhieb geläufig war. Das spricht aber für die sehr gute Recherche des Autors Jens Lubbadeh, der seines Zeichens Wissenschaftsjournalist ist, was man durchaus sehr gut in diesem Buch erkennen kann. Für mich war es jedoch schon zu viel des Guten an Fachbegriffen. Diese Komplexität in der Geschichte ist daher von Anfang bis zum Schluss gegeben. Denn neben dem Kommissar dürfen auch Wissenschaftler und – nennen wir sie mal Geheimdienstmitarbeiter, sowie Politiker vor. Ich glaube, dass dieses Buch eine Nische füllt und gerade für jene Personen interessant ist, die sich für Genetik, Anthropologie und Urmenschen, wie den Neandertaler, interessieren. Für jeden anderen wird es schwierig, denn einen Thriller konnte ich über sehr lange Strecken nicht erkennen. Die Bezeichnung „Roman“ wäre deutlich angebrachter. Die erste richtige Spannung schleicht sich Seite 400 und folgende ein, was doch reichlich spät für ein Buch mit dem Genre „Thriller“ ist. Die „Jagd“ erscheint mir mehr als eine Aufklärung dessen, was unter dem Projektnamen „Neanderthal“ passiert ist. Dort wurden tatsächlich Neandertaler geklont und erforscht. Eine Hetzjagd, wie ich es mir dachte, auf die Klone und Forscher, gab es zu keinem Zeitpunkt. Auch das sind Gründe, warum ich sehr lange für dieses Buch brauchte, denn ich konnte nicht wirklich am Stück lesen. Es war mir einfach zu trocken und auch sehr langwierig. Sicher, die Story ist in sich interessant, jedoch wenn man einen Thriller erwartet und eigentlich nur eine längere Erzählung zu der gesellschaftlichen Entwicklung der nahen Zukunft in Deutschland erhält, doch eher schwere Kost. Unabhängig davon, dass dieses Gesellschaftsgebilde, in welcher jedes Laster wie Alkohol trinken und Rauchen zum Beispiel, verpönt ist und die genetische Struktur der Menschen schon vor der Geburt abgeändert wird um Krankheiten auszumerzen, dann erinnert mich das an eine dunkle Zeit der deutschen Geschichte, die in den 1930er Jahren begann. Interessant war dann zu lesen, dass dieser Vergleich auch durch Politik und Presse innerhalb des Buches aufgegriffen wird. Eine andere Sache, die mich sehr enttäuscht hatte war, als eine Hauptfigur in der Geschichte ums Leben gekommen ist. Ich frage mich, wie man auf die Idee kommt, einen Absatz zu beginnen, in dem direkt steht, dass diese Person sterben wird und danach der Absatz fortgeführt wird, um die Geschichte bis zu dem Ereignis zu beschreiben. Das ist für mich übrigens das beste Beispiel dafür, wie man aus einer möglichen spannenden Passage eine doch sehr enttäuschende machen kann. Das entzieht sich meinem Verständnis von einem Thriller. Wie dem auch sei, mein Fazit zu diesem Buch zusammengefasst: Es ist eine interessante Geschichte mit einer nicht ganz unwahrscheinlichen Idee der nahen Zukunft in Deutschland. Dieses Gesellschaftskonstrukt, das sich um Gesundheit und Genetik, sowie deren Anpassungen dreht, ist eine makabre aber durchaus realistische Utopie. Ein Thriller ist es für Normalsterbliche wohl eher weniger. Wissenschaftler oder Anthropologen, sowie Hobbywissenschaftler usw. werden sich hier in dieser Geschichte sicher sehr zu Hause fühlen. Jeder andere dürfte sich wahrscheinlich mit einigen Schwierigkeiten bis zum Ende durchkämpfen müssen, wobei es sich dann aber wieder lohnt.

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