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Rezensionen zu
Marie

Steven Uhly

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Rezension- Marie

Von: Anneli

01.05.2018

Rezension zu dem Roman "Marie" von Stephen Uhly Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, war ich später umso gefesselter von Stephen Uhly's Roman, der nun im btb-Verlag erscheint. Es ist die Fortsetzung des Erfolgsroman "Glückskind", welches ich leider noch nicht gelesen habe. In dem Buch geht es um die Familie Kelber. Die alleinerziehende Mutter Veronika ist völlig überfordert und der 12-jährige Friedo muss sich somit um seine beiden jüngeren Schwestern kümmern. Als er Chiara dann eine aufwühlende Gute-Nacht-Geschichte, mit einem alten Mann, der ein Baby stiehlt, erzählt, lässt die neugierige Chiara nicht mehr locker. Als sie ihrer Mutter von der Geschichte erzählt, reagiert diese schockiert und schlägt ihre Tochter. Das bringt die Familie dann vollkommen aus dem Gleichgewicht. Dazu kommt noch Veronika's Exmann über den -und dessen Betrug von vor 6 Jahren- sie immer noch nicht hinweggekommen ist. Eine Versagerin. Das ist es, wie aie sich sieht. Die Schuldgefühle und der Schmerz der Vergangenheit lasten schwer auf ihr. Am Ende kommt sie nur über das Vergangene hinweg, wenn sie alle als Familie zusammenhalten und einander Vertrauen können. Auch, wenn ich mich in keine der Personen oder in eine ähnliche Situation wirklich hineinversetzen kann, fand ich das Buch unglaublich mitreißend. Wenn es euch auf den ersten Seiten geht wie mir, und ihr dieses Buch am liebsten schließen und nie wieder öffnen würdet; ein guter Tipp: Lest weiter. In Deutschland zahlt ihr für dieses Buch exakt 10€. In Österreich müsst ihr noch 30ct drauflegen, sprich 10,30€. Aber das ist es allemal wert!

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Der zwölfjährige Frido erzählt seiner kleinen Schwester Chiara eine Gute-Nacht-Geschichte. Spannend ist sie, ein Baby wird entführt von einem alten Mann, etwas, das er mal in einer Zeitung gelesen hat, wie er sagt. Chiara ist begeistert und erzählt ihrer Mutter davon. Doch die reagiert anders als erwartet: sie verpasst ihrer Tochter schockiert eine Ohrfeige. Ab diesem Moment wird es anders in der kleinen Familie in ihrer Etagenwohnung einer Siedlung. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern Veronika ist sowieso schon immer überfordert mit sich, ihrer Situation, ihrem Leben. Der Mann, den sie liebte hat sie verlassen, schon fast sieben Jahre ist es her, als Chiara noch ein Baby war, lebt nun mit neuer Frau und kleiner Tochter zusammen. Er zahlt für die Kinder, kümmert sich jedoch nur aus der Distanz. Veronika leidet unter der Einsamkeit, gibt ihren Kindern die Schuld an ihrer Lage, betäubt sich mit Tabletten, Fernsehen und Männern. Frido, Chiara und ihre Schwester Mira sind weitestgehend auf sich selbst gestellt, Frido der „Mann im Haus“, verantwortlich für seine kleinen Geschwister, sich und seine Mutter. Die Gute-Nacht-Geschichte von Frido weckt schlafende Dämonen, Schuldgefühle, Erinnerungen an eine unfassbare Tat, die bisher verschwiegen wurden und die jetzt ihre Schatten werfen auf eine sowieso unhaltbare Familiensituation und aufbrechen, was nur schwer zusammenhält. - Eine traurige Geschichte ist „Marie“. Unglaublich berührend, von Seite1 an. Geschrieben pragmatisch, kurze Sätze, fast emotionslos. Beschreibend, erklärend, aus der Distanz erläuternd. Was einen reinzieht, einem die Freiheit lässt, selber zu fühlen. Und es macht traurig das Buch, fassungslos, es zieht einen runter. Man möchte sie in den Arm nehmen, die drei Kinder, die gar nichts dafür können wie es ist, Man ist wütend auf Veronika, ihre Selbstsucht, ihren Mangel an Gefühlen, ihre Fluchtversuche. Und leidet doch mit ihr, möchte sie es doch so gerne ihre Kinder lieben. Immer wieder weiss sie, was sie eigentlich tun, sagen und fühlen sollte - kann es aber nicht. Nicht zulassen, nicht akzeptieren. Krank ist sie, psychisch labil und eigentlich unfähig, vor Allem alleine die Kinder zu betreuuen. Wütend macht das Buch, auch auf den Vater, der es sich so einfach macht. Liebe kann verschwinden und eine neue entstehen. Beziehungen gehen auseinander und er hat ein neues Glück gefunden. Es sei ihm gegönnt und vielleicht, so wie es im Buch angesprochen wird, hätte es auch unabhängig von einer neuen Liebe ein Ende gegeben, durch Veronikas Instabilität bedingt. Aber es sind seine Kinder, und sie sind ihm zuviel. Drei auf einmal möchte er nicht sehen an den wenigen Wochenenden, die er sie sowieso nur hat. Maximal zwei, und dann muss er doch arbeiten. Fassungslos macht das Buch auch, wieso niemand einschreitet. Wieso können drei Kinder nach dem Suizidversuch ihrer Mutter alleine zuhause bleiben? Wieso bemerkt niemand den desolaten Zustand dieser vollkommen zerrütteten Familie? Selbst Lehrer weichen aus, bemerken, aber fragen lieber nicht genauer nach. Lassen sich mit Lügen abspeisen, wollen lieber die Ruhe als Probleme. Ich habe das Buch gelesen in zwei Stunden. Ich konnte es nicht weglegen. Ich habe erst nach Beenden erfahren, dass es einen Vorgänger gibt, „Glückskind“. Ich habe es mir direkt bestellt, auch wenn ich befürchte, dass es mich ebenso aufwühlen wird. Manchmal muss das wohl sein. „Marie“ ist ein Buch, dass man lesen sollte. Es ist nicht Zeitvertreib, es liest sich nicht einfach runter. Es bricht einem das Herz und lässt einen nicht so schnell wieder los. Mir fehlen ein bisschen die Worte, ich habe selber drei Kinder und leider ist es ein bekanntes Phänomen, dass Eltern bei Kinderthemen sensibel reagieren. Ich werde wohl noch eine Weile nachdenken über „Marie“, es sacken lassen müssen. Und vielleicht noch einmal lesen, weil es so ein wichtiges Buch ist.

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Eine bewegende Geschichte

Von: SusesBuchtraum

18.03.2018

★★★★★ 5 von 5 Sterne) Inhalt: Veronika ist alleinerziehende Mutter. Vom Mann verlassen, kämpft sie mit ihren 3 Kindern Frido, Mira und Chiara durch. Doch Veronika fällt es schwer ihren Kindern Liebe zu zeigen. Die Jüngste, Chiara, sehnt sich nach ihrer Nähe, doch es gibt ein Geheimnis, welches das Leben der Familie erschwert. Nachdem die Mutter im Krankenhaus liegt, versuchen die drei Kinder, alleine klar zu kommen und Chiara kommt der Wahrheit gefährlich nah. Doch wird dieses Schicksal, dass Leben der Familie umkrempeln ? Meinung: Die Geschichte zieht einem von der ersten Seite in seinen Bann. Man kann es kaum weglegen, da man unbedingt wissen möchte, was alles passiert. Es ist der zweite Teil, doch wird nochmal gut beschrieben, was in „Glückskind“ geschehen ist – Doch ich glaube es ist besser, wenn man vorher den ersten Teil gelesen hat. Es gibt sehr viele Verbindungen zu meinem Familienleben, deshalb hatte ich von Anfang an, eine Bindung zu der Geschichte, was sehr hilfreich beim Lesen war. Das Cover: Das Cover finde ich wirklich schön. Mit dem Schwarz und dem Gold, sieht man allerdings nicht, was genau hinter dieser Geschichte steckt. Die Geschichte: Die Geschichte wird flüssig erzählt. In den Kapiteln wechseln sich die Protagonisten ab, das man mal jede Sicht der Charaktere miterleben kann. Die Idee zu der Geschichte finde ich traurig und schön. Es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Die Charaktere: Die Charaktere sind auf ihre eigene Art besonders. Man schließt sie in sein Herz und leidet wirklich mit ihnen mit, aber es gibt auch freudige Momente. Der Schreibstil: Der Schreibstil ist leicht und flüssig, was mir sehr gut gefiel. Spannung ist von Anfang bis Ende vorhanden. Fazit: Ein schöner Roman mit sehr viel Tiefe, der einen in eine sentimentale Welt mit nimmt. Ich finde jedoch, man sollte den ersten Teil vorher lesen, aber auch ohne den ersten Teil zu kennen, kommt man gut in die Geschichte rein. Ich kann den Roman wirklich empfehlen.

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Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich von der ersten Seite an so sehr in seinen Bann gezogen hat wie Marie. Der allwissende Erzähler lässt uns in die Gefühle aller beteiligten Personen blicken, lässt uns sehen, was sie fühlen, was sie denken. Chiara steht dabei trotzdem immer im Mittelpunkt. Die Eltern leben getrennt und dieses sechsjährige Mädchen erfährt daheim keine wirkliche Liebe von ihrer Mutter. Ihre ältere Schwester und ihr großer Bruder werden von der Mutter ins Bett gebracht und umarmt, Chiara nicht. Warum? fragt sich Chiara immer wieder, warum? fragt sich auch der Leser. Die Geschichte, die ihr der Bruder erzählt, ist der Auslöser für etwas großes, das ins Rollen gebracht wird. Helligkeit kommt in die tiefste Dunkelheit, die ausweglose Abartigkeit einer Seele wird Stück für Stück entblößt. Die Mutter zerbricht langsam an dieser Wahrheit, die sie lange vor sich selbst versteckt hat, zerbricht daran, wie ein Spiegel, den man zerschlägt. Der Schreibstil hat etwas mitreißendes an sich, auch wenn er auf den ersten Blick eher trocken wird. Man stolpert mit den Kindern den Lebensfaden entlang, der langsam aufgedrosselt wird. Bewundernswert ist dabei die Art, wie die Geschwister zusammen halten, wie jeder seinen Platz in dem Gefüge findet. Und besonders bewundernswert ist die kleine Chiara, die nichts weiß und doch ahnt, die immer wieder verletzt wird innerlich und doch ihren Frohsinn behält. Fazit Ergreifend und schockierend, stellt dieses Buch ein großes Beispiel einer dysfunktionalen Familie dar. Absolute Leseempfehlung für alle, die sich an dieses Buch heranwagen möchten, denn es ist eine der berührendsten Geschichten der letzten Monate.

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Steven Uhly erzählt die Geschichte über einen allwissenden Erzähler, was eigentlich nicht meine favorisierte Erzählform ist, aber hier hat es perfekt gepasst. Der Leser erlebt die Geschichte aus der Sicht der drei Geschwister, die bei ihrer ständig überforderten Mutter leben, alleine das hat mich schon sehr betroffen gemacht, ich habe früh erfahren, wie sehr die Kinder darunter leiden. Mehr als einmal habe ich deswegen einen Stich ins Herz bekommen. Besonders krass fand ich, dass Steven Uhly hier deutlich klar gemacht hat, dass Kinder bereits sind, ihren Eltern immer wieder zu verzeihen, aber nicht immer ist der loyale Weg der Ratsamste. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, aber sehr bild- und gefühlsgewaltig, sodass ich die schmerzhaften Erfahrungen der Kinder geteilt habe. Ich habe ihrer enttäuschte Liebe zur Mutter, deren Selbstssucht und Ignoranz fast am eigenen Leib erlebt, was für mich sehr hart war. Manchmal liest sich die Geschichte wie eine Reportage, aber zwischendurch war ich für etwas Distanz zu den Erlebnissen sehr dankbar. Auch die Figuren sind toll ausgearbeitet, die Titelheldin Marie ist sehr intuitiv und reagiert auch so, sie ist jedoch auch eigensinnig und zäh, so schnell haut sie nichts um. Frido, der Mittlere der Geschwister kennt die Geschichte des Babys aus der Mülltonne, weiß aber nicht, dass es da um Marie geht. Er ist aber ebenfalls sehr intuitiv und weiß, Dinge, die er herausfinden, zusammen zu fügen. Im Kern geht es bei der Geschichte darum, klar zu machen, dass Verdrängung nicht immer schlecht, sondern manchmal auch ein Überlebensmechanismus ist. Ich kann den Roman weiter empfehlen, man sollte für die Geschichte nur nicht allzu zart besaitet sein, da es teilweise um Kindesmisshandlung geht. Informationen: Die gebundene Ausgabe mit 272 Seiten kostet 20,00€, das Taschenbuch 10,00€ und die Kindle-Edition 15,99€. Steven Uhly, geboren 1964 in Köln, ist deutsch-bengalischer Abstammung, dabei teilverwurzelt in der spanischen Kultur. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Mit seiner Familie lebt er in München. Glückskind ist sein dritter Roman. Mein Leben in Aspik, sein Debütroman, ist 2010 und Adams Fuge, der mit dem Tukan-Preis ausgezeichnet wurde, ist 2011 bei Secession Verlag für Literatur erschienen

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