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Rezensionen zu
Letzter Ausweg Tempelhof

Hilkje Hänel

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Meine ersten Regionalkrimis handelten von der Ostsee. Darauf folgten die Nordsee, Bayern und nun Berlin. Ich mag meine Stadt sehr gerne und habe auch schon das ein oder andere Buch gelesen, dass in Berlin stattfindet und bis jetzt haben sie mich begeistert. Bei diesem hier war ich nicht ganz so angetan. Obwohl ich noch nicht alle Ecken von Berlin kenne, so fühlte ich mich dennoch an die Orte versetzt und konnte mir gut vorstellen, wie es dort ausschaut. Das Thema Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte-/lager werden hier sehr speziell aufgegriffen und es ist schon ein schweres Thema und man wird sich hier bewusst, wie es in solchen Lagern abläuft. Jedoch fand ich sehr schwer in das Buch und bis zum Ende konnte es mich einfach nicht so richtig packen. Schade eigentlich, denn die Thematik ist wirklich interessant.

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Berlin, Tempelhofer Feld: In einem Flüchtlingslager erhängt sich eine Frau, nachdem sie ihre Kinder ermordet hat. Bei den Ermittlungen werden die Kriminalbeamte Gode und Lepke nicht nur von der Lagerverwaltung blockiert. Auch Polizeiintern scheint einiges schief zu laufen: Die Polizisten sollen die laufenden Ermittlungen einstellen, der Fall wäre geklärt; auch bei weiteren Morden im Flüchtlingslager gestalten sich die Ermittlungen als sehr schwierig. Doch der Abteilungschef ordert unter der Hand weitere Ermittlungen an, da er wie sein Team gewisse Zusammenhänge sieht. Bei den Recherchen decken die Kommissare einen Skandal auf, der bis in die höchsten Führungsränge der Polizeibehörde reichen. Dubiose Anweisungen werden gegeben, die rechtlich kaum haltbar sind, und auch Zweifel hegen, ob es mit rechten Dingen zu geht. Es hat zugegebenerweise etwas gedauert, bis ich mit dem Buch warm wurde. Während das Ermittlerteam anfangs etwas im Trüben fischte, nahm das Buch erst nach der Hälfte an Fahrt auf. Da konnte ich auch schon erahnen, wer in den Skandal verwickelt war. Hilkje Hänel hat in diesem Berlin-Krimi wirklich schwere Kost verarbeitet. Die Bedingungen für Flüchtlinge in einem Flüchtlingslager sind hart. Dabei stellt es auch die Mitarbeiter von Flüchtlingsheimen und -lagern auf eine harte Probe. Es sind so viele Schicksale zu verarbeiten, bei denen man als Leser Anteil nimmt. Der Bedarf nach Hilfe ist groß. Und doch gibt es viele Fälle von Überforderung und Korruption. Für die betroffenen Flüchtlinge, die von dem Missbrauch persönlich betroffen waren, waren so verzweifelt, dass sie keine Hilfe fanden, so dass sie als letzten Ausweg den Freitod wählten. Mich machte es betroffen, dass die Schuldigen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Und doch lässt die Autorin einen Hoffnungsschimmer aufkeimen, da sie einen Journalisten auf den Fall ansetzt, der darüber berichten kann, und die Machenschaften der Politiker und ranghohen Polizeibeamten ans Licht bringt. Eine Geschichte, die brisant aufgrund der noch aktuellen Themen ist. Eine Geschichte, die sehr persönlich ist, da die Ermittler Gode und Lepke Platz für ihre persönliche Vergangenheit finden. Eine Geschichte, die die persönliche Tragik der Ermittlerin Alexandra Gode weiter erzählen wird, die als Kind mißbraucht wurde. Das Verhältnis zwischen Gode und ihrem Psychologen ist interessant zu beobachten. So kann sich anfangs Gode gut auf ihn einlassen, jedoch wächst die Skepsis mit weiteren Sitzungen. Zwar hat der Anfang des Buches mich hadern lassen, weil ich nicht gleich in die Geschichte fand. Und doch fand ich das Buch insgesamt recht gut. Wer wie ich schon recht oft in Berlin war, erkennt manche Stelle in Berlin und kann sich diese bildhaft vorstellen. Der Titel „Letzter Ausweg Tempelhof“ bezieht sich jedoch „nur“ auf den Standort des Flüchtlingslagers. Ermittelt wird in ganz Berlin, was dann wiederum zum Cover passt. „Letzter Ausweg Tempelhof“ ist der zweite Krimi der Autorin Hilkje Hänel. Dieser ist in sich abgeschlossen; aber gewisse Erlebnisse aus dem ersten Teil, gerade was das Ermittlerduo Gode/Lepke anbelangt, werden erwähnt, aber auch erklärt.

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er auf leichte Spannungskost steht und harmoniebedürftig auf ein happy end für die Gerechtigkeit wartet, ist mit Hilkje Hänels Berlin-Krimi "Letzter Ausweg Tempelhof"nicht richtig bedient. Hier geht es hart und düster zu wie sonst vor allem in skandinavischen Krimis. Depremierend ist schon der erste Mordfall, zu dem das Team des Berliner LKA gerufen wird: Zwei tote Flüchtlingskinder und ihre erhängt aufgefundene Mutter. Alles weist auf einen erweiterten Suizid hin, der in der tristen Flüchtlingsunterkunft in einer Halle auf dem früheen Flughafen Tempelhof stattgefunden hat. Ermittlungschef Lepke steht vor einem Rätsel: warum hat die Frau, die schon so viel durchgestanden hat, an einem Ort ihr Leben beendet, an dem sie nach geglückter Flucht auf einen Neuanfang hoffen konnte? Weitere tote Kinder und tote Frauen werden im Verlauf von "Letzter Ausweg Tempelhof" die Ermittler beschäftigen. Alexandra Gode, gerade erst wieder nach einem langen Krankenhausaufenthalt als Folge der Begegnung mit einem psychopatischen Killer zurück in den (Innen-)Dienst gekehrt, kann so einen Fall eigentlich nicht gebrauchen: Sie soll den traumatischen Vorfall - offenbar Inhalt des Vorgängerbandes - mit Hilfe eines Psychologen verarbeiten. Ihre mütterliche Freundin, die ihr den Weg zur Kripo geebnet hat, ist unerwartet gestorben, ihre Freundin ist offenbar auf Tauchstation gegangen. Statt dessen fühlt sich Gode beobachtet und verfolgt. Da ist es um so frustrierender, wenn die Ermittlungen ins Leere laufen. Tote oder schweigende Zeugen, ein zweifelhafter Sicherheitsdienst mit Rechtsttendenzen und ausländerfeindlichen Sprüchen ausgerechnet in der Flüchtlingsunterkunft, Gerüchte über sexuelle Gewalt, über verschwundene Frauen und Kinder. Allzu viel geht schief, ohne dass die Ermittler Fortschritte machen. Statt dessen gibt es plötzlich Einmischung von ganz oben, in Form des Leitenden Oberstaatsanwalts und des Innensenators.... Spröde, düster und gewalttätig geht es zu in diesem Krimi, bei dem die Autorin offenbar nicht dem Drang widerstehen konnte, einiges dermaßen auf die Spitze zu treiben, dass es ein bißchen zu viel des Guten wurde, um noch glaubwürdig zu wirken. Da wäre weniger mehr gewesen, oder vielleicht ein bißchen gründlichere Recherche über den Geheimnisdrang in Pädophilen-Netzwerken. Ähnlich ist es mit der Person von Alexandra Gode, die von klein auf ein solch gerütteltes Maß an Schicksal und Gewalt abbekommen musste, dass sie zur Mutter aller Schmerzen gerät. Und das alles nur, um den Label toughe Großstadtpolizistin zu erhalten? Diese Detektivin wirft eher die Frage auf, wie sie im realen Leben jemals die psychologischen Einstellungstests für die Polizei bestanden hat. Da ist die Phantasie mit der Autorin ein bißchen durchgaloppiert. Wer sich daran nicht stört, kann sich an spröder Großstadtprosa und einem trotz aus meiner Sicht unnötiger Überdramatisierung über einen spannenden Plot zu einem aktuellen Thema freuen.

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Berlin. Im Flüchtlingsheim Tempelhof werden die Leichen einer jungen Frau und ihrer Tochter gefunden. Der Tathergang scheint eindeutig: Die Mutter tötete zuerst ihr Kind und anschließend sich selbst. Doch das Motiv bleibt unklar. Die Polizei tippt auf eine Verzweiflungstat, doch dann tauchen die nächsten Leichen von Kleinkindern auf, die in dem gleichen Flüchtlingsheim lebten. Die Kommissarin Alexandra Gode und ihr Kollege Lepke, die man bereits aus Hilkje Hänels erstem Krimi Engel der Erlösung (2017) kennt, ermitteln wieder. Jedoch erweisen sich die Untersuchungen dieses Mal als besonders schwierig, da sie von Polizeipräsident und Innenminister höchstpersönlich boykottiert werden. Die beiden Ermittler kommen einem besonders skrupellosen Fall von Zwangsprostitution auf die Schliche und plötzlich tauchen erschütternde Videos auf, die beweisen, dass sie niemandem mehr trauen können, nicht einmal ihren eigenen Kollegen… Mit Letzter Ausweg Tempelhof liefert Hänel einen rasanten Krimi, der trotz seines fiktionalen Charakters eine ganze Reihe von Missständen im Asylrecht und im Umgang mit Flüchtlingen anprangert. „Fünfhundert Menschen in einer Halle! Das war ganz sicher nicht das ersehnte Ende einer langen Flucht. Es war nur eine weitere Station der Verzweiflung. Und wenn nicht jegliche Hoffnung schon längst gestorben wäre, die Neonröhren und ihre Ausweglosigkeit würden ihr Übriges tun.“ Die Autorin gibt an, dass dieser Krimi aus der Wut und Trauer über die Verbrechen entstanden sei, die täglich in anderen Ländern, aber auch vor unserer Haustür stattfinden. Sie sei fassungslos, wenn sie sehe, wie „Rassisten und Faschisten in hohen Ämtern über andere Menschen entscheiden und urteilen, wie sie Grenzen schließen, Mauern bauen und an dem Leid anderer verdienen.“ Diese Fassungslosigkeit vermag sie mit ihren detaillierten Beschreibungen der Zustände in Flüchtlingsunterkünften auch beim Leser hervorzurufen. Über die ganze Erzählung legt sich so eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit, der Verzweiflung und der Gewalt. Mit Alexandra Gode hat Hänel eine starke weibliche Hauptprotagonistin geschaffen. Obwohl die Kommissarin bei ihrem letzten Fall nur knapp dem Tod entkommen ist und noch immer mit den Erinnerungen an die erlittene Folter zu kämpfen hat, ermittelt sie mit vollem Einsatz in diesem nervenaufreibenden Fall und kämpft sich zurück ins Leben. Jedoch bringt sie sich dabei erneut in lebensbedrohliche Gefahr. Auch sonst schafft es Hänel durch eine sukzessive Informationsvergabe, die Personen bis zum Schluss interessant bleiben zu lassen. So gibt es nicht nur in Bezug auf die Mordfälle immer wieder spannende Wendungen, sondern auch die Personen selbst sorgen immer wieder für Überraschungen. Schade ist nur, dass die Erzählung sehr abrupt endet und der Leser mit vielen offenen Fragen zurück bleibt.

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