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Rezensionen zu
Die Mittelmeerreise

Hanns-Josef Ortheil

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Schöner Roman

Von: Julia

24.02.2021

Ein Buch, das mitfühlend und auch voller Liebe gefüllt ist. Der Roman ist ohne Umschweifen geschrieben, und auch wenn es ein Roman ist, ist es ein Buch, das einen ergreift und mitzieht. Und ich konnte das Buch nicht weglegen, es hat mich in den Bann gezogen, und zwar so, dass ich das Buch in fast 2 Tagen durchgelesen habe. Das Buch ist nicht nur eine Geschichte, eine Reise und Liebe. Sondern auch der Ausbruch einer inneren Gefangenschaft. Bewegend dokumentiert und gleichzeitig ergreifend, was man lesen kann. Der Autor hat hier etwas geschaffen, was einen berührt hat. Neben einer flüssigen Schreibart konnte ich schnell reinkommen und das auch verständlich geschrieben. Nicht zu aufdringlich oder zu langweilig. Das Ganze hat bis zum Ende gehalten und ich würde den Autor immer wieder lesen. Ich kenne bis jetzt noch kein anderes Buch vom Autor gelesen, aber ich hoffe, ich bekomme bald noch eines, das würde sich lohnen. Es lohnt sich und daher kann ich das empfehlen. Ich gebe dem Buch 5 Sterne.

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Nachdem mich zwei frühere Bücher ORTHEILS ("Die Erfindung des Lebens" und "Das Kind, das nicht fragte") sehr fasziniert hatten, habe ich es nach einer Pause nochmal mit der Mittelmeerreise versucht. Davon will ich berichten. Der Autor verarbeitete in diesem Buch Aufzeichnungen von einer Reise, die er im Alter von 15 Jahren zusammen mit seinem Vater unternommen hat. Man schrieb das Jahr 1967. Der Autor erzählt also aus der Ich-Perspektive eines (frühreifen) Jugendlichen; seine literarische Umsetzung (von 2018) ist aber das Ergebnis eines weiten und weisen Rückblicks. Zur Rahmenhandlung: Vater und Sohn sind die einzigen Passagiere auf einem Frachtschiff, das von Holland aus längs der französischen und spanischen Küste ins Mittelmeer vordringt und dort Kurs zunächst auf Griechenland und dann auf Istanbul nimmt. Beschrieben werden insbesondere die Vater/Sohn-Dynamik und die zunehmend intensiven Beziehungen, die sich zu insgesamt fünf Besatzungsmitgliedern ergeben. Ausgiebige Betrachtungen richten sich auf das Erleben der Schiffsreise selbst, die u.a. durch einen dramatischen Sturm geprägt wird. Später rücken dann noch die Erfahrungen in den Fokus, die von dem Jungen und seinem Vater bei den Landgängen gemacht werden; dazu gehört auch eine erste Liebelei. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, um was es tatsächlich geht in diesem Buch, muss man kurz etwas zu den beiden Hauptpersonen sagen: Der Junge ist ein angehender Konzertpianist, der außerhalb der klassischen bürgerlichen Kultur- und Bildungswelt bisher wenig "normale" Realitätsberührungen hatte. Sein Vater, mit dem er extrem eng verbunden ist, widmet sich außer der Lektüre antiker Literatur hauptsächlich dem Zeichnen. Wie in allen anderen Bereichen und Interaktionen wirkt der 15-jährige auch im Kontakt mit dem Vater eher wie ein (gut entwickelter) junger Erwachsener - sowohl was den Inhalt, als auch die Form der Gespräche angeht. In den Beziehungen zu den Personen, die auf der "offiziellen" Seite des Schiffs residieren, werden jeweils andere (geschichtliche, philosophische, existenzielle) Bereiche und Perspektiven thematisiert, mit denen sich wiederum der Junge selbstreflektierend beschäftigt. Nach und nach entwickeln sich fast gleichberechtigte Freundschaften zu diesen Erwachsenen. Um es mal anders auszudrücken: Es wirkt alles ziemlich fremd, künstlich und gestelzt. Kaum ein Leser könnte sich vermutlich auch nur annähernd vorstellen, in diesem Alter (oder überhaupt als junger Mensch) so drauf gewesen zu sein. Verunsichert wird dieses ungewöhnliche Weltbild durch einen relativ jungen Bediensteten, der das "reale" Leben in diesen abgeschotteten Elfenbeinturm hineinträgt - in Form von "Drugs and Sex and Rock 'n Roll" (wobei ausgerechnet die harmlosen Beatles und ihr sanftes Liedchen "Penny Lane" als Ausgeburt der alternativen Gegenkultur hochstilisiert werden). Immerhin ermöglicht dieser junge Mann den Kontakt zum anderen Geschlecht - und damit einen Riesenschritt in eine bisher völlig unbekannte Erlebniswelt. Um es abzukürzen: Es ist ein besonderer Entwicklungsroman, eingebettet in griechische Dichtungen, Altherren-Gespräche und literarische, historische bzw. geographische Betrachtungen. Was könnte reizvoll sein, an diesem Roman? Es gelingt ORTHEIL (der einfach ein sehr guter Erzähler ist), den Leser nach und nach einzuweben in diese kleine, überschaubare und abgeschlossene Welt. Der Detailreichtum, die fein nuancierten Beobachtungen erzeugen eine fast meditative Atmosphäre. Als Reaktionen bleiben nur das Abwenden in genervter Langeweile oder das entspannte Sich-Einlassen auf das Tempo, auf den Rhythmus, auf die Wiederholungen. Man sollte sich Zeit nehmen für diesen Roman; mit einem Durchhecheln wird man dem Stoff und der literarischen Umsetzung nicht gerecht. Bei aller Wertschätzung, eine kleine Warnung sei ausgesprochen: Wer mit (heute eher ungewohnten) Bildungsbürger-Perspektiven gar nichts am Hut hat oder gar einen "normalen" zeitgeschichtlichen Einblick in die späten 60-iger Jahre sucht, findet das in diesem Buch sicher nicht. Wer jedoch einen kunstvollen Blick auf eine außergewöhnliche Biografie eines sehr früh gereiften jungen Mannes werfen will, kann gerne zugreifen.

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Als Passagiere auf dem großen Frachtschiff Albireo reisen Johannes und sein Vater im Sommer 1967 von Antwerpen nach Istanbul. Während der teilweise abenteuerlichen Fahrt beschäftigen sich Vater und Sohn mit den Irrfahrten des Odysseus, schließen Freundschaft mit verschiedenen Besatzungsmitgliedern und erkunden auf Landgängen Athen und andere Städte. Der Roman setzt sich aus Tagebucheinträgen, kleinen Geschichten und einem Reisebericht des damals knapp 16-jährigen Autors zusammen, ergänzt durch Aufzeichnungen des Vaters und Briefpostkarten an die Mutter. Aus der Beobachterrolle heraus versucht der junge Hanns-Josef Ortheil seine Umgebung zu begreifen und seinen eigenen Platz darin zu finden. Stets reflektiert er seine eigenen Gefühle, Erfahrungen, Wünsche und Wahrnehmungen. Herausgefordert durch den Stewart Denis, der Johannes mit seiner Liebe zur klassischen Musik und seinen literarischen Fingerübungen für einen weltfremden Langweiler hält, lässt er sich zunehmend auf Unbekanntes ein – er probiert alkoholische Getränke aus, besucht mit Denis eine Tanzveranstaltung in Patras und lässt sich von einer jungen Griechin küssen. So wird die große Fahrt durch den atlantischen Ozean und das Mittelmeer für ihn auch eine Reise ins Erwachsenendasein. Was diesen außergewöhnlichen Reisebericht interessant macht, ist zum einen die lebendige, detailreiche Schilderung von Eindrücken, Charakteren und Erlebnissen. Zum anderen bietet der sprachlich bemerkenswerte Roman einen unverfälschten Einblick in das Gefühlsleben eines jungen Menschen an der Schwelle zur Erwachsenenwelt. Äußerst lesenswert, ganz besonders, aber nicht nur für Griechenlandfreunde!

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Wir lernen den 15-jährigen Johannes bzw. Hanns-Josef Ortheil kennen, der im Juli 1967 mit seinem Vater eine Mittelmeerreise antritt. Anfangs war die Begeisterung nicht allzu groß, doch je länger sie auf der Albeiro weilten, zwei ordentliche Meeresstürme erlebten schweißte es nicht nur Vater und Sohn mehr zusammen. Wir erleben, wie Hanns-Josef einen Entwicklungssprung macht. Er macht seine ersten Erfahrungen mit Alkohol (Kölsch zählt nicht!) und mit einer jungen Griechin Namens Delia. Sie lernen die verschiedenen Kulturen kennen und das macht das Buch, weil es eine wahre Geschichte ist, wirklich zu einem großartigen Roman. Mit Ernsthaftigkeit, aber auch einem Spritzer Humor schippert man mit von Antwerpen bis nach Istanbul.

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schmoekerstundes Profilbild schmoekerstunde Die Mittelmeerreise von Hanns-Josef Ortheil 636 Seiten Werbung: das Buch wurde vom Verlag zur Verfügung gestellt Um was es geht: An einem heißen Julitag 1967 geht der junge Hanns-Josef Ortheil mit seinem Vater an Bord eines schwer beladenen Frachtschiffes. Es ist der Beginn einer abenteuerlichen Fahrt von Antwerpen durchs Mittelmeer bis nach Griechenland und Istanbul. Die immer dramatischer werdende Reise führt dabei weit über alle vorherigen Grenzen hinaus: als großer, fesselnder Roman einer Odyssee ins Erwachsenenleben. Fazit: Man braucht Geduld, Geduld, einen langen Atem und die Vorfreude auf eine außergewöhnliche Geschichte. Es ist ein wunderbares und ganz hervorragend geschriebenes Buch. Eine Erzählung, die von einer gewaltigen Sprache lebt. Eine Reise ins Erwachsenenleben, teilweise auf den Spuren der griechischen Mythologie, aber auch eine wunderbare Vater-Sohn-Geschichte. In manchen Passagen ein wenig zu lang. Das ermüdet und langweilt. Insgesamt ein ungewöhnlich detaillierter und lesenswerter Reisebericht.

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"Die Erfindung des Lebens ", mein erster Roman des Autors, hat mich nur teilweise überzeugt. Dieses Buch hingegen hat mich absolut begeistert. Ich war in den letzten Tagen mit Leib und Seele Teil dieses großartigen Abenteuers und habe die Geschichte regelrecht aufgesaugt. Die verschiedenen Charaktere der Crewmitglieder und die besondere Beziehung zwischen Vater und Sohn hat dem Buch außerdem eine ganz besondere Tiefe verliehen. Ich habe viel gelernt über Kultur, Geografie und Nautik und es hat mir großen Spaß gemacht, diesen sprachlich sehr ansprechenden Roman zu lesen. Beeindruckend, welches Talent der Autor schon als Jugendlicher gezeigt hat. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Vor sechs Tagen habe ich das Buch beendet, und seitdem schiebe ich die Rezension vor mir her. Nicht weil mir das Buch nicht gefallen hätte, auf keinen Fall. Aber der Autor hat es mir etwas schwer gemacht in diesem Fall. Hanns-Josef Ortheil ist Professor für kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Seine Kariere als Pianist musste er relativ schnell abbrechen, mehrere Sehnenscheidenentzündungen haben das Spielen unmöglich gemacht. Er schreibt seitdem er ein Kind ist, beruflich auch in die Richtung zu gehen war deshalb nur sinnvoll. Also ist er Autor geworden und mit dem ersten Buch, das ich von ihm gelesen habe, hat er sich einen festen Platz unter meinen Top Ten Autoren gesichert. Meine Begeisterung war also groß, als ich ein Buch von ihm im Bloggerportal von Random House gesehen habe, dann habe ich mich direkt an die Arbeit gemacht und noch weitere gesucht. Insgesamt habe ich drei gefunden, angefragt und auch alle drei bekommen. Schon für Die Mittelmeerreise habe ich allerdings 10 Tage gebraucht. So schnell ich sonst durch die Seiten fliege, ein Buch an einem Tag ist kein Problem, so lange habe ich hier für jeden Satz gebraucht. Mit 636 Seiten ist das Buch auch ziemlich lang, aber eher der Schreibstil ist die Herausforderung. Bei Seite 219 war ich vollkommen überzeugt. Ich habe in meinem Book Journal geschrieben, "genauso gut wie immer" und das heißt bei diesem Autor schon einiges. Besonders der Erzählstil hat mich beeindruckt, ein älterer Mann erzählt von einer Reise und zwar aus der Sicht eines 15 jährigen. Und das ist auch noch realistisch. An sich sollte diese Leistung schon einen Preis bekommen, so wenige Autoren schaffen das. Die Reise des Jungen und seinem Vater führt von Köln auf ein Schiff, dass über Griechenland zur Türkei fährt. Dabei passiert einiges und manchmal auch gar nichts. Die Reise dauert nicht mal einen Monat, jeder Tag hat also durchschnittlich 2 1/2 Seiten. Und jeder Tag wird auch ausführlich beschrieben. Mir war im Vorfeld bewusst, dass Johannes ein besonderer Junge ist. Er beobachtet viel, das andere nicht wahrnehmen. Das macht die Bücher so faszinierend. Aber irgendwann zwischen den einzelnen Stationen von Griechenland ist es mir zuviel geworden. Ich wusste, dass es noch weiter in die Türkei geht und in Griechenland ist auch wirklich das wichtigste passiert. Aber je weiter es auf das Ende zu ging, desto schneller wollte ich endlich fertig werden. Ob es an mir lag, das die lange Lesezeit einfach ungewohnt war, oder wirklich am Buch, das kann ich nicht mehr sagen. Mein Fazit: Ein tolles, wenn auch sehr sehr ausführliches Buch von einem großartigen Autor.

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Wunderbar!

Von: Karin Kizilkaya aus München

15.06.2019

Eine weitere, zauberhafte Beschreibung eines Lebensabschnittes und einer Reise. Michel Houellebecq hat einmal geschrieben, dass der Autor, den man sich aussucht, unbedingt ein Mensch sein muss, mit dem man gerne seine Zeit verbringt. Ich verbringe seit Langem meine Zeit am liebsten mit Hanns-Josef Ortheil, immer wieder.

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