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Rezensionen zu
Der Gutshof im Alten Land

Micaela Jary

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

1919. Der Große Krieg ist zu Ende. Viele Familien beklagen mindestens einen Toten. Auch am Gutshof der Familie von Voss kehren beide Söhne nicht zurück. Gerrit, der Ältere, ist bereits vor dem Krieg nach einem Streit in die USA ausgewandert; Lennart, der Jüngere wird in Frankreich vermisst. Tochter Finja versucht so gut wie möglich das Gut zu leiten, denn Gutsherr, Edzard von Voss, liegt seit einem Schlaganfall im Sterben. Immer wieder fragt er nach seinem jüngsten Sohn Lennart. Sein skrupelloser und geldgieriger Neffe Roland, der Tochter Finja, heiraten soll, möchte am liebsten sofort die Domäne übernehmen. Als einziger männlicher Nachkomme der Familie ist er erbberechtigt. Da taucht plötzlich ein Fremder auf, der Lennart täuschend ähnlich sieht. Dieser junge Mann, Clemens Curtius, war ein Kriegskamerad des Gutsherrensohnes und bringt den Eltern seine Papiere. Gutsherrin Caroline nutzt jedoch die Gunst der Stunde und gibt ihn bei ihrem Mann als Lennart aus. Doch die Lüge verbreitet sich schneller als erwünscht und bald wird im ganzen Ort über die Rückkehr von Lennart gesprochen, der charakterlich so ganz anders erscheint, als vor Kriegsbeginn. Aber auch Finja hofft der Hochzeit mit Roland entgehen zu können. Doch wie lange wird Clemens Curtius diese Scharade mitspielen? Und wie wird seine Zukunft nach dem Tod des Gutsherren aussehen? Nachdem ich jetzt den Klappentext gelesen habe, (ich vermeide es schon länger die Inhaltsangabe zu lesen, bevor ich das Buch aufschlage!) fällt mir gerade auf, dass dieser gar nicht zu 100% stimmt. Genau das ist einer der Gründe, warum ich nur mehr bei der Buchvorstellung die Kurzbeschreibung lese und danach nicht mehr. Aber zurück zur Geschichte, die von der ersten Seite an fesseln kann. Micaela Jary bietet in ihrer Familiensaga "Der Gutshof im Alten Land" einiges an Liebe, Hoffnung und schlimmen Intrigen. Während Clemens im Zwiespalt steckt, wie er aus dieser Sache wieder herauskommt, sehnt er sich aber gleichzeitig nach Familienanschluss, nachdem er keine eigene mehr hat. Dieser Gefühlswirrwarr des jungen Mannes wird hervorragend wiedergegeben. Aber auch von anderer Seite droht ihm Gefahr. Dienstmädchen Käthe, die ein Auge auf Roland geworfen hat, vermutet ein Geheimnis und gibt Informationen über Clemens weiter. So weiß Roland bald, dass Lennert/Clemens wegen seiner Kriegsverletzung starke Schmerzen hat und sich aus Hamburg Opiate holt. Diese Nachricht weiß er zu seinen Gunsten zu nutzen... Die Charaktere sind authentisch und facettenreich. Besonders die Darstellung der Arzttochter Christine fand ich äußerst gelungen. Christine ist eine junge Frau, die vor Lebendigkeit sprüht und nicht auf den Mund gefallen. Sie ist hilfsbereit und überfürsorglich. Dies bringt Clemens desöfteren in Bedrängnis, denn die junge Dame hat ein Auge auf ihn geworfen - fest in der Annahme Lennart vor sich zu haben. Aber auch Ariana, die Tochter eines Reeders und die ehemalige Verlobte von Gerrit, ist überrascht vom positiven Charakterwechsel ihres zukünftigen Ex-Schwagers. Sie verfällt ebenfalls seinem Charme. Finja ist eine starke Frau, die versucht den Hof vor Schaden zu bewahren, obwohl sie weiß, dass sie ihn nicht erben kann. Ihren Wunsch Tierärztin zu werden musste sie während des Krieges bereits ad acta legen. Gefühle und Stimmungen sind wunderbar beschrieben und nehmen den Leser gefangen. Die starken Frauenfiguren, allen voran Finja und Christine, überzeugen auch in einer Zeit, in der Frauen erst vor kurzem das Wahlrecht erhalten haben. Man merkt den Umschwung in der Gesellschaft, auch wenn es langsam voran geht. Einziger Störfaktor der Geschichte war für mich die Glaubwürdigkeit des Verwirrspieles rund um Clemens/Lennart. Dass Roland seinen Vetter Lennart früher nie zu Gesicht bekommen hat, fand ich nicht hundertprozentig glaubwürdig. Auch dass die Dienstboten das gebotene Schau- und Verwirrspiel nicht durchschauen, kam mir etwas blauäugig vor. Ansonsten eine gelungen Familiensaga, die einige Überraschungen bereit hält. Zum Roman gibt es eine 100 Seiten lange Vorgeschichte, die man nur als eBook lesen kann. Schreibstil: Der angenehme und bildhafte Schreibstil lässt einem nur so durch die Seiten fliegen. Der Roman besteht aus zwei Teilen, wobei der zweite Teil au den letzten hundert Seiten des Romans bestehen. Micaela Jary erzählt abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven, wobei Finja und Clemens den Hauptpart übernehmen. Die Gegend rund um das Alte Land wurde sehr lebendig und mit viel Liebe zum Detail dargestellt. Hier spürt man auch die Verbundenheit der Autorin zur Gegend rund um Hamburg. Micaela Jary hat das Leben der Menschen zu dieser Zeit hervorragend recherchiert und dargestellt. Plattdeutsche Sätze, die sie in die Geschichte eingestreut hat, vermitteln Lokalkolorit. Sie waren zu 90% auch für mich als Österreicherin verständlich ;) Fazit: Eine gelungene Familiensaga, die wunderbar unterhält. Die Atmosphäre und Stimmung der Zeit und der Gegend hat die Autorin hervorragend transportiert. Hier wäre ich einem weiteren Band nicht abgeneigt! Potenzial wäre auf jeden Fall da!

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Der Erste Weltkrieg ist gerade zu Ende. Viele Familien haben ihre Söhne und Väter verloren. So auch derer von Voss. Beide Söhne werden vermisst. Das Familienoberhaupt liegt im Sterben. Die Tochter Finja kümmert sich um den Hof, während ihre Mutter am Krankenbett sitzt. Finja fühlt sich in der Lage, den Hof zu führen, wenn da nicht ihr Cousin Roland wäre, der als männlicher Nachkomme im Familienstamm den Hof erben soll. Das gefällt allerdings keinem, nicht der von-Voss-Familie, und nicht deren Angestellten, denn Roland wird als Windhund gesehen. Da taucht plötzlich jemand auf und wirbelt die sich nach dem Krieg langsam wieder einspielenden Verhältnisse mächtig durcheinander. Micaela Jary nimmt uns in diesem Roman mit auf eine Zeitreise an einem wunderschönen Ort. Sie hat ein Figurenensemble geschaffen, bei dem jede Figur auf Interesse beim Leser trifft. Vielen von ihnen begegnet man mit Sympathie, aber nicht nur. Das Zusammenspiel von alteingesessenen Menschen und Fremden im Alten Land weist auch auf die momentanen Verhältnisse in der Gesellschaft hin. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt sie dieses diesen Landstrich in Norddeutschland und lässt uns darin heimisch werden. Gelungen fand ich die Verwendung des plattdeutschen Dialektes, der so smart vorgenommen wurde, dass er selbst für einen Bayer verständlich sein sollte. So wäre der Satz „Die jungen Lüüd heutzutage nun wieder." In seiner vollen Version „De jungen Lüud hüttodag nu wedder." Wäre er für so manchen Leser nicht ganz so verständlich gewesen. Ich fand den sanften Einsatz des Dialektes sehr passend. Ein überraschendes und versöhnendes Ende sorgt schließlich dafür, dass man das Buch mit einem zufriedenen Lächeln aus der Hand legt. Eine Familiensaga, der man ruhigen Gewissens die beste Note geben kann. © Detlef Knut, Düsseldorf 2018

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m Alten Land, vor den Toren Hamburgs, lebt die Familie von Voss auf einem Landgut. Doch im Frühjahr 1920, kurz nach dem Großen Krieg, steht ihr Überleben auf wackligen Füßen. Der Hausherr ist seit einem Schlaganfall ein Pflegefall und nicht ansprechbar, die beiden Söhne sind verschollen. Nur die Tochter, Finja, lebt mit ihrer Mutter noch auf dem Gut. Sollte Edzard von Voss versterben, wäre allerdings nicht Finja die Erbin, sondern ihr Cousin Roland, ein unangenehmer und aufdringlicher Zeitgenosse. Als Clemens Curtius, der Finjas Bruder Lennart im Krieg kennen gelernt hat, da sie sich äußerlich gleichen wie Zwillingsbrüder, nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft im Alten Land eintrifft, um der Familie von Lennart zu berichten, trifft er zufällig als erstes Finja. Da Clemens ihrem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten ist, und jeder ihn für den vermissten Lennart halten könnte, gerade nach über sechs Jahren des erstens Wiedersehens, reift in Finja und ihrer Mutter Caroline ein Plan, der ihr Überleben auf der Domäne retten könnte..... Zu dem Roman gibt es eine etwas über 100 Seiten lange ebook-Vorgeschichte, die man auf allen Portalen für 1,99€ erwerben kann. Um die ganze Geschichte schon von Anfang an verfolgen zu können, empfehle ich diese vorweg zu lesen. Es geht zwar auch ohne, denn die hauptsächlichen Beweggründe und Vorfälle werden natürlich auch ohne diese Geschichte verständlich, aber es ist ein sehr guter Einstieg für diesen Roman und man lernt die Protagonisten so besser oder besser gesagt schneller kennen. Micaela Jary hat einen fesselnden Schreibstil. Sie berichtet abwechselnd aus verschiedenen Sichtweisen. Aus Sicht der Hauptprotagonisten Finja und Clemens wird erzählt, aber auch die anderen Protagonisten bekommen ihren Part. Daher hat der Leser einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Handlungsstränge, aber auch deren verschiedene Denk- und Handlungsweise, sowie das jeweilige Lebensumfeld. Mich hat diese besonder die Scharade, diese Familiengeschichte sehr fasziniert, ich habe beim Lesen mitüberlegt, wie lange das unentdeckt bleiben wird, was dahinter steckt, wie sich das Ganze auflösen könnte. Aber auch die verschiedenen Lebensweisen in einer Zeit vor fast 100 Jahren hat mich interessiert, die verschiedenen Berufe, Lebensumstände, Nöte und Sorgen, Möglichkeiten und Lebensweisen. Es ist eine spannende, verwickelte, aber auch eine romantische Geschichte, die mich wirklich fesseln konnte. Schon nach der Lektüre des ebooks war mir klar, ich muss wissen, wie es weiter geht. Einzige Kritik, dass ich mir manch eine Szene etwas ausgeschmückter oder länger gewünscht hätte und bei manch einen kleinen Zeitsprung empfand ich manchmal etwas holprig. Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten, denn das ganze drumherum, die Figuren, die Geschichte, die Verwicklungen, die waren toll erdacht und beschrieben. Am Ende habe ich die kleine Hoffnung, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist, dass es da noch mehr zu erzählen gibt und dass es mit den Figuren vielleicht einen weiteren Roman geben könnte. Potential für eine Forstsetzung ist auf alle Fälle vorhanden !! Fazit: Eine tolle, fesselnde, verwickelte Geschichte !

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Eine packende Familliensaga!

Von: zauberblume

07.09.2018

Nachdem ich die Vorgeschichte "Der Gutshof im Alten Land" mit großer Begeisterung gelesen habe, habe ich riesig auf diese Familiensaga aus der Feder der Bestsellerautorin Micaela Jary gefreut. Wir befinden uns wieder auf dem herrlichen Gutshof der Familie von Voss im Alten Land. Mittlerweile ist einiges geschehen. Der Gutsherr Ezard liegt im Sterben. Der älteste Sohn Gerrit ist nach einer großen Enttäuschung nach Amerika ausgewandert und der Hoferbe Lennart ist in den Krieg gezogen und wird vermisst. Nun liegt das Fortbestehen des Gutes auf den Schultern der Tochter Finja. Finja, die ja eigentlich gerne Tiermedizin studiert hätte, meistert ihre Aufgaben ohne großes Murren. Und dann ist da noch der Neffe von Ezard, der schon sehnsüchtig auf die Übernahme des Hofes wartet ..... Einfach spitze! Wie mit all ihren Romanen, konnte mich die Autorin auch mit dieser fantastischen Familiensaga total begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach spitzenmäßig. Man befindet sich von der ersten Seite an mitten im Geschehen. In meinem Kopfkino läuft die ganze herausragende Geschichte wie ein Film ab. Das Alte Land ist so wunderbar beschrieben, ich kann mir diese Gegend bildlich vorstellen. Sehe den gewaltigen Gutshof vor meinem inneren Auge und kann das geschäftige Treiben, das hier herrscht, beoabchten. Auch sind alle Charakter, die mir zum Teil aus der Vorgeschichte schon vertraut sind, wunderbar beschrieben. So sehe ich den einst stolzen Gutsherrn nun in seinem Bett dahinsichen. Sehe seine Frau, die sich aufopfernd um ihn kümmert. Und dann ist da Finja, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Hut ab vor dieser jungen Frau, den ihren Mann steht. Und dann gibt es da die eine oder andere Wendung in der Geschichte, mit der ich nicht gerechnet habe. Einige Stellen in diesem tollen Roman haben mich wirklich sehr berührt, manchmal habe ich mich aber auch über die eine oder andere Person geärgert und hätte ihr gerne mal meine Meinung gesagt. Finja hat sich wirklich tapfer geschlagen und am Ende der Geschichte habe ich mich für sie gefreut. Man bekommt auch einen interessanten Einblick in die Geschichte der damaligen Zeit - wirklich total spannend und hochinteressant. Ich bin und war total begeistert. Ein absolute Traumlektüre, für mich ein Lesehighlight der Extraklasse. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung der Geschichte vorstellen. Das Cover ist auch ein echter Hingucker. Passt wunderbar! Selbstverständlich vergebe ich für diese hervorragende Familiesaga 5 Sterne.

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Starke Frauen in Zeiten des Umbruchs

Von: hasirasi2

05.09.2018

Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und auf der Domäne (dem Landgut) der Familie von Voss könnte der Alltag wieder einkehren. Aber der Hausherr Edzard von Voss schwebt seit einem Schlaganfall zwischen Leben und Tod und seine Frau Caroline opfert sich bei der Rund-um-die-Uhr-Pflege auf. Also leitet Tochter Finja (22) den Hof und ersetzt ihren Eltern die beiden Söhne. Gerrit hat sich vor dem Krieg mit dem Vater überworfen und ist nach Amerika ausgewandert und Lennart ist in Nordfrankreich verschollen. Sollte Edzard jetzt sterben, würde der Hof an seinen Neffen Roland Lüdersen gehen, Finjas ungeliebten Verlobten. Vor dem Krieg wollte sie Veterinärmedizin studieren, aber das ist in der jetzigen Situation natürlich unmöglich. Als Retter in dieser Situation erscheint ihnen Clemens Curtius, ein Kriegskamerad von Lennart, der ihm unglaublich ähnlich sieht. Eigentlich will er Lennarts Eltern nur dessen Papiere übergeben, aber Caroline sieht sofort, dass er die Lösung ihrer Probleme ist – er sieht dem Erben zu ähnlich! Clemens weckt in seiner Rolle als Lennart sofort die Begehrlichkeiten der Damenwelt. Sei es die Caroline, Tochter des neuen Arztes oder Ariana, die Tochter eines Reeders und ehemalige Freundin von Gerrit – sie verfallen Clemens Charme. Sein „Rollenspiel“ hilft aber nicht nur den Voss, sondern auch ihm selbst. Er ist verwundet, allein und heimatlos. Die Zeit im Alten Land ist wie eine Kur für ihn. „Ich hoffe, dass ich deiner Familie durch meine Anwesenheit etwas von dem zurückgeben kann, was ihr für mich tut.“ (S. 214). Allerdings ist der Spagat gefährlich, jederzeit könnte seine wahre Identität entdeckt werden. Durch seine Verwundung ist er opiumabhängig und muss regelmäßig nach Hamburg ins Chinesenviertel fahren, um sich Nachschub zu besorgen. Vor allem das Dienstmädchen Käthe, die Geliebte von Roland Lüdersen, spioniert Clemens hinterher, weil sie sich so den Einstieg in ein besseres Leben erhofft. Schließlich sind die Sozialisten auf dem Vormarsch, auf dem Papier jetzt alle gleich: „Ihresgleichen hatte jetzt ebenso viele Rechte, aber leider noch weniger zu essen.“ (S. 147). Und es gilt noch ein weiteres Geheimnis lösen: Ihre ältere Schwester Jenny verschwand vor Jahren, als Lennart in den Krieg zog, und wird ihr jetzt immer wieder als schlechtes Vorbild präsentiert. Was ist damals passiert und wo ist Jenny jetzt? Micaela Jary hat es wieder geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann der Geschichte zu ziehen. Stellenweise ist es schon fast ein Krimi – was wurde z.B. aus den Söhnen des Hauses und warum sieht Clemens Lennart so ähnlich? Sie beschreibt sehr lebendig das Leben im Alten Land in der damaligen Zeit. Dabei romantisiert sie nichts sondern zeigt alle Facetten des Lebens und die vielen Einschränkungen, denen die Menschen unterlagen. Ich bewundere vor allem die starken Frauenfiguren, denen die Autorin in ihren Büchern ein Zuhause gibt. In der sich verändernden Gesellschaft träumten sie von einer anderen, fortschrittlicheren Zukunft und obwohl sie sich oft der Familie oder den Umständen unterordnen mussten, schafften sie es, sich wenigstens etwas ihrer im Krieg erworbenen Selbständigkeit zu bewahren.

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Altes Land, 1920: Finja von Voss kämpft darum, den elterlichen Gutshof nach dem großen Krieg am Laufen zu halten. Ihr Vater liegt schwer krank darnieder, ihre Mutter ist mit seiner Pflege beschäftigt. Von ihren beiden Brüdern fehlt jede Spur. Der eine ist im Krieg verschollen, der andere nach Amerika ausgewandert und sie haben nichts mehr von ihm gehört. Ob beide noch leben ist fraglich. Doch Finja gibt nicht auf und tut, was sie kann, um einer ungewollten Ehe mit ihrem verhassten Vettern Roland Lüdersen zu entgehen. Als plötzlich ein junger Mann auf der Schwelle steht, der Finjas im Krieg verschollenen Bruder Lennart zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt die ganze Familie wieder zu hoffen. Kann Clemens Curtis den eigentlichen Erben ersetzen und so das Gut retten? Warum sieht er Lennart so ähnlich? Durch die Vorgeschichte, die ich bereits gelesen hatte, fiel mir der Einstieg in dieses Buch sehr leicht. Ich kannte die meisten Protagonisten schon und war gespannt auf das Wiedersehen. Finja ist eine starke Frau, die mit allen Mitteln versucht, das elterliche Gut vor Schaden zu bewahren. Auch wenn es ihr zunächst nicht so recht ist, muss sie dann doch einsehen, dass mit dem Erscheinen von Lennarts Doppelgänger ein wenig Zeit gewonnen wird. Micaela Jarys Schreibstil ist fesselnd und spannend, zeitgleich erzeugt er ein farbenprächtiges Kopfkino, so dass man die Gefühle, Stimmungen und Anspannungen der Familie von Voss und von Clemens Curtis nicht nur nachempfinden, sondern sogar spüren kann. Zeitgleich erweckt ihr Schreibstil das Alte Land von dem inneren Auge zum Leben und man taucht regelrecht in die Geschichte und die Atmosphäre ein. Liebe, Hoffnungen, Intrigen, Geheimnisse und einiges mehr stecken in dieser Familiensaga, die hoffentlich mit diesem Buch noch nicht beendet ist. Der Schluss lässt zumindest die Hoffnung zu, dass es ein Wiedersehen im Alten Land geben könnte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Vorgeschichte war eine gute Vorbereitung auf das Buch und erleichterte mir den Einstieg. Aber auch die Kenntnis der Vorgeschichte lässt sich das Buch sehr flüssig lesen. Die wichtigsten Informationen werden kurz angerissen. Fazit: Micaela Jary hat mit diesem Buch wieder einen wundervollen Roman geschaffen, der den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn regelrecht ins Geschehen reinversetzt und mitnimmt ins Alte Land nach dem großen Krieg. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

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Familiensaga

Von: Michas wundervolle Welt der Buecher

01.09.2018

Finja, die einzige Tochter der Familie Voss muss für Ihre Brüder einspringen und den Hof leiten. Da ein Bruder im Krieg ist und der andere in die USA ausgewandert ist und der Vater schwer erkrankt ist Doch in der damaligen Zeit als Frau einen Hof zu führen und das die Angestelltenstellen auf ihre Befehle hören ist gar nicht so einfach . . Finja hatte eigentlich ganz andere Pläne für sich , als einen Riesen Anwesen zu leiten. Ein Freund von Lennart , des im Krieg verschollenen Bruders kommt am Hof vorbei um dessen Papiere abzugeben und erschreckt die Familie zutiefst da er Lennart so ähnlich sieht. Finjas Mutter macht sich dieses zu nutze um Ihren Kranken im sterbenden Ehemann vorzugaukeln Lennart sei Wieder zuhause . Und Finja ergreift die Chance Robert Ihrem Vetter und rechtsmäßigen Erbe des Hofes vorzumachen das er nun keine Chancen mehr hat den Hof zu übernehmen , da Lennart wieder zuhause ist Kann das Spielchen gut gehen das Finja und Ihre Mutter spielen.? Was ist mit Lennart , wo ist er, wird er je wieder auftauchen und aus dem Krieg zurückkehren ? Warum hat der Freund von Lennart solch eine Ähnlichkeit mit Ihm? Die Autorin , hat einen sehr flüssigen Schreibstil und der Roman lässt sich toll lesen. Interessant auch die vielen Dinge die sie mit eingebracht hat aus der damaligen Zeit Erzählt wird die Geschichte aus den vielen verschiedenen Charakteren die im Roman mitspielen. Beim lesen erwartet einen die ein oder andere Überraschung

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Eigene Meinung: Micaela Jary schreibt gewohnt fesselnd und spannend von der ersten Seite an. Man hat sofort eine sympathische Figur zum Mitfiebern, die Tochter Finja, die gerne Tierärztin werden möchte, die jedoch ihren Vetter Roland heiraten soll. Dieser unsympathische, sehr berechnende Mann soll den Gutshof erben, da die Familie durch das Kriegsgeschehen keinen Kontakt mit den Söhnen des Hauses mehr hat. Man hofft, dass Finja diese Ehe erspart bleiben wird. Die Autorin lässt die Geschichte in einer interessanten Zeit spielen und man bekommt einen tollen Einblick in das Leben der Menschen zu dieser Zeit. Erzählt wird diese Familiengeschichte aus der Perspektive von verschiedenen, interessanten Personen, wie Finja, Clemens, dem Doppelgänger von Lennart, dem Dienstmädchen Käthe oder Arzttochter Christine. Auf den Leser warten noch einige Überraschungen im Laufe der Geschichte. Diese spannende Familiensaga erhält meine absolute Leseempfehlung.https://vergessenebuecher.blogspot.com/2018/08/rezension-zu-der-gutshof-im-alten-land.html

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