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Rezensionen zu
Fireman

Joe Hill

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€ 13,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,99 [A] | CHF 20,00* (* empf. VK-Preis)

Inhalt Als Harpers Leben auseinanderbricht und eine Pandemie lauter Menschen in Flammen aufgehen lässt, beschließt sie den Menschen zu helfen und arbeitet im örtlichem Krankenhaus. Doch die Pandemie ist nicht aufzuhalten und immer mehr Menschen stecken sich an und verbrennen. Harper versucht alles um sich und ihr ungeborenes Kind zu retten bis sie auf den "Fireman" trifft. Einen Mann der infiziert ist und das Feuer zu beherrschen scheint. Meine Meinung Bisher habe ich noch kein Buch von Joe Hill gelesen, aber da ich ein Fan von Endzeitromanen bin, konnte dieses Buch meine Neugierde wecken. Die ersten zweihundert Seiten fand ich großartig. Man begleitet Harper bei dem Ausbruch der Pandemie, wie sie versucht den Menschen zu helfen und schließlich alles zu Grunde geht. Dabei kam sie mir als Protagonistin sehr stark und toll vor. Sie kämpft für ihr ungeborenes Kind und gibt nicht auf. Doch nach den zweihundert Seiten gab es für mich einige Schwächen im Buch, vor allem da ich Harpers Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte. Die Idee des Buches fand ich hingegen grandios. Vor allem wie sich die Pandemie äußert, ist einfach nur spannend. Nur der Plot zieht sich ab einem gewissen Punkt etwas. Das Buch beginnt sehr stark und konnte mich unglaublich in seinen Bann ziehen und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass gerne mal etwas mehr passieren könnte. Dabei fand ich die Wendungen grandios und spannend. Vielleicht waren es mir hier auch einfach nur zu viele Seiten, denn im Großen und Ganzen fand ich das Buch wirklich unterhaltsam. Allerdings verlagert sich ab einem Punkt des Buches der Schwerpunkt. Das Endzeitszenario verschwindet in den Hintergrund und das zwischenmenschliche rückt in den Vordergrund. Das war zwar auch nicht schlecht, aber anders als ich es erwartet hätte. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und lässt sich trotz der Länge des Buches sehr gut lesen. Der Plot wird komplett aus Harpers Perspektive geschildert, was mir teilweise gefallen hat, aber teilweise wäre mal eine andere Perspektive zur Abwechslung nicht schlecht gewesen. Alles in allem handelt es sich hierbei um einen guten Endzeitroman, der vielleicht ein paar Seiten weniger gebraucht hätte. Das Ende bietet dennoch einen gelungenen Abschluss. Fazit Für "Fireman" vergebe ich knappe vier Sterne. Das Buch beginnt richtig, richtig gut, wird dann aber teils zäh und anders als ich erwartet hätte. Dennoch mag ich die hier dargestellte Welt und das Buch an sich.

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'Fireman' erzählt von einer Welt, in der eine Pandemie ausgebrochen ist. Infizierte Menschen tragen plötzlich Markierungen auf der Haut und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis sie in Flammen aufgehen und bei lebendigem Leib verbrennen. Wir lernen Harper kennen, die zunächst versucht als Krankenschwester ihr Möglichstes zu leisten, doch die Pandemie greift immer mehr um sich. Als Harper bemerkt, dass sie schwanger ist und auch erste Markierungen der Seuche trägt, versucht sie alles um ihr Kind zu schützen. In der Story begleiten wir vor allem Harper, lernen aber auch viele andere Menschen kennen, deren Gedanken wir teilen können. Harper jedoch führt uns durch die Geschichte, die schier ausweglos erscheint, jedoch erscheint bald Hoffnung in Gestalt eines Mannes, der sich selbst Fireman nennt und scheinbar das Feuer beherrschen kann. Trotz der mehr als 900 Seiten kommt man erstaunlich gut durch das Buch, was vor allem am wunderbar flüssigen Schreibstil des Autoren liegt. Joe Hill hat es geschafft, dass ich durch die vielen Seiten nur so geflogen bin. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, und ich hatte das Gefühl die Hauptprotagonistin Harper gut kennen zu lernen. Das Buch lebt für mich aber auch durch seine Dialoge, die oftmals auch erfrischend witzig sind. Für mich gab es im Buch kaum Längen, die Geschichte trampelte nicht auf der Stelle. Einzig das oftmals beschriebene 'Leuchten' wurde vielleicht ein wenig zu oft und ausschweifend erwähnt. Die Welt, die Joe Hill hier erschaffen hat, war für mich sehr greifbar. Eine düstere Endzeit-Geschichte, die spannungsgeladen war und bei der trotzdem immer ein Hauch Hoffnung bei den Protagonisten mitschwang. Ich habe mich im Laufe der Story oftmals gefragt, wie ich wohl in so manchen Situationen gehandelt hätte. Für mich war es eine stimmige Story, in der es eben nicht um die Pandemie als solche ging, sondern vielmehr um die Menschen und wie diese damit umgingen. Was eine Pandemie unter Menschen ausrichten kann, zeigt sich vor allem an der relativ klar gezeichneten Linie zwischen Gut & Böse. Wer besinnt sich auf Gutes und wer nutzt die Seuche aus, um schlimme Dinge zu tun? Insgesamt fand ich das Buch sehr gut, einzig das Ende hat mich etwas traurig zurückgelassen, denn so wirklich abgeschlossen empfand ich die Story nicht. Für mich hätte das Buch gerne noch einige Kapitel mehr haben können. So bleibt am Ende weiterhin nur die schwache Hoffnung am Horizont, die einen schon das ganze Buch hinweg begleitet hat.

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Eine Seuche namens „Dragonscale“ droht, die gesamte Menschheit zu vernichten. Anfangs bemerken die Infizierten eine seltsame Hautkrankheit, die wie Tätowierungen gleichen. Doch schon wenig später entzünden sich die von der Krankheit Befallenen selbst und verbrennen. Das Ende der Welt scheint angebrochen zu sein. Harper Grayson ist Krankenschwester und wird ebenfalls von dem Virus befallen. Sie findet Schutz in einer Gemeinschaft, die die Feuerkrankheit zumindest soweit in den Griff bekommen haben, dass sie sich nicht selbst entzünden. Dort lernt Harper den sogenannten „Fireman“ kennen, ein Mann, der innerhalb kürzester Zeit zu einer Legende geworden ist, weil er „Dragonscale“ vollkommen unter Kontrolle halten kann. Ist jener „Fireman“ die letzte Hoffnung der Menschheit? . Als Stephen King-Anhänger und auch ebensolcher seines sehr talentierten Sohnes war ich natürlich unheimlich gespannt darauf, was Joe Hill nach „Christmasland“ und seinem hervorragenden Debüt „Blind“ abgeliefert hat. Ich bin gespalten, was das Dystopie-Epos angeht, das gebe ich unumwunden zu, denn „Fireman“ hat durchaus einige beeindruckende Höhen, aber leider auch einige anstrengende Längen. Der Beginn des Plots ist allerdings filmreif und man kann nach den ersten Seiten kaum abwarten, wie das Ende der Menschheit bei Joe Hill ablaufen wird. Allerdings wird man leider aus dieser grundsoliden, absolut stimmungsvollen Endzeitatmosphäre herausgerissen, als Harper auf die Gemeinschaft stößt. In einer Mischung aus „Walking Dead“, „Postman“ und „Tribute von Panem“, gewürzt mit einem Schuss „The Road“ von Cormac McCarthy, erzählt Joe Hill im Prinzip den (Leidens-)Weg einer Frau, nämlich Harper Grayson. Hill versteckt viele Anspielungen auf seine eigenen Romane, die seines Vaters und auch weitere Bestseller, die wohl jede Leseratte kennen dürfte, aber er geht eindeutig seinen eigenen Weg. Dennoch funktioniert „Fireman“ trotz seines bombastischen Ausmaßes und der wirklich tollen Ausgangssituation nur bedingt. Vielleicht liegt es sogar am Umfang des Werkes, das bei vielen Lesern oftmals Langeweile aufkommen lässt. Ich genoss die Geschichte, mir war sie auch niemals zu langatmig, wenn ich ehrlich bin, aber trotzdem zündete der Funke, der am Anfang verbreitet wurde, im Verlauf der Geschichte nicht. Schade, denn das Ausgangsszenario hätte, wie gesagt, Potential zu einem epischen Dystopie-Road-Movie ausgebaut werden können. Hill übt Gesellschaftskritik (was keinesfalls schlecht ist), aber er konzentriert sich zu sehr auf die Vorfälle, die in der Gemeinschaft passieren (und das erinnert in der Tat an einige Folgen von „Walking Dead“ – vielleicht auch beabsichtigt). Aber hätte Hill mehr Augenmerk auf die Welt gerichtet, die dem Untergang geweiht ist, und seine Protagonisten durch diese Hölle geschickt, wäre bestimmt ein weitaus beeindruckenderes Werk entstanden. Aber Joe Hill hat einen anderen Weg gewählt und sich, wie gesagt, auf das Leben in einer Gemeinschaft konzentriert, die sich in Sicherheit wähnt. Die Charaktere sind durchaus glaubwürdig und mit Seele ausgearbeitet. Joe Hill bewegt sich mit seinem Schreibstil oftmals auf hohem Niveau, gerät aber an einigen Stellen auch ins Umgangssprachliche, so dass ich mir ein paar Mal gedacht habe, das Buch wäre von zwei Autoren geschrieben worden. Auch wirkten manche Ereignisse ein wenig zu weit hergeholt und an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit. Doch trotz all meiner Kritikpunkte ist Joe Hill aus meiner Sicht eine beeindruckende Endzeitvision gelungen, die vor allem durch seine bildhafte Sprache zu einem Kopfkino-Blockbuster wird. Im Nachwort wird erwähnt, dass die Filmrechte bereits verkauft sind. Ich könnte mir ohne weiteres vorstellen, dass im Falle von „Fireman“ die Filmumsetzung durchaus ansprechender ausfallen könnte als die Buchvorlage. „Fireman“ ist für die große Leinwand gemacht und könnte von der Atmosphäre her wie seinerzeit die Buchadaption von David Brins „Postman“ von Kevin Costner wirken. Joe Hill beschreibt stimmungsvolle Bilder. Am Anfang schreibt er über die Liebe zu einem Menschen. Diese Beschreibung, gerade auch noch von einem Mann geschrieben, ist wunderschön und wahr. Und eben genau solche Beschreibungen, hochwertige literarische Sätze, fehlten mir dann oftmals im Verlaufe des weiteren Buches. Das hätte Joe Hill bestimmt besser gekonnt. „Fireman“ ist ein über 900 Seiten starkes Mammutwerk, das letztendlich aber dann doch keines ist. Im Nachhinein denkt man nämlich, der Plot hätte auf nur 400 Seiten stattgefunden. Dennoch möchte ich das Leseerlebnis nicht missen, denn „Fireman“ hat wirklich auch viele gute Seiten. . Fazit: Groß angelegte Endzeitvision, die durchaus auch auf halb so vielen Seiten funktioniert hätte. Wer es ausführlich mag, wird „Fireman“ genießen, Ungeduldige könnten Probleme damit haben. ©2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Schreibstil Ich habe mich tierisch auf das neue Buch von Joe Hill gefreut. In meiner Jugend hatte ich bereits "Blind" von ihm gelesen und erst im vergangenem Jahr "Christmasland", das mich wirklich fasziniert hatte. Joe Hill schreibt ähnlich wie sein berühmter Vater Stephen King sehr ausgefallene und originelle Bücher. Genauso kreativ klang auch die Idee mit der Pandemie in diesem Buch und dem mysteriösen Fireman, doch leider muss ich gleich hier beim Schreibstil sagen, dass ich Joe Hill in "Fireman" kaum wiedererkannt habe. Während "Christmasland" so atmosphärisch war, dass ich teilweise beim Lesen gefroren habe, hat "Fireman" leider nichts in mir ausgelöst. Keine Wärme, kein Endzeit-Gefühl und leider auch keinerlei Emotionen. Die Charakterzeichnungen sind Joe Hill gut gelungen und die sind auch das Highlight in dem Buch. Leider das einzige. denn ansonsten hat das Buch nicht viel zu bieten. Es geht um das Miteinander einer kleinen Gemeinschaft und erinnert dabei ein wenig an die langweiligeren Folgen von "The Walking Dead". Charaktere Harper Im ersten Abschnitt des Buches habe ich Harper sehr gerne gemocht. Sie ist eine Kämpferin, die immer zu wissen scheint, was richtig ist. Als Krankenschwester hilft sie zudem Menschen und unterstützt das örtliche Krankenhaus nach dem Ausbruch der Epidemie beziehungsweise Pandemie. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, was ich sehr an ihr geschätzt habe, allerdings haben mir bei ihr ein paar Kanten und Ecken gefehlt und eine "menschliche" Seite. Beim Lesen hatte ich irgendwann das Gefühl, Harper eigentlich gar nicht so recht zu kennen. Während ich ihr zu Beginn der Geschichte noch nahe stand, hat sie sich irgendwann von mir entfernt. was vermutlich daran lag, dass ich viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Fireman Auch wenn das Buch "Fireman" heißt, so spielt dieser doch eine recht kleine Rolle und seine Bedeutung in dem ganzen Szenario lässt sich kurz erklären, erschließt sich mir aber nicht so recht. Ich habe hinter dem "Fireman" eine mysteriöse und unnahbare Gestalt erwartet, doch diese Illusion verpufft sehr schnell und bei mir setzte Ernüchterung ein. Meine Meinung "Fireman" ist mit über 900 Seiten kein kurzes Lesevergnügen. Ich habe stets Respekt vor solch dicken Büchern, denn es ist wahrlich eine Kunst, eine Geschichte in dieser Länge am Leben zu halten. Mit "Christmasland", das stolze 800 Seiten hat, ist es Joe Hill eindeutig gelungen, doch bei "Fireman" hat er sich irgendwann verloren. Aber fangen wir von vorne an. der Einstieg in das Buch war der Hammer. Wir lernen Harper kennen und auch die momentane Situation bezüglich dem Ausbrauch einer Seuche, die Dragonscale genannt wird. Auf dem Körper der Patienten bilden sich tattooähnliche Gebilde, die eine Art Vorbote sind. Der Verlauf dieser "Infektion" läuft verschieden, doch es heißt, dass irgendwann jeder in Feuer aufgeht. Dieses Ausgangsszenario fand ich echt erschreckend und sehr gelungen herübergebracht. Ich bin ein großer Endzeit-Fan und hoffe, so blöd es auch klingen mag, dass wir Menschen irgendwann ebenfalls minimiert werden, denn so wie es momentan läuft, sollte es nicht weitergehen. Die Aussage, die Joe Hill hier zu Beginn tätigt, hat mir gut gefallen. Es gibt nämlich Menschen, die sich zusammengeschlossen haben und die Infektion "kontrollieren" beziehungsweise am Ausbrechen hindern können. Diese bleiben allerdings im Verborgenen und nur Wenige haben das Glück zu ihnen stoßen zu dürfen. Zu dieser Gruppe stößt Harper und ab diesem Zeitpunkt ändert sich das Buch. Die Endzeit-Stimmung verschwindet und es geht nur noch um das Zwischenmenschliche. Ich habe wirklich versucht, mich darauf einzustellen, doch in meinem Kopf tauchten immer wieder die Fragen auf, was denn mit der Welt da draußen ist und wie sich das Leben außerhalb des Camps entwickelt. Aus diesem Grund hat sich das Buch für mich echt ins unermessliche gezogen und mein Wunsch, diese Gemeinschaft dort verlassen zu können, hat mich immer mehr von Harper entfernt. Leider kann ich kaum etwas Positives an dem Buch finden. Die Charakterzeichnungen sind zwar gelungen, aber keine der Personen konnte mich mitreißen. Vom "Fireman" selbst war ich enttäuscht, von Harper irgendwann genervt und Mitgefühl konnte ich mit niemandem empfinden. Ich habe stets gehofft, dass es noch einen großen Knall gibt, aber die gesamte Geschichte verläuft recht ruhig und geradlinig. Das Gute: Ich habe echt 900 Seiten durchgehalten, von denen mindestens 750 sterbenslangweilig waren. Immer wieder habe ich mich gezwungen weiterzulesen, in der Hoffnung, dass irgendwann der Knoten platzt, aber letztendlich muss ich sagen, dass mich die Geschichte überhaupt nicht begeistern konnte und ich den Sinn auch nicht so recht verstehe. Schade! Fazit Selten hat mich ein Buch so sehr gequält wie dieses hier. "Fireman" ist in erster Linie ein Roman, eine kleine und stille Gesellschaftskritik, bei der ich aber keinen direkten roten Faden gesehen habe. der Start ins Buch war grandios, doch irgendwann verliert sich die Geschichte und wird zäh wie Kaugummi. Schade, denn ich hatte echt einen anderen Joe Hill erwartet!

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„Burner“ nennt man jene Menschen, und es werden immer mehr und mehr und mehr, die von diesen Sporen eines Pilzes infiziert wurden, Male auf der Haut wie Tätowierungen bekommen und dann, ohne Vorwarnung, ohne, dass sie es selbst vorhersagen könnten, von Innen heraus wie eine Fackel beginnen, zu brennen und elendiglich sterben. „Krematorium-Trupp“ nennen sich jene, die zumindest meinen, noch nicht infiziert zu sein und deren Begehr es vordergründig ist, die Seuche einzudämmen. Indem man die „Burner“ zum Brennen bringt, natürlich. Und mitten drin Harper. Krankenschwester. Die mitansehen muss, wie das gesamte Krankenhaus verbrennt, weil „Burner“ auf den Stationen in Flammen aufgehen. Harper, die seit Kindertagen für „Mary Poppins“ schwärmt und immer ein Lied aus dem Film auf den Lippen hat. Harper, deren Mann einen Plan für sie beide hat. Wenn einer der beiden sich infiziert, werden beide in den Freitod gehen. Und Jakob wird von dieser Idee nicht lassen. Und es kommt, wie es kommen muss. Harper stellt die ersten Hautveränderungen fest. Und zugleich, dass sie schwanger ist. Was Jakob nicht abhalten würde, seinen Plan umzusetzen. Zu einem Zeitpunkt, an dem Strom, staatliche Ordnung, Lebensmittel, knapp wird und nach und nach ausfällt. All das, was eine moderne Zivilisation so am Leben hält. Gut, dass es den „Fireman“ gibt. Der ziemlich britisch klingt und sich gibt, der Harper vor Jakob rettet und, noch besser, der einen Zufluchtsort kennt. Eine kleine Kolonie von Menschen, denen es gelungen ist, durch den charismatischen „Pastor Storey“ die Krankheit, das „Dragonscale“, zu kontrollieren. Doch was zunächst ein Grund zur Freude für Harper und ihr ungeborenes Kind zu sein scheint, entpuppt sich, Schritt für Schritt, auch als gefährlich. Denn der Pilz verändert nicht nur die Haut, er bringt nicht zur zum Brennen, er verändert auch die Wahrnehmung. So könnte die Beherrschung dieser Krankheit zwar den Fluch eines schnellen Todes bannen, aber wer weiß, vielleicht trägt dieses „Überleben“ einen neuen, anderen Fluch in sich. In dieser apokalyptischen Welt, die an allen Ecken raucht und in der sich die wahren Charaktere von Menschen zeigen wird, die zu zivilisierten Zeiten einigermaßen „befriedet“ schienen. Auch wenn ein direkter Vergleich wenig statthaft ist, Hill lädt mit breiten Toren dennoch dazu ein. Wenn er im Vorwort erläutert, das er „den großen Rest“ von seinem Vater gelernt hat, wenn er ein Thema wählt, dass für eben diesen Vater, Stephen King, lange Jahre der „schriftstellerische Pool“ war (und manchmal noch ist). Dass Hill fast ebenso flüssig zu erzählen versteht, wie Stephen King, ist das eine, was dieses Buch zu einer anregenden Lektüre gestaltet. Dass er allerdings für die gut 950 Seiten nur eine Erzählperspektive (die von Harper) wählt und ein langsames Tempo anschlägt, das zwar immer wieder Spannung durch kleine „Ankündigungssätze“ setzt („Aber so bald würde sie nicht zurückkehren, erst lange, lange Zeit nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war. Und dann sollte sich alles im Camp verändert haben“), aber im gesamten doch auch Geduld beim Leser erfordert, das sind leichte Wehrmutstropfen. Und auch, dass dieses spielerische „Hineinnehmen des Lesers“ in die Emotionen der Figuren, das Stephen King auszeichnet, bei Hill (noch) etwas farbloser, angestrengter wirkt. Doch das ist Mäkeln schon auch auf hohem Niveau, denn insgesamt funktioniert der Roman gut und lässt den Leser kaum los im Drang zu erfahren, wie es mit wem weitergeht, was Harper und den „Fireman“ verbindet, was für ein Gesicht da in den Flammen des Ofens auftaucht, wie Allie, die „junge, wilde Frau“ sich entwickeln wird und ob es je gelingen wird, dass sich Infizierte und Nicht-Infizierte miteinander arrangieren können.

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„Fireman“ von Joe Hill ist 2017 im Heyne Verlag erschienen. Zum Inhalt: Die Welt ist nicht mehr die, die wir einmal kannten. Weltweit ist eine Pandemie ausgebrochen, die durch Sporen ausgelöst wird. Die Krankheit wird sichtbar durch wunderschöne Markierungen auf der Haut – ähnlich wie goldene Tätowierungen. Irgendwann jedoch gehen die Infizierten urplötzlich in Flammen auf. Auch die schwangere Krankenschwester Harper zeigt Symptome, als sie auf eine Gruppe Infizierter trifft, die anscheinend im Einklang mit den Sporen lebt und überlebt. Gleichzeitig lernt sie auch den geheimnisvollen „Fireman“ kennen, der das Feuer in sich kontrollieren kann. In Sicherheit ist jedoch keiner von ihnen, werden sie doch von den Behörden und den Menschen gejagt, die nicht infiziert sind… „Asche, die denken konnte, Flammen, die lebendig waren, und Pilzsporen, die Empfindungen und Gedanken mit dem menschlichen Gehirn austauschen konnten? Das war genau dieser fantastische Blödsinn, den die Evolution so gerne produzierte. Die Natur war großartig darin, Taschenspielertricks und Zauberkunststückchen aufzuführen.“ Wow – was für ein Buch! Ein spannender Anfang, bei dem man zunächst die Charaktere kennen lernt, die facettenreich und detailliert beschrieben sind, wirft mich direkt in das Geschehen der Geschichte hinein. Und bei einer zwischendurch recht düsteren und teilweise auch brutalen und blutigen Atmosphäre geht es unsagbar spannend weiter. Aber das Ende der Menschheit (wenn es denn tatsächlich das Ende ist) ist realistisch beschrieben und vor allem, wie sich die Überlebenden verhalten, ist für mich stimmig. Da gibt es eben nicht nur schwarz und weiß oder gut und böse, sondern alle Farben dazwischen. Hills Sprache ist klar und verständlich und vor allen den einzelnen Charakteren angepasst. Da wird es dann auch mal sprachlich vulgär, wenn es zum Typ passt. Zwischendurch streut er aber ebenso humorvolle Elemente ein sowie Anspielungen auf Ereignisse oder Personen aus bekannten Büchern, z. B. aus Harry Potter oder Mary Poppins. Das lockert manche brutale Szene auf. „Mündungsfeuer blitzten auf, als wollten zahllose Paparazzi Bilder von George Clooney schießen, der gerade aus einer Limousine steigt. Nur dass George Clooney längst tot war, zu Asche verbrannt, während eines humanitären Einsatzes in New York.“ Oft spielt der Autor mit der Spannung und lässt manche Kapitel mit einem Versprechen auf zukünftige Ereignisse enden. Auch das hat mir persönlich sehr gut gefallen – wird die Spannung dadurch doch erneut erhöht. „Aber so bald würde sie nicht zurückkehren, erst lange, lange Zeit nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war. Und dann sollte sich alles im Camp erneut verändert haben.“ Ich will mehr von diesem Autor, bei dem ich erst nachträglich erfahren habe, dass es der Sohn von Stephen King ist. Das war eine äußerst spannende und intelligente Dystopie, die mich auf eine lodernde Reise mitgenommen hat. Absolute Leseempfehlung!

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Eine weltweite Pandemie ist ausgebrochen, und keiner ist davor gefeit: Alle Infizierten zeigen zunächst Markierungen auf der Haut, bevor sie urplötzlich in Flammen aufgehen. Die USA liegt in Schutt und Asche, und inmitten des Chaos versucht die Krankenschwester Harper Grayson, sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen. Doch dann zeigt auch sie die ersten Symptome. Jetzt kann sie nur noch der »Fireman« retten – ein geheimnisvoller Fremder, der wie ein Racheengel durch die Straßen New Hampshires wandelt und scheinbar das Feuer kontrollieren kann. Bombastischer Beginn eines Buches, das epischer nicht klingen könnte. So etwas Erzählstarkes und Bildgewaltiges habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Joe Hill berichtet extrem atmosphärisch von einer Apokalypse, die einerseits zerstörerisch und andererseits pervers-schön anmutet. Dazu entwirft er Charaktere, die schon nach wenigen Kapiteln Teife besitzen, die authentisch und sympathisch sind. Die Geschichte entwickelt sich, ist spannend und fesselnd - und dann kommen die Proatgonisten um Harper in ein Camp. Eine Art Flüchtlingslager für Infizierte. Und ab da wird es unspektakulär. Die Geschichte flacht ab, die Charaktere ebenso. Es geschieht nicht mehr viel: Über alte Geschichte, Zeiten und Vergangenheiten wird gesprochen und philosophiert. Das, was den Roman ausgemacht hat fehlt. Leider flacht dieser wirklich an sich überzeugende Apokalypse-Roman schon ab der Hälfte ab und bekommt auch keine Wendung mehr. Sehr schade! Fazit: Mega Beginn, mega schwaches Ende. Leider kann Joe Hill nicht über 900 Seiten lang sein Apokalypse-Werk aufrecht halten.

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Während sich weltweit eine Seuche über Sporen ausbreitet, die als Dragonscale bezeichnet wird, weil es die Haut der Infizierten mit fein gemusterten Mustern verziert, bevor die Opfer Rauch spucken und unversehens in Flammen aufgehen, versorgt die Schulkrankenschwester Harper Grayson in New Hampshire weiterhin die Wunden ihrer Schützlinge. Ein paar Monate später hat die Seuche so viele Menschen dahingerafft, dass Grayson mittlerweile achtzehn Stunden am Tag im Ganzkörperschutzanzug im örtlichen Krankenhaus aushilft, wo sie John Rookwood kennenlernt, der als Fireman offenbar über die Fähigkeit verfügt, das Feuer in seinem Körper zu kontrollieren und die Flammen gezielt wie eine Waffe einzusetzen. Als Harper selbst mit Dragonscale infiziert wird, setzt ihr Mann Jakob alles daran, ihren Plan umzusetzen, gemeinsam friedlich aus dem Leben zu scheiden, doch mit dem ungeborenen Kind in ihrem Leib kämpft Harper mit allen Mitteln um ihr Überleben. Offenbar scheint es auf Free Wolf Island, einer siebzehn Meilen vor der Küste von Maine liegenden Insel, eine Kolonie von Überlebenden zu geben, die von der ehemaligen MTV-Moderatorin Martha Quinn angeführt wird, deren Stimme als eine der ganz wenigen noch immer aus dem Radio klingt. Doch zunächst müssen Harper, der Fireman und ihre Leidgenossen einen Weg finden, aus dem von Carol Storey diktatorisch geführten Camp zu fliehen. Durch gemeinsame Gesänge und religiöse Durchhalteparolen war es Carol und ihrem in der Kirche predigenden Vater scheinbar gelungen, das Feuer in ihren Körpern zu kontrollieren und zum Leuchten zu bringen. „Sie hatte sich nie für einen religiösen Menschen gehalten, aber hier in dieser Kirche in Camp Wyndham war ihr aufgegangen, dass alle Menschen religiös waren. Wer das Bedürfnis zu singen in sich trägt, hat auch das Bedürfnis nach Glauben und Erlösung.“ (S. 272) Bereits mit seinem letzten Roman „Christmasland“ hat Stephen Kings Sohn Joe Hill eindrucksvoll bewiesen, dass er längst dabei ist, aus den übermächtigen Fußstapfen des „King of Horror“ zu treten und als eigenständige Stimme in der Welt der dunklen Fantasy wahrgenommen zu werden. Dabei ist das jeweils geschilderte Grauen tief in der heutigen Welt verankert, entwickelt sich aus dem gewöhnlichen Alltag zu monströsen Schrecken. In seinem neuen Roman „Fireman“ nimmt dieses Grauen erstmals apokalyptische Züge an und erinnert dabei zwangsläufig an Stephen Kings Endzeit-Epos „The Stand – Das letzte Gefecht“. Dabei geht es Hill weniger darum, das Ausmaß und die Verbreitung der Seuche in aller Welt zu schildern, sondern beschränkt sich auf ein sehr überschaubares Figuren-Ensemble ganz unterschiedlicher Charaktere. Vor allem die außergewöhnliche Beziehung zwischen der aufopferungsvoll fürsorglichen Harper und dem geheimnisvollen Fireman sorgt dafür, dem Plot eine emotional berührende Konstante zu verleihen, die sich durch die stringente Dramaturgie bis zum aufwühlenden Finale zieht. Natürlich kommen im Verlauf des kräftezehrenden Road Trips die besten und schlechtesten Eigenschaften der menschlichen Spezies zum Vorschein, neben der vor allem durch Harper personifizierten Hilfsbereitschaft und Güte auch Missgunst und Mordlust. Hill gelingt es dabei, seine Figuren sehr lebendig und einfühlsam zu charakterisieren, sie durch eine packende Geschichte zu führen und die Apokalypse mit all ihren Schrecken auch sehr detailliert zu beschreiben. Dass Autoren wie J. K. Rowling, Ray Bradbury und nicht zuletzt sein Vater Pate für dieses Epos standen, wie Hill eingangs erwähnt, hat sich durchweg positiv auf „Fireman“ ausgewirkt, das Hill auf dem Höhepunkt seiner bis dato noch sehr jungen Karriere präsentiert.

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