Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Den Mund voll ungesagter Dinge

Anne Freytag

(84)
(21)
(5)
(2)
(0)
€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Titel: Den Mund voll ungesagter Dinge Autorin: Anne Freytag Verlag: Heyne fliegt Preis: 14.99€ Seiten: 400 Genre: Jugendbuch, Liebe Vielen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars! Klappentext: Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert. Meinung: Das Cover gefällt mir wirklich richtig gut! Es ist schlicht und auch irgendwie nicht. Der bunte Schriftzug gefällt mir total gut und ich finde auch das Mädchen in der Ecke total hübsch. Wirklich ein absolut tolles Cover, besser geht es nicht! Sophies Vater hat eine neue Frau kennengelernt, weswegen die beiden nun nach München zu ihr und ihren beiden Kindern ziehen werden. Sophie hat darauf absolut keine Lust. Sie will in Hamburg bleiben, aber natürlich muss sie trotzdem gehen. Glücklich ist sie da allerdings nicht. Auch mit der Liebe läuft es nicht. Sie war noch nie verliebt, bis sie Alex, das Nachbarsmädchen, kennenlernt. Aber das sagt sie ihr natürlich nicht, denn Sophie steht schließlich auf Jungs, denn sie ist doch ein ganz normales Mädchen… Sophie ist am Anfang immer ziemlich schlecht gelaunt, weil sie mit der Situation absolut unzufrieden ist. Die Arme hat mir wirklich leidgetan und ich fand es auch gemein, dass ihr Vater manchmal ziemlich abweisend ihr gegenüber reagiert hat und fast nur noch Augen für seine neue Freundin, Lena, hatte. Sophie kann Lena auch überhaupt nicht leiden, egal wie sehr sich diese anstrengt. Allerdings taut Sophie je länger sie dort ist immer mehr auf und als sie dann Alex kennenlernt, beginnt sie sich in München richtig wohlzufühlen. Sophie versucht ihre Gefühle, die einfach anders sind als freundschaftliche, zuerst zu verleugnen, aber irgendwann muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für sie empfindet. Das fängt schon damit an, dass sie total eifersüchtig auf Clemens, Alex Freund, ist. Diese Verwirrung die Sophie wegen ihrer Gefühle empfindet, wird wirklich unheimlich realistisch und gut rübergebracht, denn es ist natürlich immer ein hartes Stück für einen selbst, wenn man merkt, dass man nicht heterosexuell ist; vom Mainstream abweicht. Sophie ist ein Charakter, der unheimlich gut ausgearbeitet ist und deswegen hat man das Gefühl als würde sie wirklich existieren. Ihre Entwicklung in dem Buch ist auch beachtlich und hat mir wirklich gut gefallen. Sophie ist ein sehr sympathischer Charakter, den ich über das Buch hinweg einfach total lieben gelernt habe. Alex ist ein sehr liebes und offenes Mädchen, das Sophie sofort unter ihre Fittiche nimmt. Sie ist schon lange mit ihrem Freund Clemens zusammen und scheint eigentlich auch glücklich zu sein, aber dahinter steckt einfach so viel mehr, das niemand weiß, denn Alex schämt sich manchmal für ihre Gedanken und behält diese deshalb für sich selbst. Für sie ist es einfach wichtig nach außen hin gut rüberzukommen. Ich finde es so toll, wie sie sich um Sophie kümmert und man merkt einfach, wie wichtig sie ihr ist und es ist toll, wie schnell die beiden sich angefreundet haben. Allerdings ist bei den beiden immer ein gewisses Prickeln im Spiel, was es in normalen Freundschaften nicht gibt. Auch Alex ist ein toller Charakter, den ich absolut ins Herz geschlossen. Die Autorin war bei diesem Buch wirklich mutig, denn dadurch dass hier eine homosexuelle Liebesgeschichte erzählt wird, werden bestimmt auch viele ablehnend reagieren. Ich persönlich finde es toll, dass sich die Autorin ein solches Thema ausgesucht hat! Es gibt im deutschen Bereich nämlich fast gar keine Bücher, in denen es darum geht, dass zwei Mädchen/Frauen einander lieben. Die Autorin hat dieses Thema hier perfekt umgesetzt. Die Story wirkt nämlich total realistisch und bei der Liebe sollte es ja wohl egal sein, in wen man sich verliebt, solange es für einen selbst die oder der Richtige ist. Allerdings ist in unserer Gesellschaft immer noch verankert, dass es nicht normal ist, wenn man auf das gleiche Geschlecht steht, was wirklich total schwachsinnig ist! Und dieses Buch zeigt das einfach auf eine tolle Art und Weise! Die Liebesgeschichte ist ergreifend und total mitreißend, weil man unbedingt wissen will, ob die beiden sich ihre wahren Gefühle gestehen. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, wodurch sich das Buch sehr leicht lesen lässt. Als ich einmal mit diesem Buch begonnen hatte, konnte ich gar nicht mehr mit Lesen aufhören, denn die Geschichte ist unheimlich fesselnd und ich habe total mit der Protagonistin, Sophie, mitgefühlt! Ich würde empfehlen, das Buch erst ab 14 zu lesen, denn es kommen schon ein paar Sexszenen vor, die das Ganze einfach realistischer erscheinen lassen! Fazit: Ein Tabu Thema unheimlich realistisch in eine Geschichte verpackt! Denn dieses Buch soll zeigen, dass es bei der Liebe vollkommen egal ist, ob man sich nun in einen Mann oder eine Frau verliebt, Hauptsache es ist der oder die Richtige für einen selbst. Die beiden Protagonistinnen sind beide unheimlich sympathisch und ich habe die beiden total in mein Herz geschlossen! Die Story und der Schreibstil sind auch toll! Dieses Buch enthält mal eine etwas andere Liebesgeschichte, die absolut lesenswert ist. Ich kann euch das Buch nur empfehlen und meiner Meinung nach ist dieses Buch einfach ein absolutes Must-Read, weil man sich so auch mal wirklich in eine solche Situation hineinversetzten kann! Bewertung: 5 von 5 Sternen

Lesen Sie weiter

Es war mein erster LGBT - Roman [Lesbian, Gay, Bisexuell, Transgender], aber nicht mein erster Roman von Anne Freytag. Zu Anfang lernen wir Sophie kennen und es beginnt direkt mit dem Umzug von Hamburg nach München, wo sie überhaupt gar nicht hin will, aber dort warteten eine Stiefmutter und zwei neue, kleine Brüder auf sie - und ein neues Leben. Sophie ist Sophie. Sie ist nicht perfekt, sie hat Ecken, sie hat Kanten. Sophie ist echt. Genau deshalb war sie einem irgendwie nah. Als sie Alex, das Nachbarsmädchen, kennenlernt beginnt für Sophie eine verwirrende Zeit. Alex scheint das fröhliche und perfekte Mädchen von nebenan zu sein. Sie hat einen Freund, geht gern schwimmen und lebt in einem großen Haus mit perfekter Familie. Sie ist niedlich, ja, das ist sie. Die Nebencharaktere fand ich auch alle ganz toll, besonders Lena - Sophies Stiefmutter - mochte ich sehr. Sie war so bemüht und herzlich. Ich mochte die Geschichte total gern. Sie war authentisch, aus dem Leben gegriffen, echt. Ich kann mir richtig vorstellen, dass es dort draußen eine Sophie und eine Alex gibt. Anfangs war der Schreibstil etwas holprig für mich - viele kurze Sätze. Aber daran gewöhnt man sich schnell und es liest sich gut. Sophies innerer Konflikt war spürbar. Wenn eine Autorin es schafft, die Gefühle rüberzubringen, dann hat sie für mich, sowieso schon alles richtig gemacht. Die wenigen, aber dennoch erotischen Szenen sind für mich auch sehr angenehm zu lesen gewesen. Es war nicht too much, sondern wirklich gut beschrieben gewesen. Anne Freytag hat Sophies Gefühlswirrwarr meiner Meinung nach sehr gut beschrieben und dargestellt. Lesbisch (oder schwul) sein ist heute kein Grund mehr, sich schämen zu müssen, dennoch ist es immer noch viel zu sehr ein Tabuthema. FAZIT Anne Freytag hat einen (weiteren) wundervollen Roman geschrieben, den ich sehr schätze. Es war eine authentische Geschichte, welche mich berührt hat. Die Protagonistinnen haben Ecken und Kanten, sie sind nicht perfekt. Für mich macht es dieses Buch wiederum perfekt. Es ist einfach echt. Es hat mir einige schöne Lesestunden beschert und besticht mit einer Message an alle, die sich selbst für anders halten. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen.

Lesen Sie weiter

~Ich habe den Mund voll ungesagter Dinge., Und ganz gleich, wie oft ich sie runterschlucke, sie kommen jedes Mal zurück.~ Würde es nach Sophie gehen wäre ihr Leben ganz anders und um einiges einfacher. Ihr bester Freund Lukas hätte sich nie verliebt und wäre nie nach Frankreich gezogen, ihre Mutter hätte sie und ihren Vater nie verlassen und sie würden alle glücklich in Hamburg leben, da ihr Vater nie Lena kennen gelernt hätte. Aber das Leben gibt uns nicht immer das was wir wollen. Deswegen lebt Lukas nun in Frankreich und ihr alleinstehender Vater lernt Lena kennen und lieben und beschließt zu ihr nach München zu ziehen – was alle Beteiligten glücklich macht, außer Sophie. Generell kann Sophie das ganze komplett der Liebe nicht nachvollziehen – den in ihrem Leben gab es bisher nur Jungs ohne das schönste Gefühl der Welt. Doch dann begegnet ihr Alex, das freundliche Nachbarsmädchen mit der Zahnlücke, den funkelnden grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Alex – der erste Mensch seit Lukas der ihr das Gefühl gibt normal zu sein und sie akzeptiert wie sie ist. Und doch ist es mit Alex ganz anders als mit Lukas, den Alex gegenüber kann Sophie sich vollständig öffnen, das erste Mal kann Sophie sich auf einen Menschen einlassen und sich fallen lassen – plötzlich ist für Sophie alles möglich und das Leben aufregend wie nie zuvor. Doch dann kommt es zu diesem einen Kuss – der Kuss der alles für immer verändert. Anne Freytags neuster Roman ist ein großartiger Roman der eines der bewegendsten Themen behandelt: wer bin ich wirklich und was macht mich aus? Was als klischeehafte Teenie-Geschichte beginnt entwickelt sich zu einer ernsten Story über die Liebe, Freundschaft, die Dinge du uns zu dem Menschen machen der wir sind und was die eigene Persönlichkeit ausmacht. Doch durch den lebhaften und realistischen Schreibstil verliert trotz der teilweisen sehr ernsten Handlung nichts von seiner Leichtigkeit. Voller Humor und mit vielen Gänsehautmomenten lädt Anne Freytag ihre Leser ein mit den Protagonisten mit zu fiebern, zu fühlen und auch zu leiden ein. Entgegen dem was Sophie über sich selbst sagt ist sie eine wahre Sympathieträgerin – sie ist sympathisch, liebenswert und voller Selbstzweifel. Gerade ihre Ecken und Kanten machen sie und auch alle anderen Charaktere lebensnah und es einem so leicht sie ins Herz zu schließen. Das Cover ist einfach hinreißend und passt perfekt zum Inhalt des Buches. Auf einem lebhaften Hintergrund erstrahlt der Titel des Romas in Regenbogenfarben. In der unteren rechten Ecke sieht man ein Mädchen von hinten welches stark an Sophie erinnert – komplett in schwarz-weiß bis auf das Oberteil. Doch die besonderen Gestaltungshighlights liegen auf den Innenseiten der Klappbroschur. Auf Rückseite des Buchdeckels finden sie lauter Miniaturen der unterschiedlichsten Gegenstände, vom Hund über einen BH bis zu einer Muschel – all dies sind wichtige Elemente der erzählten Geschichte und die Darstellung dieser spielt noch einmal eine besondere Rolle. Auf der hinteren wurden zwei Playlists zusammengestellt, die mit allen in dem Buch vorkommenden Songs und die gemeinsame Playlist der Protagonistinnen Sophie und Alex. Ein wahrhaft einzigartiger Roman den man gelesen haben sollte. Oder um es mit den Worten der Autorin zu sagen: „Sie ist einseitig und ohne jeden Kitsch. Wunderschön und traurig zugleich“. 5 von 5 Tintenklecksen

Lesen Sie weiter

Perfekt

Von: meggie

12.03.2017

Sophie zieht mit ihrem Vater vom heimischen Hamburg ins bayerische München. Ungewollt. Nur, weil ihr Vater eine neue Beziehung führt. Sophie ist bockig, sträubt sich gegen jegliche guten Ratschläge und möchte nur zurück in ihr altes Leben. Sie versinkt fast in ihrem Selbstmitleid. Als die das Nachbarsmädchen Alex kennenlernt, kommt Sophie langsam aus ihrem Schneckenhaus heraus. Sie lernt wieder Lachen und hat Spaß. Bis auf einer Party ein Kuss ihr ganzes neues Leben nochmals gehörig auf den Kopf stellt und Alex aus eben diesem nicht mehr wegzudenken ist. Es gibt Bücher, gegen die sträubt man sich zu Anfang. So ging es mir mit "Den Mund voll ungesagter Dinge". Ich bin kein Liebesroman-Fan. Und als ich von buecher.de aufgrund der Buchflüsterer-Aktion den Roman zugesandt bekam, legte ich diesen erst mal beiseite. Ich hatte ja noch Zeit zum Lesen. Ist nicht dringend. Ich schiebe ihn nochmals eins runter in meinem SuB. Nun rückte der Abgabetermin der Rezension immer näher. Also machte ich mich doch ans Lesen... Aber was mich da erwartete, ließ mir den Mund offen stehen und auch voll ungesagter Dinge bleiben. Bis zur letzten Seite... In rasantem Tempo habe ich diese Geschichte verschlungen, mich jede freie Minute an das Buch geklammert und mich auf diese wundervolle, wunderbare, wunderschöne Geschichte eingelassen, die mich mit der unverwechselbaren Art der Autorin so sehr in den Bann gezogen hat, dass ich wirklich Mühe habe (ja, immer noch habe) mich nun auf ein anderes Buch, eine andere Geschichte einzulassen. Das Buch ist zu kurz - es hat 400 Seiten und ist einfach zu kurz. Sophie, Alex und all die anderen wunderbaren Charaktere, die sich hier verewigt haben, können doch noch so viel mehr. Viel mehr von sich zeigen, viel mehr reden, viel mehr Sein. Ich hätte wirklich ewig weiterlesen können, so sehr haben mich alle für sich einnehmen können. Sophie, die Protagonistin des Buches, kam mir zu Anfang wie ein gequälte Seele vor. Ein Mensch, der emotionslos und passiv wirkt, sich nicht entfalten kann, nicht aus sich raus kann, sich selbst immer in den Schatten stellt. Bis sie auf Alex trifft, ein Mädchen voll Energie, voll Lebenslust und vor allem voller Sympathie. Sophie merkt dies auch und lässt sich auf Alex ein. Das Schneckenhaus wird zu eng, Sophie klettert daraus hervor und wird zu dem Mädchen, dass sie sein muss. Und so startet ein funkensprühendes Feuerwerk an Emotionen, gepaart mit liebevollen Anekdoten, detailreichen Momenten und einer wunderschönen Hommage an das jugendliche Leben. Ich bin wirklich geflasht von der Geschichte, da mich Anne Freytag damit aus einem Tief herausgeholt hat. Aus einem Tief voll uninteressanter Bücher, die ich in den letzten Wochen angefangen und wieder weggelegt habe. Sie hat mir gezeigt, dass diese Bücher einfach zum falschen Zeitpunkt zu mir kamen und ich (ein Hoch auf die Deadline bei der Rezensionsabgabe) nur einen doch so verhassten und nun geliebten Liebesroman gebraucht habe. Der Schreibstil ist unverwechselbar Anne Freytag, die mich ja auch schon mit "Mein bester letzter Sommer" so ins Herz treffen konnte. Ich habe gelacht, geliebt und mehr als einmal eine Träne vergossen. Gerade die letzten Seiten sind anrührend schön und hinterlassen tiefe Spuren. Für jeden, wirklich jeden, der ein wenig Herzschmerz, eine gefühlvolle Lovestory oder nur einen Roman über Freundschaft, Vertrauen und Liebe braucht, ist dieses Buch einfach das Ding. Lasst Euch verzaubern und mitnehmen. Fazit: Perfekt.

Lesen Sie weiter

Meinung Seit "Mein bester letzter Sommer", welches eins meiner Jahreshighlights geworden ist, habe ich vorfreudig darauf gewartet, dass ein neues Werk von Anne Freytag erschien. Als ich dann von "Den Mund voll ungesagter Dinge" erfuhr und es dann auch noch als Überraschungspost erhalten habe, war ich begeistert. Ich habe bisher nur wenige LGBT-Storys (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) gelesen, was ich aber vermehrt tun möchte, und war mir sicher, dass Anne Freytag diesen Inhalt erneut authentisch und ergreifend verpackt. Die Liebesgeschichte ist in der Tat überaus gelungen! Sie baut sich zart, aber spürbar auf und erreicht ein stürmisches Crescendo. Stets begleitet von all den Unsicherheiten, dem verzweifelten Verlangen, den Tränen der Enttäuschung; gleichzeitig aber auch vom hellen Ton des Glücks, Momenten der Freude und tiefer Verbundenheit. Anne Freytag erzeugt in mir ein plastisches Bild der Emotionen und setzt das Thema berührend um. Die Chemie zwischen Sophie und Alex stimmt, sowohl ihre Freundschaft als auch ihre Liebe haben mich beeindruckt. Thematisiert wird auch das Thema Familie, ebenfalls mit Hoch und Tiefs, wie es eben der Fall ist. Sehr schön fand ich die Annäherung von Sophie an ihre neuen Familienmitglieder, obwohl es ihr anfangs schwer fällt. Ganz zu schweigen von ihrer Freundschaft mit ihrem besten Freund Lukas - die musste ich sehr bewundern. Soweit dazu. Jetzt kommen die Dinge, die ich nicht hundertprozentig loben kann. Das Buch mag mit LGBT eine neue Schublade öffnen, doch das hindert es nicht daran, selbst eine Handvoll Klischees zu erfüllen - was es stellenweise recht vorhersehbar macht. Zunächst Sophie. Bei ihr bin ich etwas zwiegespalten. Ich fand es doch schon ziemlich ironisch, wie Sophie sich darüber auslässt, unter welchem Klischee weibliche Buchcharaktere stehen und dabei selbst so viele Punkte davon erfüllt. Sie ist ein Teenager, okay, geht durch recht schwierige Zeiten und sowieso ist es für den Leser manchmal gar nicht erforderlich, die Protagonisten zu mögen. Ich hatte nichtsdestotrotz das Gefühl, dass die Autorin es vorziehen würde, dass Sophie von den Lesern gemocht wird, gerade wegen ihrer problematischen Eigenschaften. Naja, bei mir hat es nicht geklappt. Sie hat ihre sympathischen Seiten und manchmal fühlte ich mich ihr regelrecht nah, trotzdem muss ich anmerken, dass sie auch unreif und furchtbar egozentrisch ist. Ja, womöglich machen diese Ecken und Kanten ihren Charakter echt, aber sie sind auch etwas, woran ich mich negativ gestoßen habe (um es wie auf Seite 294 auszudrücken). Die Kapitel sind kurz gehalten, der Stil flüssig, sodass ich das Buch an einem Tag beenden konnte. In Ausnahmefällen sind die Kapitel jedoch für meinen Geschmack zu kurz und nicht aussagekräftig genug, sodass dort mehr Handlung gut getan hätte. Vereinzelte Längen sind durch Wiederholungen oder unnötige Beschreibungen entstanden; das hält sich aber wirklich im Rahmen. Die Sprache ist oft obszön und deutlich jugendlicher als in Mein bester letzter Sommer, dabei hatte ich mich schon auf Poesie und wundervolle Zitate gefreut. Die finden sich hier zwar auch in Ansätzen, aber insgesamt hat mich der Schreibstil dieses Mal nicht sonderlich umgehauen. Allerdings gibt es auch in diesem Buch wieder eine Playlist und die Kapitelaufmachung mit den kleinen Zeichnungen ist wirklich süß. Fazit "Den Mund voll ungesagter Dinge" war trotz meiner großen Kritikpunkte eine lohnenswerte Leseerfahrung, was vor allem der Entwicklung der hervorragend ausgestalteten Liebesgeschichte zu verdanken ist. 3,5 Sterne

Lesen Sie weiter

Buchhandlung am Markt

Von: aus Bad Lobenstein

10.03.2017

Ein wunderschöner Roman für Jugendliche – aber auch für erwachsene, den man unbedingt weiterempfehlen muss.

Lesen Sie weiter

Sophie ist fast 18 Jahre alt und hat keine Wahl. Da ihre Mutter niemals Teil der kleinen Familie war, bzw. es nicht sein wollte, beschließt ihr Vater zu seiner Freundin Lena nach München zu ziehen. Zwar hält Alex nicht sehr viel in Hamburg seit ihr allerbester Freund der Liebe wegen nach Paris gegangen ist. Aber begeistert über den Umzug ist sie auch nicht. So kurz vor dem Abitur in eine neue Schule zu wechseln, entspricht nicht dem Versprechen, das ihr Vater gegeben hat. Wird sie sich im neuen zu Hause bei Lena und deren zwei Söhnen auch willkommen fühlen? Kann sie ihr altes Ich zurücklassen und einen Strich unter ihrer Vergangenheit ziehen und in München einen Neuanfang wagen? Ist ein Neustart überhaupt notwendig? Fragen, die sie sich stellt und die ihr im Kopf herumschwirren. Wie hat es mir gefallen? Vorab - ich denke, jeder sollte sich den Vergleich mit "mein bester letzter sommer" sparen. Die zwei Geschichten könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie haben nur das Genre gemeinsam und die Autorin, aber sonst nichts mehr. Die Geschichte greift neben einem Tabuthema (ein Wort, das mir persönlich überhaupt nicht gefällt, denn es sollte keine Tabus in dieser Hinsicht geben) auch das Thema Erwachsen werden auf. Sophie ist eine vielleicht nicht ganz typische fast 18 jährige junge Erwachsene. Sie schlägt sich mit üblichen Problemen herum, aber gleichzeitig fragt sie sich selbst, ob sie nicht einfach nur recht seltsam ist. Sie macht Dinge, die sie im nachhinein mehr als nur bereut. Die neue Familie, mit Vater, (Stief)Mutter und zwei (Stief)Brüdern überfordern sie. Ihr Kopf ist voller unbeantworteter Fragen und sie vertraut niemandem außer ihrem besten Freund, den sie leider nur via Skype sprechen kann. Sie hat einfach das Gefühl völlig auf sich alleine gestellt zu sein. Selbst ihr Vater entgleitet ihr immer mehr, zumindest empfindet sie es so. Seine Freundin Lena versucht Sophie in die Familie zu integrieren. Das fällt ihr aber nicht so leicht. Alex ist die gleichaltrige Tochter der Nachbarsfamilie. Sie besuchen die gleiche Schule und ganz langsam entsteht sowas wie eine Freundschaft. Beide Mädchen sind darauf bedacht nicht zu viel von sich selbst preis zu geben, um nicht verletzt zu werden. Zwar sind seit meiner Teenager Zeit schon einige Jährchen ins Land gezogen, aber die Gefühle und Gedanken, die ich damals hatte, sind immer noch präsent. Denn nur weil man erwachsen wird, ändern sich manche Fragen nicht. So zum Beispiel die wichtige Frage "Wie lerne ich jemanden kennen?" Ist das etwas, das wir als Kinder im Kindergarten oder in der Schule lernen und damit niemals wieder vergessen? Wieso fällt es mir jetzt als Frau von 45 Jahren dennoch so schwer Freundschaft zu schließen. Woher erlernt frau es Mutter zu sein, wenn frau selbst niemals eine Mutter hatte? Gibt es ein Muttergen, das sich im richtigen Moment entwickelt? Wie merke ich, dass ich "normal" bin? Was ist denn eigentlich normal? Dafür hätte ich wahnsinnig gerne so was wie einen Leitfaden, mit Punkten, die ich abhacken kann, um nicht aufzufallen. Die Geschichte bewegt auf jeden Fall. Egal, ob normal oder seltsam. Mich hat sich dazu angeregt, über eigentlich einfache Fragen, nachzudenken. Mich selbst und meine Entscheidungen zu hinterfragen, um schließlich zu Erkenntnis zu kommen, dass es gut ist, wie es ist. Vielen Dank an den Verlag für das Überraschungspaket mit diesem ganz besonderen Buch.

Lesen Sie weiter

Sophie ist 17 und steht kurz vor dem Abitur, als ihr Vater mit ihr gegen ihren Willen von Hamburg nach München zieht. Sie ziehen zu Lena, der neuen Freundin ihres Vaters, und deren beiden Söhnen. Sophie will weder Lena mögen, noch die Kinder, das Haus und den Hund schon mal gar nicht. Ihr bester Freund Lukas, dem sie alles anvertrauen konnte, ist kurz zuvor nach Paris zu seiner Freundin gezogen und so kann sie mit ihm nur noch skypen. Sophie ist unglücklich, fühlt sich ungeliebt und allein. Bis sie ihre neue Nachbarin Alex kennenlernt und sich alles verändert… Anne Freytag hat einen wunderschönen, sehr berührenden Liebesroman geschrieben. Es geht um ein Thema, das in Jugendromanen eher ungewöhnlich ist, nämlich um die Liebe zwischen zwei Mädchen. Schon dieses Thema hebt das Buch von der großen Masse ab. Das Cover ist richtig schön und passt perfekt zu der Geschichte. Schon auf der ersten Seite hat mich die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil und der Protagonistin Sophie gepackt. Sie beschreibt sehr authentisch Sophies Gedanken und Gefühle. Zuerst das Herausgerissen werden aus ihrem gewohnten Alltag und der Umgebung, der erzwungene Neuanfang mit völlig fremden Menschen, die neue Schule und dann die wachsenden Gefühle zu einem Mädchen. Das Buch enthält keine langen, überflüssigen Passagen. Alles passt. Obwohl ich nicht der Zielgruppe des Buches entspreche (ich habe schon selber erwachsene Kinder) konnte ich mich gut in Sophie hineinversetzen und habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Alle Charaktere sind sehr gut gewählt und die meisten sympathisch. Über den Vater habe ich mich manchmal geärgert, aber dafür habe ich den kleinen Leon geliebt. Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Roman über das Erwachsenwerden, der sehr gut und mit viel Gefühl die inneren Ängste und Selbstzweifel eines jungen Mädchens auf der Suche nach sich selbst beschreibt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.