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Rezensionen zu
Der Tod so kalt

Luca D'Andrea

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„So ist es immer im Eis. Zuerst hört man die Stimme der Bestie, dann stirbt man.“ (S.7) Warst du schon einmal in den Bergen? Wirklich IN den Bergen? Hast die felsige kalte Umarmung gespürt, die leichte Bedrückung, wenn man sich bewusst wird, was für Massen über einem aufragen? Warst zeitlich überwältigt von der versteckten Schönheit Untertage? Dann das Eis. Tonnenweise weißes kaltes Eis. Was knackt und knistert und dir klar macht, dass du nicht das einzige Lebewesen im Berg bist? Dann wirst du die Euphorie, die die Bewohner eines kleinen Örtchens namens Siebenhoch im Südtirol, absolut verstehen. Ihnen ist ihr Ort heilig. Was in Siebenhoch passiert, bleibt auch dort. Man ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Und so sieht man es gar nicht gerne, wenn ein Mann mit seiner Familie dorthin zieht und beginnt Fragen zu stellen. Fragen über jene Nacht, die drei Familien deren Kinder grausam beraubte. „Was ist am 28. April passiert, Werner?“ (S.75) Jeremiah – von allen Salinger gerufen – ist Drehbuchautor und wegen seiner Frau zuliebe, die gebürtig aus Siebenhoch kommt, in die Berge gezogen. Natürlich ist er nur neugierig. Für eine Reportage würde er doch niemals so intensiv bohren und die Ruhe des Dorfes stören. Oder gar alte, begrabene Erinnerungen ins Licht zerren, damit die Beteiligten das Leid erneut erfahren müssen. Auf gar keinen Fall! Darauf ein Amen. Man kann es sich schon denken: Salinger ist penetrant und gibt nicht auf. Er will wissen was damals in der Schlucht passiert ist. Warum drei Menschen so bestialisch ums Leben kamen. Wer für ihren Tod verantwortlich ist und was es mit dieser Bestie auf sich hat, die in den Bergen haust. Vor allem nachdem er sie am eigenen Leib zu spüren bekommen hat. Er hat ihren kalten Atem in Nacken gefühlt und ist dem Tod nur knapp entkommen. „Tu, was du tun musst, Salinger. Aber komm zu mir zurück. Zu uns.“ (S.202) Dabei vertieft er sich so sehr in seiner Recherche, dass er alles um sich herum vergisst und so beginnt seine Ehe zu bröckeln. Man spürt, wie er darunter leidet und zeitgleich nagt das fehlende Wissen an ihm. Eine Zwickmühle. Doch irgendwann hat man selbst als Leser kein Mitleid mehr. Anfangs ist man selbst gespannt auf die Auflösung. Bekommt Bröckchen hingeschmissen und folgt der Krümelspur. Lange. Sehr Lange. Und wenn der Kuchen kann am Ende kommt, mag man ihn gar nicht mehr haben. Denn das ist das allergößte Manko an dem Buch: Man wird zu lange an der langen Leine gehalten. Selbst wenn DAS Gespräch kommt, mit DER entscheidenden Person, kommt keiner zum Punkt. Da geht eine Menge Leselust flöten. So groß ist das Dorf schließlich nicht. Mal ganz angesehen davon, ahnt man worauf alles hinauslaufen wird. Auch wenn man einen Namen zunächst nicht fassen kann. Indizien gibt es zahlreich und so überrascht einen das Ende auch nicht, was dann noch nicht mal zu Ende ist und noch weiter geht. Quasi ein Ende nach dem Ende. EinTüpfelchen zuviel auf dem i. Letztlich war ich enttäuscht von dem Buch. Ich mochte den Schreibstil und die Leidenschaft für die Berge. Es ist eine Art Tagebuch und auch wieder nicht. Eine Art Niederschrift mit Dialogen passt eher. Doch wegen der oben genannten Manko, wird man nicht dauerhaft in den Bann gezogen und hofft wehmütig auf weniger Gejammer und mehr Fakten.

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Jeremiah Salinger folgt seinem Herz, seiner großen Liebe Anneliese, in das Dorf Siebenhoch, in norditalienischer Provinz. Als der Dokumentarfilmer mit einem Helikopter der Bergwacht in die Luft steigt, um einen Dreh über die Bergretter der Dolomiten zu drehen, gerät dieser in ein Unwetter und stürzt ab. Um Salinger herum wird es plötzlich dunkelste Finsternis, in die er monatelang immer wieder depressiv versinkt, denn nur er überlebt verletzt. Die Dörfler werden ihm später die Schuld an dem Absturz geben. Seit dem Unfall wird Salinger in seinen Träumen von der Bestie der Bletterdach-Schlucht verfolgt und Anneliese nimmt ihm das Versprechen ab, sich ein Jahr lang eine Auszeit zu nehmen, um seelisch wieder zu genesen. Doch Salinger ist wie besessen, den Schuldigen des Bletterbach-Massakers aufzuspüren. Er recherchiert heimlich, wird von den Dorfbewohnern verhöhnt, die ihm nur journalistisches Interesse unterstellen, um Geld damit zu verdienen. Trotz allen Gegenwinds recherchiert Salinger unermüdlich weiter und durchschaut bald, dass tief in der Finsternis der Schlucht, etwas Uraltes zum Leben erweckt ist. Luca D’Andrea hat mich anfangs sehr tief in seine Geschichte hineingesogen. Nach den ersten einhundert Seiten war ich mir sogar sicher, dass dieser Thriller etwas ganz Besonderes sei. Doch umso mehr ich in den Seiten und in der Geschichte vorankam, umso mehr verabschiedete sich mein erstes Leseempfinden immer mal wieder und ich fühlte mich ab und an durchaus gelangweilt. Ganze Kapitel kamen mir nichtssagend vor, sie trugen die Story in ihrer Entwicklung einfach nicht weit genug voran. Die Kernhandlung dieses Debüt-Thrillers ist wirklich hoch spannend und auf Grund der ungewöhnlichen Thematik, die sich mit Bergrettern, Unwettern und verschwiegenen, mysteriösen Dörflern befasst, interessant geplottet, wenn man darüber hinwegsieht, dass einige Seiten merkwürdiges bis belangloses Drumherum enthalten, allen voran die, die Salingers Tochter Clara betrafen, die nach meinem persönlichen Empfinden nur die Seitenanzahl pusht. Dies hat meine Lesefreude etwas reduziert und diesem Debüt einen Bewertungsstern gekostet. Luca D’Andrea schreibt in einem sehr klaren, flüssigen Stil, der einlädt mit hohem Tempo von Seite zu Seite zu lesen. Sein Ausdruck ist angenehm schnörkellos, stets auf das wesentliche konzentriert und er bietet vereinzelt humorvolle Einschübe. Besonders gut hat mir die Stimmung dieses Thrillers gefallen. Sie ist verlässlich düster, passend dramatisch und manchmal ungreifbar mystisch und geheimnisvoll. Gut recherchiert führt Luca D’Andrea den Leser in die Welt der Berge und der Bergretter. Die Beschreibungen von Schauplätzen zeichnen ein umfassendes Bild der Örtlichkeiten, sodass man fast glaubt, schon einmal dort gewesen zu sein. Ebenso gut und feinmaschig sind die Zeichnungen der Charaktere. Sie bieten tiefe Einblicke in das emotionale Seelenleben der lebendigen Figuren, sodass ihre Handlungen authentisch und fast auch nachvollziehbarer werden. Viele Lebensläufe der Protagonisten sind bis tief in die jeweiligen Vergangenheiten miteinander verstrickt und Luca D’Andrea gelingt es, die Auflösungen mit geschickt inszenierten Wendungen bis zu Letzt rätselhaft und unlösbar dastehen zu lassen. Das ureigene Geheimnis der Bletterbach-Schlucht allerding, entzieht sich für mich jedoch jeder logischen und möglichen Authentizität und schickt mich gedanklich ansatzweise in Richtung des Genre Fantasy und Mystik, was mir nicht gefällt. Fazit und Bewertung: Trotz einiger Schwächen ist Luca D’Andrea ein spannendes und lesenswertes Thriller-Debüt gelungen, dass den Leser mit Tempo durch die Seiten schickt. Auf der Suche nach dem Schuldigen, der das Bletterbach-Massaker zu verantworten hat, recherchiert ein Journalist, der tief hinab in die Düsternis dieser nicht ganz authentischen Geschichte gezogen wird.

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Der erfolgreiche New Yorker Dokumentarfilmer Jeremiah Salinger zieht nach einigen erfolgreichen Projekten mit seiner Frau Anneliese und der fünfjährigen Tochter in ihre Heimat Südtirol. Hier erhofft er sich die Ruhe, um neue Kraft für weitere Projekte zu tanken. Vor Ort trifft Salinger auf seinen Schwiegervater Werner, der die Bergrettung in Siebenhoch leitet. Bei einem Einsatz, bei dem der Filmemacher ihn begleitet, kommt es zu einem tragischen Unfall. Salinger, traumatisiert, versucht das Erlebte zu verarbeiten und stößt dabei auf ein düsteres, Jahrzehnte zurückliegendes Geheimnis! Mit Der Tod so kalt legt Autor Luca D'Andrea sein Romandebüt vor. Deutlich merkt man ihm seine Herkunft und Vergangenheit an, denn in Südtirol geboren und immer noch dort lebend war er vor seinem erfolgreichen Einstieg als Thriller-Autor Dokumentarfilmer, der sich in seiner letzten Dokumentation selber mit der Bergrettungswacht auseinandergesetzt hat. Diese Erfahrungen spürt man in seinem Roman deutlich, denn die Erzählung lebt von den detaillierten und kenntnisreichen Beschreibungen. Zudem legt er in seiner Handlung und der verwendeten Sprache ein ziemlich hohes Tempo vor, Sätze und Kapitel zeichnen sich durch eine klare Struktur und eine spürbare Effizienz aus und wirken in ihrer Sprunghaftigkeit wie ein rasant montierter Actionfilm. Ein Buch, in welches man als Leser schnell hinein- aber nur sehr schwer wieder herausfindet, so dass man es erst aus der Hand legt, wenn man es ausgelesen hat! Der Tod so kalt (Originaltitel: La sostanza del male, 2016) erscheint in einer Übersetzung aus dem Italienischen von Verena v. Koskull als Paperback mit Klappenbroschur bei DVA (480 Seiten, €14,99). Gut ausgearbeitete Charaktere, eine spannende Handlung, ein temporeicher Erzählstil und ein interessanter Schauplatz machen das Thriller-Debüt Der Tod so kalt von Luca D'Andrea zu einer absoluten Leseempfehlung!

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„Der Tod so kalt“ ist der Debütroman des in Bozen geborenen Luca D’Andrea – und ein perfekter Thriller von internationalem Niveau. Direkt nach seinem Erscheinen stieg der Roman in die Top Ten der italienischen Bestsellerliste ein. Seit Montag ist nun die packende Liebeserklärung an Südtirol auch in Deutschland erschienen. Ein Fazit? Einfach nur drei Buchstaben. Wow. TV-Autor Jeremiah Salinger, genannt Salinger, kehrt mit seiner Familie in das Heimatdorf seiner Frau zurück. Im Südtiroler Siebenhoch – nahe der Bletterbach-Schlucht – muss sich das Greenhorn aus den USA jedoch umstellen. Von der Anonymität der Metropole New York ist in Siebenhoch nichts zu spüren. Der Ort ist ein Kaff. Hier weiß jeder, was der andere Dorfbewohner treibt. Fremde bleiben in Siebenhoch Fremde. Doch ein Geheimnis gibt es. Dreißig Jahre lang hat das Dorf geschwiegen. Dreißig Jahre lang führten Fragen, nicht zu Antworten. Nachdem Salinger ein tragisches Unglück in den Bergen mit der Diagnose PTBS überlebt hat, verbeißt er sich in das Geheimnis der Bletterbach-Schlucht – und bringt seine ganze Familie in Gefahr. Wie seine Romanfigur ist auch der Autor von „Der Tod so kalt“ TV-Autor gewesen. Luca D’Andreas Thriller ist dessen Erfahrung als Journalist anzumerken. Der Roman wartet mit zahlreichen Cliffhangern auf – und einer Hauptperson, die bei der Recherche des dreißig Jahre alten Mordfalls die richtigen Fragen stellt. Die Charaktere sind sympathisch – selbst, wenn es um die Bestien geht. Nach und nach entwickelt sich – auch dank der zahlreichen kurzen Kapitel – ein Sog, der den Leser unaufhaltsam in den gut 470 Seiten starken Roman hineinzieht. Die Wendugen sind logisch, die Fallstricke für die Leser konsequent und glaubwürdig gestaltet. Dazu trägt auch D’Andreas Geschick bei, die Bergwelt Südtirols in ihren vielen unterschiedlichen Facetten bildgewaltig in den Köpfen der Leser auferstehen zu lassen. Wie Filmszenen fügen sich die einzelnen Kapitel zu einem großen Ganzen. Spätestens, wenn Salinger sich beim Krampusfest in Siebenhoch den Teufeln stellen muss, wird dann auch deutlich, dass „Der Tod so kalt“ nicht nur Thriller ist. Die Geschichte ist unweigerlich mit der Heimat von Autor Luca D’Andrea verbunden. Angefangen von den Südtiroler Bräuchen bis hin zum Seperationskampf der Region in den 1980er Jahren – der Roman atmet Heimat. D’Andrea gelingt es aber zuverlässig, einen großen Bogen um Kitsch zu machen. Vielmehr nutzt er die Elemente des Heimatromans, um eine düstere Stimmung zu zeichnen. Sie bilden die Grundspannung des Thrillers, der eine klare Leseempfehlung verdient hat.

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Nach einem schrecklichen Unfall, den Jeremiah Salinger erleben musste, möchte er sich in der Heimat seiner Frau, einem kleinen Dorf in den Dolomiten - Siebenhoch - von dem Trauma, welches er erlitten hat erholen. Drei ungeklärte Morde erwecken die Neugier des Dokumentarfilmers Salinger. Von einer Wanderung kamen drei junge Leute nicht zurück und wurden bestialisch entstellt aufgefunden. Der Fall lässt Salinger nicht mehr los und obwohl er von allen Seiten gewarnt wird, beginnt Jeremiah sich mit den Morden zu beschäftigen und die Dorfbewohner schweigen... Luca D´Andrea ist mit seinem Debüt ein bildgewaltiger Thriller der Extraklasse gelungen! Wer hier durchgehend Mord und Totschlag erwartet, liegt mit "Der Tod so kalt" falsch! Vielmehr geht es in dem Thriller um Bessenheit, die nicht nur Salinger zu zerstören droht. Der Thriller schafft eine düstere Atmosphäre. Eindringlich beschreibt D´Andrea die Umgebung Siebenhochs, was mir fast vorgaukeln konnte, mich selbst in Siebenhoch zu befinden. Die Bewohner Siebenhochs sind sehr heimatverbunden und wer nicht dort geboren ist, bleibt ein Fremder. Salinger hat zumindest das Glück, das seine Frau eine Gebürtige ist. So dauert es zwar etwas, bis er Anschluss findet, doch es gelingt ihm, nicht zuletzt durch seinem Schwiegervater, der hohes Ansehen genießt. Als Salinger sich jedoch zu sicher fühlt und beginnt Fragen über die schreckliche Ereignisse, die sich 1985 in einer Unwetternacht zugetragen haben, zu stellen, ist es bald mit der Symphatie vorbei. Ich musste mich erst mal an den Schreibstil des Autoren gewöhnen, was mir allerdings recht schnell gelang. Die düstere Atmosphöre und das Rätsel der toten jungen Menschen, hat mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich in jeder freien Minute weiterlesen musste. Der Thriller kommt ohne Effekthascherei aus, worüber ich sehr froh war. Dies hätte zu dieser eindringlichen und übrigens sehr spannenden und interessanten Geschichte nicht gepasst. Trotzdem ist der Autor nicht gerade zimperlich in der Beschreibung der drei Leichen, die einst in der Bletterbachschlucht aufgefunden wurden. Wenn ich nicht gerade gelesen habe, war ich damit beschäftigt mir online noch mehr Infos zur Bletterbachschlucht zu holen, was sehr interessant und auch lehrreich war. Wie meistens, wenn ich einen Thriller lese, stehen bei mir erst mal alle Charaktere unter Generalverdacht. Jedoch baut der Autor Wendungen ein, bei denen mir fast schwindlig wurde und zu einem überraschenden und doch logischen Ende führten! Chapeau! Mir hat der Thriller ausgesprochen gut gefallen und die Lektüre passt hervorragend zu einem oder mehreren kuscheligen Leseabende, mit Decke und Tee! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für den düsteren Thriller mit dem ebenso düsteren Cover! Hier passt einfach alles zusammen!

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Es fängt harmlos an Jeremiah Salinger, erfolgreicher Dokumentarfilmer aus New York, ist seiner Frau Anneliese zu liebe mit ihr und der sehr aufgeweckten 5 jährigen Tochter Clara in deren Heimat Südtirol zurückgekehrt und will sich dort eine einjährige Auszeit gönnen. Werner, der inzwischen verwitwete Schwiegervater wohnt auch in Siebenhoch und hat als junger Kerl mit Freunden die Bergrettung der Region gegründet, deren großer Stolz der eigene rote Rettungshubschrauber ist. Salinger so nennen ihn nicht nur Anneliese seine Frau, sondern alle die ihn mögen ist fasziniert, das ist doch direkt wieder eine Story für ihn und seinen Kumpel Mike. Salinger ist für die Recherche und das Drehbuch zuständig, Mike kümmert sich um das andere. Das Unglück nimmt seinen Lauf – oder die Stimme der Bestie Ein normaler Rettungseinsatz, bei dem eine Touristin aus einer Gletscherspalte auf dem Ortler gerettet werden soll scheint zunächst wie das ganz normale Alltagsgeschäft auszusehen, aber es ist warm, zu warm, Ismael, der tollkühne Hubschrauberpilot will nicht landen und seilt nur den Kollegen ab, um die verunglückte Touristin und Manny mit der Winde wieder hochzuziehen. Doch dann kündigt das herannahende Grollen, eine Lawine an und schnappt sich Manny. Die Crew wird das Seil nicht kappen, in den Bergen wird niemand zurückgelassen….. Am Ende gibt es fünf Tote, Salinger hat als einziger überlebt, total traumatisiert durch den Tod der Kameraden versucht er mit professioneller Hilfe zurück in die Normalität zu kommen. Keine Nacht mehr ohne Alpträume, in der ihn die Stimme der weißen Bestie immer wieder heimsucht. Zusätzlich kämpft er mit Schuldgefühlen und auch die störrischen und eigenbrötlerischen Siebenhochler sind nicht alle immer verständnisvoll und sparen mit Vorwürfen, die hinter Salingers Rücken die Runde machen, nicht. Ein kluges Kind, eine geheimnisvolle Schlucht und 3 Morde, die lange zurück liegen…. Clara, die Tochter spürt, dass es ihrem Papa sehr schlecht geht, sie ist ein überaus aufgewecktes und lebenskluges kleines Mädchen, auch wenn sie erst fünf Jahre ist. Sie überredet Salinger zu einem Ausflug in die Bletterbach-Schlucht, einem Jahrtausende alten prähistorischen Zoo. Auf der Fahrt dorthin, Clara mit ihren blonden Zöpfen und pastelfarbenen Wanderschuhen neben sich, hat Jeremiah das erste Mal seit langem das Gefühl, es wird wieder gut werden. Sowohl Vater als auch Tochter sind fasziniert vom Bletterbach, aber die Schlucht hat seit vielen Jahren ein grausames Geheimnis: 1985. Tagelang wütet ein gewaltiges Gewitter über der Bletterbach-Schlucht. Drei junge Einheimische aus dem nahegelegenen Siebenhoch kehren von einer Wanderung nicht zurück – schließlich findet ein Suchtrupp ihre Leichen, aufs brutalste entstellt. Den Täter vermutet man im Bekanntenkreis, doch das Dorf hüllt sich in eisiges Schweigen. Salinger stellt Fragen, aber fast alle im Dorf schweigen. Er ist wie besessen davon, die Morde aufzuklären und gerät immer tiefer in die Sache hinein, weil es für ihn eine Möglichkeit ist, das eigene Trauma zu vergessen. Fazit: Das Buch ist ungeheuer spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Kapitel sind sehr kurz, fast wie eine Filmszene und der Autor springt von einem Eindruck zum nächsten. Da musste ich dran bleiben und habe das Buch an einem Tag durchgelesen. Die Charaktere werden authentisch und sympathisch geschildert, ich konnte mich gut mit ihnen identifizieren und das hat dafür gesorgt, dass ich immer weiter lesen wollte. Der Roman hat Tempo, das Ende kommt unerwartet und überraschend. Auch ein Augenzwinkern bleibt bei mir zurück, Jurassic-Park lässt grüßen, vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, mir hat das Buch dennoch sehr gut gefallen, ich fand den Roman ungeheuer spannend, obwohl ich keine ausgewiesene Thriller-Liebhaberin bin.

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Als der New Yorker Dokumentarfilmer Jeremiah Salinger nach einigen erfolgreichen Projekten "ausgelaugt, antriebslos und deprimiert" (E-Reader, Pos. 188) ist, zieht er mit seiner jungen Familie nach Siebenhoch in Südtirol. In dem idyllischen Heimatdorf seiner Frau Annelise will er neue Energien sammeln und sich seiner Familie, vor allem auch der kleinen Tochter Clara, widmen. Aber es kommt ganz anders! Bei der Arbeit zu einem Dokumentarfilm verunglückt die Crew eines Bergrettungshubschraubers während eines Einsatzes, den Salinger begleitet. Er überlebt als einziger, hat eine schwere Posttraumatische Belastungsstörung und verspricht seiner Frau, ein Jahr lang nicht zu arbeiten. Doch eines Abends erfährt er, dass 1985 in der nahen Bletterbach-Schlucht ein schreckliches Verbrechen geschehen ist: Drei junge gebürtige Siebenhocher waren während eines Ausflugs überfallen und brutal massakriert worden. Der Täter konnte nicht gefasst werden, gemunkelt wurde viel, doch das Dorf hüllt sich in eisernes Schweigen. Salinger entwickelt Ehrgeiz und will die Wahrheit über die Ermordeten und die 30 Jahre zurückliegenden Ereignisse herausfinden. Warnungen bezüglich der Konsequenzen für ihn und seine Familie schlägt er in den Wind und beginnt zu recherchieren. Bald versuchen Einheimische, ihn verbal einzuschüchtern und greifen ihn auch tätlich an. Sein Schwiegervater bittet ihn inständig, an den Schutz seiner Familie zu denken und das Vergangene ruhen zu lassen, Annelise droht, ihn mit Clara zu verlassen - vergeblich. Salinger ist besesssen davon, das Bletterbach-Massaker aufzuklären und bringt sich und seine Familie in höchste Gefahr. Resümee: Die Haupthandlung spielt um das Jahr 2015 herum und ist aus Sicht Jeremiah Salingers geschrieben. Einen Pol bildet dabei seine Familie, einen anderen seine Nachforschungen über die Ereignisse bezüglich des Bletterbach-Massakers, respektive das Dörfchen Siebenhoch und seine Bewohner. Zwischen diesen Extremen bewegt sich Salinger: Auf der einen Seite beteuert er stets, dass er seine Familie liebt, sie das Wichtigste in seinem Leben ist, verspricht seiner Frau immer wieder, die gefährlichen Recherchen einzustellen, mit denen er die Dorfbewohner gegen sich aufbringt,. Auf der anderen Seite ist er aber so besessen davon, den höchstwahrscheinlich aus Siebenhoch stammenden Täter zu entlarven, dass er sich immer wieder in Gefahr bringt und riskiert, dass Frau und Tochter ihn wirklich verlassen. Dem Leser geht es ähnlich: Einerseits ist er gespannt, wer das Massaker wohl begangen haben mag, fiebert und rätselt mit, andererseits versteht man aber nicht, dass Salinger bereit ist, für seine Ambitionen einen derartig hohen Preis zu zahlen. Dennoch nerven die häufigen Variationen der Beschreibung dieses Hin- und Hergerissenseins zwischen seiner Familie und dem an Besessenheit grenzenden Ehrgeiz, der vor nichts halt macht, irgendwann. Genauso verhält es sich mit dem ständig präsenten Buchstabenzähl-Spiel, das Clara viel Spaß macht. Das Buch ist nach einem etwas schleppenden Anfang spannend: Vorausdeutungen treiben den Leser ebenso voran wie eine sich stetig steigernde Dramatik der Ereignisse und überraschende Wendungen aufgrund neuer Erkenntnisse. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Handlung quasi eine Dokumentation über Salingers Recherchen ist: Sie verläuft chronologisch, und seine Feststellungen und Hypothesen über die Ereignisse am Bletterbach muten oft wie kurze, berichtartige Statements an. Fazit: mit minimalen Abstrichen ein gelungenes Thriller-Debüt.

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Klauen der Bestie

Von: Irmgard aus Kalsdorf

27.01.2017

Die Klauen der Bestie lässt einen auch beim Lesen nicht mehr los!!!!! Sehr zum Empfehlen!!!!

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