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Rezensionen zu
Born a Crime – Als Verbrechen geboren

Trevor Noah

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Ich mag Autobiografien ja gar nicht so, diese hat es mir aber angetan. Denn zum einen ist die hier von Trevor Noah, dem neuen Moderator der Daily Show, und zum anderen hat er auch wirklich etwas Interessantes zu erzählen. Während in Südafrika noch die Apartheid herrscht, wird er als Kind einer Schwarzen und eines Weißen geboren – und das ist illegal. Passenderweise heißt das Buch auf Englisch „Born a crime“. Trevor wächst als einziges „weißes“ Kind unter Schwarzen auf, als einziges „schwarzes“ unter Weißen, und fühlt sich nirgendwo so richtig zu Hause. Ich habe viel gelernt über Südafrika, über institutionellen Rassismus, und eine der tollsten Mütter kennengelernt, die man haben kann. Allein dafür lohnt sich das Buch schon.

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Trevor Noahs Autobiographie hätte seinen Aufstieg vom armen Kind Afrikas zum international gefeierten Comedian und Show Host in den Fokus stellen können. Solche Geschichten appellieren an den Träumer in uns und finden stets ihre begeisterten und innerlich neidenden Zuhörer. Trevor hat es sich jedoch nicht so einfach gemacht. Statt des American Dreams thematisiert er seine Kindheit und Jugend in einem von Rassismus und Armut geprägten Umfeld der Apartheid. Und das geht unter die Haut. Obwohl man dem Buch manches – wie etwa eine fehlende Kontinuität in der Erzählführung und mangelhafte Selbstreflexion seitens des Autoren – ankreiden könnte, ist es ein Werk, das man gelesen haben sollte. Nicht nur, weil es sich trotz der ernsten Thematik unterhaltsam liest und den ein oder anderen Lacher birgt, sondern vor allen Dingen weil es uns, die sich in unserem Eurozentrismus suhlen, den Horizont erweitern kann. Der Nabel der Welt … … ist nicht Deutschland. Ja nicht einmal Europa oder der ganze eurasische Kontinent. Nicht die Welt bestimmt den Nabel, sondern jedes Individuum für sich. Genau diesen Umstand stellt Trevor hier eindrucksvoll zur Schau. Aus der Sichtweise eines Chamäleons, das überall und nirgends richtig zu Hause ist, hat er gelernt, die Perspektiven zu erkennen und spielerisch zwischen ihnen zu wechseln. Er erläutert, wie Sprache Barrieren schafft, aber auch Verbindungen herstellt wo eigentlich gar keine herrschten. Wer als Deutscher den Namen „Hitler“ hört, denkt an Antisemitismus, Hass und Tod. Undenkbar, sein Kind so zu nennen, undenkbar, im Kreis um einen Tänzer zu stehen und mit der typischen Hip Hop-Bewegung den Arm im Takt zu bewegen, während man „Go Hitler!“ ruft. Die Episode, die in der Autobiographie dazu erzählt wird, ist im ersten Moment verstörend – doch nur dann, wenn man es aus seiner eigenen Sicht betrachtet. Hier jedoch wird man dazu angehalten, die Perspektive zu ändern, mit den Augen eines Jugendlichen Afrikas zu sehen. Aus seiner Sicht ist nicht Hitler die abscheulichste anzunehmende Person, sondern jemand ganz anderes, den wir Europäer gar nicht erst mit ins Fadenkreuz genommen hätten. Farbenblind Trevor Noah Zitat Apartheid? Viel erfährt man über die teils desaströsen Umstände zu Zeiten der Apartheid. Dabei wird es nicht zum Geschichtsbuch oder zur Aneinanderreihung von Fakten, Daten und Zahlen, sondern geprägt von persönlichen Eindrücken. Das macht es lebendiger und griffiger gerade für das europäische Auge. Vielleicht erfährt man nicht die ganzen Hintergründe, doch man erfährt das, ebenso zählt: Das Empfinden der Betroffenen. Wie fühlt es sich an, von der eigenen Mutter auf offener Straße verleugnet zu werden? Als Kind eines weißen Mannes und einer schwarzen Mutter war man als Verbrechen geboren; die Fortpflanzung der Eltern stand unter strenger Strafe. „farbige“ werden die Früchte einer solchen Liebe – oder zuweilen auch Gewalt – genannt. Sie gehören weder zu den Schwarzen, noch zu den Weißen und bilden eine eigene Gruppe mit eigenen Regeln, eigener Sprache bishin zur eigenen Kultur. Sie sind Produkt eines Systems, das die Menschen gegeneinander aufbringen möchte, um die eigene Macht zu erhalten. Ein System, das in „Farbenblind“ eindrucksvoll präsentiert wird und bei dessen Vorstellung man nur den Kopf stellen kann. „Nelson Mandela hat einmal gesagt: »Wenn man zu einem Mann in einer Sprache spricht, die er versteht, erreicht man seinen Verstand. Wenn man zu ihm in seiner Sprache spricht, erreicht man sein Herz.« Er hatte ja so recht. Wenn man sich bemüht, die Sprache des anderen zu sprechen, selbst wenn es nur ein paar Sätze hier und da sind, sagt man damit: »Ich erkenne eure Kultur an. Ihr habt eine eigene Identität. Ich sehe euch als Erfahrungsberichte wie jener Trevor Noahs sind extrem wertvoll nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern vor allen Dingen auch für die Unbeteiligten. Die eigene Perspektive wird in Frage gestellt und der Geist für die Sichtweisen Anderer geschärft. Auch Autoren profitieren davon Vielleicht überraschenderweise möchte ich dieses Buch insbesondere auch Autoren ans Herz legen. Jene, die vielschichtige Figuren und spannende, authentische Welten erschaffen möchten. Meistens behilft man sich dabei nämlich des eigenen und von Natur aus beschränkten Horizontes. Das ist keine Schande, denn man kann nicht überall gewesen sein und alles gesehen und mit jedem gesprochen haben. Doch gerade wer in die Fremde schreibt, mit seinen Worten andere Kontinente erschafft und Personen zum Leben erweckt, für den ist solch ein Buch Gold wert. Versetzt euch in andere Perspektiven, liest mit offenem Geist und willendem Herzen. „farbenblind“ ist, wie anfangs erwähnt, kein perfektes Buch. Aber es kann Emotionen wecken und den Horizont erweitern – in der bestmöglichen Weise.

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Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht so genau, worauf ich mich mit diesem Buch einlassen würde, doch schon die ersten Seiten haben mir gezeigt, dass es alles andere als ein Fehlgriff war! Trevor Noah war mir vorher nicht bekannt, mit seinem humorvollen Schreibstil und der authentischen Art konnte er mich aber gleich für sich gewinnen. Wie man eine so schwere Thematik und viele grausame Momente mit soviel Hoffnung und einem Lächeln verpacken kann, ist mir wirklich ein Rätsel, aber nicht weniger bewundernswert. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen und wusste nie so recht, ob ich lachen oder weinen soll – Spoiler: meistens habe ich mich fürs Lachen entschieden. Natürlich war mir die Apartheid vorher schon ein Begriff, aber dieses Ausmaß keinesfalls. Ich war absolut schockiert, wie es bis vor wenigen Jahren noch in Südafrika gehandhabt wurde. Zeitgleich habe ich aber unglaublich viele Details und Informationen aufgenommen, die mir endlich Klarheit und vor allem einen ganz neuen Blick auf die Dinge verschafft haben. Gerade, wenn man sich mal näher mit der Thematik beschäftigen möchte, aber nicht unbedingt zu einem Sachbuch greifen mag, kann ich Farbenblind einfach nur empfehlen. Apartheid war ein Polizeistaat, ein Überwachsungssystem und ein Gesetzeswerk. Das alles wurde zur Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung geschaffen. Die komplette Sammlung dieser Gesetzestexte umfasste über dreitausend Seiten und wog ungefähr fünf Kilo, doch die allgemeine Stoßrichtung erklärt sich ganz einfach am Beispiel Amerika. In Amerika gab es die Zwangsvertreibung der Indianer in Reservate und die Sklaverei, gefolgt von der Rassentrennung. Nun stelle man sich vor, dass das alles denselben Menschen zur gleichen Zeit widerfährt. Das ist Apartheid. Ich weiß gar nicht, ob ich die Kindheit von Trevor Noah als unsagbar tragisch und grausam oder als Glücksfall bezeichnen kann, vielleicht ein wenig von beidem. Denn als Sohn einer Schwarzen Frau und eines weißen Mannes ist schon seine Geburt ein verbrechen und legt ihm und seinen Eltern Steine in den Weg, die ein normales Familienleben unmöglich machen. Mit einer Frau an der Seite, wie seine Mutter es ist, war er allerdings mehr als nur gesegnet. Jede Szene aufs Neue hat mich bewundernd an diese Frau denken lassen. Fortschrittlich und stark. Eigenschaften, die ihr nicht immer unbedingt zugute gekommen sind, ihren Sohn aber in seinem Leben und seinen Einstellungen gefestigt hat. Doch was passiert, wenn du deinen Platz nicht findest? Denn durch seinen Hautton hat sich Trevor ganz klar von der schwarzen Bevölkerung unterschieden, selbst seine Familie hatte ihre Probleme damit. Als farbig konnte er sich auch schlecht bezeichnen, weil er sich dem einfach nicht zugehörig gefühlt hat. Doch was würde passieren, wenn man auf einmal als „weiß“ eingestuft wird? (Es kommt mir ehrlich gesagt unglaublich absurd vor, hier in Hautfarben zu differenzieren, aber so lief es nun einmal einfach unter der Apartheid und leider auch immer noch in genügend Gesellschaftsformen.) Nachdem ich das Buch beendet hatte war mir klar, dass ich vorher einfach keine Ahnung hatte. Überhaupt keine. Was Kurzgeschichten angeht, bin ich eigentlich eher abgeneigt, allerdings fühlt es sich bei Farbenblind keinesfalls danach an. Lediglich die Zeitsprünge könnten dazu beitragen, dass man sich nicht unbedingt in einem „normalen“ Roman befindet. Aber auch diese erklären sich zum Glück immer recht schnell und man bekommt ein Gefühl für den Ablauf in Trevor Noahs Leben. Von der humorvollen Art des Autors war ich manchmal so abgelenkt, dass ich mich wirklich wieder zusammenreißen musste, um nicht den ernst der Situation aus den Augen zu verlieren. FAZIT Mit Farbenblind hat Trevor Noah ein fantastisches Werk geschaffen, das mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. Aufklärend, humorvoll, grausam, fesselnd – eine Kombination, die ich bisher noch nicht so erlebt habe und jedem nur ans Herz legen kann. Die Apartheid gehört mit zu den größten Verbrechen, die wir auf der Welt geschaffen haben und keinesfalls in Vergessenheit geraten sollte, geschweige den Unwissenheit. Greift zu dem Buch – ich bin mir sicher, dass ihr es nicht bereuen werdet!

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Trevor Noah, heute ein überaus erfolgreicher Comedian und mir besonders als Moderator der „Daily Show“ in den USA bekannt, erzählt in diesem Buch von seinem Leben in Südafrika - vor dem Erfolg. 1984 wurde er im Township Soweto als etwas sehr besonderes geboren: ein Verbrechen! Denn im Apartheidregime war es verboten, Sex mit Partnern mit anderer Hauptfarbe zu haben. Das Produkt einer sehr versierten Xhosa und eines weltoffenen Schweizers war nun also Trevor, ein Farbiger. Er gehörte weder zu den Farbigen noch zu den weißen und verbrachte auf Grund seiner kriminellen Hautfarbe einen Großteil seiner Kindheit in Innenräumen, damit er nicht entdeckt wurde. Was er dabei alles erlebt hat, was seine Erlebnisse über das Afrika unter dem Apartheidregime und die Willenskraft einer rebellischen Mutter erzählen, darf der Leser nun miterleben. Stil, Machart, Meinung Überraschung, ich habe eine Biographie gelesen! Das habe ich zuvor nur einmal getan, und zwar handelte es sich um die Biografie meiner Lieblingsautorin Agatha Christie. Als ich diese Biographie sah, war ich jedoch sofort interessiert. Nicht nur das ich immer gern Trevor Noah in der Daily Show schaue, besonders in Zeiten von Trump. Auch das Thema Rassismus beschäftigt mich, sowohl im allgemeinen als auch auf persönlicher Ebene (mein Kind wäre auch Farbig). Diese Biographie ist sehr unterhaltsam und humorvoll auf der einen Seite, veranschaulicht auf der anderen Seiten aber auch die Auswirkungen des Systems Apartheid. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Apartheid zwar einordnen konnte, mich jedoch nie weiter mit der Sache befasst habe. Trevor Noah hat eine gute Balance zwischen Persönlichen Erlebnissen und der Beschreibung des Systems sowie die Vermittlung von Informationen gefunden. Ich habe einiges gelernt und habe mich auch gedanklich über das Buch hinaus mit der Sache beschäftigt – es war aber nie langweilig sondern grundsätzlich unterhaltsam. Natürlich waren einige Sachen auch wirklich traurig, aber der Humor mit dem auch diese Begebenheiten erzählt wurden, war trotzdem genau meiner. Die Schreibe ist fluffig, die Geschichten sind interessant und das Große und Ganze ergibt ein schlüssiges Bild. Selbstironie und Galgenhumor sind die eine Sache – interessante Erkenntnisse und Entsetzen über die Lebenssituation die Andere. Da merkt man mal wieder, wie gut man es hier hat. Wem könnte das Buch gefallen? Bei mir passte das Buch natürlich super, einfach weil ich Trevor Noah gern schaue und seinen Humor mag und dann andererseits weil ich über die Apartheit nicht so viel wusste und den Rassismus allgemein überhaupt nicht ausstehen kann. Ich bin mir jedoch sicher, dass dieses Buch kein Nischenbuch ist, sondern vielen Menschen gefallen würde. Rassismus ist ja leider immer noch ein aktuelles Thema in den meisten Kulturen. Dieses Thema aus der Perspektive eines nun erfolgreichen Mannes zu erleben, der einiges mitgemacht aber (fast) nie seinen Humor oder seine Ambitionen verloren hat ist gleichermaßen beeindruckend und inspirierend. Auf den ersten Blick hätte ich gesagt, diese Geschichte ist eher für Erwachsene – auf den zweiten Blick wäre es aber auch eine perfekte Lektüre für den Deutsch- oder Geschichtsunterricht. Man sollte den Humor mögen und nicht angesichts der ernsten Lage den Humor fehl am Platz finden. Eigentlich ist das für Jeden etwas, der sich auf das Thema einlassen kann. Fazit Ich habe noch nie zuvor eine Biographie hier vorgestellt oder bewertet und sehe das ganze jetzt mal unter der Rubrik Roman. Dort gibt es von mir 5 Sterne für diese Geschichte, die ich so schnell wohl nicht vergessen werde und die auch sehr inspirierend war. Ich hatte eine gute Zeit beim Lesen und habe sehr oft gelacht, an anderen Stellen war es sehr traurig und nebenbei habe ich sehr viel gelernt. Ich als Krimitante habe nicht einmal in Sachen Spannung etwas zu meckern, denn es war dann doch so einiges los in dem Buch. Man sollte sich immer auch für neue Sachen öffnen und auf sie einlassen, hier wurde ich dafür wirklich belohnt.

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"Farbenblind" ist im März 2017 beim Blessing-Verlag erschienen und Noah verarbeitet darin seine Kindheit, die er als "Mischlingskind" während der Apartheid in Südafrika verbrauchte. Dabei wird der Leser durch zahlreiche detaillierte Anekdoten sehr realistisch durch das damalige Leben geführt. Noahs Geburt war eine Straftat - seine Eltern, eine Schwarze und ein Weißer, widersetzen sich dem Gesetz und bekommen einen Mischling, der Aufgrund seiner Hautfarbe nie richtig dazu gehörte und ausgegrenzt wurde. Sehr ausführlich und oft mit einer ordentlichen Portion Humor und Selbstironie gibt er Situationen aus seiner Kindheit und Jungen wieder. Dabei lernt man gleichzeitig viel über die kulturelle Vielfalt südafrikanischer Stämme und generellen Lebensbedingungen. Ebenfalls spielt seine sture aber liebenswerte Mutter eine große Rolle in seinem Leben sowie diesem Buch. Besonders gut hat mir gefallen wie umfangreich und gut recherchiert Noah auf das System der Apartheid eingeht und seine vermeintliche Logik gekonnt widerlegt. Ich habe durch ihn mehr gelernt als so manches Lehrbuch! Gerne hätte ich noch mehr über Noah und sein späteres Leben erfahren, allerdings endet das Buch bei seinen ersten Jahren als Erwachsener. Meine Meinung: Ich kann mir kaum vorstellen, wie man das alltägliche Leben in einem rassistischen System besser und anschaulicher wiedergeben kann als Noah es hier tut. Durch sein Talent als Comedian wird die Geschichte nie langweilig und selbst schockierende Szenarien können einen zum Schmunzeln anregen. Lediglich einen Aspekt muss ich kritisieren, nämlich dass man das Gefühl hat, einige Situationen würden sich wiederholen. Dies liegt aber wahrscheinlich daran, dass Noah als Mischling in der damaligen Gesellschaft wiederholt ähnliche Erfahrungen machen musste. 🌟🌟🌟🌟4/5

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Klappentext Trevor Noah wurde schon als Verbrechen geboren. Er kam 1984 im südafrikanischen Township Soweto als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers zur Welt - ein Gesetzesbruch unter dem Apartheidregime. In Farbenblind erzählt Trevor Noah ebenso feinsinnig wie komisch in achtzehn Geschichten von seinem Aufwachsen in Südafrika, das den ganzen Aberwitz der Apartheid bündelt. Meinung Trevor Noah erzählt uns von seinem Leben, wie er als Junge die Apartheid und die Folgen erlebt und am eigenen Leib zu spüren bekommt. Wer hier nun eine traurige, selbstmitleidige Autobiografie erwartet, ist an der falschen Stelle. Trevor Noah erzählt in vielen Momenten sehr einfühlsam von seinem Leben und dem Aufwachsen in Südafrika. Als Leser habe ich schnell gemerkt, dass Trevor Noah nie seinen Humor verloren hat. „Farbenblind“ ist gefühlvoll, mitreißend, berührend und auch traurig, aber mit viel Humor und Selbstironie. Trevor’s Mutter spielt eine überaus wichtige Rolle. Sie hat ihren Sohn zu dem Mann erzogen, der er heute ist. Sie ist eine willensstarke Frau, die sich nicht mal von der Regierung oder der Apartheid unterkriegen lässt. Ihre Erziehung ist - wie man so schön sagt - hart, aber herzlich. Alles, was sie tut, geschieht aus Lieb zu ihren Kindern. In sehr vielen Augenblicken habe ich zu Patricia Noah hinaufgeblickt. Eine bewundernswerte Frau! Sie erzieht Trevor zu einem anständigen Mann und bläut ihm ein, dass er mit Bildung alles in seinem Leben erreichen kann. „Meine Mutter erzählte mir von ihrem Leben, damit ich unser Leben nicht für selbstverständlich hielt, aber sie verfiel nie in Selbstmitleid. » […] Das Leben ist voller Schmerz. Die Schmerzen sollen dich härter machen, aber halt nicht daran fest. Sei nicht verbittert. « Und das war sie auch nie.“ Ich habe „Farbenblind“ sehr gerne gelesen. Es ist erschreckend, was die Apartheid damals (und heute auch noch) mit den Menschen gemacht hat. Aber Trevor Noah hat seine eigene Art damit umzugehen und weiß auch, wie er dies dem Leser mitgeben kann - mit seinem eigenen Galgenhumor. Fazit Ich empfehle „Farbenblind“ sehr gerne weiter! Vor allem für Leser, die sich für die Themen Apartheid und Rassismus interessieren. Das Buch erhält fünf von fünf Sterne von mir!

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Trevor Noah ist ein international gefeierter Comedian, der die legendäre "The Daily Show" in den USA leitet und weltweit in ausverkauften Sälen auftritt. Aber er ist auch der Sohn einer Xhosa und eines Schweizers, der 1984 im Township Soweto geboren wird und damit eigentlich gar nicht existieren dürfte. Denn 1984 ist das Apartheits-Regime in Südafrika auf dem Höhepunkt und Beziehungen zwischen Schwarzen und Weißen werden systematisch unterdrückt ... In diesem Buch deckt Noah mit 18 Geschichten die ersten 18 Jahre seines Lebens ab und gibt einen Einblick in diesen völlig absurden Rssismus, mit dem er und seine Mutter tagtäglich konfrontiert waren. Mich hat das bereits deshalb fasziniert, weil Noah nur zwei Jahre jünger ist als ich und dieses System der Apartheit für mich nicht nur unbegreiflich ist, sondern voe allem so weit weg - systematische Ausgrenzung, das assoziiere ich mit dem Nationalsozialismus, dass es aber Leute betroffen hat, die mein Alter haben, das ist für mich ein manchmal verstörender Gedanke. Und grade, weil ich so nah an Noahs Alter bin, konnte ich mich in sehr viele dieser Zeitpunkte hineinversetzen und mit ihm mitempfinden. Dabei hilft aber auch, dass er eine gewaltige Portion Glagenhumor beweist und mit seinem Buch nicht nur Mitleid schinden will, sondern auch zeigt, dass gerade durch mutige Leute wie seine Eltern die Apartheit beendet werden konnte. Vor allem aber ist es eine Auseinandersetzung mit der Suche nach Identität und Gruppenzugehörigkeit, sei sie von außen impliziert oder das eigene Bedürfnis. Er selbst kann sich keiner Gruppe zugehörig fühlen, sagt von sich selbst, dass er in ganz Südafrika keinen Menschen kennt wie ihn: 2In Soweto waren alle Menschen schwarz, nur ich nicht. In der Schule waren alle weiß, nur ich nicht. In einem Land mit 50 Millionen Einwohnern kannte ich sonst niemanden, der so war wie ich." Diese fehlende Identität löst bei ihm aber auch das aus, was seinen Erfolg ausmachen wird, die Möglichkeit, sich in verschiedene Gruppen einzugliedern und sie zur Basis seines Witzes zu machen, zuerst, um Anerkennung zu erhalten, dann, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.Noah kann sehr nachdenklich sein, versteckt das aber hinter schneidendem Sarkasmus, der beim Lesen doch manchmal stocken lässt. Ich fand das Buch wirklich großartig, nicht nur, weil es gut zu lesen ist, sondern weil er es schafft, Informationen und Witz zu kombinieren, sodass man dem gerne folgt. Uneingeschränkte Empfehlung für alle :-)

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ernstes Thema mit viel Humor

Von: Yvonnes welt

10.11.2017

FARBENBLIND - DAS BUCH AUS MEINER SICHT Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Fest. Schon auf den ersten Seiten habe ich mich in den trockenen Humor von Trevor Noah verliebt. Er beschreibt die Situation in Südafrika mit einer Einfachheit, die trotzdem deutlich macht wie absurd das Ganze eigentlich war und ja teilweise auch immer noch ist. Vor allem hat mir die Dynamik zwischen Trevor Noah und seiner Mutter gefallen. Ich hätte die Beiden zu gerne mal live vor mir gehabt - ich wage zu behaupten, dass ich aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen wäre. WAS HAT MIR NOCH GEFALLEN? Die Struktur und der Aufbau des Buches gehören definitiv auch zu den positiven Aspekten, die dieses Buch hat. Trevor Noah hat sein Leben in Farbenblind in einzelne Kurzgeschichten gegliedert. Vor jedem Kapitel gibt es eine kleine - nennen wir es Einführung zum kommenden Thema, die bereits einen Einblick geben, was jetzt auf einen zukommt oder einfach nur so aus seinem Leben und Gedanken gegriffen sind. Fand ich eine sehr schöne Art das Buch aufzubauen, denn so konnte man immer mit einem Abschnitt abschließen und sich dann auf den nächsten vorbereiten. MEIN GESAMTFAZIT Ja, schon wieder ging es auch um Rassismus, wie in meiner vorherigen Rezension, aber man muss ja drüber sprechen, um etwas zu ändern. Also Freunde, auch Farbenblind ist ein Roman, den ich euch mit gutem Gewissen ans Herz legen kann. Vor allem, wenn ihr es auch mal ein wenig humorvoller mögt. Vielen Dank an den Blessing Verlag für Bereitstellen des Rezensionsexemplares :-)

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