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Rezensionen zu
Gotland

Michael Stavarič

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Meine Meinung Wer ist eigentlich dieser Gott, über den alle sprechen? Wer kennt die Informationen über den Allwissenden, in welcher Gestalt taucht der Gott Abrahams auf? Werden die Fragen in Gotland geklärt; in der heiligen Stadt – der Hauptstadt Gotlands? Und was passiert mit einem Jungen, der in einem streng katholischen Haus aufwächst, eine katholische Schule besucht und rund um die Uhr mit Gott und der Bibel konfrontiert wird? Wir werden es erfahren, in Michael Stavarič’s »Gotland!« Der Roman erzählt hauptsächlich von einem Jungen, dessen Name uns nicht bekannt ist, der mit seiner Mutter streng katholisch in einem Haus in Gotland lebt. Besagter Junge geht regelmäßig in die Schule, in den Gottesdienst, und verpasst eigentlich alles Wichtige, was für’s spätere Leben ausschlaggebend wäre, durch seine sich strikt an die Bibel haltende Lebensweise. Michael Stavarič nimmt uns auf die Reise zu einem Jungen, dessen Leben äußerst fromm und eintönig verläuft, dessen Mutter ihn leitet, und die Bibel ein wichtiges Symbol ist. Der Autor führt uns mit seinem verwobenen und literarisch hoch gesetzten Schreibstil auf eine Reise, bei der wir den Jungen begleiten. Seine Wahrnehmungen, abhängig von Gottes Vorstellungen, sind äußerst interessant! Ein Bursche, dessen Leben strikt nach Gottes Vorstellungen läuft – dabei außen vor Sexualität, Intimbereiche und Schambehaarung, und der Junge stellt sich Fragen, ist neugierig, wird immer mehr wissensdurstiger, fragt Mutter, Lehrer, Freunde – alles, was ihm verwehrt blieb. Wir begleiten den Jungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden und freuen uns mit ihm, wenn er Wahrnehmungen außerhalb Gottes Vorstellungen entdeckt. Besonders traurig, als seine Mutter stirbt, und er den wahren Sinn des Lebens, bzw. seines Lebens sucht. Trotz alledem wird er zu einem »Suchenden, zu einem Fahrenden« im Auftrag Gottes, dem Allmächtigen. Michael Stavarič hat mit seinem – wie bereits erwähnt – äußerst befriedigenden Schreibstil eine Geschichte eines jungen Mannes erzählt, welche mir sehr gefallen hat. Der Roman war in seinem Gesamtpaket ein interessantes Werk, welches die Parallelen zwischen Leben mit und ohne Gott aufzeigt, was daraus wird, wenn man seit Kinderschuhen Gott folgt und nach der Bibel lebt. Herr Stavarič nimmt kein Blatt vor den Mund, erzählt, als würde der Junge ein Tagebuch führen, als wäre dem Jungen überhaupt nicht bewusst, was er alles treibt und von was er redet. Amüsant sind auch die Entwicklungen der immer wieder kehrenden Nebencharaktere, und insbesondere die Entwicklung des Jungen. Leben nach der Bibel mag fromm und katholisch sein, dennoch aber keinesfalls erfüllt. Dies hat mir Herr Stavarič durch sein Buch gezeigt, und ich bewundere ihn dafür. Fazit Ein interessantes, solides Werk über Gott, einem Jungen und die Bibel, über die Suche nach dem Selbst und dem erfüllten Leben. Witzig, stark und authentisch. Gerne mehr!

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"Gotland" ist ein Roman, der mich vor eine sehr große Herausforderung gestellt hat, da ich als gläubiger Mensch Gott nie in Frage gestellt habe und nun mit einem Buch konfrontiert werden, indem genau dieses geschieht. Der Fokus liegt tatsächlich darin, sich Vorbilder zu suchen als Vaterersatz sozusagen und Gott als Vater entweder auszuklammern oder einzuladen in den Wahnsinn des Lebens. In einer Ich - Erzählung kommt uns der Protagonist sehr nah und ich habe schwer Zugang zu ihm finden können. Entweder war es sehr sexualisiert oder schwer verdaulich. Immer wieder wird Gott in den Vordergrund gerückt. Die biblischen Geschichten von Kain & Abel, Noah oder Abraham werden regelrecht zerpflückt und in Frage gestellt. Ich konnte es nicht gleich begreifen, obwohl der Anfang des Buches von einer Manie berichtet, die sich letztendlich auch im Roman finden lässt. Die Insel Gotland kommt immer dann zum Vorschein, wenn Gedanken ins Stocken geraten oder der Autor vielleicht auch einfach nur ablenken will? Auch nach Beenden des Buches stelle ich mir die Frage, wohin der Autor mich führen wollte. Natürlich ist gerade das Ende sinnig und schenkt Begreifen über die Eigentümlichkeit der Story, da sie aber sehr schwankt und oft verwirrt, ist das Lesen mitunter mühsam. Mehr als einmal kam mir der Gedanke, dass ich die Story wirklich schizophren empfand, da der Autor oftmals große Sprünge machte, denen zu folgen wirklich eigentümlich ist. Das Gefühl als Leserin dabei, lässt sich kaum erklären. Um sich eine Meinung bilden zu können, ist meine Empfehlung, das Buch selbst zu lesen ☺ Von mir eine Leseempfehlung an einen Roman, der nicht gänzlich schlecht ist, sondern einfach nur anders, wobei dies ja nicht schlecht sein muss. Die Grundidee zum Roman ist wirklich gelungen und auch wenn mich der Bezug auf Gott manchmal störte, ist es für das Ende ausschlaggebend, denn es beweist eine gewisse Abhängigkeit mit der jeder Mensch irgendwie und irgendwo zu kämpfen hat. Es entscheidet letztendlich, wie ich damit umgehe und wie weit ich mich darauf einlasse. Auch, auf welche Suche ich mich begebe ist ausschlaggebend dafür, wie ich letztendlich reagiere und vielleicht auch falsches Handeln entschuldigen kann oder eben auch nicht. "Gotland" hat viele interessante Ansätze und Facetten auf die man sich tatsächlich einlassen muss, um zu verstehen, was Prolog und Epilog letztendlich gemeinsam haben.

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Gotland

Von: Miss.mesmerized

20.03.2017

Ein Autor zieht sich zurück auf eine Insel, Gotland in der Ostsee, und verfällt zugleich dem Schreibwahn. Doch nicht nur er erliegt der geheimnisvollen Magie, die von dem Ort auszugehen scheint, auch seine Lektorin und die Verlegerin werden von den bösen Mächten heimgesucht. Nur ein Feueropfer kann den Autor retten und Gottes Gnade wieder walten lassen. Die Schöpfung, Noahs Flut, Abrahams Opfer, Kain und Abel – es sind die alttestamentarischen Schriften mit denen ein Junge, Sohn einer strenggläubigen alleinerziehenden Zahnärztin, aufwächst. Er versucht aus den alten Schriften Sinn in seinen Alltag bringen, in der katholischen Schule, beim Erwachsenwerden und der Entdeckung des weiblichen Geschlechts. Doch bleibt immer die Frage, wann und wie sich Gott ihm zeigen wird. Er experimentiert, angelehnt an Abraham – doch nichts geschieht. Vermutlich bedarf es größerer Opfer, um ein Zeichen des Himmels zu bekommen. Vielleicht ist der Allmächtige aber schon längst da, unmittelbar bei ihm, womöglich wirkt er schon durch ihn? Michael Stavaričs Roman ist nicht leicht zu fassen. Die einzelnen Teile greifen nur schwer ineinander und lassen ein fragmentarisches Bild zurück. Das mit „Vorwort“ überschriebene erste Kapitel über den wahnsinnigen Autor steht gänzlich für sich. Ob der Ich-Erzähler in einem Zusammenhang mit den späteren Ich-Erzählern, womöglich ist es insgesamt auch nur einer, steht, bleibt unklar. Offenkundig wird nur die mystische Kraft, die von der Insel ausgeht und was diese in den Menschen anrichten kann. Der Name des Eilands suggeriert es bereits – dort ist man Gott am nächsten und kann ihn direkt erleben, seine Kraft und Macht hat die ungewöhnliche und raue Natur erst entstehen lassen. Die Wahrhaftigkeit Gottes, die sich auf diesen Seiten zeigt, leitet auch den weiteren Verlauf der Handlung. Der Abschnitt der „Genesis“, der die Geschichten des Alten Testamentes aufgreift und anhand dieser die Kinderjahre des Jungen erzählt, ist für mich der stärkste Teil. Die Parallelen sind frappierend, zugleich kommen durch und durch menschliche Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten hervor, die die beiden Protagonisten authentisch und glaubwürdig wirken lassen. Das Aufwachsen ohne Vater macht es dem Jungen nicht einfach. Naheliegende Vaterfiguren, der Direktor, der Turnlehrer, scheiden nach und nach aus. Womöglich ist dies einer der auslösenden Punkte für die in den letzten Teilen geschilderten Ereignisse. Die erfolglose Suche nach Gott und dem Vater endet in der Katastrophe, denn wer glaubt IHM ganz nah gekommen zu sein, wird sich unweigerlich von den Menschen entfernen und in einer ganz eigenen Welt leben. „Gotland“ liest sich nicht mal eben nebenbei. Das Buch ist sperrig, man holpert und wundert sich – und dann fließt die Handlung wieder gemächlich dahin. So wie die See mal friedlich ist und das entspannte Paddeln ermöglicht, ist sie im nächsten Moment aufbrausend und gefährlich. Michael Stavarič bedient sich der Natursymbolik, immer dann, wenn die Gedankenwelt ins Stocken gerät, nicht mehr weiterkommt und wir vor unauflöslichen Rätseln stehen. Dann erfolgt die Rückbesinnung auf die Urkräfte, die einfach walten, weshalb auch immer. Sie liefern keine Antwort auf die Frage, ob es einen Gott gibt, weder Pflanzen noch Tiere erlangen durch dieses theoretische Konstrukt einen größeren Sinn in ihrem Dasein, vielleicht ist aber auch das pure Sein schon Antwort genug. Ich kann nicht endgültig sagen, was mir dieser Roman an Message vermittelt, zu wenig lässt er sich für mich fassen und zu sehr stellt das Ende alles in Frage. Aber vielleicht ist es genau das, was der Autor hervorheben wollte.

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