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Rezensionen zu
Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin

R.F. Kuang

"The Poppy War"-Saga (1)

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Das Cover hat mich umgehauen und total angesprochen. So asiatisch angehauchte Bücher finde ich immer besonders spannend, weil man so wenig von ihnen sieht. Auch der Titel spricht mich sehr an und ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Wir begleiten die junge Rin, welche eine Waise ist und auf dem Land lebt, bei ihrem Weg, eine Kriegerin zu werden. Dafür muss sie an der Schule in Sinegard angenommen werden. An der Schule angekommen stellt sie fest, dass es für sie schwerer sein wird, sich Anerkennung zu verdienen, da sie nur ein armes Bauernmädchen ist und keine langjährige Kampfausbildung bereits hinter sich hat. Außerdem kommt sie mit dem Schamanismus in Kontakt und sie lernt schnell, dass in ihr mehr schlummert, als jeder zu denken vermag. Rin ist ein unfassbar ehrgeiziges, kluges und nach Macht strebendes Mädchen. Sie versucht immer die Beste zu sein und die anderen in den Schatten zu stellen, nicht zuletzt, weil niemand in ihr etwas Großes sieht. Im Laufe des Buches merkt man, dass ihr die Sehnsucht nach Macht etwas über den Kopf steigt und sie viele Entscheidungen unüberlegt trifft und unüberlegt handelt. Der Schreibstil dieses Buches ist einzigartig. Er beschreibt die neu erschaffene Welt detailreich und an manchen Stellen auch etwas genauer, als man es als Leser eigentlich wissen möchte. Die Sprachgewalt in diesem Buch ist unglaublich und war für mich, neben der Welt selbst, der größte Grund, das Buch weiterzulesen. Zwar gibt es hier und da Stellen, die alles etwas in die Länge ziehen, aber trotzdem lässt der Schreibstil es nie langweilig werden. Das Buch selbst ist in drei Teile aufgegliedert und lassen sich in etwa so zusammenfassen: Rins Ausbildung, Rins Begegnung mit den Göttern und der Krieg gegen Mugen. Jeder dieser Teile bringt Rin charakterlich weit nach vorn und formt sie. Insgesamt vergehen in dem Buch um die drei Jahre, der/die Leser*in reift also mit Rin gemeinsam und hat einen guten Einblick in ihre Charakterentwicklung und versteht, warum manche Entscheidungen gefällt wurden, wie sie eben gefällt wurden. Dieses Buch ist nicht wie die meisten anderen. Es gibt keine Liebesgeschichte und allgemein ist alles darauf ausgerichtet, Rin bei ihrem Weg zu begleiten und mit ihr zu wachsten beziehungsweise ihre Entscheidungen auch irgendwann anzuzweifeln, weil es mit den Kapiteln deutlich wird, dass ihr die Macht, die sie besitzt zu Kopf steigt. Mir persönlich war es ein wenig zu distanziert und ausgerichtet auf den Krieg. Es fühlte sich an, als würde man einen Geschichtsartikel über den verlauf eines Krieges lesen und dabei Rin begleiten. Dennoch ist es ein Buch, das unbedingt gelesen werden sollte, weil es zeigt, was Macht mit einem macht und wie sich dies auf den Charakter auswirkt.

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‚Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin‘ ist eine Fantasy Geschichte, die in einer Art chinesischen Welt spielt. Da ich bisher noch kein Buch gelesen habe, dass sich mit der asiatischen Vergangenheit beschäftigt bzw. diese neu interpretiert, hat mich das Ganze sehr fasziniert und war etwas komplett anderes, zu dem was ich sonst lese. Die Geschichte ist über viele Jahre gestreckt. Über diese Zeit verfolgen wir Rin, die in meinen Augen ein unglaublich starker Charakter ist. Sie lässt sich nie unter kriegen und auch wenn sie manchmal anders handelt als man es sich wünscht, konnte ich es immer nachvollziehen. Das Buch ist eine Mischung aus allem, was ich in Büchern liebe. Rin‘s Ausbildung, Krieg, (politische) Intrigen, Magie, Götter. Es war durchgehend spannend und es gab immer wieder Überraschungen, mit denen ich nie im Leben gerechnet hätte. Außerdem war der Schreibstil wirklich gut! Ich kann immer noch nicht glauben, dass das ihr erster Roman war. Jedoch war es oft auch sehr brutal und ich musste manchmal wirklich schlucken und kurz durch atmen, deswegen würde ich es jüngeren Lesern auf keinen Fall empfehlen. Aber jeder der schon etwas älter ist und damit umgehen kann, würde ich es zu 100% empfehlen. Ich fand es so gut und freue mich extrem auf den nächsten Teil!

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Auf Im Zeichen der Mohnblume habe ich mich gleich gefreut, als ich es entdeckt hatte. Ich bin ja für den asiatischen Kulturkreis ohnehin immer zu haben, dass es sich hier bei auch noch um eine Autorin mit chinesischen Wurzeln handelt, machte es für mich doppelt interessant. Fernöstlicher Flair In Im Zeichen der Mohnblume entführt und die Autorin in das Kaiserreich Nikan. Bildmalerisch und einprägsam schildert sie ein Land zwischen Bauernhütten und prächtigen Pagodenpalästen, zwischen Ehre und Opiumsucht. Mit jeder einzelnen Seite wird deutlich, dass sich die Autorin intensiv mit dem chinesischen Reich beschäftigt hat und schafft es meisterlich den Leser nach Fernost zu entführen. Wer sich dann auch noch ein bischen mit ostasiatischer Geschichte auskennt, wird bald Parallelen entdecken, denn während Nikan an das chinesische Kaiserreich zum ende des 19. Jh. angelehnt ist, entspricht dessen verfeindeter Nachbar Mugen deutlich dem damaligen Japan. Auch die ganze Auseinandersetzung trägt deutlich Züge des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges von 1894/95, aber auch Spuren der Opiumkriege sind zu entdecken, denn auch Großbritannien als westliche Großmacht, findet in Hesperia seine Entsprechung. Insgesamt hat mir diese Fanatsywelt nach historischem Vorbild außerordentlich gut gefallen und keine Angst, auch wer sich noch nie mit diesen kriegen beschäftigt hat, wird nichts verpassen, da im Roman alles in sich geschlossen ist und erklärt wird. Zwei Hälften, die nicht so ganz zusammen passen wollen Die Kulisse stimmt also schon mal und in der ersten Hälfte des Buches war ich auch richtig begeister. Rin erkämpft sich ihren Weg gegen Vorurteile und Unterschätzung. Dieser Teil des Buches hatte deutliche Züge, des bekannten "Protagonist muss ich an magischer Eliteschule beweisen" Schema, das mach die Geschichte aber nicht weniger spannend und mitreißend. Ich habe Rin gerne begleitet und hatte meinen Spaß. Doch dann bricht der Krieg aus und nicht nur für Rin ändert sich alles. Der gesamte Tenor des Buches ändert sich radikal, wir von null auf hundert äußerst brutal und düster. Damit hätte ich prinzipiell kein Problem (wobei manche Gewaltakte schon eine bessere Reflexion verdient hätten), was mich aber viel mehr störte war, dass es trotz des Krieges nicht so recht weiter ging. Das Buch wurde zäh und hielt sich an Belanglosigkeiten auf, was den Lesefluss deutlich hemmte. Auch mit der ganzen Göttersache wurde ich nicht ganz warm, da sie auf mich doch sehr psychedelisch und mitunter abstrus wirkte. Des Weiteren fing ich in der zweiten Hälfte an Probleme mit Rin zu entwickeln. Ich fand viele ihrer Entscheidungen fragwürdig und während ich es in der ersten Hälfte noch auf mangelnde Erfahrung schob, fehlte mir in der zweiten Hälfte die Charakterentwicklung. Als klassische Fantasyheldin sind ihre Entscheidungen moralisch zu bedenklich, als Antiheldin geht sie aber auch nicht wirklich durch, denn Antihelden leben von dem moralischen Konflikt. Selbst wenn sie falsche Entscheidungen treffen, werden sie auf irgendeiner weise mit den Konsequenzen, konfrontiert. Diese Auseinandersetzung fehlte mir hier. Fazit: Hätte ich halbe Sterne, wäre es eine 3,5 geworden. Die Idee, die Atmosphäre und das Worldbuilding nach historischem Vorbild sind großartig und die erste Hälfte war auch richtig gut. In der zweiten lässt es aber deutlich nach, wird zäh und verwirrend und die Protagonistin bleibt ohne Entwicklung. Ich werde die Reihe weiter verfolgen, hoffe aber sehr auf Besserung im zweiten Band.

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Zuerst mal: es geht um Runin, ein Waisenkind, die alles gibt um in Sinegard (die beste Militärschule des Landes) studieren zu dürfen und so ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Dort wird es aber nicht unbedingt leichter für sie, denn sie ist weiterhin eine Außenseiterin und bekommt es zudem noch mit Mächten zutun, an die sie nie wirklich geglaubt hat. 1. Der Klappentext hat mich angesprochen, ich muss aber zugeben, dass ich insgesamt eigentlich mehr vom Titel und vom Cover geködert wurde. Die Welt in der das Buch spielt gefällt mir an sich wirklich gut, es ist sehr chinesisch angehaucht, die Kultur und das Weltbild, welches dort vertreten wird erinnert mich sehr an alte chinesische Filme, aber kein Wunder, denn genau da kommt die Autorin ja auch her. Runin ist noch sehr jung, das merkt man an einigen Stellen sehr. Ich muss auch sagen, dass sie mir zwar wirklich sympathisch ist, ich sie hin und wieder aber auch nicht wirklich leiden kann. Sie ist sehr stark auf Macht und das Kämpfen aus, das sagt mir nicht so wirklich zu, war aber zu erwarten. Ich hoffe einfach auf eine Charakterentwicklung, auch wenn ich sie nicht wirklich für logisch halte, aber man weiß ja nie. Alle anderen Charaktere finde ich ebenfalls sehr gut geschrieben, ein paar zum Lieben, ein paar zum Hassen 🤷‍♀️ Der Schreibstil ist angenehm, allerdings sind mir jetzt schon mehrere Rechtschreibfehler aufgefallen und einmal bin ich leider sogar über einen Satz gestolpert, der ohne Kontext überhaupt nichts aussagen würde. 2. Der Schreibstil ist immer noch großartig, Actionlastiger als im ersten Abschnitt, das gefällt mir gut und macht einen schönen Kontrast daraus. Die Protagonistin Runin entwickelt sich charaktertechnisch tatsächlich weiter, wenn ich nicht so wie ich es gehofft hatte, aber es passt in die Geschichte. Irgendwie warte ich aber die ganze Zeit auf eine eingewebte Liebesgeschichte. Ein paar mal hatte ich wirklich Vermutungen a la "ah, das wird dann also Runins Liebhaber", aber bis jetzt gar nicht. Stört mich nicht. Es muss ja auch nicht immer sein und ich denke auch, dass die Geschichte da wirklich drunter leiden würde. 3. Wie ihr euch nun bereits denken könnt hat mir auch der letzte Teil des Buches gut gefallen. Auch wenn ich finde, dass Runins Charakterentwicklung insgesamt recht enttäuschend war, von einer ambitionierten Schülerin, die das Beste aus ihrem Leben machen will zu was? Einer von Hass und Rache erfüllten Persönlichkeit.. Naja.. Aber es ist nachvollziehbar. Und auch der einzige Punkt an dem ich nörgeln will. Naja, abgesehen vom Cliffhanger.. Sowas macht das warten immer unerträglich. Aber da muss ich jetzt durch.

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Fang Runin, von allen nur Rin genannt, ist eine Waise, die bei einer Händlerfamilie in Provinz Hase im Süden des Reiches Nikan aufwächst. Ihre Pflegeeltern handeln unter anderem mit Opium und Rin hat es alles andere als leicht. Als sie in das heiratsfähige Alter kommt, soll sie an einen Mann verheiratet werden, den Rin nicht kennt. Es gibt für sie nur eine Möglichkeit, diesem Schicksal zu entkommen. Sie muss die Aufnahmeprüfung für die Eliteakademie in Sinegard schaffen. Tatsächlich gelingt ihr genau dieses, doch auch an der Akademie hat es Rin alles andere als leicht, gegen die Schüler aus reichem Hause zu bestehen. Zum Glück findet sie in Kitay einen Freund, der ihr diese schwere Zeit ein wenig leichter macht. Doch im Hintergrund brauen sich erneut die Schrecken des Krieges zusammen und plötzlich muss Rin kämpfen und dabei eröffnet sich ihr ein Geheimnis, mit dem sie so nicht gerechnet hätte. Meine Meinung Bei diesem Buch machten mich Klappentext und Cover sehr neugierig und ich war gespannt, was sich hinter dem Buch verbirgt. Aufgeteilt in drei größere Abschnitte, beginnt die Geschichte wie eine typische Fantasygeschichte an einer Akademie, bzw. so wie ich sie auch erwartet hätte. doch die Entwicklung, die dieses Buch genommen hat, hat mich wirklich berührt. Der Einstieg fällt recht leicht, man lernt gleich Fang Runin, Rin, kennen und fühlt sich auch schnell mit ihr verbunden. R.F. Kuang erzählt sehr flüssig und mitreißend die Geschichte der Waise und lässt dem Leser viele Möglichkeiten, für eine lebendiges Kopfkino. Ich konnte sowohl die Charaktere als auch die Umgebungen vor mir sehen und je mehr die Geschichte voran schritt, desto mehr wurde ich eingefangen, aber auch berührt und schockiert. Die Autorin schreckt hier nicht zurück, absolut entsetzliche Grausamkeiten zu erwähnen. Also der ein oder andere Augenblick ist nichts für schwache Gemüter. Was im ersten Abschnitt noch den Charakter eines Jugendfantasybuches weckt, steigert sich immer mehr zu einer brutalen und düsteren Geschichte. An der Akademie bekommen die Schüler die Kampfkünste nach Sunzi gelehrt, den es wohl auch tatsächlich gegeben hat. Auch im zweiten Abschnitt baut die Autorin reale Ereignisse indirekt mit ein. Ich kenne mich in der chinesischen Geschichte zu wenig aus, doch nach kurzem googeln war mir bewusst, dass sie hier auf eine düstere Vergangenheit anspielt. Somit ist neben einer epischen Geschichte auch eine Gesellschaftskritik mit eingearbeitet, die mich tatsächlich sehr schockiert hat. Im großen und ganzen gibt es hier vor allem Fantasy im Bereich des Schamanismus, aber da möchte ich an diesem Punkt nicht zu weit vorausgreifen. Erzählt wird die Geschichte aus Rins Perspektive durch einen dritte Person Erzähler. Dieser macht keinen Halt vor Grausamkeiten und gerade ein Kapitel trieb mir die Tränen in die Augen. Krieg und Kampf, Mut und Verrat, Brutatlität und Grausamkeiten werden intensiv mit eingearbeitet und doch bleibt man zum Schluss, gemeinsam mit Protagonistin Rin nachdenklich zurück. Kuang lässt mich auch jetzt noch immer wieder über das Gelesene nachdenken und ich muss da doch so einiges erstmal sacken lassen. Mit Rin hat die Autorin eine Protagonistin mit Ecken und Kanten geschaffen. Sie ist zielstrebig und mutig, aber auch impulsiv, was sie so manches Mal zu schnell und aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen lässt. Das machte sie mir aber durchaus auch sympathisch, denn sie ist nicht die typische Heldin, der plötzlich alles gelingt. Ganz im Gegenteil, Rin muss lernen ihre Stärken, auch die Verborgenen, einzusetzen. Neben Rin ist, vor allem an der Akademie, Kitay ein wichtiger Charakter an ihrer Seite, der sie so nimmt wie sie ist und das ohne Vorurteile, denen sie zu Hauf an der Akademie begegnet. Doch nicht nur Rin und Kitay sind hier besondere Charaktere, denn der Autorin ist es sehr gut gelungen, jeden einzelnen klar zu zeichnen und doch ist nicht immer das, was man auf den ersten Blick sieht, die Wahrheit. Ich könnte mich noch stundenlang über die einzelnen Charaktere auslassen, denn hier ist hinter jedem etwas mehr, als man annimmt. Mein Fazit Dieses Buch hat 672 Seiten und ich habe diese an einem Nachmittag begonnen und bis in die Nacht hinein gelesen, weil ich einfach nicht loslassen konnte. Selbst beim Einschlafen habe ich hier noch über das Gelesene und die wirklichen Ereignisse, die in dieser Fantasygeschichte mit eingebaut wurden, nachgedacht. R. F. Kuang hat mich berührt, geschockt, angeekelt und mitfiebern und mitzittern lassen. Ich bin hier absolut gespannt auf die Fortsetzung und auf ein Wiedersehen mit Rin. Ein Buch, das den Leser auf eine Fahrt auf einer Gefühlsachterbahn mitnimmt.

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Das Waisenmädchen Fang Runin, genannt Rin, wird von ihren Adoptiveltern wie eine Sklavin gehalten und muss täglich hart in deren Opiumgeschäft arbeiten. Als sie zu allem Überfluss an einen wesentlich älteren Mann verheiratet werden soll, gibt es nur einen Ausweg: Rin muss die Aufnahmeprüfung für die Eliteakademie Sinegard bestehen, was ihr tatsächlich auch gelingt. Dort angekommen muss sie jedoch feststellen, dass auch hier das Leben für sie nicht einfacher wird. Von ihren zumeist adeligen Klassenkameraden als Bauernmädchen verspottet und ohne nennenswerte kämpferische Fähigkeiten, verliert sie schnell den Anschluss. Als dann ein Krieg gegen das Nachbarreich ausbricht, muss Rin viel zu früh in den Kampf ziehen und über sich hinauswachsen, wenn sie überleben will. R. F. Kuang liefert hier den ersten Band einer geplanten Trilogie in asiatischem Fantasysetting. Die Handlung spielt in einem Land, dass das historische China sein könnte, mit einem großen Fokus auf asiatischer Kriegsführung nach Sunzi (der auch immer wieder zitiert wird) und Religion. Ein magisches Element kommt nur durch den beinahe ausgestorbenen Schamanismus ins Spiel, in welchem gewöhnliche Menschen einen Bund mit den Göttern eingehen. Was ihnen unvorstellbare Macht verleiht, verlangt auch ein großes Opfer und endet in den meisten Fällen im Wahnsinn. Leider bleibt diese schwindende Kampfkunst weitgehend undurchsichtig - hier hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Die Geschichte selbst kommt nur schwer in Gang, besonders das erste Drittel zieht sich unnötig in die Länge. Spannung und vor allem Tiefgang erhält alles erst, als die Protagonistin in den Krieg ziehen muss. Vor allem wenn man sich vorstellt, dass es sich hier um einen Teenager handelt, wird noch einmal deutlich, wie schwer alles für Rin sein muss. Als Außenseiterin kommt für sie nur der Dienst bei den Cike in Frage, einer Art Meucheltruppe des Reiches. Dort dient sie unter einem ebenso faszinierenden wie furchteinflößenden Kommandanten, zu dem sie schnell eine Hassliebe entwickelt. Teilweise nahm diese Obsession, die Rin für ihn empfindet, doch etwas zu viel Raum ein. Im letzten Drittel wendet sich das Blatt und was bisher als unterhaltsame Jugendfantasy daherkam, wandelt sich zu einer gnadenlosen Gesellschaftskritik. Die Verbrechen, die das Nachbarreich an der Bevölkerung verübt, sollen bewusst an diejenigen des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges erinnern und sind stellenweise nur schwer zu ertragen. Alle nur denkbaren Foltermethoden oder Grausamkeiten wie die so genannten "Entspannungshäuser", in denen gefangen genommene Frauen wie Vieh gehalten wurden, werden hier schonungslos geschildert. Und auch Rin selbst ist ein ungefälliger Charakter, voller Schwächen und falscher Entscheidungen, aber mal ehrlich: Sind wir es nicht manchmal auch leid, immer nur von makellosen Helden zu lesen? Dennoch ist das Ende schockierend, macht aber gleichzeitig auch neugierig darauf, wie es mit unserer Antiheldin in Band zwei weitergehen wird. Fazit: Gut geschriebene Jugendfantasy, die erst in der zweiten Hälfte offenbart, aus welchem Holz sie geschnitzt ist

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Meinung Rin ist ein 16-jähriges Mädchen, welches eine Kriegswaise ist. Sie wohnt bei ihren Adoptiveltern, die sie eher als Last sehen. Sie darf dort Arbeiten. Doch eines Tages wollen ihre Adoptiveltern sie mit einem Mann verheiratet, was Rin so gar nicht in den Kram passt. Sie beschließt daraufhin mit ihnen einen Deal abzuschließen. Wenn sie die Aufnahmeprüfung für Sinegard schaffen sollte, darf sie frei sein und zur Akademie gehen. Wenn nicht, muss sie sich ihrem Schicksal ergeben. Sie schafft die Prüfung mit Bravour und geht nach Sinegard. Dort angekommen findet sie kaum Anschluss und muss sich ihren Platz dort hart erkämpfen. Auch als sie das Studium der Kultlehre antritt, ist sie die Einzige Studentin des Lehrgangs. Als das Schicksal wieder einmal zuschlägt, bricht der Krieg aus und Rin muss wieder über sich selbst hinauswachsen und sich ihrer neuen Herausforderung stellen. Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen, sodass ich mir den Klappentext durchlesen musste. Auf den ersten Blick erinnerte mich alles etwas nach Mulan. Aber es ist gar nicht Mulan. Es ist was ganz Besonderes. Der Schreibstil ist wirklich sehr schön und bildhaft. An einigen Stellen hätte mir weniger detailreich gefallen wie bspw. die Beschreibung von Leichen. Aber das gehört zum Setting in der jeweiligen Situation wohl dazu. Durch den Schreibstil bekommt man das Gefühl mitten drin zu sein und Teil des Buches zu sein. Vor allem Rin habe ich mich sehr verbunden gefühlt. Sie kämpft gegen alles und jeden, nur um sich selbst zu beweisen und ihren Platz im großen Ganzen zu finden. Sie lässt sich von nichts und Niemanden abhalten. Diesen Willen hat die Autorin wirklich sehr gut rübergebracht. Rin ist eine willensstarke und irgendwie machthunrige Frau, die für das, was sie will, einsteht. Sie schwankt immer wieder gefühlt zwischen Gut und Böse. Sie hat viele Macken und macht auch Fehler, aber genau das macht sie aus und lässt sie über sich hinauswachsen. Ihre Entwicklung in dem Buch ist wirklich atemberaubend und vor allem vielseitig und vielschichtig. Aber nicht nur Rin ist ein spannender Charakter, sondern auch bspw. Kitay oder Nezha. Ich finde, dass die Charaktere alle sehr unterschiedlich sind und dennoch ihren Teil auf ihre Art und Weise zur Geschichte beitragen. Kitay ist ein guter Freund von Rin geworden, der ihr den nötigen Rückhalt gegeben hat. Nezha hat in Rin ihren Ehrgeiz geweckt. Sie blickt auch zu ihm auf. Aber auch ihr Lehrer ist für Rin eine Bereicherung. Altan hingegen hat einen eher familiären Bezug zu Rin. Auch wenn das Buch sicherlich keine leichte Lektüre ist bedingt durch die Thematik, fesselt einen das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist sehr spannend und bildhaft. Es gibt so viele unerwartete Wendungen, die mich das Buch nicht aus der Hand haben legen lassen. Auch die Thematik mit den Göttern fand ich sehr gelungen und ansprechend. Dieses Buch ist trotz Jahresanfang jetzt schon ein ganz klares Jahreshighlight!

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Episch!

Von: Lupina15

03.02.2020

"Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin" von R. F. Kuang ist ein herausragendes Fantasybuch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Es ist umso beeindruckender, wenn man das junge Alter der Autorin bedenkt. Kuang war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 21 Jahre jung und hat bereits jetzt den Grundbaustein für eine epische Fantasy-Trilogie gelegt. Im Mittelpunkt des Buches steht das Waisenmädchen Rin. Zu Beginn des Buches ist sie 16 Jahre alt, doch der Großteil der Handlung spielt drei Jahre später. Um ihren Adoptiveltern und einer Zwangsheirat zu entkommen, lernt Rin wie besessen für einen Test, der sie an die Eliteakademie des Landes bringen wird, wo sie zur Soldatin ausgebildet wird und dem ihr drohenden Schicksal entfliehen kann. Das Land Nikara steht kurz vor einem dritten Krieg gegen die Förderation von Mugen, bei dem es um Drogen und Macht geht. Im Zuge dieses Krieges entdeckt Rin, das viel emhr in ihr steckt, als sie gedacht hat. Obwohl die Protagonistin noch so jung ist, ist dieses Buch eher für Erwachsene geeignet. Es werden Themen wie Gewalt, Missbrauch, Krieg, Drogenkonsum, Abhängigkeit und Selbstverstümmelung angesprochen, daher ist es keine leichte Lektüre. Ist man sich dieser Trigger bewusst, kann man in die Welt von Rin eintauchen. Kuangs Schreibstil ist sehr bildlich, aber dennoch scharfkantig. Es gibt keine blumigen Umschreibungen. Man durchlebt die Handlung zu einem großen Teil durch Rins Augen. Rin ist ein sehr willenstarker und machthungriger Charakter. Sie ist nicht unfehlbar, doch sie hat ein klares Ziel vor Augen und kämpft dafür mit allem, was sie hat und geben kann. Es ist spannend, ihren Weg von der Kriegswaisen zur Elitesoldatin zu verfolgen und zu sehen, wie sie immer mehr der Machtgier erliegt. Selten liest man von Charakteren, die so offensichtliche "Schwächen" haben. Nicht nur Rin ist ein sehr interessanter Charakter, auch die Nebencharaktere tragen viel zur Geschichte bei. Rins Lehrer, Mitschüler und Freunde machen ihr das Leben nicht immer leicht und doch durchleben ihre zwischenmenschlichen Beziehungen Aufs und Abs und das amcht die Handlung sehr fesselnd. Die Akademie hat mich sehr an "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss erinnert, denn dort gibt es auch einen eher durchgeknallten Meister. Dennoch wirkt Kuangs Buch an keiner Stelle unoriginell, es überzeugt egrade durch seine Originalität. Interessanterweise wurde das Kriegsgeschehen von echten Ereignissen inspiriert, nämlich dem zweiten Chinesisch-Japanischen-Krieg und dem Massaker von Nanking. Die Autorin zeigt dabei anschaulich, welche Folgen ein Krieg hat, in dem zwei Nationen einander kaum mehr als Menschen wahrnehmen, welche Opfer er fordert und was er mit den Menschen anstellt. "Im Zeichen der Mohnblume" ist keine leichte Lektüre, aber es fesselt von Beginn an und überzeugt durch eine starke Protagonistin und eine sehr spannend aufgebaute Handlung. Es kommen auch sehr unerwartete Elemente zur Geschichte hinzu, wie beispielsweise der Schamanismus oder die Götterverehrung. Ich kann nicht aufhören, über dieses Buch nachzudenken und genau das macht ein gutes Buch aus! Kuang zeigt, dass im Krieg nicht alles nur schwarz-weiß ist. Sie spielt nicht mit Menschenleben, sie zeigt die Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind und regt damit zum Nachdenken an. Ich kann es kaum erwarten, bis die Folgebände dieser grandiosen Reihe erscheinen!

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