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Rezensionen zu
Perfect Girlfriend - Du kannst ihr nicht entkommen

Karen Hamilton

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Bücher dieser Art haben immer eine Sogwirkung auf mich. Die Mischung aus Roman und Psychothriller funktioniert fast immer gut. Auch dieses Buch ist als Roman deklariert, durch das Stalking-Thema kommen aber noch spannende Elemente dazu. Am Anfang lernen wir die Protagonistin Juliette kennen, die gerade erst ihre Ausbildung zur Flugbegleiterin abgeschlossen hat. Schnell erfahren wir, welche Intention sie hegt. Sie möchte ihren Ex-Freund Nate zurückgewinnen und hat sich dazu einen perfiden Plan zurecht gelegt. Sie wirkt als Person dabei aber sehr gefestigt. Oft sind die Hauptfiguren in anderen Büchern dieser Art unglaubwürdig und man weiß als Leser nicht, was wahr und was falsch ist. Dies ist hier nicht der Fall. Auch wenn Juliette nichts Gutes im Sinn hat, war sie trotzdem auf ihre Art sympathisch und liebenswürdig. Vordergründig ist die Geschichte auch nicht sonderlich spannend, aber sie hat mich trotzdem schnell in den Bann gezogen. Besonders gut gefallen hat mir der flüssige Schreibstil der Autorin und die Art, wie sie die Geschichte aufgebaut hat. Es gab zwischendurch die ein oder andere kleine Entwicklung, die mir nicht so zugesagt hat. Zum Ende hin wurde es auch noch mal spannend. Die Auflösung war mehr oder weniger zufriedenstellend. Für ein Debüt ist der Roman von Karen Hamilton wirklich sehr gelungen. Da sie selbst Flugbegleiterin war ist die Beschreibung der Flugszenen sehr authentisch. Wer gerne Bücher aus diesem Genre-Mix liest, wie z.B. "The Woman in the Window" oder "The Wife between us", der wird auch dieses Buch mögen! Fazit: Mich konnte das Buch überzeugen und es kann sich in seinem Genre durchaus behaupten. Ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht zugesagt, aber insgesamt eine Leseempfehlung.

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Sehr unterhaltsam

Von: Romina

09.08.2018

Juliette Price weiss genau, was sie will und wen sie will. Um ihrem Freund Nate nahe zu sein, wird sie Flugbegleiterin bei der Airline, für die er als Pilot arbeitet. Sie sind füreinander bestimmt, da ist Juliette sich absolut sicher. Dass Nate vor ein paar Monaten mit ihr Schluss gemacht hat, bedeutet nichts. Denn Juliette hat einen Plan, wie sie ihn zurückgewinnen wird. Sie ist die perfekte Freundin, und sie wird ihm zeigen, wie sehr er sie in seinem tiefsten Inneren noch liebt - und wenn er sie dafür erst einmal fürchten lernen muss... Ein toller psychischer Roman. Die Gedankengänge von Juliette werden richtig gut beschrieben, so dass es einem ziemlich real vorkommt. Zum Teil schon fast krank. Am Anfang hatte ich jedoch ein Problem, dass ich nicht zuordnen konnte, ob es aus einer weiblichen oder männlichen Perspektive erzählt wird. Dieses Problem klärte sich dann aber nach den ersten 5 Kapiteln. Das Ende hat einem viele Freiheiten offen gelassen. Der Schreibstil war super zu lesen. Ich hatte keine Probleme und kam gut voran. Das Cover ist schlicht, aber trotzdem so, dass es mich angesprochen hat. Fazit: Ein unterhaltendes Buch mit kleinen Abzügen, darum 4/5 Sternen ;)

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Das Cover in Verbindung mit dem Titel hat mich sofort neugierig gemacht. Nach dem Klappentext war für mich klar, das ist ein Buch für mich, das möchte ich unbedingt gerne lesen. Es fiel mir total leicht in die Geschichte einzutauchen. Die Autorin hat einen einnehmenden Schreibstil, der in seinen Bann zieht. Obwohl dieses Buch insgesamt für einen Psychothriller doch sehr "ruhig" gehalten ist und große Schockmomente oder gar große Spannungsbögen fehlen, gefiel es mir insgesamt doch recht gut. Karen Hamilton versteht es, den Leser stets bei Laune zu halten und ich war zu keiner Zeit gelangweilt. Ich fand es interessant, wie man Juliette von Anfang an kennenlernt und wie sich ihre Obsession nach und nach weiterentwickelt, steigert und vor allem auch, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Im ersten Moment erscheint sie als junge, attraktive und freundliche Frau, die man sofort sympathisch findet. Ich konnte sehr gut verstehen, dass man sie nicht so leicht durchschauen kann. Allerdings merkt man recht schnell, dass wir es hier mit jemandem zu tun haben, der psychologisch dringend Hilfe braucht. Das Faszinierende dabei ist, dass es die Autorin toll vermittelt hat, dass man in manchen Momenten sogar Mitleid mit ihr empfunden hat. An anderen Stellen dachte man wieder nur: Um Gottes Willen, das ist total krank! Trotzdem gab es im späteren Verlauf einige Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte. Ich möchte hier nicht spoilern, aber oft fand ich die Reaktionen zu unglaubwürdig. Ich habe die Geschichte gerne gelesen und war bis zum Ende gefesselt, allerdings hat mich dieses alles andere als zufrieden zurück gelassen. Normalerweise bin ich ja ein absoluter Fan, wenn nicht alles geklärt ist. Hier allerdings war es mir zu viel des Guten. Fazit "Perfect Girlfriend" ist der perfekte Titel für eine Geschichte, in der die Prota einfach nicht loslassen kann und wirklich alles daran setzt, um ihren Ex (wieder) an sich zu binden. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und man lernt Juliette Price nach und nach kennen. Der Verlauf ihrer Obession und ihre Taten waren, wenn natürlich total krank, toll dargestellt. Obwohl es relativ ruhig gehalten ist, kein Adrenalin, keine großen Spannungsmomente etc. war ich immer neugierig, wie es weitergeht. Allerdings hätte ich mir im letzten Drittel etwas mehr gewünscht, eine Art Showdown, hier hätte man noch viel mehr herausholen können. Es war alles gegeben, und die Nähe zu den Charakteren wurde super aufgebaut. Leider blieben Überraschungswendungen aus. Die größte Überraschung war das Ende, allerdings für mich nicht im positiven Sinne, denn es war mir schlicht zu abrupt, zu unspektakulär, zu offen. Richtigen Psychothriller-Fans kann ich es nur bedingt empfehlen. Die Idee dahinter ist grandios, die Umsetzung könnte einigen zu "ruhig" sein. Sollte man damit aber kein Problem haben, dann wird man auf jeden Fall gut unterhalten, der Schluss ist ja doch eine Frage des Geschmacks.

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Perfect Girlfriend von Karen Hamilton ist ein Roman den man auch guten Gewissens als Psychothriller bezeichnen könnte. Wo man aber in der Regel alles aus der Sicht des Opfers erfährt, begleiten wir hier die Täterin, die ihren Ex-Freund um jeden Preis zurückgewinnen will. Klappentext: Sie ist die perfekte Freundin. Sie würde alles für dich tun... Du kannst ihr nicht entkommen. Juliette Price weiß genau, was sie will und wen sie will. Um ihrem Freund Nate nahe zu sein, wird sie Flugbegleiterin bei der Airline, für die er als Pilot arbeitet. Sie sind füreinander bestimmt, da ist Juliette absolut sicher. Dass Nate vor ein paar Monaten mit ihr Schluss gemacht hat, bedeutet nichts. Denn Juliette hat einen Plan, wie sie ihn zurückgewinnen wird. Sie ist die perfekte Freundin, und sie wird ihm zeigen, wie sehr er sie in seinem tiefsten Inneren noch liebt – und wenn er sie dafür erst einmal fürchten lernen muss... Rezension: Das Buch beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 2000 spielt. Dort begleiten wir die zehnjährige Juliette und erfahren dadurch etwas über ein schicksalhaftes Ereignis, das vermutlich der Auslöser für ihr späteres Verhalten war. In der Gegenwart erzählt Juliette ihre Geschichte dann selbst in Ich-Perspektive. So erleben wir nicht nur ihre Taten, sondern auch ihre Gedanken hautnah mit. Und genau das macht diesen Roman so spannend, denn wenn man über Juliette eines mit Sicherheit sagen kann, dann dass sie psychisch komplett durch ist. Sie ist davon überzeugt, dass sie und ihr Ex Nate perfekt zusammenpassen und genau das möchte sie ihm beweisen, ihn zur Besinnung bringen, sodass er seine Entscheidung bereut und wieder mit ihr zusammenkommt. Dabei handelt Juliette aber alles andere als rational. Auf krankhafte Weise schmiedet sie Pläne wie sie sich wieder in Nates Leben drängen kann. Dabei redet sie davon ihm seinen Freiraum zu lassen, während sie bei der gleichen Airline anfängt, ihn stalkt und sogar in seine Wohnung eindringt. Auch bei allem anderen ist Juliette sehr berechnend. Freundschaften schließt sie nicht aus Sympathie, sondern weil sie sich als praktisch erweisen könnten. Dabei gibt es für Juliette aber immer nur ihre Sichtweise und handelt jemand in ihren Augen nicht richtig, wird er sofort zum Erzfeind abgestempelt. Ihre Gefühle kennen scheinbar nur Extreme und so fragt man sich als Leser ständig wie weit sie gehen wird. Immer wieder startet sie Aktionen, die man nur ungläubig zur Kenntnis nehmen kann. Wenn man denkt das kann sie nicht mehr toppen, kommt sie mit dem nächsten perfiden Plan um die Ecke. Das alles klingt nach einer Protagonisten die einem von Grund auf unsympathisch sein muss, doch das ist keineswegs der Fall. Obwohl Juliette so berechnend, egoistisch und eiskalt handelt, fiebert man als Leser irgendwie doch mit und fragt sich ob sie ihr Ziel erreicht. Gleichzeitig empfindet man aber auch Mitgefühl für das Stalkingopfer Nate und wünscht ihm, dass er endlich einfach nur sein Leben weiterleben kann. Nüchtern betrachtet passiert neben den Plänen von Juliette in dem Buch gar nicht so viel. Es sind vor allem ihre Gedankengänge und Psychospielchen, die die Spannung so hoch halten. Insgesamt konnte mich das Buch absolut überzeugen. Lediglich der Schluss könnte dem ein oder anderen nicht so zusagen, für mich hat er aber sehr gut zum Rest gepasst. Es ist nicht das typische Ende, in dem alles aufgelöst wird, sondern lässt dem Leser Raum für Spekulationen und sein eigenes Urteil. Genauso gelungen fand ich auch die ungewöhnliche Wahl der Perspektive. Selten begleiten wir in solchen Büchern den Täter, sondern meistens das Opfer. Eckdaten: Autorin: Karen Hamilton Verlag: blanvalet Preis: 15,00 € - Klappenbroschur Seitenzahl: 587 ISBN: 978-3-7645-0654-4 Weitere Formate: eBook, Hörbuch

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Juliette Price hat gerade ihre Prüfung zur Flugbegleiterin bestanden – ein Grund zum Feiern! Nicht unbedingt, weil es ihr Traumjob ist, sondern weil es ein Etappensieg auf ihrem Weg ist, ihren Ex zurück zu gewinnen, der Pilot bei derselben Airline. Als Nate vor ein paar Monaten mit ihr Schluss gemacht hat, weil er mehr Freiraum brauchte, musste er vorübergehend verwirrt gewesen sein. Juliette, die damals noch Elizabeth hieß, hat ihm aber seinen Freiraum gelassen und an sich gearbeitet, damit er wenn sie zurück in sein Leben tritt eine starke und bewundernswert unabhängige Frau sieht und seinen Fehler erkennt. Denn Nate und sie sind füreinander bestimmt, da ist sie sich sicher. Und nichts und niemand wird zwischen ihr und der Liebe ihres Lebens stehen – auch nicht Nate selbst, den sie notfalls zu seinem Glück zwingen wird… Denkt man an das Thema Stalking, dann kommen einem (zumindest in den meisten Fällen) als erstes Männer in den Sinn, die das Ende ihrer Beziehung nicht akzeptieren wollen oder sich in eine Obsession eine Frau betreffend hinein steigern. Dass das Ganze auch umgekehrt funktioniert ist aber natürlich klar. Was mich an „Perfect Girlfriend“ also gereizt hat ist nicht nur die Tatsache, dass es hier eine Frau ist, die ihrem Ex nachstellt, sondern vor allen Dingen die Erzählperspektive. Karen Hamilton lässt nämlich die ganze Geschichte von Juliette erzählen, der Nora Waldstätten ihre Stimme leiht, und uns so an ihrer Sicht der Dinge teil haben. Eigentlich heißt Juliette Elizabeth. Ihren zweiten Vornamen benutzt sie nur, um unbemerkt näher bei Nate sein zu können. Denn wie bereits erwähnt reicht es ihr nicht, jede Bewegung ihres Ex in den sozialen Medien zu verfolgen oder ihn mit Telefonanrufen zu bombardieren. Juliette geht subtiler vor. Sie hat eine mehrmonatige Ausbildung zur Flugbegleiterin bei Nates Airline gemacht. Somit kennt sie alle seine Flugpläne und weiß, wann sie in Nates Wohnung gehen kann, zu der sie immer noch einen Schlüssel besitzt, um in seinem Bett zu übernachten. Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto unheimlicher werden Juliettes Eingriffe in Nates Privatsphäre. Denn auch wenn ihre Erzählperspektive eigentlich dazu einlädt, ihr zumindest ein bisschen Verständnis und Sympathie entgegen zu bringen, finde ich die Vorstellung, dass jemand ohne mein Wissen in meine Wohnung geht und dort mein Bett und andere persönliche Dinge nutzt, ziemlich verstörend. Auch wenn Nate sich nicht immer korrekt verhält, man hat doch eine ganze Menge Mitleid mit dem armen Kerl, dass eine so besessene Frau ihre Klauen in ihn geschlagen hat. Das Ende fand ich ein wenig ernüchternd, auch wenn es symbolisch eigentlich für den ganzen Verlauf der Geschichte stand. In gewisser Weise war es also doch ganz passend aufgelöst. Fast zehneinhalb Stunden Laufzeit hat das Hörbuch, die für mich aber wie im Flug vergangen sind. Eine interessante Geschichte mit einer fantastischen Sprecherin, die sich beide definitiv lohnen.

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„Perfect Girlfriend“ ist ein Thriller aus der Sicht einer Stalkerin. Juliette ist besessen von ihrem Exfreund Nate und setzt alles daran, um ihn zurückzugewinnen. Bei ihren Vorbereitungen überlässt sie nichts dem Zufall. Unbemerkt schleicht sie sich in Nates Wohnung, seinen Job, in sein Leben zurück und krempelt dabei ihr eigenes Leben komplett um. In Juliettes Denken gibt es keinen Raum für anderes, sie wird die perfekte Freundin für Nate sein. Ich fand das Buch faszinierend: Eine weibliche Täterin, die einen wirklich das Fürchten lehrt und dabei so logisch und kalkuliert vorgeht, dass man ihr fast wünschen würde, dass alles so kommt, wie sie es sich wünscht. Juliette denkt wirklich an alles, nur nicht daran, dass man ihr Verhalten merkwürdig finden könnte oder dass man Liebe nicht erzwingen kann. Freundinnen sucht sie sich mit Kalkül und sie hat auch keine Scheu, einen komplett neuen Beruf zu erlernen, um ihrem Ziel näher zu kommen. Dass Juliette als Kind ein traumatisches Erlebnis hatte, erfährt man gleich zu Anfang. Doch wie sich ihr Leben von da an weiter entwickelte, kommt erst Stück für Stück zum Vorschein. Es gibt immer wieder Andeutungen, wie sich das Puzzle zusammensetzt und einiges kann man auch schon erahnen. Die Spannung baut sich eigentlich mehr darauf auf, wie weit Juliette gehen kann. Fast schon wünscht man ihr den Erfolg. Gleichzeitig taten mir die Menschen in ihrer Umgebung leid. Diese Ambivalenz wird durch einen Charakter hervorgerufen, der mit einer sehr distanzierten und unterkühlten Ich-Erzählerinnen-Stimme den Leser auf seine Seite zu ziehen versucht. Der Thriller kommt zunächst nur langsam in Fahrt und es zeitweilig fast schon langweilig, Juliette bei ihren Vorbereitungen zu beobachten. Erst ab der Hälfte des Romans entwickelt sich zunehmend Spannung bis zu dem Moment, an dem man sich fragt, wie durchgeknallt es eigentlich ist, mit einer Psychopathin mitzufiebern und nicht mehr zu wissen, welchen Ausgang man sich eigentlich wünschen soll. Das Ende hat mich dann allerdings wenig überzeugen können, es schien mir als wüsste die Autorin auch nicht, wie sie da wieder herauskommen sollte. „Perfect Girlfriend“ ist sprachlich sicher kein Meisterwerk, lässt sich aber gut und flüssig lesen. Karen Hamilton bringt eigene Erfahrungen aus ihrem früheren Berufsleben als Stewardess in den Roman ein, was die Szenen sehr lebendig und abwechslungsreich gestaltet. Das Buch hat mich nicht umgehauen, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hab ich es ganz gern gelesen. © Tintenhain

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Für mich war es das erste Buch der Autorin und gleich ein Highlight. Ich schätze Thriller sehr, deren Schrecken subtil geschrieben ist und man bei der Geschichte trotzdem den Kopf schütteln oder die Luft anhalten muss. Hier bekommen diesbezüglich mehrere Faktoren zusammen. Einmal ist die Figur der "Täterin" so gut ausgearbeitet, dass man nicht weiß, ob man Mitleid mit ihr haben, oder sie verurteilen soll. Das hat die Autorin durch Rückblenden in die Vergangenheit geschafft, man erkennt als Leser, dass Juliette nichts dafür kann, dass sie so ist, wie sie ist. Aber trotzdem empfindet man ihre Handlungen als ein No-Go und ziemlich gruselig. Ich habe schon viele Thriller gelesen, auch viele Psychothriller, aber so hin- und hergerissen war ich selten. Bei der Figurenentwicklung hat die Autorin meiner Meinung nach ein ganz großes Talent und ich hoffe deswegen, dass die Autorin noch viele Geschichten schreibt. Dann fand ich außergewöhnlich gut, dass die Geschichte aus der Sicht von Juliette erzählt wird. Das gibt nochmal eine ganz andere Sicht auf die Ereignisse und ist der Grund dafür, dass man mit ihr auch irgendwie mitleidet und sie ansatzweise versteht. Der Schreibstil ist wie für einen Thriller üblich, eher kurz gehalten. Leider las sich die Geschichte manchmal ein bisschen abgehackt, ich hätte mir gewünscht, dass die Sätze flüssiger geschrieben worden wären. Der Plot ist gut ausgearbeitet und lebt davon, dass die Liebe der Protagonistin in Hass umschlägt und Juliette deswegen immer mehr in ihrer eigenen Welt lebt. Das Ende bleibt offen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ich mache mir dann immer gerne mein eigenes Bild und schreibe die Geschichte im Kopf so zu ende, wie ich es gerne hätte und gehe deswegen als glücklicher Leser aus der Geschichte. Das muss man aber mögen. Fazit: Für jeden, der gerne Psychothriller liest, eine absolute Empfehlung.

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Die Geschichte beginnt, wie soll es anders sein, beim Anfang. Dem Anfang vom allem Übel, das sich in Juliettes Leben zusammenbraut. Man verfolgt, wie sie an einem lauen Sommertag auf ihren kleinen Bruder Will aufpassen soll, doch es kommt zu einem schrecklichen Unfall. Seitdem ist ihr Leben nicht mehr, wie es ursprünglich verlaufen sollte. Sie wird zur Außenseiterin, von den beliebten Mädchen gehänselt und verstoßen. Besonders von einer, Bella, die schönste von allen. Dabei will Juliette doch nur dazu gehören, will in den inneren Kreis vordringen, will Bellas Freundin werden. Doch als das nicht funktioniert, kippt ein Schalter in ihr um. Der erste Baustein zu einem Leben, gefangen in einer Psychose, aus der es kein Zurück mehr gibt. Karen Hamilton schafft in diesem Roman – wohlgemerkt kein Psychothriller – eine bemerkenswert sympathische Antiheldin. Man kann verstehen, warum ihr übel mitgespielt wurde und entdeckt immer mehr Zusammenhänge im Laufe der Zeit. Aber Juliette Price IST eben auch gruselig, Juliette nimmt Situationen völlig überdreht wahr, Juliette IST eine Stalkerin per excellance. Als ich las, wie sie sich in der dunklen, leeren Wohnung ihres Exfreundes einnistet, ihm etwas in den Kühlschrank packt und dann wieder verschwindet, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Denn wenn ich mir auch nur vorstelle, dass jemand in meiner Wohnung sitzt, wohlwissend, das ich nicht da bin, weil er meine Social Media Accounts verfolgt, bekomme ich eine leise Panik. Und genau so ist dieses Buch aufgebaut. Man folgt Juliette und ihren Gedanken, plant mit ihr die nächsten Aktivitäten. Man kann nicht erwarten, dass sie völlig durchdreht und mit dem Schlachtermesser eines Tages vor seiner Türe steht – sie macht das viel subtiler. Denn Juliette wird Flugbegleiterin, um Nate – er ist Pilot – eines Tages völlig unvorbereitet wieder zu treffen, geschickt arrangiert mit einem perfiden Plan in der Rückhand. Juliette schafft es, dass sie mir in vielen Situationen wirklich leid tat, ich sie in mein Herz schloss und inständig hoffte, sie würde endlich zur Vernunft kommen. Doch sie verfolgt eisern ihr Ziel, die große Wiedervereinigung mit Nate und gleichzeitig die Vernichtung ihrer früheren Erzfeindin Bella. Das Ende wurde überraschend offen gelassen. Mir gefiel das wirklich sehr gut, denn so bleibt immer noch die Hoffnung, dass es ein gutes Ende nehmen kann für alle Beteiligten, ohne zu viel zu verraten. Fazit Alles in allem verstehe ich die doch recht durchschnittliche Bewertung nicht so recht. Man kann hier wirklich keinen Fingernagelverschlingenden Psychothriller erwarten, der wurde so auch nicht angekündigt. Aber man kann verfolgen, wie sich kleine Gemeinheiten aus der Kindheit zu etwas viel größerem, viel hässlicherem entwickeln. Ich wurde bestens unterhalten und kam nicht drum herum, das ein oder andere Mal die Augen aufzureißen und ungläubig mit dem Kopf zu schütteln.

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