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Rezensionen zu
Die geliehene Schuld

Claire Winter

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Horner Buchhandlung

Von: Meike Blanke aus Bremen

16.03.2018

Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, diesen so tollen Titel zu lesen. Man erfährt durch die spannende, im Wechsel der erzählperspektiven fesselnd geschriebene Geschichte, sehr viel über die Nachkriegszeit. Dies ist ein echter Frühjahrsfavorit.

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Mit den neuen Roman von Claire Winter kann man einfach nichts falsch machen! Dies ist mein drittes Buch der Autorin und alle drei habe ich mit 5 Sterne bewertet. "Die geliehene Schuld" wird aber diesmal auch das Prädikat "Lieblingsbuch-Status" erhalten. Wir sind in Berlin im Jahr 1949. Deutschland ist im Umsturz. Die zukünftige Bundesrepublik hat noch keine Verfassung und die Menschen sind verunsichert. Viele Teile des Landes sind noch von den Aliierten besetzt, die Nürnberger Prozesse laufen, doch viele Nazisverbrecher sind noch auf freiem Fuß oder untergetaucht. Schon nach den ersten Seiten taucht man völlig in die Handlung ein. Mit Vera, einer jungen Journalistin, lernen wir eine toughe Frau kennen, die im Krieg ihre Eltern und ihren Mann verloren hat. Einzig ihr Job beim Echo, als auch ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan, geben ihr in dieser schweren Zeit Halt. Doch dann kommt Jonathan bei einem Unfall ums Leben. Als sie mysteriöse Unterlagen erhält, die er ihr kurz vor seinem Tod geschickt hat, beginnt Vera nachzuforschen. Schon bald weiß sie, dass er an einer Recherche über Kriegsverbrecher gearbeitet hat. Es scheint als hätte Jonathan etwas herausgefunden, was ihm letztendlich das Leben gekostet hat. In einem Brief bittet er Vera niemanden zu trauen und weiterzuforschen. Ihre Wege führen sie daraufhin nach München und Südtirol und wieder zurück nach Berlin. Lange ahnt sie nicht, wonach sie suchen soll, doch ihre Feinde sind ihr schon auf den Versen... Die Geschichte wird aus der Sicht von Vera, Jonathan, Lina und Marie erzählt. Man erhält aber auch einen kleinen Einblick in die Gedanken anderer Figuren wie Karl, Margot oder Helmut. Die Handlung wechselt zwischen August 1948 und Mai 1949 und schließt mit einem Epilog sieben Jahre später. Während Vera auf den Spuren von Jonathan nach Hinweisen sucht, die zu seinem Tod geführt haben, begegnen wir Marie. Sie ist Sekretärin im Stab Adenauers und lernt bei den Nürnberger Prozessen die Jüdin Lina, als auch Jonathan kennen, der für den Echo berichten soll. Durch Lina erfährt die eher wohlbehütete Marie mehr über den Schrecken des Krieges und hinterfragt nach und nach die Situation in ihrem eigenen Elternhaus. Ihr Vater Hermann Weißenburg arbeitete für das Reichssicherheitsamt. Doch ihre Mutter schweigt und ihre beiden Brüder Fritz und Helmut ermahnen sie nicht wegen dem Vater nachzufragen, der in Russland gefallen ist. Daraufhin bittet Marie Jonathan nachzuforschen. Im Wechsel zwischen Gegenwart und der Vergangenheit erzählt die Autorin immer ein kleines Stück mehr der kompakten Handlung. So erschließt sich erst nach und nach das ganze Ausmaß der Geschichte. Die Autorin hat hier eine wahre Freundschaft zwischen einer Jüdin und einer jungen Frau aus nationalsozialistischem Elternhaus als Vorlage für Marie und Lina genommen. Der Roman verliert zu keiner Zeit an Tempo - im Gegenteil. Es bildet sich ein Sog, der einem in die Geschichte hineinzieht und aus der man sich kaum mehr befreien kann. Ich wollte nicht aufhören zu lesen. Die Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet. Obwohl Vera Angst bei ihren Nachforschungen hat, gibt sie ihr Ziel nie auf. Sie möchte Jonathans Bitte unbedingt erfüllen. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven erhält man einen guten Einblick in die Gefühle und Gedanken der einzelnen Figuren. Zu Beginn des Buches findet man eine Karte von Deutschland mit den Zonen der Aliierten, die noch immer Besatzungsmacht waren. Außerdem gibt es ein Interview der Autorin und Fotos aus dieser Zeit, die historischen Bezug nehmen. Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenverzeichnis und einen Epilog mit der Überschrift "Wahrheit und Fiktion", in dem die Autorin noch Erklärungen zum Buch gibt. "Die geliehene Schuld" hat mich tagelang beschäftigt. Die fiktive Geschichte, die Claire Winter mit historischen Fakten und Personen zu einem Ganzen geformt hat, ist ergreifend. Gleichzeitig macht sie aber auch wütend, wenn man Fakten über die katholische Kirche und die Aliierten erfährt, die Nazis auf den Flüchtlingsrouten zur Flucht verhalfen oder Männer der SS, wie Gehlen, der in den Sechziger Jahren sogar Präsident des Bundesnachrichtendienstes wurde. All dies hinterlässt mehr als nur einen bitteren Nachgeschmack! Schreibstil: Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der bildgewaltig und mitreißend ist. Es entsteht ein hervorragendes Kopfkino. Die Autorin ließ mich bangen und hoffen und ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Die menschlichen Schicksale gehen sehr zu Herzen und man fiebert mit den Protagnisten mit. Man hat das Gefühl direkt in die Seele der einzelnen Figuren zu blicken. Claire Winter versteht es großartig die Situation dieser Zeit einzufangen. Fazit: Ein Roman mit Suchtpotential! Wahnsinnig authentisch, hervorragend recherchiert und erschütternd. Schon länger hat mich kein Roman so gefesselt, schockiert und ernüchtert wie "Die geliehene Schuld". Bis jetzt das beste Buch der Autorin. Meine absolute Leseempfehlung!

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Meine Meinug: Zur Autorin: Ich kann nur sagen WOW, was für ein Roman, ein regelrechter Polittriller, Liebes- und Familiengeschichte. Ihre beiden Vorgänger haben mich ja schon begeistert, aber mit diesem „ Die geliehene Schuld“ möchte ich sagen hat sie sich selbst übertroffen. Ihr Schreibstil ist flüssig, klar, kraftvoll und sehr mitreißend, man wird beim lesen in die Geschichte mit hin Involviert, ein Teil ihrer Protagonisten. Alles ist so lebendig und bildhaft beschrieben und hervorragend recherchiert, ihr scheinen die Worte nur so aus der Feder zu fließen. Ihre Figuren und deren Charaktere sind facettenreich gezeichnet, ebenso hat sie Fiktion und wahren realen Hintergrund sehr gut miteinander verwoben. Mir war nie so richtig bewusst wie die Alliierten, die katholische Kirche und das internationale Rote Kreuz mit den Illegalen Flüchtlingsrouten nach Italien, der Immigranten und Nazis verwickelt waren und diese Nazis deckten, ihnen eine neue Identität gaben. Die Kirche aus Angst gläubige Schäfchen zu verlieren, die Alliierten an die Russen. Mich hat die ganze Geschichte sehr erschüttert und einen Faden und bitteren Beigeschmack hinterlassen. Das man die Bevölkerung so betrogen hat. Das alles unter dem Deckmantel Gerechtigkeit, das man heimlich den Nazis Tür und Tor öffnete, sie wieder führende Posten übernahmen, wie zum Beispiel Gehlen, der sogar Präsident des Bundesnachrichtendienstes wurde. Das hinterlässt bei einem Gänsehaut. Zum Inhalt: Sehr gut gefielen mir die zwei Frauen Vera die Journalistin beim Echo in Berlin, Marie Senkrätin im Amt von Adenauer. Die beiden verbindet vieles besonders Jonathan Jacobsen, der als Journalist beim Echo tätig ist ein Jugendfreund von Vera und der Verlobte von Marie. Beide müssen mit dem Verlust von Jonathan fertig werden, der durch einen mysteriösen Unfall starb. Er recherchierte an einer sehr brisanten Sache, den Illegalen Flüchtlingswegen und den Lagern, und ist manchen auf die Füße getreten. Vera in ihrer Trauer, und Wut verbissen möchte Jonathans Vermächtnis zu Ende bringen und bringt sich und andere in große Gefahr. Ich habe sie für ihre Tapferkeit, Mut und Stärke verbunden , wie sie für die Wahrheit kämpfte. Auch Marie ist in die Geschichte mit reingezogen, bei ihr war es der Auslöser der Nürnberger Prozesse, auch möchte sie mehr über die Rolle die ihr gefallener Vater Hermann Weißenburg im Reichssicherheitshauptamt spielte in Erfahrung bringen, dabei hat ihr Jonathan geholfen. Ob die zwei Frauen es schaffen werden, die Wahrheit ans Licht auszuzehren, scheint fraglich. Da ist noch Maries Onkel Karl Huttner, der eine dunkle Rolle spielt, ebenso Maries Mutter und ihre Brüder, sie fühlt das sie etwas verschweigen. " Beim Lesen tun sich tiefe Abgründe auf, man blickt teilweise in die Hölle, aber Vera und Marie geben einem die Kraft an das gute zu Glauben"

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Nachdem ich von Claire Winter ihre beiden vorherigen Bücher , “Die Schwestern von Sherwood” sowie “Die verbotene Zeit” gelesen habe , gehört sie zu meinen bevorzugten Lieblingsautoren . Natürlich war es für mich gar keine Frage , dass ich ihr neues Buch “Die geliehene Schuld” unbedingt haben und lesen musste ! Was soll ich sagen , nachdem ich den super spannenden Roman innerhalb weniger Tage verschlungen habe ? Wahnsinn ! Was für ein großartiges Leseerlebnis ! Ich bin total begeistert ! Der Klappentext verspricht ja schon einen spannenden Inhalt . Was den Leser aber wirklich erwartet , ist ein ganz exklusives Lesevergnügen, auf 571 Seiten , das zumindest ich so in der Art noch nicht hatte . Ein hochkarätiger Politthriller der Nachkriegszeit, historisch fundiert und belegt . Mit der Dramatik der NS Zeit , einer emotionalen Familiengeschichte , einer außergewöhnlichen Freundschaft und natürlich darf eine Liebesgeschichte auch nicht fehlen . Wer schon einmal ein Buch von Claire Winter gelesen hat , der weiß das sie es meisterhaft versteht fundierte und fiktive Ereignisse zu einer wunderbaren Geschichte zu verweben die ihre Leser ganz tief abtauchen lässt und restlos begeistert . Dieser Roman ist so ein außergewöhnliches Leseerlebnis , das mit der politischen Brisanz und seiner gut fundierten historischen Geschichte bestimmt so einige sprachlose Leser hinterlässt , für Gesprächsstoff sorgt und vielleicht sogar ein wenig Staub aufwirbelt . Ich hatte so manches Mal das Gefühl als würde ich selber eine der alten geheimen Akten des BND lesen . Gänsehaut und Nervenanspannung pur ! Ich habe schon so einige hochkarätige, nervenzerreißende Thriller gelesen , bei den man es zum Schluss hin vor lauter Spannung fast nicht mehr aushält. Dieser Roman gehört definitiv dazu und setzt dem Ganzen mit seinem fundierten , historischen Zeitgeschehen noch die Krone auf ! Dieser gelungene Genre Mix ist für mich eine literarische Glanzleistung der Autorin Claire Winter. Wer Romane mit fundierter historischer Zeitgeschichte genauso gerne liest wie ich , der wird den Roman “Die geliehene Schuld” lieben und ganz bestimmt genauso begeistert sein ! Sehr gerne vergebe ich für den tollen Roman sehr gute 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung

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Eine beeindruckende Geschichte, die den Leser berührt!

Von: zauberblume aus Altdorf

05.03.2018

"Die geliehene Schuld" ist nun der dritte Roman, den ich von der Autorin Claire Winter gelesen habe. Ich habe geglaubt, bei Claire Winters Romanen gibt es keine Steigerung mehr, aber dieser Roman ist ein Pageturner der Spitzenklasse. Wir tauchen ein in die Nachkriegszeit Deutschland und werden von einer atemberaubenden Geschichte gefangen genommen. Es ist Sommer. Wir befinden uns in Berlin im Jahr 1949. Die Redakteurin Vera Lessing hat während des zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will nur eines, alles vergessen und hinter sich lassen. Eine große Stütze in dieser schweren Zeit ist ihr Jugendfreund Jonathan. Doch dann kommt Jonathan unter mysteriösen Umständen zu Tode. Vera will Jonathans letzte Recherche, in der er sich mit ehemaligen Kriegsverbrechern beschäftigte, fortsetzen. Dabei stößt sie auf Marie, die als Sekretärin im Stab Adenauers arbeitet. Vera begibt sich auf die Suche, stößt dabei bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste vor und begibt sich in große Gefahr. Wow! Nach dem Lesen muss man erst tief durchschnaufen und das Ganze sacken lassen. Ein Roman der Extraklasse, mit großartigem geschichtlichen Hintergrund, Spannung von der ersten bis zu letzten Seite und vielen bewegenden Momenten. Schon nach den ersten Zeilen taucht man in die Geschichte von Vera und Jonathan, Marie und Lina ein und wird gefangen genommen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich außergewöhnlich. Ich habe Bilder von meinen Augen, die für ein Gänsehautfeeling sorgen. Ich tauche ein in die Nachkriegszeit in Deutschland und für mich tun sich Abgründe auf. Vieles, was vielleicht in Vergessenheit geraten ist, wird beim Lesen dieser tollen berührenden Geschichte wieder lebendig. Und nun zu den Charakteren. Da ist die junge Vera, die ihren Jugendfreund Jonathan durch einen tragischen Unglücksfall verliert. Und dann aufgrund von Jonathans Notizen weiter Recherche betreibt und sich dabei in große Gefahr begibt. Eine mutige Frau, die über ihre Grenzen hinauswächst. Ich habe großen Respekt vor ihr. Und dann Jonathan. Ihn auf seiner Reise zu begleiten, hat mehr als einmal für Gänsehautfeeling gesorgt. Und dann sind da noch Marie und Lina, die beide schwer mit ihren schlimmen Erlebnissen und mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Die Freundschaft der beiden hat mich sehr beeindruckt und berührt. Interessant fand ich die Karten auf der Buchinnenseite, man kann sich ein Bild über die Verteilung der Großmächte machen. Auch das Personenverzeichnis am Ende des Buches fand ich klasse. Und auch die geschichtlichen Erklärungen haben mich gefesselt. Das Cover ist übrigens auch ein echter Hingucker. Für mich ein absolutes Lesehighlight, ein Bestseller, der von mir natürlich 5 Sterne erhält, leider gibt es nicht mehr. Besser geht nicht!

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Die geliehene Schuld

Von: Gelinde aus Neresh.

05.03.2018

Die geliehene Schuld, von Claire Winter Cover: Sehr schön, ich fühle mich sofort in die Zeit der Handlung versetzt. Inhalt: Sommer 1949. Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Kriegs ihre ganze Familie verloren. Sie will vor allem eins- die traumatischen Erlebnisse hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Er hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben und bittet sie in einem letzen Brief diese weiter zu verfolgen. Und Vera setzt einen Dominoeffekt in Gang. Auch Liebe und Freundschaft im Nachkriegsdeutschland wird geschildert. Doch die Freundschaft zwischen einer jungen deutschen Frau (Marie) und einer zurückgekehrten Jüdin (Lina) wird bald in ein falsches Licht gerückt. Meine Meinung: Dies ist nach „Die Schwestern von Sherwood“ und „Die verbotene Zeit“ der dritte Roman der Autorin und ich habe sie alle gelesen und finde sie brillant. SUCHTGEFAHR: Die Erzählweise ist einfach unglaublich fesselnd, die Geschichte entwickelt von Anfang an eine Sogwirkung und ab der Mitte konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, ich musste wirklich alles stehen und liegen lassen, (zum Glück war es Samstag) und das Buch zu Ende lesen. Die Handlung (Nachkriegszeit, Kriegsverbrecher und ihre Machenschaften) und die facettenreichen Charaktere sind so eindringlich und sehr detailliert beschrieben. Ich lebe und leide mit allen. Vor allem die junge Marie, mit ihrer inneren Zerrissenheit, mit ihrem Wissensdurst nach der Wahrheit und ihrer Fassungslosigkeit als sie nach und nach der Wahrheit auf die Spur kommt, ist mir ans Herz gewachsen und lässt mir Gänsehautwellen über den Körper laufen, wenn ich mich in sie hineinversetzte. Nicht nur einmal bricht für sie eine Welt zusammen. Auch Lina ist eine unglaubliche Persönlichkeit, an ihr sollten sich viele (auch heute noch) ein Beispiel nehmen. Eine ganz besondere Sache ist die unrühmliche Rolle der Kirche, des Roten Kreuzes und sogar der Amerikaner, die diese in dieser Nachkriegszeit gespielt haben, wenn es um die Unterstützung zur Flucht und zum Untertauchen bzw. wieder Integrieren von Kriegsverbrechern in den neuen Alltag geht. Atemlos lese ich immer wieder diese Passagen und kann nur ungläubig den Kopf schütteln. Beim Lesen bin ich oft sprachlos, entsetzt, wütend, betroffen, fassungslos und traurig. Einiges weiß man ja schon, aber in diesem genialen Buch wird es so richtig greifbar – gelebte Geschichte! Autorin: Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben. Mein Fazit: Wieder ein Lesehighlight. Ein Buch das noch lange nachwirken wird. Ein epochaler Roman, ein Pageturner den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Sehr emotional, berührend und fesselnd, mit perfekt gezeichneten Charakteren die einfach „leben“. 5 Sterne ***

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Vera hat im Krieg alles verloren - ihr einziger Halt in der Nachkriegszeit ist ihr Beruf. Sie ist als Redakteurin für eine Zeitung tätig. Als ihr Freund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, führt sie seine Recherchen fort und ahnt nicht, in welches Wespennest sie da gestochen hat.... Claire Winter ist der Garant für geniale, geschichtliche Romane, die unter die Haut gehen ! Mit ihrem neuesten Roman "Die geliehene Schuld" führt sie uns in das Nachkriegsdeutschland um 1949. Die junge Bundesrepublik Deutschland hat noch keine Verfassung und alle befinden sich im politischen Aufbruch. Die Autorin erzählt eine wahnsinnig dichte Geschichte, die die Erlebnisse von 4 Personen vereint. Die Erzählstränge der Hauptprotagonisten sind geschickt dramaturgisch aufgebaut und lassen an Spannung nicht zu wünschen übrig. Es gelingt ihr, die Charaktere facettenreich anzulegen, ihnen ein Gesicht zu geben und zum Leben zu erwecken. Sofort fühlt man sich in die Zeit des Nachkriegsdeutschland versetzt und recherchiert mit Marie und Jonathan, die einem schrecklichen Geheimnis auf der Spur sind. Es entsteht eine atemlose Spannung, die mich nicht mehr aus ihren Fängen lässt und so reise ich mit Vera und den anderen Protagonisten durch die dunkelste Vergangenheit Deutschlands und decke nach und nach die Geheimnisse der Nazischergen auf. Der braune Sumpf hat auch zu dieser Zeit lange Arme und streckt seine Finger nach all denen aus, die ihm ihn die Quere kommen. Kantig und kraftvoll verwebt Claire Winter so die Hauptakteure mit den Nebenschauplätzen und ich tauche immer tiefer in die Geschichte ein. Es entsteht ein großartiger Mix aus Politkrimi, Liebesgeschichte und Vergangenheitsbewältigung, der mich von Anfang an gefangen hält. Es ist wie ein Sog, der mich immer tiefer in das Buch hineinzieht und so kann ich nicht anders, als Seite um Seite zu verschlingen und Vera auf ihrer Suche nach der Wahrheit zu begleiten. Fazit: Claire Winter hat auch mit diesem Roman all ihr Können meisterhaft in Szene gesetzt und dafür gibt es 5 Sterne - 10 hätte es verdient !

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Buchhandlung Baeuchle

Von: Inge Baeuchle aus Hinterzarten

16.02.2018

Darf man Bücher über schwere Themen, die ihre Brisanz bis heute nicht verloren haben, schlicht, spannend, einfach, getarnt als Roman, Familiengeschichte und etwas vorhersehbare Liebesgeschichte schreiben? Ist es angebracht, Historie, die Politik bis heute prägt in leichte Kost zu verwandeln? Ja, man darf und soll, sofern man Clare Winter heißt. Faszinierend, wie Winter die „Rattenlinie“ so ganz nebenbei in ihren Roman einbaut, wie Sie Historie, historischen Kontext und die Tragweite der Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg bis ins Heute an den Leser bringt! Wie sie die Dimension des Geschehenen in eine zwar voraussehbare, aber dennoch fesselnde und spannende Geschichte verpackt! Ich bin begeistert!

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