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Rezensionen zu
La Oculta

Héctor Abad

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

La Occulta ist eine Familiensaga aus Kolumbien. Sie berichtet über die Ereignisse um die verstorbene Ana Ángel. Sie und ihre Familie Leben in den Bergen Kolumbiens, Ana wuchs dort auf. Nach ihrem Tod begeben sich ihre Kinder auf die Reise zu ihren Wurzeln um mehr über das Aufwachsen und Leben ihrer Mutter in den Bergen zu erfahren. Das Buch La Occulta ist ihre Erzählung über das Leben der Mutter. Sie erzählt von einem Leben voller Hass und Gewalt, aber auch von ihrer glücklichen Kindheit. La Occulta ist ein Roman der Gegenwart und der Vergangenheit. Da ich Kolumbien bisher nicht bereist habe, und bisher auch nicht viel vom Leben in Kolumbien erfahren habe, war La Occulta für mich eine spannende Lesereise, die mir doch verdeutlichte, was das Land für spannende Geheimnisse birgt. Fasziniert hat mich das ich diesen Roman lesen konnte als würde ich in der Familie Leben. Für mich ein besonderes Leseerlebnis

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Für Romane, die nicht an den üblichen Schauplätzen spielen (sprich USA und Großbritannien) bin ich grundsätzlich immer zu haben. Die Welt ist noch soviel größer, die Möglichkeit nahezu unbegrenzt. Da ist es immer schön wenn ein Autor sich mal traut über den Tellerrand zu sehen und ein Verlag sich traut, darauf einzugehen. La Oculta hat mich also sofort angesprochen, weil es die beiden Dinge verbindet die ich am meisten mag: Lateinamerika als Spielort und eine Familiengeschichte über mehrere Generationen. Seit Allendes Geisterhaus werde ich da wohl nicht die Einzige Infizierte sein. Ich war von der ersten Seite an begeistert. La Oculta wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, jeweils tagebuchartig und aus der Sicht verschiedener Familienmitglieder, bzw. Geschwister. Es berichtet von den schönen und weniger schönen Seiten Kolumbiens, von Rebellen, von Dschungel, von Bergen, von der Finca als Dreh und Angelpunkt der Familie. Das Buch vermag es genau die richtige Stimmung zu vermitteln und nebenher: Es gibt hier etwas über Kolumbiens Geschichte zu lernen. Dafür sollte man sich also schon interessieren- ich mag es, wenn ein Buch mich zu weiterer Recherche anregt. La Oculta fand ich zu tiefgehend und zu erschütternd, um es mal eben so am Strand zu lesen. Wer aber ein Werk sucht das mal anders ist, bei dem man sich hineinfallen lassen kann, der ist hier richtig. Der Sprach- bzw. Erzählstil ist ausgesprochen angenehm, wort- und bildgewaltig.

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Im Buch „La Oculta“ geht es um ein genau so ein Haus. Oder eher gesagt um die Finca La Oculta mitten in der Wildnis Kolumbiens. Über Generationen wurde das Haus weitervererbt. Das dazugehörige Land immer weiter aufgeteilt. Die Geschwister Àngel erben das Grundstück. Und alle drei, Pilar, Eva und Antonio haben ganz eigene Erinnerungen an die Finca. Alle drei erzählen von glücklichen und weniger glücklichen Zeiten auf La Oculta. Und müssen sich letzten Endes doch entscheiden: Haus behalten? Oder verkaufen? Es ist ein Buch über das Leben. Man kann schon sagen, dass hier Lebensgeschichten erzählt werden. Das tun die drei Geschwister auch abwechselnd. Antonio, der in New York wohnt erklärt dem Leser vornehmlich die Geschichte von La Oculta. Und man bekommt ganz nebenbei auch die Geschichte Kolumbiens mitgeliefert. Das stört nicht, da diese Geschichtserzählungen die Wurzeln von La Oculta und der Familie Àngel zeigen. Aber er sieht die Finca als seinen Rückzugsort aus dem wilden Großstadtleben an. Immer wieder kehrt er zurück. Doch reicht das? Eva hat hingegen schreckliche Dinge auf La Oculta erlebt. Dies beschreibt sie eindringlich und zeigt die andere Seite Kolumbiens. Sie möchte die Finca schnell verkaufen. Auch wenn sie sich mittlerweile mit dem Ort ausgesöhnt hat, zieht sie das Stadtleben dem Landleben vor. Und ist immer weit weg von der Finca. Und auch ihr Privatleben ist so holprig wie die Verbindung zu der Finca. Hingegen Pilar die einzig wahre Besitzerin des Grundstücks ist. Sie lebt dort mit ihrem Mann. Die Kinder längst ausgezogen. Und sie kann Eva mit ihren Verkaufsplänen einfach nicht verstehen. Der Ort, der die Familie über Jahrhunderte zusammengehalten hat, soll einfach verkauft werden. Bei all der Geschichte. Bei all den persönlichen Erlebnissen bleiben die Geschwister trotzdem dem Leser verschlossen. Man hat das Gefühl, dass alle drei ein großes Laster zu tragen haben und es auch dem Leser nicht gern erzählen würden. Und so bleiben die Charaktere nur Figuren im Gebilde. Denn der eigentliche Star des Buches ist die Finca. Dieser Ort. Diese La Oculta. Das wird durchweg im Buch (außer vielleicht von Eva) glorifiziert. Als Leser möchte man schon ganz gern dort hinreisen. Zu diesem einsamen Haus am See mitten im Wald. Ach, da könnte man doch sehr schön Urlaub machen. Aber es schwingt in dem Buch immer eine Prise Trauer mit. Trauer, dass das Leben irgendwann vorüber ist. Trauer, dass viele Familienangehörige tot sind. Trauer, da man weiß, was mit der Finca passieren wird. Es ist zum Verzweifeln. Was passiert mit dem Ort, den ich Heimat nenne? Wenn er einfach jemanden anderen gehören würde? Es ist zusammenfassend ein leises Buch mit viel Trauer. Mit viel Vergangenheit und Erinnerungen. Es zeigt keinen Ausweg aus diesem Dilemma. Es zeigt nur das Dilemma der Geschwister Ángles. Und es bringt einen zum Nachdenken. Muss die Heimat und Erinnerungen immer an einen Ort gebunden sein? Oder ist man frei und losgelöst, wenn es diesen Ort nicht mehr gäbe?

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