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Rezensionen zu
Die Frau im hellblauen Kleid

Beate Maxian

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Das Buch erzählt von vier Generationen einer Wiener Schauspielerinnen-Dynastie: Den Anfang macht 1927 Käthe Schlögel, die in einem selbst genähten hellblauen Kleid heimlich zum ersten Vorsprechen im Theater geht. Tatsächlich gelingt ihr eine große Karriere. Nach dem Zweiten Weltkrieg tritt ihre Tochter Marianne in ihre Fußstapfen. Deren Tochter Vera hingegen kämpft vergeblich gegen die übermächtigen Schatten ihrer beiden Vorfahrinnen, ihr gelingen als Schauspielerin nur kleinere Erfolge. Ganz im Gegensatz zu ihrer Tochter Sophie, 20 Jahre jung, die nun ihrerseits am Anfang einer vielversprechenden Karriere steht. Vera sehnt sich nach der Anerkennung ihrer Mutter und beschließt, ein Drehbuch zu einer Dokumentation über ihre Eltern zu schreiben, denn Marianne hat seinerzeit den Filmstar Fritz Altmann geheiratet, gemeinsam waren sie das Film-Traumpaar der 1960er und 70er Jahre. Marianne reagiert jedoch ablehnend auf Veras Pläne, sie will ihr Privatleben nicht öffentlich machen. Erst nach und nach öffnet sie sich der Idee, stellt für ihre Zustimmung zu dem Projekt aber eine Bedingung: Die Dokumentation soll sich nicht allein um sie und Fritz drehen, sondern vielmehr schon mit ihrer Mutter Käthe beginnen. Das Projekt wird zu Mariannes Abrechnung mit der Vergangenheit. Im Zuge ihrer Recherchen stößt Vera, von Marianne geführt, auf etliche bis dato wohlgehütete Familiengeheimnisse. Erschütternd sind vor allem Käthes Erlebnisse während der Nazi-Zeit: Von Kollegen wegen ihrer Liebe zu dem jüdischen Drehbuchautor Jakob erpresst, gibt sie ihren geliebten Schauspielerberuf zunächst ganz auf. Dann aber wird sie von dem mächtigen Produzenten Hans Bleck gezwungen, Filme zu drehen, die ins Propaganda-Schema der Nazis passen. Zudem verlangt er von ihr, Kollegen anzuschwärzen, die sich dem Widerstand angeschlossen haben. Leider weiß er so einiges über Käthe, was zu dieser Zeit ihr sicheres Verderben bedeuten könnte – und nicht nur ihres. Fast neunzig Jahre später verliebt sich Sophie in Berlin in einen jungen Regieassistenten und ist entsetzt, als sie seinen Namen erfährt: Es ist Fabian Bleck, der Urenkel jenes Hans Bleck, der dafür verantwortlich ist, dass die stolzen Altmann-Frauen seit damals nie wieder mit der Bleck-Produktionsgesellschaft gearbeitet haben und überhaupt der Name Bleck im Hause Altmann nicht mehr erwähnt werden darf. Was wird Sophies Großmutter Marianne dazu sagen, dass sie sich nun ausgerechnet in einen Bleck verliebt hat? Und auch Vera kommt bei der Suche nach Produzenten für ihre Doku nicht an der Firma der Familie Bleck vorbei. Marianne zeigt sich unversöhnlich und ihre Tochter und Enkelin ahnen: Da muss noch mehr passiert sein zwischen ihr und Hans Bleck. Wird das Projekt, das Vera so wichtig ist, nun im allerletzten Moment gekippt? Von der ersten Seite an hat mich dieser Roman vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart, erzählt aus der Sicht von Marianne, Vera und Sophie, und in der Zeit zwischen 1927 und 1946, wenn es um Käthe geht. So endet beinahe jedes Kapitel mit einem Cliffhanger. Dabei ist jede Szene so anschaulich erzählt, dass ich das Gefühl hatte, ich sei mittendrin. Vor meinem geistigen Auge entstanden Theaterbühnen in Wien, Prag und München, Filmsets in Berlin, das Weingut und die Villa der Familie Altmann in Österreich und viele andere Schauplätze mehr. Witzig: Sogar eine Bar Edelmann in Berlin kommt vor, das fand ich natürlich besonders amüsant. Einen sehr guten Einblick bekam ich beim Lesen auch in die Arbeit beim Film: Vom Schreiben des Drehbuchs über die Verhandlungen mit Produzenten, die Besetzung der Schauspieler und die Dreharbeiten bis hin zu den Testscreenings vor ausgewähltem Publikum wurde alles sehr spannend und meiner Einschätzung nach authentisch erzählt. Und natürlich sind da die geschichtlichen Ereignisse, geschildert vor allem aus österreichischer Sicht, die meinem Wissen über die damalige Zeit noch so manchen neuen Aspekt hinzugefügt haben. Gerade die Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus lebten ja besonders gefährlich, ihre Arbeit glich oftmals einem Drahtseilakt. Kurzum: Ein ausgesprochen packender Roman, der mich Nächte lang wach gehalten hat, weil ich das Buch einfach nicht mehr weglegen konnte. Eine ganz klare Leseempfehlung, nicht nur für Filmfans und Liebhaber historischer Romane.

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eine tolle Familiengeschichte über vier Generationen Klappentext: „Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen könnten, und mit ihnen ein lange zurückliegendes Vergehen. Es reicht zurück ins Jahr 1927, als ihre Mutter Käthe in einem geliehenen Kleid am Theater vorsprach. Der Beginn einer beispiellosen Karriere – und einer verhängnisvollen Bekanntschaft mit Hans Bleck, der zum mächtigen Produzenten der Ufa aufsteigen sollte … „ Der Klappentext, machte Lust auf mehr… deshalb habe ich mich für das Buch bei Randomhouse beworben. Ein herzliches Danke an den Heyne Verlag! Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Ich habe 2 Tage gebraucht . Es hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt sehr realistisch das Leben der vier Altmann Frauen. So stelle ich mir ein „Künstlerleben“ vor. Begonnen hat alles bei der Großmutter um 1930, welche entgegen dem willen der Eltern Schauspielerin wurde. Bis in die Gegenwart zur Enkelin, welche auch Schauspielerin ist. Durch die Dokumentation werden viele Sachen, über welche in der früheren Generation nicht geredet wurde zur Sprache gebracht. So die Zeiten des 3. Reiches und natürlich werden die verschiedenen Spannungen und Gegensätze, welche es in Familien gibt beleuchtet. Für mich war das Buch sehr realistisch. Sehr gut fand ich, das die Geschichte durch Zeitsprünge erzählt wurde. Das fordert auch die Leser heraus mitzudenken. Ich wurde gut unterhalten deshalb 5 Sterne von mir und wer gern Familiengeschichten liest hat damit eine Empfehlung für die Urlaubslektüre. Das Buch ist ein Taschenbuch für 10,99€ und bietet mit ca. 450 Seiten gute Unterhaltung.

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Mit Marianne, Vera und Sophie leben nicht nur drei starke Frauen aus drei verschiedenen Generationen – nämlich Großmutter, Mutter und Tochter - unter einem Dach sondern auch drei berühmte Mitglieder der Schauspieler-Dynastie der Altmanns. Ganz klar, dass hier Konflikte vorprogrammiert sind. Doch als Vera, deren Schauspielstern gerade nicht so hell leuchtet, ihrer Mutter eröffnet, einen Film über die Dynastie und hier insbesondere Marianne und ihren Ehemann im Mittelpunkt. Vera möchte das Drehbuch selbst schreiben und auch Regie führen. Marianne lehnt dies brüskiert ab und ein heftiger Streit entfacht, der sich über Wochen hinzieht und der Familie sogar das Weihnachtsfest verhagelt. Aber schlussendlich will Marianne jedoch nachgeben und Veras Projekt unterstützen. Allerdings hat sie ihre eigenen Vorstellungen von dem Film und stellt Bedingungen. Marianne möchte um jeden Preis ein Familiengeheimnis wahren, denn sie weiß nicht, wie viel Wahrheit ihre Familie ertragen kann … In schöner Sprache und en vogue sowie in verlockendem Schreibstil erzählt die Autorin Beate Maxian ihre Geschichte, sie tut dies, indem sie hervorragend die Emotionen der Figuren zum Leser transportiert und uns Leser zu jeder Zeit mitnimmt und fasziniert. Die Erzählweise der Autorin macht das Lesen angenehm und Beate Maxian konnte mich vom ersten Moment an für sich gewinnen. Die Charaktere sind brillant angelegt und bestärken einander blendend in ihrem Spiel. Eine Geschichte, die spannend ist und auch zum Träumen einlädt. Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und selbstverständlich eine Leseempfehlung meinerseits. Hier bekommt der Leser eine großartige Familiengeschichte serviert mit historischen Rückblicken und Machenschaften, die die Harmonie sowie das Gleichgewicht der Familie gefährden und verändern könnten. Beate Maxian konnte mich als exquisite Geschichtenerzählerin überzeugen.

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Rezension Die Frau im hellblauen Kleid Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen könnten, und mit ihnen ein lange zurückliegendes Vergehen. Es reicht zurück ins Jahr 1927, als ihre Mutter Käthe in einem geliehenen Kleid am Theater vorsprach. Der Beginn einer beispiellosen Karriere – und einer verhängnisvollen Bekanntschaft mit Hans Bleck, der zum mächtigen Produzenten der Ufa aufsteigen sollte ... ——————— ——————— Bewertung: ★★★★★ Das erste Buch von Beate Maxian, was ich gelesen habe , und es wird nicht das letztes sein. Die Geschichte um vier Generationen der Altmann Schauspielerinnen hat mich total erwischt. Käthe, Tochter Marianne, deren Tochter Vera und deren Tochter Sophie werden jnd sind durch die Jahrzehnte alle auf ihre Art Schauspielerinnen geworden. Ob nun Käthe, die mit dem titelgebenden hellblauen Kleid ihr Karriere bei einem Vorsprechen 1927 startet oder Marianne 2014, die ihrer Tocher Vera nicht allzu viel „Respekt“ über einen Auftritt in einem Werbefilm zum Ausdruck bringt. Das sind nur zwei Beispiele, dass sich die vier Frauen im selben Beruf nicht nur menschlich unterscheiden, sondern auch jede ihre Vorstellung von dem Beruf haben. Deswegen ist nicht nur die Gesellschaft, das Ansehen und der persönliche Umgang der vier Frauen mit der Schauspielerei wichtig, man liest sich durch die Jahre, die Erlebnisse dieser stolzen Frauen und versteht dank des Schreibstils und der ausgereiften Charakterbildung, jeden Wesenzug und jede Entscheidung die die Frauen in ihrer Zeit und Lage getroffen haben. Und ich liebe sie alle. Ich kann Entscheidungen und Beweggründe nachvollziehen und ich habe diese Geschichte(n) gefühlt. Natürlich werden Erkenntnisse wie bei den meisten Menschen von Generation zu Generation weit gegeben, aber in dieser Familie ist es. Och einmal ganz anders, weil Beruf und Persönlichkeit mal mehr mal weniger ( je nach Frau) so zusammengeschweisst ist, dass bei allen die Schauspielerei das Leben bedeutet. Künsterleben, Berufung. Ich mag Generationsromane, Familienromane sehr gerne. Und dieser ist ein perfektes Beispiel für eine Familiengeschichte, die nicht mit zu vielen Protagonisten gespickt ist und dadurch sehr nah ans Herz geht. Ausserdem ist er obendrein in gewisser Weise informativ, was die Veränderung der Schauspielerei für Frauen über Jahrzehnte bedeutet. Dieses Buch werde ich bestimmt noch ein paar mal lesen. Ich bedanke mich bei Randomhouse und dem Heyne Verlag, der mit das Buch zur Verfügung gestellt hat. © printbookaholic Stephanie Jones ——————— ——————— € 10,99 [D] Taschenbuch, Broschur , 448 Seiten ISBN: 978-3-453-42212-4 Erschienen: 15.11.2017 beim Heyne Verlag

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Ich bin begeistert!

Von: Linda

11.02.2018

Das Buch "Die Frau im hellblauen Kleid" hat mich begeistert. Ich empfand den Schreibstil von Beate Maxian als sehr angenehm, wodurch die Kapitel nur so verflogen sind. Die Geschichte war von Anfang bis Ende sehr spannend und hielt immer neue Überraschungen bereit. Auch die Charaktere finde ich toll beschrieben und ich konnte mich in jede Figur sehr gut hineinversetzen. Ich mag generell Bücher über Familiendynastien, die in der Vergangenheit und Gegenwart spielen und dieses Buch hat alle meine Erwartungen erfüllt und mich in seinen Bann gezogen. Schade war nur, dass das Ende ziemlich kurz war, da hätte ich gern noch einen größeren Ausblick bekommen. Insgesamt finde ich das Buch einfach nur klasse und kann es jedem empfehlen!

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Eine berührende und bewegende Familiengeschichte

Von: zauberblume aus Altdorf

08.02.2018

"Die Frau im hellblauen Kleid" ist für mich der erste Roman, den ich aus der Feder der Autorin Beate Maxian gelesen habe und ich bin und war total begeistert. Die Autorin entführt uns nach Wien und hier lernen wir vier Generationen der Altmann-Frauen kennen, für die die Bretter der Welt viel bedeuten. Unsere Geschichte beginnt ihn Wien. Hier schockiert Vera ihre Mutter, einst ein gefeierter Filmstar, mit ihren Plänen. Sie will eine Dokumentation über das Leben ihrer berühmten Eltern schreiben und verfilmen. Marianne fürchtet sich jedoch davor, denn es gibt einiges in ihrer Familiengeschichte, das bisher im Verborgenen lag. Soll dies wirklich alles ans Tageslicht kommen? Die Geschichte der Altmanns beginnt ja eigentlich im Jahr 1927. Damals wollte Mariannes Mutter unbedingt ans Theater. Käthe hat mit einem geliehenen blauen Kleid am Theater vorgesprochen und eine kleine Rolle ergattert. Und so nahm das Künstlerleben seinen Lauf. Es war der Beginn einer beispiellosen Karriere und die verhängnisvolle Bekanntschaft mit Hans Bleck, der zum mächtigsten Produzenten der UFA aufsteigen sollte ..... Schade, dass dieses absolute Traumbuch so schnell zu Ende ging. Mich hat die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der Schreibstil der Autorin hat mich regelrecht begeistert. Wenn ich die Augen schließe, hat mein Kopfkino einiges zu tun, denn ich befinde mich mitten im Geschehen. Auch sind die Charaktere der Altmann-Frauen so wunderbar beschrieben, so dass ich mir Käthe, Marianne, Vera und Sophie bildlich vorstellen kann. Unsere Reise führt uns von Wien nach München und auch in Prag dürfen wir Station machen und am Leben in der schillernden Theater- und Filmwelt teilhaben. Besonders beeindruckt hat mich Käthe, die sich im Jahr 1927 gegen den Willen ihrer Eltern für eine Theaterkarriere entschieden hat. Wie hart der Kampf war, zu großem Ruhm zu gelangen. Es gab viele Neider, die ihr Steine in den Weg gelegt haben. Und dann war ja auch noch die Kriegszeit, die ihr Leben schwer mit beeinflusst hat. Ich sehe Käthe in ihrem wunderbaren hellblauen Kleid vor mir, freue mich über ihre Erfolge, die sie in Prag und Wien gefeiert hat. Und dann ist da ihre Urenkelin Vera, die mit ihrer Bekanntmachung, eine Dokumentation schreiben zu wollen, ihre Mutter in arge Bedrängnis bringt. Und nach und nach kommen Dinge aus der Familiengeschichte an die Öffentlichkeit, die alle Altmann-Frauen staunen lassen. Ins Herz geschlossen habe ich auch Sophie, Veras 20-jährige Tochter, die eine großartige Karriere vor sich hat und sich im Schoße ihrer Familie immer wohlfühlt. Ein wunderbares Gesamtpaket, das mich total begeistert hat. Eine äußerst spannende Lektüre, mit interessantem geschichtlichen Hintergrund, bei der auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Für mich ein Lesehighlight. Auch das Cover ist für mich ein echter Hingucker, könnte nicht besser sein. Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.

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Das Cover des Buches passt meiner Meinung nach sehr gut. Ein wenig sieht es nach einem Filmplakat der 50er Jahre aus, was das Setting sehr gut einfängt. Auch am Klappentext habe ich diesmal wenig zu mäkeln, er kratzt nur an der Oberfläche, was dem Buch nicht unnötig die Spannung nimmt und für den Leser somit noch die eine oder andere Überraschung bereit hält. Beate Maxian stellt uns eine ganze Reihe beeindruckende Frauen vor: die Altmann-Frauen. Käthe, Marianne, Vera und auch Sophie sind Frauen, die jede auf ihre eigene Art, einen ganz besonderen Typus Frau verkörpern. Besonders Käthes Geschichte hat mich gefangen genommen, sie ist für mich die beeindruckendste und stärkste der Altmann-Frauen, ihre Geschichte hat Tiefgang und berührt den Leser am Stärksten. Besonders Vera und auch Sophie im gegenwärtigen Erzählstrang haben es mir das eine oder andere Mal etwas schwerer gemacht, ihr Handeln war für mich nicht immer nachvollziehbar und teilweise haben die beiden ziemlich „genervt“, weil sie meiner Meinung nach sehr unvernünftig und realitätsfern gehandelt haben. Die Männer in diesem Roman spielen eine eher untergeordnete Rolle. Zwar gab und gibt es im Leben jeder Altmann-Frau zumindest einen Mann, dennoch sind die Frauen es, die die Geschicke der Familie leiten. Es gibt zwei große Themen des Romans: zum einen in der Vergangenheit die Geschichte von Käthe in der Zeit des Nationalsozialismus mit allen Konsequenzen: Judenverfolgung, Antisemitismus, Verfolgung von Aufständischen etc. In der Vergangenheit ist das Thema eher die Schauspieldynastie und das Leben beim Film, am Theater, eine ganz eigene Welt, die so ganz anders ist als das Leben der „normalen“ Bürger. Beide Erzählstränge werden durch Rückblenden bzw. Erzählungen miteinander verwoben, wobei die Autorin hier nicht in den Zeiten springt, sondern beide Storys chronologisch erzählt. So garantiert sie, dass die verworrene Familiengeschichte für den Leser nachvollziehbar und logisch bleibt. Auch das Geheimnis in der Familie wird zum Schluss gut aufgelöst und man hat keine Lücken zu beanstanden. Insgesamt ist der gesamte Roman sehr gut zu lesen, der Schreibstil ist flüssig trotz der vielen österreichischen Begriffe, die die Autorin verwendet. In ihrem Zusammenhang sind diese aber klar und bereiten keine Schwierigkeiten, sondern verleihen dem Roman ein authentisches Flair. Dieser Roman ist definitiv für die Zielgruppe der weiblichen Leser geschrieben worden, nicht nur weil die Altmann-Frauen im Mittelpunkt stehen, sondern vor allen Dingen, weil wir hauptsächlich ihre Perspektive einnehmen. Fans von Familiensagas kommen hier auf ihre Kosten. Ich durfte den neuen Roman von Beate Maxian im Rahmen einer Leserunde bei Büchereule lesen und bedanke mich an dieser Stelle noch einmal bei Bücheruele.de und der Verlagsgruppe Random House, dass ihr so etwas immer wieder möglich macht ist großartig. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

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Vera ist eine der berühmten „Altmann-Frauen“, der das Talent und die Hingabe zum Schauspiel schon mit der Geburt in die Wiege gelegt wurde. Doch nach Jahren verspürt sie den Wunsch, die Geschichte ihrer Familie in einer filmischen Dokumentation darzustellen. Alles begann im Jahr 1927 als ihre Großmutter Käthe Schlögel in einem hellblauen Kleid zum Theater ging um für eine kleine Rolle vorzusprechen und damit den Grundstein für den Beginn einer großen Karriere legte. Der Krieg mit all seinen Auswirkungen und ein fanatischer Produzent beeinflussten ihre Laufbahn und sie zieht sich zu ihrer eigenen Sicherheit aus dem Rampenlicht zurück. Wichtige und wertvolle Unterlagen versteckt sie in einer Schatzkiste, die ihre Tochter Marianne bis zu dem Tag unter Verschluss hält, als Vera ihre Idee in die Tat umsetzen will. Marianne ist entsetzt und weigert sich im ersten Moment, dass ihrer aller Leben preisgegeben werden soll. „Die Frau im hellblauen Kleid“ ist eine faszinierende und sehr schöne Familiengeschichte von vier talentierten und bemerkenswerten Frauen, die von ihrer Liebe zur Schauspielerei, Geheimnissen, Glück und Pech in der Liebe und dem großen Zusammenhalt untereinander erzählt. Beate Maxian lässt den Leser an der deutsch-österreichischen Geschichte teilnehmen und entführt ihn in eine Welt voller Glamour, Leidenschaft, Liebe, Intrigen und Schicksalsschlägen. Der Blick hinter den Vorhang der Stars und Sternchen wurde von der guten, aber auch von der schlechten Seite dargestellt und war so manches Mal ernüchternd. Bei ihrem fesselnden Schreibstil und den abwechselnden Erzählsträngen in der Vergangenheit und Gegenwart, fliegen die Seiten nur so dahin. Es entsteht das Gefühl, den Kinofilm lesend zu erleben. Durch Marianne schwelgt man in ihren und Käthe Schlögels Erinnerungen und wird hierbei auch mit der Kriegskulisse konfrontiert. Vera und ihre Tochter Sophie sind die modernen und taffen Frauen, die unter einem Zerwürfnis zweier Familien leiden müssen und auf der Suche nach einer Lösung des Problems sind. Die Charaktere von Käthe, Marianne, Vera und Sophie wurden sehr sympathisch, lebendig und liebevoll rübergebracht und es war wunderschön zu erleben, wie diese Frauen als Familie zusammenhalten und ihr Leben meistern. Die gemeinsame Recherche, Aufarbeitung der Vergangenheit und die Verwirklichung des Films lassen sie noch mehr zusammenwachsen und Beate Maxian hat mit dem Schluss ihres Buches noch ein sehr schönes Finale für sie und den Leser geschaffen. „Die Frau mit dem hellblauen Kleid“ hat mir sehr gut gefallen und mich begeistert. Eine faszinierende Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, die ich auf jeden Fall weiter empfehlen werde. Verdient vergebe ich 5 Sterne.

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