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Rezensionen zu
Der Schatten

Melanie Raabe

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Erst vor kurzem ist die Journalistin Norah Richter von Berlin nach Wien gezogen, um dort beruflich und auch privat neu anzufangen. Auf dem Weg zur Arbeit prophezeit ihr eine Bettlerin, dass sie am 11. Februar auf dem Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten wird. Norah kennt diesen Mann nicht, verbindet aber mit diesem Datum ein schreckliches Ereignis. Als dieser Arthur Grimm dann tatsächlich auftaucht und weitere merkwürdige Dinge passieren, gerät ihre Welt komplett aus den Fugen. Was haben die seltsamen Vorkommnisse mit ihrer Vergangenheit zu tun? Und ist Norah wirklich in der Lage einen Mord zu begehen? Mein erster Thriller von Melanie Raabe und was soll ich sagen? Sie hat mich sofort gepackt mit ihrer atmosphärischen und dichten Erzählweise. Mit einem Wahnsinnstempo bin ich durch die Seiten geflogen. Von Anfang an baut sich eine ungemeine Spannung auf, der man sich kaum entziehen kann. Der geniale Plot, die gelungene Beschreibung des winterlichen Wiens, die düstere und beklemmende Stimmung sowie die mysteriösen Geschehnisse, die sich erst nach und nach aufklären, machen diesen Thriller aus. Melanie Raabe versteht es perfekt, den Spannungsbogen ganz langsam aufzubauen, die Spannung immer weiter zu steigern und durchweg aufrecht zu erhalten. Die gekonnt eingesetzten Cliffhanger tun ihr Übriges dazu. Man sucht, recherchiert, rätselt, kombiniert, agiert, fühlt und hasst mit Norah Richter. Ein unglaublich fesselnder Thriller, mit vielen überraschenden Wendungen und einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Alles in allem ein grandioser, psychologischer Spannungsroman, der mich echt überrascht hat! Ich denke, ich werde nicht darum herumkommen, auch noch die anderen Thriller von Melanie Raabe zu lesen…

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Auch hier habe ich ein paar Meinungen zu gelesen und viele waren negativ, was ich im Nachhinein nicht nachvollziehen kann. Klar hat jeder seine eigene Meinung und die darf auch jeder äußern. Und wie so oft ist bei mir das Gegenteil der Fall. Ich finde das Buch super! Es hat mich sehr gefesselt! Ich finde die Atmosphäre klasse und teilweise kann man die Einsamkeit, die Norah empfindet auch spüren. Allein in einer neuen Stadt und in einer noch nicht eingerichteten Wohnung, keinen Anschluss auf der Arbeit etc. Das Buch kommt auch ganz ohne Blut aus, also keine brutalen, blutigen Folterszenen etc. und schafft es trotzdem, dass man immer weiterlesen will und es schafft trotzdem eine gruselige Atmosphäre, die einem unter die Haut geht. Norah ist eine Protagonistin, die in ihrer aktuellen Lebenslage Probleme hat und auch vorher schon hatte. Zudem ist sie Journalistin und von Haus aus neugierig, was auch erklärt, dass sie der Prophezeiung, die sie von einer Bettlerin bekommt, nachgeht. Als dann noch einige Hinweise sie weiter auf diesem Weg halten, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Und als sich das Buch dem Ende näherte, dachte ich erst "oh nee, bitte nicht" und dann kam wieder ein Plot-Twists und was das Ruder für mich nochmal rum gerissen hat. Der Schatten hat mich wirklich gut unterhalten und auch zum weiterlesen animiert. So sollte es sein, deswegen verdiente 5 Punkte.

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Melanie Raabe ist so eine Autorin, bei der ich schon ganz lange reinschnuppern will. Nach „Die Falle“ und „Die Wahrheit“ ist dies hier schon das dritte Buch der Autorin, da sie aber keine Reihe schreibt, sondern die Thriller ganz unabhängig voneinander sind, hab ich jetzt eben erst mal in den aktuellsten Thriller rein geschnuppert. Norah Richter beginnt in Wien ein neues Leben. Nach einer Klage und einer Trennung kommt das Jobangebot eines neuen Wiener Wochenmagazins gerade recht. Norah packt ihre sieben Sachen und bezieht eine Wohnung in Wien, lässt alten Job, Exfreund, aber auch Freunde zurück. Zum Glück hat sie schon ein paar gute Freunde in Wien: Tanja sowie Max und Paul. Auf dem Weg zur neuen Arbeitsstelle spricht sie eine Bettlerin an und prophezeit ihr, dass sie am 11. Februar Arthur Grimm töten wird, aus freiem Willen und mit gutem Grund. Ein verwirrendes Ereignis, kennt Norah doch gar keinen Arthur Grimm. Der 11. Februar hingegen ist der Todestag ihrer Jugendfreundin Valerie. Was es mit der Bettlerin wohl auf sich hat? Norah versucht sie wieder zu finden, doch zuerst vergebens, bevor sie die Bettlerin tot im Fluss treiben sieht. Ich lese ja nicht mehr so viele Psychothriller, denn das Schema ist, auch wenn diese natürlich meist ungemein spannend sind, eben doch oft dasselbe. Nichtsdestotrotz ist man meist sofort im Geschehen, fragt sich, ob dies oder jenes wirklich passiert, zweifelt und forscht mit dem/der Protagonistin, mittendrin eben statt nur dabei. Beim vorliegenden Thriller ist es allerdings so, dass dieser doch eine Weile braucht, bis er in Fahrt kommt. Norah reist nach Wien, richtet sich ein, grübelt manchmal über Vergangenes, oft auch über die Zukunft, sucht zwar keinen Kontakt zu ihren Kollegen, aber dafür zu ihren Wiener Freunden. Sie richtet sich eben ein in Wien. Auch das Auftauchen der Bettlerin ist zwar erst mal seltsam, aber noch kein Grund für Norah panisch zu werden. Norah ist eine engagierte, junge Journalistin. Hauptsächlich arbeitet sie im Kulturbereich, macht aber auch Reportagen und Berichte. Norah ist eher zurückgezogen, findet nicht einfach Kontakt, hat aber einige gute Freunde. Mit ihrem Freund Alex hat sie sich überworfen, da er ihr bei einem Artikel, der ihr eine Klage einbrachte, nicht beisteht. Ob diese Reaktion angemessen war, zweifeln ihre Freunde an, doch Norah ist da konsequent. Sie springt für Frauen in die Presche, die sich nicht wehren können, Recht und Gerechtigkeit sind ihr wichtig. Norah ist eine angenehme Protagonistin und man kann viele ihrer Reaktionen nachvollziehen und sich mit ihr identifizieren. Die Aussage der alten Bettlerin arbeitet in Norah und sie beginnt Nachforschungen über Arthur Grimm zu machen. Derweil geschehen ihr weiterhin merkwürdige Dinge, die einzeln unauffällig sind, doch in Summe beunruhigend. Sei es die Nachbarin, die ihrer verstorbenen Freundin sehr ähnlich sieht, sei es der neue Zahnarzt, der zufällig im gleichen Gebäude ein Praxis hat wie Arthur Grimm sein Büro oder sei es ein Plüschkaninchen, welches plötzlich in ihrer Wohnung auftaucht. Die Geschehnisse verunsichern Norah, bringen sie zum Nachdenken. Wird sie paranoid, sind die Vorfälle echt, besteht ein Zusammenhang? Hier wird mit Norah und ihrem Verstand gespielt, aber natürlich auch mit dem des Lesers. Erlebt Norah dies wirklich? Bildet sie es sich nur ein? Wenn nicht, sind es Zufälle? Auch wenn es ein wenig dauert, bis dieser gespannte Zustand der Verunsicherung beginnt, hat er es doch in sich. Immer mehr Zufälligkeiten häufen sich, so dass weder Norah noch ich als Leser das abtun können, doch Norah ist in Wien wie abgeschnitten. Teils hat sie das selbst verschuldet, doch zum Teil ist das eben so, wenn man in einer anderen Stadt neu anfängt. Dieser Umstand macht die Begebenheiten noch unheimlicher, eine neue Umgebung, kaum Freunde, kein Kontakt zu den Kollegen… und der 11. Februar nähert sich unaufhörlich. Die Ursache der Zufälle, bzw. das Ende hat mich dann überrascht, ich hatte tatsächlich keine Vermutung, was dahinter steckt. Doch das Ende wird dann auch sehr ausführlich noch besprochen. Das heißt zum einen zwar, dass jede Zufälligkeit sich aufklärt und keine Fragen offen bleiben, doch hätte hier auch weniger Ausführlichkeit gereicht. So dehnt sich das Ende, welches mit dem Showdown am 11. Februar beginnt und dann in einen Rückblick und Aufklärung der Geschehnisse übergeht, doch noch über die letzten ca. 100 Seiten. So fehlte mir am Anfang und am Ende Spannung, die aber im Mittelteil kontinuierlich und unheimlich spannend vorhanden war. Fazit: Der Thriller ließ am Anfang und am Ende ein wenig Spannung missen, doch den Mittelteil verbringt man in gespannter Erwartung gemeinsam mit Norah Richter, die sich lange fragen muss: werde ich verrückt?, bevor sich der Thriller mit einer Überraschung auflöst.

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Aufmerksam wurde ich auf Der Schatten durch Karla Paul (Buchkolumne) und ihre wundervollen Instastorys. In diesen nahm sie ihre Follower virtuell mit nach Wien und besuchte, mit der Autorin Melanie Raabe, die einzelnen Handlungsorte. Da zwischen Thriller und mir schon immer eine große Liebe herrscht und dasselbe für Wien (Herzensstadt) gilt, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Ich kann euch jetzt schon sagen, dass ich mich mehr als nur einmal in diese wundervolle Stadt versetzt gefühlt habe! Zur Autorin: Melanie Raabe ist eine deutsche Autorin, die in Jena geboren wurde. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium in Medienwissenschaften und Literatur arbeitete sie, wie sie selbst schreibt, tagsüber offiziell als Journalistin und nachts – in geheimer Mission – an ihren eigenen Büchern. Nach ihrem Debütroman Die Falle (2015) und Die Wahrheit (2016) ist Der Schatten ihr dritter Thriller, der im Sommer 2018 im btb-Verlag erschienen ist. Meine Meinung: Seit dem ersten Moment, als ich das Buch entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen. Thriller mag ich, wie bereits erwähnt, ohnehin besonders gerne, aber noch mehr hat mich der Schauplatz Wien in seinen Bann gezogen. Vor gut einem Jahr durfte ich diese wundervolle Stadt besuchen und seitdem habe ich immer wieder Fernweh. Daher war es mein größter Wunsch, dass es Melanies Raabes neuestes Werk gelingt, mich virtuell nach Wien zu versetzen. Und ich kann euch gar nicht beschreiben, wie sehr ihr das gelungen ist. Mehr als einmal bin ich vor meinem inneren Augen die Straßen Wiens abgegangen und habe mich über jede Textpassage gefreut, die an eine Ort stattgefunden hat, den ich schon persönlich besucht habe. Mitunter ein Grund, warum ich Settings im deutschsprachigen Raum so gerne mag. Aber nicht nur ihre Art den Wienerlebensstil einzufangen und in ihren Wörtern, Zeilen und Sätzen wieder freizulassen, sondern auch ihr Schreibstil konnte mich sehr überzeugen. Neben eben diesem sehr flüssig zu lesendem Schreibstil, glänzt Melanie Raabe aber auch mit einer stetigen Steigerung des Spannungsverlaufs, der sich in einem epischen Finale steigert. Ich persönlich hätte mir nicht mal in meinen Träumen solch ein Finale ausmalen können und obwohl der Ausgang der Handlung mich sehr überrascht hat, war ich rückblickend doch ein wenig enttäuscht. Mit dem Abstand von mehreren Wochen ist die Idee zwar immer noch ziemlich gut, aber nicht vollends befriedigend. Der Plot wurde mir fast schon zu schnell abgehandelt bzw. aufgelöst. Ich würde euch gerne mehr dazu verraten, aber dann würde ich euch die Handlung spoilern und das ist nun wirklich nicht Sinn und Zweck der Sache. Also wer genau wissen möchte, was mich gegen Ende gestört hat, darf mich gerne anschreiben und nachfragen. Klammert man diese winzigen Aspekte aus, ist Der Schatten im Großen und Ganzen ein überzeugender und vor allem lesenswerter Thriller, den ich euch sehr ans Herz legen kann. Ich würde ihn in Anbetracht der genannten Aspekte mit 4/5 bewerten. Mich persönlich konnte Melanie Raabe sehr von ihrem Können überzeugen und ihr Debütroman Die Falle liegt schon in meinem Regal und wartet nur darauf gelesen zu werden. Eure Isa.

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Der Schatten ist das erste Buch von der Autorin Melanie Rabe,das ich gelesen habe und ich werede auf jeden Fall auch die beiden Vorgänger lesen. Ich fand das Buch großartig, es hat mich regelrecht aus meiner Leseflaute herausgeholt,die mich seit diesem Sommer, durch die Temperaturen, geplagt haben. Wir lernen in der Geschichte die Journalistin Norah Richter kennen,die sich von ihrem Freund getrennt hat und nun für einen Neuanfanf von Berlin nach Wien zieht. In Wien angekommen macht sie ein sehr mysteriöse Erfahrung. Eine Bettlerin sagt ihr, dass sie an einem bestimmten Tag einen Mann töten wird,kurz darauf ist Frau vorerst verschwunden. Trotz der absurden Situation,lässt diese Mitteilung Nora keine Ruhe und sie macht sich auf die Suche nach der Frau...Immerm mehr merkt sie,dass die Vergangenheit sie einholt und sie in einem Hamsterrad steckt... Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet mit dem toten Raben. Es sppiegelt auch die düstere und spannende Stimmung wider. Der Schreibstil ist sehr flüssig und atmosphärisch. Ich kam sehr gut in die Handlung und habe das Buch an 3 Tagen verschlungen. Die Autorin schafft es ohne Blut eine so thrillige Stimmung zu schffen,dass ich manchmal gegruselt habe. Ich konnte mich sehr gut in die Szenen hineinversetzen. Ich fand Nora sehr sympathisch und mutig. Es ist sehr interessant zu was für eine Geschichte sich das Ganze entwickelt. Ich habe es sehr gerne gelesen und vergebe 5 Sterne,eine klare Leseempfehlung!

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Zum Inhalt: Norah ist Journalistin und wohnt eigentlich mit ihrem Freund Alex in Berlin. Ihr Leben war nicht immer einfach. Schon als Teenager hatte sie einen schweren Schicksalsschlag zu bewältigen. Ihre beste Freundin hatte sich in der Nacht vom 11. Februar das Leben genommen. Nachdem nun auch noch ihre Beziehung zu Alex in die Brüche zu gehen scheint, beschließt Norah einen Neuanfang in Wien zu wagen. Neue Wohnung, neuer Job und leider auch mit neuen Problemen. Eine Bettlerin spricht sie an und sagt ihr, dass sie am 11. Februar einen Mann namens Arthur Grimm töten wird. Und dies nicht grundlos und aus freien Stücken. Natürlich totaler Irrsinn. Norah könnte niemals einen anderen Menschen töten.. oder etwa doch? Als Arthur Grimm auf einmal in ihr Leben tritt, kommt alles ganz anders. Sie findet eine Verbindung zwischen Grimm und ihrer toten Freundin. War es eventuell doch kein Selbstmord? Kann Norah Licht ins Dunkle bringen ohne selbst zur Mörderin zu werden? Ein anonymer Informant scheint jedenfalls Meine Meinung: Ich fand den Klappentext total klasse und ich habe bisher auch nur Gutes über Melanie Raabe gehört. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und das Buch ließ sich wirklich flüssig lesen. Was mir besonders gut gefallen hat, war dass der Ausgang der Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu erahnen war. Dennoch gab es gewisse Verknüpfungen, sodass es nicht aus der Luft gegriffen wirkte. Da dies mein erstes Buch von Melanie Raabe war, freue ich mich auf weitere spannende Geschichten von ihr. 5 von 5 Sternen.

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Mein erstes Buch von Melanie Raabe war "Die Wahrheit" - Raabes Ideen und die Stimmung, die sie mit ihren Worten erzeugt, fand ich schon bei diesem Thriller wahnsinnig gut, auch wenn die Story selbst mich am Ende nicht vollends überzeugt hat. Ein großes Problem stellte für mich damals Melanie Raabes Schreibstil dar, der ziemlich nüchtern und schmucklos wirkt. Trotzdem hat ihr neuester Roman "Der Schatten" mein Interesse geweckt und von Anfang an hat es dieses Buch geschafft, mich in einen Sog zu ziehen, der mich nicht mehr loslassen wollte. Vielleicht habe ich mich mittlerweile an Raabes sehr eigenen Schreibstil gewöhnt - beziehungsweise passt dieser zu der Handlung von "Der Schatten" wie die Faust aufs Auge. Raabes Worte sind präzise gewählt, nicht aufgebläht oder beschönigend. Und ihr Stil strahlt etwas Ruhiges, Klares und Unaufgeregtes aus - und genau das hat die Atmosphäre, die sie vom ersten Satz an aufbaut, auf sensationelle Art und Weise unterstrichen und sie beinahe greifbar, auf jeden Fall aber überdeutlich spürbar gemacht. Von Anfang an scheint ein grauer Schleier über der Geschichte zu liegen - man nimmt das wachsende Unwohlsein, die Verunsicherung der Hauptfigur Norah wahr. Egal, was Norah tut, als Leser fühlt man sich dabei unwohl und beobachtet. Die Geschichte wirkt auf eine unterschwellige Art bedrohlich und beklemmend und das Ganze ist dermaßen genial konstruiert, dass man quasi in das Buch hineingesaugt wird (etwas, das zumindest bei mir nicht sonderlich häufig vorkommt, was ich aber mehr als alles andere beim Lesen liebe). So wird nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch eine ganz besondere Nähe zur Protagonistin, mit der man als Leser ansonsten vielleicht nicht besonders viel gemeinsam hat. Dennoch identifiziert man sich mit Norah und nimmt fast schon übermäßigen Anteil an ihrer Situation, eben weil man beim Lesen genau das fühlt, was auch sie fühlt, weil man ihre Ängste teilt, ihre Verwirrung, ihre Einsamkeit. Das hat Melanie Raabe meiner Meinung genial gelöst, denn auch wenn mir ihre Heuptfigur an einigen Stellen nicht unbedingt sympathisch war (was ja völlig in Ordnung ist, denn es kann einem ja auch im echten Leben nicht jeder Mensch sympathisch sein), habe ich so trotzdem von Anfang bis Ende mit ihr mitgefiebert. Die Atmosphäre und die Art und Weise, wie Melanie Raabe die Geschichte um eine mysteriöse Prophezeiung aufbaut, haben bei "Der Schatten" also absolut gepasst. Aber auch alles andere war in sich stimmig und vor allem erfüllt der Thriller seine Aufgabe überragend gut - ich wollte fast durchgehend an den Nägeln kauen, weil die Geschichte gefühlt am Ende jedes Kapitels von der einen Seite in die entgegengesetzte geschleudert wurde. Weil die Handlung stellenweise so genial konfus war und ich zig Vermutungen hatte, was es mit der Prophezeiung und den Veränderungen, die Norah in ihrer Umgebung wahrnimmt, auf sich haben könnte. Melanie Raabe aber wechselt ein ums andere Mal gekonnt die Richtung, sodass ich am Ende vollkommen überrumpelt vor dem Buch saß und nur dachte: Wie genial ist das denn? Die Auflösung hat mich kalt erwischt - trotz der vielen winzigen Andeutungen, die Raabe zwischen den Zeilen versteckt und die zwar stets ein ungutes Gefühl erzeugt haben, aber erst am Ende Sinn ergeben. Was ich übrigens bei diesem Buch auch sehr, sehr gut finde, ist, dass Melanie Raabe sich Zeit für die Auflösung und das Ende nimmt. Viel zu oft sind mir Thriller begegnet, die erst auf den letzten 20 Seiten so richtig spannend und nervenzerfetzend wurden und die dann husch, husch zu einem Ende kamen und Hauptfigur und Leser gleichermaßen überrumpelt zurückließen. Melanie Raabe aber gibt Norah und damit auch dem Leser Zeit, die Zusammenhänge zu begreifen und sacken zu lassen, was das Thriller-Erlebnis am Ende noch um einiges besser und echter macht. Kurzum: Anders als Melanie Raabes zweiter Roman "Die Wahrheit" hat mich "Der Schatten" von vorne bis hinten überzeugt, mich überrascht, gepackt und immer wieder umgehauen. Mein Fazit Für mich ist "Der Schatten" von Melanie Raabe ganz ohne Zweifel einer der besten und spannendsten Thriller, die ich bisher gelesen habe. Die subtile Bedrohung, die auf jeder Seite mitschwingt, die spürbare Angst und die Beklemmung und die genial konstruierte Handlung, die immer wieder aufs Neue überrascht und Protagonistin wie Leser eiskalt erwischt, erzeugen einen Thrill, der sich gewaschen hat. Ganz große Unterhaltung und sensationell gut gemacht!

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Rezension zu "Der Schatten" von Melanie Raabe

Von: Mo Schneyder

28.09.2018

Zur Handlung: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes Leben endgültig hinter sich zu lassen, als ihr eine alte Bettlerin auf der Straße diese Worte förmlich entgegenspuckt. Norah ist verstört, denn ausgerechnet in der Nacht des 11. Februar ist vor vielen Jahren Schreckliches geschehen. Trotzdem tut sie die Frau als verwirrt ab, eine Irre ist sie, es kann gar nicht anders sein – bis kurz darauf ein mysteriöser Mann namens Arthur Grimm in ihrem Leben auftaucht. Bald kommt Norah ein schlimmer Verdacht: Hat sie tatsächlich allen Grund, sich an Grimm zu rächen? Was ist damals, in der schlimmsten Nacht ihres Lebens, wirklich passiert? Und kann Norah für Gerechtigkeit sorgen, ohne selbst zur Mörderin zu werden? Meine Meinung: Dies ist mein erstes Buch, welches ich von Melanie Raabe lese. Durch die positiven Rückmeldungen zu dem Buch auf Instagram bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Die erste Hälfte des Buchs fand ich relativ schwierig zu lesen, da die Heldin Nora eine Einzelgängerin ist und gefühlt stundenlang alleine durch die Stadt Wien streift. Entsprechend gibt es wenig Dialoge. Auch erfährt man wenig über Norahs Innensicht, ihre Gedanken und Gefühle, stattdessen beobachtet sie ihre Umgebung wachsam mit dem geschulten Blick einer Journalistin, die auf jedes noch so kleines Detail achtet. Dabei erfahren wir selbst am Ende der Geschichte nicht, wie die Protagonistin Norah Richter eigentlich aussieht. Ist sie schwarz oder weiß? Dick oder dünn? Auch am Ende kann ich mir noch nicht vorstellen, wie Norah Richter eigentlich aussieht. Norah öffnet sich gegenüber anderen Personen kaum, sie scheint einen starken Schmerz aus der Vergangenheit mit sich herumzutragen. Sie vermutet, vielleicht aufgrund dieser negativen Erfahrung in Zusammenhang mit ihrer Jugendfreundin Valerie, dass alle Menschen ihr böse gesinnt sind und so bleibt sie auch bei ihrer neuen Arbeitsstelle lieber für sich. Zudem leidet sie an Liebeskummer, denn sie hat sich von ihrem langjährigen Freund Alex getrennt und vor kurzem erst von Berlin nach Wien gezogen. Allerdings ist sie auch nicht daran interessiert, neue Freunde in Wien zu finden. Das dunkle, regnerische Wien und Norahs Verschwörungstheorien haben mich stark an einen Film Noir erinnert. Dann irgendwann überstürzen sich die Ereignisse und Norah nimmt Kontakt zu ihren einzigen noch verbliebenen Freunden auf, so dass auch wieder Dialoge geführt werden. Dies erleichtert den Lesefluss und mein Lesetempo hat Fahrt angenommen. Die Grundidee und die Umsetzung der Geschichte haben mich buchstäblich umgehauen! Es ist ein Buch, welches wunderbar in die kalte Jahreszeit passt, so dass man sich bildlich vorstellen kann, wie Norah durch die dunklen und kalten Gassen Wiens streift, scheinbar ziellos und immer auf der Flucht vor möglichen Feinden. Ich könnte mir die Geschichte auch gut als Kinofilm im Stil von Alfred Hitchcock vorstellen. Weniger empfehlenswert ist die Geschichte für Leser, die actionreiche Geschichten bevorzugen. Die eigentliche Handlung findet im Kopf des Lesers statt, der bald genauso wie Norah an eine Verschwörung glaubt. Fazit: Sehr zu empfehlen! Von mir gibt es 5 Sterne!

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