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Rezensionen zu
Der unschuldige Mörder

Mattias Edvardsson

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Es ist keine gute Zeit für den knapp 30-Jährigen Zackarias, genannt Zack, Levin. Zuerst wird er von seiner Freundin verlassen, dann verliert noch seinen Job als Reporter bei einer Stockholmer Zeitung. Arbeitslos und ohne Verpflichtungen zieht er wieder zurück nach Südschweden ins Haus seiner Mutter. So beschließt er ein Buch zu schreiben über die ereignisreiche Vergangenheit seiner Studentenzeit, als sein Freund und Studienkollege Adrian wegen Mordes an dem Schriftsteller Leo Stark verurteilt wurde. Unschuldig, wie Zack behauptet, vor allem weil bis heute keine Leiche aufzufinden war, Mattias Edvardsson hat mich voriges Jahr mit dem Roman „Die Lüge“ beeindrucken können. Mit „Der unschuldige Mörder“ liegt nun sein Erstlingswerk vor. Es ist ein klassischer Spannungsroman, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt. Einerseits erleben wir Zack und seine Studentenclique. Vier junge Literaturstudenten, alle auf dem Weg der Selbstfindung und Orientierung, beim Ausloten ihrer Talente und Neigungen, stehen einem übermächtigen Verführer, dem exzentrischen und manipulativen Schriftsteller Leo Stark gegenüber. Andererseits, auf der Gegenwartsebene, steht der Versuch, Zackarias, die Ereignisse von damals zusammenzusetzen. Alle auf die eine oder andere Weise gescheitert, ihre Ziele und Träume haben sich nicht immer verwirklicht. Mattias Edvardsson spielt mit den unterschiedlichen Handlungsbeben. Zacks Buch, der Roman im Roman, die Wirklichkeit, die Erinnerungen der Freunde, zeigen wie unterschiedlich Ereignisse wahrgenommen werden oder als wahr betrachtet werden können. Bis sich Stück für Stück ein ganz anderes Bild zusammensetzt. Das hat der Autor sehr gut drauf, noch nicht so perfekt, wie später in der „Lüge“, aber doch mit einem konstanten Spannungsbogen. Ich mochte Edvardssons gutes Gespür für seine Figuren. Vor allem die Person Leo Stark gelingt ihm richtig gut. Dieser Mann ist schlicht und einfach ein obsessiver, misogyner Zyniker mit toxischem Selbstbild, der ganz geschickt die Unerfahrenheit und den aufkeimenden Geltungswunsch der jungen Literaten zu seinen Zwecken ausnutzt. Hinter diesem seduktiven Charakter steht nichts weiter als der „Mythos vom Charisma“, wie es im Buch treffend formuliert wird. Vordergründig steht natürlich die Geschichte der vier jungen Menschen und die Bestrebungen Zacks, den Mordfall neu aufzurollen. Aber viel beeindruckender waren für mich die Betrachtungen des Autors zum Schreiben, für die er Leo zum Sprachrohr nimmt: "Der Schriftsteller lebt in jedem Text, und zugleich lebt der Text außerhalb seines Autors.....Belletristik soll nicht objektiv und sachlich sein, ganz im Gegenteil. Der Autor erlebt den Text, während er ihn schreibt." Zack schreibt ein Buch im Buch. Was Zack schreibt und was er denn nun tatsächlich erlebt hat? Folgt die Geschichte ihrem Erzähler oder umgekehrt? Lest das Buch, um das herauszufinden….

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Das Buch spielt in zwei Ebenen: 1997 zur Studentenzeit der Freunde und 2008 zur Zeit des Auftauchens von Leos Leiche. Beide Ebenen wechseln sich kapitelweise nach einigen Seiten ab. Das finde ich spannend konstruiert, weil man als Leser ständig in beiden Ebenen gedanklich unterwegs ist und die Protagonisten identisch sind. Wie in dem Buch des Autoren "Die Lüge" geht es um die Frage der Wahrheit. Auf Seite 421 kommt Zack zu der Erkenntnis “Die Wahrheit kann sehr verschieden aussehen, je nachdem, wen man fragt.” Es gibt dermaßen viele Ungereimtheiten bei diesem Todesfall und den Verstrickungen der Freunde untereinander, dass mir die Auflösung bis kurz vor dem Ende nicht klar war. Spoiler: Ganz am Ende erfährt der Leser, was passiert ist. Zacks Worte auf Seite 285, dass das Leben so viel einfacher hätte sein könnte, wenn man damals gewusst hätte, was man jetzt weiß, sprechen mir aus dem Herzen. Es gibt nur wenige Erlebnisse in meinem Leben, die ich bereue, aber einiges hätte ich dennoch gerne vorab gewusst … Es ist krass, wie viele Geschichten von 1997 im aktuellen Strang des Buchs zu Tage kommen und wie viele Missverständnisse bzw. schlichtweg unterschiedliche Empfindungen es zwischen den Personen gab. Da möchte ich lieber gar nicht wissen, wie so eine Rückschau auf mein eigenes Leben aussähe … Zum Inhalt verrate ich Dir nicht mehr, um die Spannung aufrecht zu erhalten für alle, die den Schwedenkrimi lesen möchte. Eine Leseempfehlung für Krimifans bekommt das Buch von mir in jedem Fall. "Die Lüge" hat mich noch etwas mehr gefesselt, aber "Der unschuldige Mörder" ist ebenso lesenswert. Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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Der unschuldige Mörder" von Mattias Edvardsson ist als Klappenbroschur bei Limes in der Verlagsgruppe Randomhouse erschienen und umfasst 459 Seiten. Auch wenn das Cover in meinen Augen nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun hat, ist es eine Gestaltung, die mich persönlich anspricht. Das rote Holzhäuschen inmitten grauer Natur. Es erinnert tatsächlich an das Cover von "die Lüge", so dass hier durchaus eine Wiedererkennung gegeben ist. Zackarias Levin ist Journalist und verliert nach der Trennung von seiner Freundin zu allem Überfluß auch noch seinen Job. Um Geld zu bekommen beschließt er ein Buch zu schreiben. Das Thema dabei ist fast autobiografisch, 12 Jahre zuvor hat er an der Universität einen Kurs zu literarischem Schreiben absolviert und dabei viel Zeit mit einer Gruppe Mitstudenten, der Dozentin und dem berühmten Autor Leo Stark verbracht. Zum Ende des Kurses verschwindet der Autor und Zacks bester Freund Adrian wird aufgrund von Indizien zu acht Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, obwohl es keine Leiche gab. Das von Zack nun geschriebene Manuskript mit dem Titel "Der unschuldige Mörder" gibt die Geschehnisse der Jahre 1996/97 wieder und nicht jeder aus der damaligen Clique ist begeistert davon, das Thema wieder ans Licht zu zerren. Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen. Im Jahr 2008, in dem Zack seinen Job verliert und Adrian seine 8jährige Haftstrafe verbüßt hat und im Jahr 1996/97 als Zack, Adrian, Frederik und Betty im Literaturkurs bei Li Karpe aufeinandertreffen und Freundschaft schließen. Wobei der zweite Zeitstrang ja durch das Manuskript von Zack wiedergegeben wird, also seine subjektiven Erinnerungen beinhaltet, die durch Gespräche mit den damals Beteiligten weitere Perspektiven der Geschehnisse erhalten. Die beiden Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt, was dem Buch eine gewisse Grundspannung verleiht und immer wieder zum Weitelesen animiert. Die Charaktere sind nicht alle gleich stark ausgearbeitet, aber besonders Zack glaube ich gut kennengelernt zu haben und er war mir auch von allen am sympathischsten. Bei ihm konnte man die Zerissenheit, die das Erwachsen werden manchmal mit sich bringt, gut nachempfinden. Auch die Angst nie mehr als Mittelmaß zu sein, kam bei ihm stark zum Ausdruck. Leo Stark hingegen war für mich der Antiheld der Geschichte, unnahbar, arrogant und unberechenbar. Die übrigen Charaktere sind etwas blaß geblieben, gerade die Figur der Betty hätte ich gerne noch besser kennengelernt. Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, teilweise ist der Schreibstil fast literarisch, was gut zum Thema des Literaturstudiums passt. Vom Titel her glaubt man einen Thriller oder Krimi zu lesen, aber das ist dieser Roman nur bedingt. Es ist ein ruhiges, gut erzähltes Buch übers Erwachsen werden, über Selbstzweifel und Zerissenheit, die erste große Liebe, aber auch über Besessenheit und falschen Ehrgeiz.

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Worum geht´s? Zack Levin steht vor den Scherben seines Lebens, gekündigt und frisch getrennt rutscht er in eine Krise und beschließt in sein Elternhaus zurückzukehren und ein Buch zu schreiben. Das Buch handelt von seiner Zeit als Student für literarisches Schreiben. Einer Zeit, als er jung, naiv und voller Ideale war. In dieser Zeit verschwand der gefeierte Autor Leo Stark und sein Freund Adrian  wird des Mordes an ihm schuldig gesprochen, obwohl die Leiche des Autors nie aufgefunden wird. Zack möchte den Ruf seines ehemaligen Freundes nun rein waschen. Meine Meinung: Dieses Buch haben mein Freund und ich gemeinsam gelesen. Mein Freund liest selten und wollte das Buch sehr gern lesen, mich hat es, aufgrund des Klappentextes und des wunderschönen Buchcovers, sehr angesprochen und so wurde es unser erster Buddyread. Mein Freund war sehr begeistert von dem Buch. Er mochte die beiden Zeitstränge und die somit geschaffene Spannung. Er konnte das Buch nicht aus der Hand legen und empfand, dass sich das Ende jedes Kapitels immer so zugespitzt hat, dass er weiter lesen musste. Und wenn mein Freund ein Buch so verschlingt, ist es wohl die größte Auszeichnung. Ich selbst hatte leider nicht ganz so viel Freude an dem Buch, wie mein Freund. Ich habe mich vom Klappentext zu sehr leiten lassen und einen Krimi erwartet und keinen Roman. Ich hatte zum Ende hin doch sehr zu kämpfen, denn mir fehlte einfach die Spannung (Das ist aber die Schuld meiner falschen Erwartungshaltung, als die Schuld des Autors!). Der Schreibstil des Buches ist sehr gut und die Idee hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein wunderschöner Roman über das Erwachsenwerden, das gewisse Scheitern dabei und letztlich über die Suche nach der Wahrheit. Edvardsson beschreibt dies sehr bildgewaltig und fast schon philosophisch und zeichnet seine Charaktere so, als würde man sie selbst kennen. Sprachlich gewandt und mit viel Witz hat der Autor hier einen gelungenen Debütroman hingelegt – was viele nicht wissen, in Schweden erschien dieses Buch zuerst, und danach „Die Lüge“. Fazit: Wer einen Thriller oder Krimi erwartet, könnte hier enttäuscht werden, da dieses Buch nicht mit Spannung und Ermittlungen aufwartet. Ich empfehle dieses Buch allen, die gerne einen ruhigen und intelligenten Roman lesen möchten, der sich mit dem Leben, dem Scheitern, dem Neuanfang und der Aufarbeitung der Vergangenheit befasst.

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Bisher is mir noch keine Rezension so schwer gefallen wie diese. Ich weiß noch immernicht, was genau ich von dem Buch halte. Ich bin auf jeden fall super gut in die Geschichte reingekommen und war auch von Anfang an gefesselt, allerdings kam jetzt nicht so wirklich Spannung auf. Ich hab mich aber trotzdem überhaupt nicht gelangweilt. Die Geschichte ist toll erzählt, der Schreibstil von Mattias Edvardsson war richtig angenehm und ich war total entspannt (sonst bin ich immer hibbelig (weils entweder zu spannend ist oder ich mich langweile). Die Charaktere waren generell sympathisch, aber man wusste auch nie genau, ob und wie sehr man ihnen vertrauen kann, oder ob sie doch ein falsches Spiel spielen. Wobei ich Adrian (also den Mordverdächtigen) total unsympathisch finde, obwohl sich der Autor Mühe gegeben hat ihn doch irgendwie gut darzustellen. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, auch wenn ich ne vage Vermutung in die Richtung hatte, war es dennoch nicht ganz so wie ich dachte. Hm ich würde auf jeden Fall eine Leseempfehlung geben, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass eben nicht viel Spannung aufkommt.

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Seit der Autor Leo Stark unter merkwürdigen Umständen verschwunden ist, sind bereits einige Jahre vergangen. Der Student Adrian wurde wegen Mordes verurteilt, doch sein Kommilitone Zack ist von seiner Unschuld überzeugt und nimmt die Recherchen erneut auf. Doch er stößt auf merkwürdige Zusammenhänge, die von den ehemaligen Mitstudenten mit aller Macht vertuscht werden wollen... Bis es der Roman „Der unschuldige Mörder“ des schwedischen Autors Mattias Edvardsson bis zu ins geschafft hat, ist einige Zeit vergangen, wurde nun aber im Zuge der äußerst erfolgreichen Veröffentlichung seines Bestsellers „Die Lüge“ nachgeholt. Um es vorweg zu nehmen: Die gleiche Güte wie dieser Roman besitzt „Der unschuldige Mörder“ nicht, ist aber dennoch ein lesenswerter Thriller mit viel Ausdruck. Denn wie sich die vergangenen Ereignisse mit den aktuellen Recherchen von Hauptfigur Zack verbinden, ist clever gelöst. Die Spuren werden nur nach und nach aufgedeckt, vieles bleibt die meiste Zeit über vage und undurchsichtig, sodass wirklich erst ganz am Ende die Hinweise auf den Täter deuten. Bis dahin werden zahlreiche falsche Fährten verfolgt, wodurch sich aber langsam ein komplettes Bild des Falles zusammensetzt - so weit, so bekannt. Diese Struktur ist bereits aus anderen Romanen bekannt, wird hier aber durch den manipulativen und einflussreichen Charakter des verschwundenen Autoren Leo Stark angereichert. Seine Intrigen, sein unheilvoller Einfluss auf die Studentengruppe bringt viel Würze mit ein, was auch psychologisch durchaus interessante Ansätze zu bieten hat. Der Sprachstil des Autors ist hingegen noch nicht ganz so ausgereift, sodass manche Formulierungen etwas holprig wirken. Zudem hat Edvardsson es nicht geschafft, jede Figur spannend zu gestalten, viele wirken eher etwas blass. Zack, aber natürlich auch Leo Stark sind positive Ausnahmen hiervon, viele andere Charaktere haben es aber nicht geschafft, mein Interesse zu wecken und sind eher blass geblieben. Das verschenkt einiges Potenzial dieses ansonsten sehr durchdachten Thrillers. „Der unschuldige Mörder“ schafft es zwar nicht durchgängig zu fesseln, bietet aber eine gut durchdachte Handlung mit einigen cleveren Ideen, die den Leser vor viele Rätsel stellen. Zwar ergibt sich langsam ein gesamtes Bild der Hintergründe des Verschwindens des manipulativen Autors, auf die richtige Spur wird man aber erst ganz am Ende gelenkt. Auch wenn nicht jeder Charakter es geschafft hat, mich für sich einzunehmen, sind Hauptfigur Zack und auch der verschwundene Autor facettenreich gezeichnet.

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