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Rezensionen zu
Dann schlaf auch du

Leïla Slimani

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Klappentext Sie wollen das perfekte Paar sein, Kinder und Beruf unter einen Hut bringen, alles irgendwie richtig machen. Und sie finden die ideale Nanny, die ihnen das alles erst möglich macht. Doch wie gut kann man einen fremden Menschen kennen? Und wie sehr kann man ihm vertrauen? Sie haben Glück gehabt, denken sich Myriam und Paul, als sie Louise einstellen - eine Nanny wie aus dem Bilderbuch, die auf ihre beiden kleinen Kinder aufpasst, in der schönen Pariser Altbauwohnung im 10. Arrondissement. Wie mit unsichtbaren Fäden hält Louise die Familie zusammen, ebenso unbemerkt wie mächtig. In wenigen Wochen schon ist sie unentbehrlich geworden. Myriam und Paul ahnen nichts von den Abgründen und von der Verletzlichkeit der Frau, der sie das Kostbarste anvertrauen, das sie besitzen. Von der tiefen Einsamkeit, in der sich die fünfzigjährige Frau zu verlieren droht. Bis eines Tages die Tragödie über die kleine Familie hereinbricht. Ebenso unaufhaltsam wie schrecklich. Meine Meinung Gesehen habe ich das Buch recht häufig auf Instagram jedoch habe ich eine völlig falsche Assoziation bezüglich des Namens gehabt, welche mir im Nachhinein auch echt peinlich ist. Man sollte halt mal recherchieren und nicht nur denken. Aber nun gut. Nachdem ich es dann bei vielen Bloggern/Instagrammern sah, deren Meinung ich sehr schätze und dort auch durchweg positives las, musste ich mich doch mal näher mit dem Buch beschäftigen. Als ich das dann getan hatte, wurde der Wunsch und das Verlangen in mir, das Buch zu lesen, immer größer und ich habe es schließlich beim Bloggerportal angefragt und glücklicherweise auch bekommen. Ich habe es dann auch am gleichen oder übernächsten Tag angefangen und war schon vom ersten Kapitel gefangen. Nicht, dass es eine besonders schöne, traurige oder leidenschaftliche Geschichte wäre. Es ist ein Buch, dass erschreckt und nachdenken lässt. Ich habe es im September gelesen und komme erst jetzt, mindestens eine Woche später dazu, es zu rezensieren, weil mir einfach die Worte dazu fehlen. Es ist so komplex, was das Buch mit einem macht. Wobei ... es ist weniger das Buch, als Leila Slimani. Schließlich hat sie das ja geschrieben und mich, uns, damit in diese Lage gebracht. Kommen wir erst mal zum am "einfachsten" zu beschreibenden an dem Buch. Und zwar der Schreibstil. Zuerst dachte ich, dass es sich hier um ein sehr sehr literarisches Werk handelt, dass auch den dazugehörigen Schreibstil inne hat. Aber dem ist nicht so. Zwar ist es kein 08/15 Schreibstil oder ein besonders einfacher aber er ist sehr gut zu verstehen und man muss die Sätze nicht fünf mal lesen, um zu verstehen, was da jetzt passiert ist. Slimai nimmt einen mit nach Paris zur Familie und zur Nanny. Nebenbei erfährt man auch immer etwas, was vorher war oder parallel. Man kriegt ein paar Eindrücke von Charakteren, die so nicht in der Handlung vorkommen und doch wichtig sind. Und obwohl man alles mitbekommt un miterlebt, versteht man doch nicht so ganz, was da eigentlich passiert ist. Man bekommt es mit aber man versteht es einfach nicht. Eine Person aus dem Verlagswesen sagte zu dem Buch, dass es ganz interessant und das Besondere an der Geschichte ist, dass man nicht wirklich weiß, wem man die Schuld an dem geben soll und kann, was passiert ist. Und da stimme ich zu 100% zu. Man könnte jedem und niemandem die Schuld geben. Immer wenn man denkt "Ja. So wie die die Nanny behandeln, ist es ja verständlich, dass die irgendwann durchdreht", tut sich eine völlig andere Variante auf und man ist wieder am Anfang. Und genau das macht das Buch so unglaublich gut. Es gibt kein richtig und falsch. Kein Schuld und Unschuld, gut und böse. Jeder trägt seinen Teil zu dem, was passiert ist bei ... und das macht das Buch lesenswert! Ich weiß, dass so eine Lektüre nicht für jeden etwas ist. Aber es ist weder sonderlich brutal noch wertend geschrieben. Und das ist noch ein Punkt, der an Slimani geht. Sie schreibt diese Geschichte mit solch einer Distanz, dass eine Wertung komplett und zu 100% in der Hand des Lesers liegt. Sie schreibt nicht gefühlskalt, sondern distanziert. Sie sagt dem Leser nicht, wer welche Rolle einnimmt und sie bewertet das Geschehene nicht. Der Leser muss hier wirklich selbst denken und fühlen. Wie gesagt, das Buch wird nicht für jeden etwas sein. Man muss sich zum einen auch für Literatur interessieren, für subtile und ruhige Literatur, die nicht vorschreibt, was man zu fühlen und denken hat und man muss sich drauf einlassen. Auf eine Geschichte, die einen schokiert und nicht mehr loslässt. Eine Geschichte, die einem die Worte nimmt und sprachlos zurücklässt. Aber ich kann es jedem, der sich darauf einlassen möchte, nur ans Herz legen, dieses erstaunliche Buch zu lesen.

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Ich habe mir am heutigen Tag ein Bild machen können. Von Familien. Von Frauen. Und von ihren Ehemännern. Ihren Kindern. Aber auch von einer gesellschaftlichen Trennung. Einer Schere, die weit auseinander geht. Von Menschen, die von einer Einsamkeit befallen sind, dass es wehtut. Zu allem Übel nicht nur ihnen selbst. Es gibt Momente in meinem Leben, da mag ich es mir tatsächlich nicht so dramatisch vorstellen – die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Ich denke, dass es schon irgendwie gehen wird, dass da Menschen sein werden, die einem unter die Arme greifen, dass man ja schließlich alles planen kann – das Leben. Myriam und Paul, dem Ehepaar aus dem Roman „Dann schlaf auch du“ von Leïla Slimani aus dem Verlag Luchterhand, mag es ähnlich ergangen sein. Sie haben sich allerdings für eine andere Lösung entschieden. Eine Nanny sollte es sein. Vertrauensvoll. Engagiert. Erfahren. Den Fragen im Vorstellungsgespräch gewachsen. Und sie bekommen eine solche Nanny. Nounou nennen sie sie. Louise heißt sie mit bürgerlichem Namen und ist genau das, was die Familie aus einem besser gestellten Stadtteil von Paris sucht. Denn sie hütet nicht nur die ihr anvertrauten Kinder, sondern kümmert sich dazu noch um den Haushalt, wartet mit kleinen Überraschungen auf, fährt mit in den Familienurlaub. Myriam kann nun endlich wieder ihrem Beruf als Juristin nachgehen, Paul arbeitet wie jeher als Musikproduzent. Aber nach und nach schleicht sich noch etwas anderes ein. Abhängigkeit. Und zwar auf beiden Seiten. So wie Louise für die Erziehung der Kinder und damit auch das berufliche Leben der Eltern unentbehrlich wird, so kann sich selbst bald ein Leben ohne die Familie nicht mehr vorstellen. Ein schleichender Prozess setzt sich in Gang, dessen Verlauf die psychischen Auffälligkeiten der Kinderfrau nach und nach zutage fördern, während sich Myriam immer öfter mit der Frage auseinandersetzen muss, ob sie nicht gerade wieder vollkommen wegen so mancher Verhaltensweise der Nanny übertreibt. Bis es zu einem Unglück kommt, in dem alle Beteiligten die Verlierer sind. Für mich ist dieser Roman wie kein anderer. Und er wird mir nachhängen, das ist ganz deutlich. Denn in diesem schmalen Bändchen von nur knapp 230 Seiten werden ganz unterschiedliche Themen aufgegriffen, die allerdings schnell ein Ganzes ergeben. Da geht es um Frauen. Es geht um Frauen, die arbeiten, den Haushalt besorgen und bestenfalls noch wunderbare Kinder erziehen sollen. Gleichzeitig müssen sie sich damit konfrontiert sehen, den eigenen Idealen und Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Es geht hierbei um Myriam, die so unbedingt einem Beruf, den sie liebt, nachgehen möchte und von einem Leben, dass sie allein mit den Kindern in ihrer Wohnung führt, gelangweilt ist. Sie möchte mehr. Und wer würde es ihr verübeln? Es geht auch um Louise, die den Kontakt zu ihrer eigenen Tochter verloren hat. Die verwitwet in einer Wohnung mit einem einzigen Zimmer nahezu am Rande der Gesellschaft lebt, kaum Kontakte pflegt und sich einfach grundlegend einsam fühlt. Und diese Angst vor der Einsamkeit, die sie jeden Abend aufs Neue befällt, wenn sie nach der Arbeit nach Hause fährt, wird zu einem Unglück führen. Aber irgendwie ist es auch die Geschichte von Sylvie, Myriams Schwiegermutter, die weder unterstützend noch verständnisvoll auf ihre Schwiegertochter reagiert. Voller Unverständnis Vorwürfe macht was die Kinder und die Erziehung angeht. Für mich ist es auch eine Geschichte voller Scham. Scham, den eigenen Träumen und Wünschen nachgekommen zu sein. Diese immer wieder mit einem schlechten Gewissen in Verbindung bringen zu müssen. Allen Parteien gerecht werden zu müssen. Eine Scham der anderen Art ist auch auf der gegenüberliegenden Seite zu finden. Louise schämt sich. Wegen ihrer Wohnung, die sie angemietet hat, von Schimmel befallen und deren Fenster niemals sauber zu sein scheinen. Wegen ihrer Schulden, denen sie sich einfach nicht stellen kann – Briefe werden erst nicht geöffnet und dann vernichtet. Hilfsangebote kann sie nicht annehmen. Und was dann hinzukommt ist die Angst, die sich in ihr aufbaut. Die Angst davor, nicht mehr gebraucht zu werden – krampfhaft versucht sie, die ihr einzig einfallende und logisch erscheinende Lösung durchzusetzen. Allerdings ohne Erfolg. Ich finde diesen Roman grandios. Kurzweilig ohne platt zu wirken baut dieser Roman chronologisch eine Atmosphäre des Grauens auf. Wir Leser müssen uns am Ende entscheiden – kann man sich doch irgendwie doch mit beiden Parteien identifizieren…

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Zwei kleine Kinder sind gewaltsam verstorben. Das Baby, so der Arzt, habe nicht leiden müssen, anders sieht es bei der etwas älteren Schwester aus, der Teppich im Kinderzimmer ist blutgetränkt. Verantwortlich dafür ist ihre Nanny Louise, Mary Poppins im Wolfspelz. Dabei hatten die Pariser Myriam und Paul so ein gutes Gefühl bei ihr, sie las ihnen jeden Wunsch und jedes Problem von den Augen ab, wie ein Hausgeist sorgte sie sich um alles und jeden, wie ein Familienmitglied wurde sie aufgenommen. Aber je näher Louise dem jungen, erfolgreichen Ehepaar und ihren Kindern kommt, desto weniger Fragen werden gestellt. Viel zu groß sind die Probleme, die diese mit ihrem Alltag, ihrer Karriere und den eigenen Bedürfnissen haben, viel zu verblendet sind sie von der Sorge um sich selbst. Bis zum Schluss, bis zur Katastrophe setzt kein Begreifen ein für das, was in ihrem eigenen Heim geschieht … Die französische Autorin Leila Slimani wurde für diesen Roman mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, er verkaufte sich in über 30 Länder. Das Problem der sozialen Kälte ist international, Louise könnte überall anheuern, in jeder Großstadt hätten Eltern ihr viel Geld dafür bezahlt, ihre Kinder bei Laune zu halten und bitte bloss nicht selbst noch Befindlichkeiten mitzubringen. Aber welch Mut, die Tat an den Anfang und die Aufklärung dahinter zu stellen und sie einfach so gut zu beschreiben, die Charaktere so sauber und messerschaft zu sezieren, dass sich die Spannung trotzdem weiter bis zum Schluß hält, gar steigert. Das wahre Grauen ist meist das, was uns am nächsten ist und hier setzt Slimani an. Sie lässt uns entscheiden, wer hier eigentlich Täter ist, wer welchen Anteil an der Schuld trägt, sie hat ihre Gesellschaftskritik so geschickt verpackt, dass man sich final selbst Vorwürfe macht. So kann dies nicht nur ein stilistisch feiner, auf hohem Spannungsniveau geschriebener und sehr unterhaltsamer Roman sein, sondern auch ein Ansatz, es besser zu machen, sich umzusehen, sich zu sorgen und zu kümmern, die zu hören, die sonst keine Stimme haben.

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Rezension Leila Slimani - Dann schlaf auch du (Hörbuch) Klappentext: Myriam, Rechtsanwältin und Mutter zweier kleiner Kinder, beschließt, wieder arbeiten zu gehen. Gemeinsam mit ihrem Mann sucht sie nach der perfekten Kinderfrau. Nach langer Suche entscheiden sie sich für Louise, eine zierliche Frau Anfang fünfzig, deren Tochter bereits erwachsen und deren Mann verstorben ist. Louise erobert auf Anhieb die Herzen der Kinder und macht sich schnell unentbehrlich: Sie ist Köchin, Haushaltshilfe, guter Geist. Was sie verheimlicht: ihre Einsamkeit, ihre Geldnot, ihre Verzweiflung. Die gegenseitige Abhängigkeit wird immer größer, bis irgendwann eine Tragödie über die Familie hereinbricht. Meinung: Will man als Mutter von zwei Kindern ein Buch lesen oder hören, in dem es um Kindermord geht? Eigentlich nicht, trotzdem hat mich Dann schlaf auch du irgendwie angesprochen. Ich wollte wissen, was die Kinderfrau zu ihrer Tat bewogen hat, welche Hintergründe sich mir hier eröffneten. Der Ausgang der Geschichte ist von Anfang an klar. Die Kinder sind Tod, die Nanny die Mörderin. Das Leben der Eltern fühlt sich auch irgendwie vertraut an. Beide sind berufstätig und die Mutter Myriam geht eigentlich nur arbeiten, um das Gehalt der Nanny zu bezahlen. Myriam und ihr Mann Paul finden sich in der Gesellschaft des Mittelstandes wieder, ihre Nanny Louise dagegen hatte immer im Leben zu kämpfen, am Rande des Existenzminimums und den Umständen ihres Lebens. Und so ist dieser Roman weniger ein Thriller, der hier Spannung und Dramaturgie zum Tathergang aufbaut, als vielmehr auch eine Milieu-Studie, die die Gesellschaftschichten analysiert, die Hilflosigkeit gegenüber dem Leben wiederspiegelt und wie sehr der Mensch durch seine Erziehung und seine Herkunft geprägt wird. Die Sprecherin Constanze Becker trifft für dieses Buch genau den richtigen Ton, erzählt einfühlsam aber doch irgendwie sachlich, wie sich die Geschichte zuspitzt. Sprachlich ist das Buch ansprechend, wenn auch nicht überragend. Muss es aber auch nicht unbedingt sein, denn hier stehen die Protagonisten mit ihren Problemen im Vordergrund, in denen man sich wiederfinden kann, mit ihren Ängsten, Nöten und Sorgen. Ein wenig abrupt kam da das Ende der Geschichte, aber vielleicht war das auch gut so. Denn betroffen hat mich das Buch schon gemacht. Und auch ein bisschen wütend über die Engstirnigkeit und den fehlenden Weitblick, der uns Menschen manchmal zu sehr zu eigen ist. Fazit: Dann schlaf auch du fesselt den Zuhörer, fordert ihm Einiges ab und geht zu Herzen. Man findet sich in so vielen Punkten manchmal wieder, nicht nur in der Mutter, auch in der Nanny. Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Vielen Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar.

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Der Roman "Dann schlaf auch du" von Leïla Slimani beginnt mit dem entsetzlichen Ende. Es tritt das ein, was man sich als Eltern nicht vorstellen möchte, und das einem hoffentlich nie passieren wird: Die Kinder sind tot, Mila und Adam Massé, ermordet von der eigenen Nanny Louise. Wie es zu dem Verbrechen kam und was die fürsorgliche Louise, die ihr Leben für die Kinder gegeben hätte, am Ende dazu brachte, ihre Schützlinge zu töten, sind Fragen, auf die dieser Roman Antworten liefert. Die Tragödie der Familie Massé beginnt mit der Suche nach einem Kindermädchen für Mila und Adam. Lange hat Myriam, die Mutter, überlegt, ob sie diesen Schritt wagen soll. Es ist nicht einfach, die eigenen Kinder in die Obhut einer Fremden zu geben. Man kann einem Menschen schließlich nur vor den Kopf gucken. Doch Myriams Wunsch, wieder zu arbeiten und an einer Welt fernab von Windeln, Spielplätzen und Müttergesprächen teilzuhaben, ist größer als ihre Bedenken. Sie hat sich seit Milas Geburt vor etwas mehr als 3 Jahren, ausschließlich um ihre Kinder und die Wohnung gekümmert. Doch dafür hat sie nicht studiert, um am Ende nichts aus ihrer Ausbildung zu machen. Das Jobangebot eines ehemaligen Kommilitonen erleichtert ihr die Entscheidung zwischen Familie oder Karriere. Die Eltern Massé entscheiden sich für Louise, um die 50, ein Kindermädchen mit viel Erfahrung und den besten Referenzen. Von Beginn an übernimmt Louise das Zepter im Haushalt der Massés. Sie kümmert sich nicht nur um die Kinder sondern sie kocht, sie wäscht, sie putzt, sie kauft ein. Anfangs hat Myriam ein schlechtes Gewissen, dass sie einen Großteil ihrer Pflichten als Hausfrau und Mutter abgibt. Doch relativ schnell siegt bei ihr die Bequemlichkeit. Louise ist einfach zu perfekt, in dem was sie tut. Ihre Anwesenheit bedeutet eine enorme Entlastung für die Familie. Dank Louise genießen die Massés endlich wieder ihr Familienleben. Und Myriam kann sich voll und ganz dem Neufanfang ihrer Karriere widmen, die sie seit der Geburt der Kinder erst mal auf Eis gelegt hat. Die Kinder lieben Louise. Mila, die 3-Jährige, scheint jedoch ihren eigenen Kopf zu haben. Sie testet ihre Grenzen gegenüber Louise aus. Am Ende sitzt die Erwachsene jedoch immer am längeren Hebel. Alles könnte perfekt sein in der Familie Massé, wenn da nicht die kleinen, feinen Spuren wären, die die Autorin Leïla Slimani auslegt. Diese Spuren hinterlassen Risse in dem perfekten Bild von Louise, und man fragt sich, was hinter dieser Fassade steckt, und wer Louise tatsächlich ist, was sie macht, wenn sie keine Kinder hütet, welche Vergangenheit sie hat, wer ihre Freunde sind etc. etc. ... Fragen, die im übrigen so gut wie nie von Louises Arbeitgebern gestellt werden. Louise ist für sie Mittel zum Zweck und Bewahrerin des familiären Wohlfühlfaktors. Jemand, der einem das Leben erleichtert, weil er sich der meisten Alltagspflichten annimmt. Der Mensch Louise ist dabei uninteressant. Mit der Zeit nimmt das Unbehagen über Louise zu. Durch einen stetigen Wechsel in den Erzählperspektiven lernt der Leser Louise kennen, aus welchen Verhältnissen sie kommt, wie die Nachbarn sie sehen, ja sogar, welches Verhältnis die eigene Tochter zu Louise hatte und hat. Und von Louise entsteht das Bild einer Frau, der man am besten nicht seine Kinder anvertraut hätte. Sie wird von der perfekten und liebevollen Nounou zu einer seelisch gestörten Frau, die es nicht ertragen würde, nicht mehr gebraucht zu werden. Dieser Gedanke setzt sich bei ihr fest. Insbesondere als sie feststellt, dass die anfängliche Sympathie der Eltern in Aversion umschlägt. Louise legt merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag, die nicht mit dem Bild der liebevollen Nanny, zu vereinbaren sind. Die Eltern ahnen, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Aber sie zögern den Moment, sich von Louise zu trennen, hinaus. Ein fataler Fehler! "Louise wartet. Sie beobachtet die Kinder, wie man einen frisch geangelten Fisch mit blutigen Kiemen betrachtet, dessen Körper im Todeskampf zuckt. Den Fisch, der im Bootsrumpf zappelt und erschöpft nach Luft schnappt, den Fisch, der keine Chance hat, davonzukommen." (S. 47) Leïla Slimani hat mit diesem Roman einen Psychothriller geliefert, der unter die Haut geht und dabei fast ohne Blut auskommt. Hier wird mit der Urangst von Eltern gespielt, nämlich der Angst, dass dem eigenen Kind etwas zustößen könnte. Trotzdem man durch den Romananfang weiß, was passieren wird, begleitet den Leser während der kompletten Lektüre ein gewisses Unbehagen. Man schwankt zwischen Verständnis und Unverständnis für die Eltern. Jede Frau, die in ihrem Beruf aufgegangen ist und sich entschieden hat, aufgrund der Kinder Hausfrau und Mutter zu sein, wird sich fragen, ob diese Entscheidung richtig war. Daher ist es prima, wenn die Möglichkeit besteht, Karriere und Kind miteinander zu vereinbaren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man sein Kind in fremde Hände zur Betreuung gibt. Dass diese fremden Hände dem Kind jedoch schaden könnten, ist nichts, woran man zu denken wagt. Und in diesem Roman denkt man permanent daran. Fazit: Ein sehr intensiver Thriller, der unter die Haut geht, weil er mit den Ängsten von Eltern spielt und solchen, die noch Eltern werden wollen. Hier ist Hochspannung garantiert!

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Myriam und Paul und ihre beiden Kinder sind vordergründig die perfekte Familie. Doch hinter den Kulissen brodelt es, denn das Paar möchte Kinder und Beruf unter einen Hut bringen, was ohne Hilfe nur schwer gelingt. Ein Elternteil muss immer zurückstecken. Doch dann finden die beiden das ideale Kindermädchen. Louise ist der Traum von einer Nanny, sie kümmert sich nicht nur um die Kinder, Louise kocht, backt und hält die Wohnung sauber. Schon nach wenigen Wochen ist die Nanny unentbehrlich geworden. Myriam und Paul bemerken nicht, wie Louise immer mehr das Zepter in der Hand hält und die kleine Familie lenkt wie Marionetten an unsichtbaren Fäden. Niemand ahnt, dass das dunkle Abgründe und tiefe Einsamkeit das Leben von Louise bestimmen. Die kleine Familie treibt langsam, aber unaufhaltsam auf eine schreckliche Tragödie zu… Meine Meinung: „Dann schlaf auch Du“ von Leila Slimani ist ein Buch, welches nicht eindeutig einem bestimmten Genre zugeordnet werden kann. Für mich war das Buch Psychothriller, Familiengeschichte und Drama zugleich. Ein Roman, der mich geschockt wie fasziniert zurückgelassen hat. Leila Slimani startet ihren Roman wie andere Autoren ihre Bücher beenden. Nämlich mit der Auflösung der Geschichte. Das Kindermädchen Louise tötet die beiden ihr anvertrauten kleinen Kinder ihrer Arbeitgeber. Mein erstes Gefühl war Enttäuschung. Warum soll ich ein Buch zu Ende lesen, wo ich doch das Ende gleich im ersten Kapitel auf dem Silbertablett präsentiert bekomme. Doch was bleibt ist die Frage nach dem Warum und genau hier setzt Slimani an und beleuchtet Seite um Seite die Geschichte eines Dramas, einer Familientragödie. Der Leser lernt Myriam und Paul kennen, die jungen Eltern der Kinder Mila und Adam. Beide wollen Kinder und Job unter einen Hut bekommen, was selten gelingt und worunter vor allem Myriam immer mehr leidet. Das Leben als Vollzeitmutter und Hausfrau liegt ihr nicht. Als die beiden die Nanny Louise engagieren, kann das Paar sein Glück kaum fassen. Die Fünfzigjährige entpuppt sich nicht nur als liebevolle Kinderbetreuung, sie ist auch Putzfee und Küchenengel zugleich. Alle sind glücklich und zufrieden. So scheint es zumindest, jedoch steuern die Eheleute direkt auf die totale Abhängigkeit von ihrer Kinderfrau zu. Louise macht sich unentbehrlich. Die Autorin gibt nach und nach immer mehr über die Hintergründe, über das Leben der Nanny preis und zum Vorschein kommt eine zutiefst einsame, verzweifelte und irgendwie auch hilflose Frau, die für ihr neues Glück, ihre neue Familie alles geben würde. Leila Slimani schildert die Geschichte einfach grandios. Ihr Erzählstil wirkt scheinbar objektiv und emotionslos, genau damit fesselt sie ihre Leser. Sie baut feine Spannung auf und schockiert mit vordergründig einfachen, nebensächlichen Sätzen. Außerdem schlägt die Autorin einen sanften, gesellschaftskritischen Unterton an, ohne anklagend zu werden. Den wenigen Protagonisten wurden ausgereifte und tiefgründe Charaktere zugeschrieben. Nie wirkten sie auf mich oberflächlich oder langweilig, sondern lebendig und authentisch. Mein Fazit: „Dann schlaf auch Du“ von Leila Slimani ist ein großartiges, sprachgewaltig erzähltes Buch und Psychothriller, Drama, Familiengeschichte und Gesellschaftsroman zugleich. Silmani rollt die Geschichte von hinten auf, der Schluss wird vorweggenommen und das Augenmerk liegt allein auf der Frage nach dem „Warum?“ Leila Slimanis Buch hat mich gefesselt, schockiert und gleichzeitig auch unheimlich traurig gemacht. Von mir gibt es eine ganz klare und absolute Leseempfehlung.

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Inhalt: Myriam und Paul möchten gerne Kinder und Beruf unter einen Hut bringen. Doch sie möchten ihre Kinder Mila und Adam nicht einfach irgendeinem Kindermädchen anvertrauen, sondern sind bei der Auswahl sehr gewissenhaft. Doch es dauert nicht lange und die perfekte Nanny ist gefunden: Louise. Schon bald ist Louise für die Familie unentbehrlich geworden und die unaufhaltsame Tragödie nimmt ihren Lauf. Meine Meinung: Das nostalgische Cover ist mir sofort aufgefallen. Es strahlt auf mich etwas Faszinierendes, aber auch etwas Beängstigendes aus. Schon nach ein paar Seiten wird klar, welchen Bezug das Cover zum Buch hat. Daher finde ich es perfekt gewählt. Der Schreibstil von Leïla Slimani hat mir sofort gut gefallen, denn er ist sehr einfach und leicht zu lesen. Auch ist das Buch mit seinen 224 Seiten nicht gerade dick und somit schnell gelesen. Allerdings ist der Inhalt des Buches alles andere als leicht. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mit dem Tod von Mila und Paul konfrontiert. Somit ist klar, dass das Buch kein gutes Ende für die Familie nehmen wird. Unklar ist nur, warum das alles passieren muss. Durch das komplette Buch zieht sich ein düsterer Schauer, auch wenn nicht alle Ereignisse wirklich traurig und niederdrückend sind. Gerade zu Anfang passieren eigentlich viele schöne Dinge. Dennoch kann man als Leser den Kopf einfach nicht ausschalten und muss mitansehen, wie die Familie in ihr Verderben steuert. Für mich war es sehr hart, das alles beim Lesen auszuhalten. Denn Mila und Adam sind absolute Wunschkinder und Myriam und Paul überglücklich, sie zu haben. Dennoch wird schnell klar, dass Myriam mit der Kinderbetreuung völlig überfordert ist und sich nach ihrem Job als Juristin zurücksehnt. Denn auch Paul hat als Musikproduzent ein erfülltes Berufsleben. Als Myriam dann ein verlockendes Jobangebot erhält, beschließt sie gemeinsam mit Paul, eine Nanny einzustellen. Die beiden machen es sich nicht leicht und prüfen die Bewerberinnen wirklich gründlich. Denn die Angst ist groß, dass Mila und Adam nicht liebevoll und zuverlässig betreut werden könnten. Mit Louise scheinen sie die perfekte Nanny für ihre Kinder gefunden zu haben. Denn Louise hat bereits eine erwachsene Tochter, ist ansonsten ungebunden und kommt auf Anhieb mit den Kindern klar. Auch ist sie sehr ordnungsliebend und schmeißt somit neben der Kinderbetreuung auch noch Myriams Haushalt. Für Myriam und Paul könnte es nicht perfekter laufen. Doch nach und nach lässt Leïla Slimani den Leser hinter die Fassade von Louise blicken. Man erfährt etwas über ihre Ehe mit dem verstorbenen Jacques und über ihre Tochter Stéphanie. Was man nun erfährt hat nichts mit dem Scheinbild zu tun, das Louise um sich aufgebaut hat. Die Gefahr für Mila und Paul wird mit jeder gelesenen Seite greifbarer, erdrückender und unausweichlich. Man wünscht sich so sehr, dass doch noch etwas am Schicksal gedreht werden kann ... Aber vergebens ... Dieses Buch hat mich wirklich absolut in seinen Bann gezogen. Einfach weil es so furchtbar realistisch ist. Das Thema Kinderbetreuung und Berufsleben ist ja doch allgegenwärtig. Mich hat der Schreibstil von Leïla Slimani absolut gefesselt und ich denke, die Geschichte wird noch einige Zeit bei mir nachhallen. Mein Fazit: Eine sehr bedrückende, aber durchaus realistische Geschichte, die mich als Mutter noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Der flüssige und spannende Schreibstil hat das Buch zu einem absoluten Lese-Highlight gemacht, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte.

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Inhalt: Myriam und Paul möchten gerne Kinder und Beruf unter einen Hut bringen. Doch sie möchten ihre Kinder Mila und Adam nicht einfach irgendeinem Kindermädchen anvertrauen, sondern sind bei der Auswahl sehr gewissenhaft. Doch es dauert nicht lange und die perfekte Nanny ist gefunden: Louise. Schon bald ist Louise für die Familie unentbehrlich geworden und die unaufhaltsame Tragödie nimmt ihren Lauf. Meine Meinung: Das nostalgische Cover ist mir sofort aufgefallen. Es strahlt auf mich etwas Faszinierendes, aber auch etwas Beängstigendes aus. Schon nach ein paar Seiten wird klar, welchen Bezug das Cover zum Buch hat. Daher finde ich es perfekt gewählt. Der Schreibstil von Leïla Slimani hat mir sofort gut gefallen, denn er ist sehr einfach und leicht zu lesen. Auch ist das Buch mit seinen 224 Seiten nicht gerade dick und somit schnell gelesen. Allerdings ist der Inhalt des Buches alles andere als leicht. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mit dem Tod von Mila und Paul konfrontiert. Somit ist klar, dass das Buch kein gutes Ende für die Familie nehmen wird. Unklar ist nur, warum das alles passieren muss. Durch das komplette Buch zieht sich ein düsterer Schauer, auch wenn nicht alle Ereignisse wirklich traurig und niederdrückend sind. Gerade zu Anfang passieren eigentlich viele schöne Dinge. Dennoch kann man als Leser den Kopf einfach nicht ausschalten und muss mitansehen, wie die Familie in ihr Verderben steuert. Für mich war es sehr hart, das alles beim Lesen auszuhalten. Denn Mila und Adam sind absolute Wunschkinder und Myriam und Paul überglücklich, sie zu haben. Dennoch wird schnell klar, dass Myriam mit der Kinderbetreuung völlig überfordert ist und sich nach ihrem Job als Juristin zurücksehnt. Denn auch Paul hat als Musikproduzent ein erfülltes Berufsleben. Als Myriam dann ein verlockendes Jobangebot erhält, beschließt sie gemeinsam mit Paul, eine Nanny einzustellen. Die beiden machen es sich nicht leicht und prüfen die Bewerberinnen wirklich gründlich. Denn die Angst ist groß, dass Mila und Adam nicht liebevoll und zuverlässig betreut werden könnten. Mit Louise scheinen sie die perfekte Nanny für ihre Kinder gefunden zu haben. Denn Louise hat bereits eine erwachsene Tochter, ist ansonsten ungebunden und kommt auf Anhieb mit den Kindern klar. Auch ist sie sehr ordnungsliebend und schmeißt somit neben der Kinderbetreuung auch noch Myriams Haushalt. Für Myriam und Paul könnte es nicht perfekter laufen. Doch nach und nach lässt Leïla Slimani den Leser hinter die Fassade von Louise blicken. Man erfährt etwas über ihre Ehe mit dem verstorbenen Jacques und über ihre Tochter Stéphanie. Was man nun erfährt hat nichts mit dem Scheinbild zu tun, das Louise um sich aufgebaut hat. Die Gefahr für Mila und Paul wird mit jeder gelesenen Seite greifbarer, erdrückender und unausweichlich. Man wünscht sich so sehr, dass doch noch etwas am Schicksal gedreht werden kann ... Aber vergebens ... Dieses Buch hat mich wirklich absolut in seinen Bann gezogen. Einfach weil es so furchtbar realistisch ist. Das Thema Kinderbetreuung und Berufsleben ist ja doch allgegenwärtig. Mich hat der Schreibstil von Leïla Slimani absolut gefesselt und ich denke, die Geschichte wird noch einige Zeit bei mir nachhallen. Mein Fazit: Eine sehr bedrückende, aber durchaus realistische Geschichte, die mich als Mutter noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Der flüssige und spannende Schreibstil hat das Buch zu einem absoluten Lese-Highlight gemacht, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte.

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