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Rezensionen zu
Die Braut

Anita Terpstra

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Laut Amnesty International wurden in den USA seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 1.465 Menschen hingerichtet. Am 01. Juli 2017 gab es 2.817 Todeszelleninsassen, darunter 53 Frauen. Die Todesstrafe in den USA ist ein Thema, das mich seit Jahren begleitet. Für mich sind staatlich sanktionierte Hinrichtungen nicht nur eine Frage von Richtig oder Falsch, obwohl ich mich als Gegnerin verstehe. Es ist ein komplexes moralisch-ethisches Dilemma, über das ich in Abständen immer wieder grübele. 2018 beschloss ich, mich der Thematik durch den Thriller „Die Braut“ von der niederländischen Autorin Anita Terpstra, den ich als Rezensionsexemplar von Random House erhielt, aus einer anderen Perspektive zu nähern. Ich wollte herausfinden, was Frauen bewegt, eine Beziehung mit einem Todeszelleninsassen einzugehen. Viele junge Mädchen malen sich ihre Hochzeit aus. Für einige wird ihr Traum eines Tages wahr. Für Mackenzie Walker nicht. Sie heiratet ihren Verlobten Matt Ayers in einem winzigen schmucklosen Raum. Gäste sind nicht gestattet. Vor den Fenstern befinden sich Gitter und nach der Zeremonie wird Matt zurück in eine Zelle geführt. Matt ist ein Gefängnisinsasse im Todestrakt. Niemand begreift, warum Mackenzie einen Mann ehelicht, dem vorgeworfen wird, mehrere junge Frauen entführt, gefangen gehalten und gefoltert zu haben. Ihr schlagen Unverständnis und purer Hass entgegen, sie erhält Drohungen. Aber Mackenzie lässt sich nicht einschüchtern und versucht, die Polizei davon zu überzeugen, in eine andere Richtung zu ermitteln. Als ihre Bemühungen fehlschlagen, trifft sie einen waghalsigen Entschluss: sie wird Matt aus dem Gefängnis holen. Ein Ausbruch ist ein riskantes Unternehmen. Noch riskanter wäre es jedoch, ihn in der Todeszelle auf seine Hinrichtung warten zu lassen. Denn für Mackenzie hängt alles davon ab, dass ihr Ehemann überlebt… „Die Braut“ war nicht die richtige Lektüre, um eine Antwort auf meine Frage zu finden, wieso sich einige Frauen auf Gefängnisinsassen im Allgemeinen und Todeskandidaten im Speziellen einlassen. Der offizielle Klappentext führte mich auf den Holzweg, denn dieser Thriller von Anita Terpstra handelt nicht von der psychologischen Motivation, einen Todeszelleninsassen zu heiraten. Meine Erwartungshaltung wurde fundamental enttäuscht. Der Inhalt basiert fast ausschließlich auf einer überraschenden Wendung am Ende des zweiten Drittels, die für mich viel zu spät kam, um noch irgendetwas zu retten. Terpstra bemühte sich, ihre Leser_innen an der Nase herumzuführen. Glückwunsch, es ist ihr gelungen. Leider verlor sie mich auf dem Weg dorthin. Die Protagonistin Mackenzie war nicht die Person, die ich zu treffen gehofft hatte. Vor der Wendung fand ich sie naiv und unreflektiert. Ich mochte sie nicht. Sie hinterfragt den Ursprung ihrer Entscheidung, den verurteilten Straftäter Matt Ayers zu heiraten, nicht ein einziges Mal. Ich verstand nicht, warum sie an Matts Schuld zweifelte. Weil er ihr sagte, er sei unschuldig? Bitte. In jedem Gefängnis der Welt sitzen hunderte „Unschuldige“. Auf einige trifft das sicher sogar zu, aber in Mackenzies Fall hatte ich eher das Gefühl, dass sie ihre persönlichen Unzulänglichkeiten auf Matt projiziert. Dennoch: ihr stures Festhalten an einer alternativen Theorie förderte Indizien zutage, die ich nicht ignorieren konnte. Sie überzeugte mich davon, dass einige Fakten nicht zusammenpassten. Terpstra hatte mich dazu verleitet, Mackenzie zu glauben und anzunehmen, ich wüsste, was vor sich geht. Das Problem war, dass ich diesen Handlungsabschnitt insgesamt einfach lahm fand. Die gut gemachte Wendung erwischte mich dann tatsächlich kalt und lenkte „Die Braut“ in eine deutlich interessantere Richtung. Theoretisch müsste ich mit dem Wissen, das ich nun nach der Lektüre über den inhaltlichen Verlauf besitze, die ersten beiden Drittel noch einmal lesen, um zu überprüfen, wie konsequent die Autorin vorgegangen ist. Aspekte, die mir besonders in Mackenzies Verhalten als Mängel aufgestoßen waren, wurden erklärt, relativiert und erhielten eine neue Perspektive. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Nicht nur konnte ich mich nicht überreden, die Protagonistin doch noch in mein Herz zu schließen, der Beginn des letzten Drittels erstickte in mir auch jegliche Hoffnung auf einen substanziellen, psychologischen Thriller. Konzeptionell ist es ein pfiffiges Buch, das sich für mich flüssig las. Ich war erstaunt, wie schnell ich durch war. Der inhaltliche Themenschwerpunkt enttäuschte mich hingegen, was wohl der Grund dafür ist, dass ich die Geschichte selbst nicht sehr aufregend oder spannend fand. Ich wollte etwas lernen, ein kurioses, spezifisches Phänomen begreifen – ich habe das Buch nicht ausgesucht, weil ich mit Ermittlungsarbeit konfrontiert werden wollte, unabhängig davon, wie ungewöhnlich diese gestaltet war. „Die Braut“ konnte mich nicht mehr begeistern, weil es schlicht nicht das bot, was ich erwartet hatte. Mir ist bewusst, dass meine Wahrnehmung von „Die Braut“ entscheidend von meiner eigenen Erwartungshaltung geprägt war. Deshalb habe ich entschieden, in der Bewertung nicht allzu streng vorzugehen, denn ich sehe die Schuld für diese etwas missglückte Leseerfahrung bei mir selbst und bei der Person, die den offiziellen Klappentext verfasste. Anita Terpstra kann nichts dafür, dass ihr Roman mein Interessengebiet verfehlte. Ich möchte betonen, dass ich glaube, „Die Braut“ hätte auf mich völlig anders gewirkt, hätte ich nicht bereits im Vorfeld zu wissen geglaubt, wovon dieser Thriller handelt. Statt eine Empfehlung auszusprechen oder euch davon abzuraten, das Buch zu lesen, möchte ich daher eine Warnung formulieren: „Die Braut“ ist ein ausgefallener Ermittlungsthriller. Es geht darin nicht um die psychologischen Faktoren, die Frauen motivieren, Häftlinge zu heiraten. Hoffentlich kann euch dieser Hinweis eine ähnliche Enttäuschung ersparen. Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House und den Verlag blanvalet für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

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Heute möchte ich euch meine Meinung zu „Die Braut“ von Anita Terpstra erzählen, das mir netterweise vom @blanvalet.verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür! 😍 ~~~ Cover und Klappentext sind relativ schlicht, weshalb beides nicht wirklich zum Lesen beigetragen hat. Terpstras erster Thriller „Anders“ hat mir sehr gefallen, weshalb ich „Die Braut“ natürlich auch lesen musste. ~~~ Unsere Protagonistin Mackenzie, die mir sehr geheimnisvoll erschien, aber nicht immer nur auf die positivste Art und Weise, ist wirklich kein Sympthieträger. Gerade anfänglich haben mir ihre naive und teilweise dümmliche Art wirklich zugesetzt. Ich wurde leider während des Lesens nie wirklich warm mit ihr, obwohl sich ihr Charakter im Laufe des Buches tatsächlich entwickelte. ~~~ Ihr Mann Matt war mir auch eher ein Rätsel, weshalb ich mir bei seiner Person nie sicher war, wie ich ihn einzuschätzen hatte. Von unangenehm, über schmierig, bis hin zu impulsiv und aggressiv ist wirklich alles dabei. ~~~ Die Entwicklungen beider Figuren haben mir aber dennoch gut gefallen, da sie doch sehr überraschend waren. ~~~ Auch in diesem Buch hat mir der Schreibstil Terpstras gut gefallen! Man flog förmlich durch das Buch und hatte daher einen angenehmen Lesefluss, der durch nichts gestört wurde. ~~~ Das Buch beginnt mit Briefmitschnitten aus einer Konversation zwischen Mackenzie und Matt und beschreibt die ersten Annäherungen der beiden. ~~~ Wir lesen in mehreren Perspektiven: Die Story aus Mackenzies Sicht und Einschübe der Erzählungen der Opfer, welche mir teils sogar besser gefallen haben. ~~~ Es gab eine konstante seichte Spannung, die mir aber häufig zu wenig war, da es doch einige Längen mit sich trug. ~~~ Terpstra legt immer wieder Fährten und versteckt Hinweise, die die Spannung auflodern lasen. ~~~ Das Ende war spektakulär und nicht vorhersehbar! Sehr actionreich und Zusammenhänge wurden gefunden und zu einem Komplex integriert. ~~~ Ein durchschnittlicher Thriller mit einigen Längen, aber mit einem rasanten Ende! Ich vergebe 3/5 ⭐️⭐️⭐️

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Als sich Mackenzie dazu entschließt, den verurteilten Mörder und Vergewaltiger Matt Ayers zu heiraten, reagiert ihr Umfeld mit Unverständnis und Abscheu. Doch niemand ahnt, dass Mackenzie keineswegs naiv mit einem Straftäter eine Ehe eingeht und das ihr Plan, ihn aus dem Gefängnis zu befreien, bald in die Tat umgesetzt werden soll.... . Anita Terpstra hat hier einen Thriller geschrieben, der zwar viel Spannung enthält, aber auch irgendwie ziemlich verstörend ist und mich letztendlich nicht ganz überzeugen konnte. Die Handlung enthält einige Überraschungen und Wendungen, aber trotzdem kann man vieles auch erahnen. Was der Geschichte fehlt, sind Symphatieträger, die es für mich nicht gab. Weder mit den Protagonisten noch mit den Nebenfiguren konnte ich mich anfreunden. Gerade Mackenzie, welche anfangs ziemlich naiv wirkt, durchschaut man schnell und merkt, dass sie ihre eigenen Ziele verfolgt und ihre Heirat mit Matt keine unüberlegte Handlung ist. Ihre Beweggründe erfährt man erst nach und nach und ich habe dabei eigentliche keine wirkliche Überraschung erlebt. Matt dagegen war für mich erst schwer einzuschätzen und er ist eine der interessanteren Charaktere im Buch. Bei ihm ist man erst unsicher, ob er wirklich der grausame Serientäter ist, der im Gefängnis deswegen gehasst wird oder ob ihm unrecht getan wurde und er unschuldig ist. Ihn durchschaut man jedenfalls nicht so leicht. Vom Schreibstil her lässt sich das Buch gut lesen, aber mir fehlten manchmal die Details, um mir etwas gut vorstellen zu können. Andrerseits war allerdings auch froh, dass in den Kapiteln, wo die vom Täter gefangene Rosie von ihrem Martyrium erzählt, eher ungenau dargestellt werden. Gerade, weil diese Passagen so schon ziemlich verstörend und angsteinflössend sind, fand ich es passend, dass hier nicht alles haargenau beschrieben wird. Es geht der Autorin hier also nicht um Effekthascherei. Insgesamt ist ,,Die Braut" eigentlich ein spannender und wendungsreicher Thriller, der mir allerdings nicht so gut gefallen hat. Dennoch empfehle ich das Buch hier gerne weiter.

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