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Rezensionen zu
Das Böse

Nick Cutter

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Der Kanadier Craig Davidson hat bereits vier Bücher als Nick Cutter geschrieben, die auch alle in Übersetzung vorliegen. An einem fünften Cutter-Buch arbeitet der Autor gerade. Während Davidson unter seinem echten Namen mit Chuck Palahniuk verglichen wird, geht sein Horror-Alter Ego gerne mit Stephen King spazieren, zumindest wenn es nach der internationalen Presse geht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Davidson ihn oft genug als wichtigen Einfluss in Interviews erwähnt. King ist zwar nicht der einzige, dem sich der Autor verbunden fühlt, aber man weiß ja, wie das funktioniert: Nick Cutter schreibt Horror. Nick Cutter erwähnt King. Nick Cutter schreibt wie King. Ein Dreisatz. Der aber falsch ist. Man muss gar nicht lange lesen, um zu erkennen, dass Cutter nicht nur einen völlig anderen Stil schreibt, sondern seine Horror-Tropen auch ganz anders einsetzt. Da ist selbst Peter Straub (der ebenfalls nicht das geringste mit Kings Stil zu tun hat) näher dran. Es kommt nicht von Ungefähr, dass die Sehnsucht nach einem Schriftsteller, der King einmal war, mitschwingt. Ein Koontz war immer viel zu schlampig und untalentiert, Clive Barker zu barock, Peter Straub mit sich selbst beschäftigt. Hinzu kommt die Tatsache, dass der altgediente Horror, der in den 70er und 80er Jahren groß war, mittlerweile tot ist. Da haben wir auf der einen Seite die Weird Fiction-Fraktion (die in unseren Breitengraden so gut wie überhaupt keine Leser findet), und auf der anderen die Pornofolterbänke drittklassiger Schreiberlinge, die eine gute Geschichte nicht mal erkennen würden, wenn man sie ihnen ins Gesicht würfe. Und dann kommt da scheinbar ein Kanadier ums Eck, der sich Nick Cutter nennt, und legt mit seinem „Little Heaven“ (dt. „Das Böse“) seinen bis zu diesem Zeitpunkt ambitioniertesten Höllenritt vor. Das Problem an der Sache: die versprochene „neue Horror-Sensation aus Amerika“ bleibt, obwohl Cutter alles richtig zu machen scheint, eine blasse Massenhorror-Erscheinung. Die Kritiker sind aus dem Häuschen. Ich bin es nicht. Dabei kommt die Verwirrung mancher Kritiker und Leser nicht von Ungefähr, denn Nick Cutter setzt hier seine Serie von Genre-Mashups, die er in seinen vorherigen Büchern bereits anbot, konsequent fort und kreiert ein böses Epos, das Lovecraft‘sche-Bilder auf die Grundlage eines Neowesterns setzt. Als Zugabe bringt er die Nebenhandlung eines Kults mit ein. Der Roman pendelt zwischen den 1960er Jahren (wo drei Auftragskiller namens Micah, Minerva und Ebenezer es mit einem hinterwäldlerischen Kult – ähnlich dem des Peoples Temple in Jonestown 1974 – zu tun bekommen, während sie versuchen, einen kleinen Jungen aus deren Fängen zu retten) und den 1980er Jahren (als Micah die drei wieder zusammenbringt, um seine eigene Tochter zu retten) hin und her. Im Handlungsstrang der 1960er Jahre entdecken die drei Killer allmählich die schrecklichen übernatürlichen Hintergründe von Little Heaven, während es in den Kapiteln der 1980er Jahre um die widerwillige Rückkehr des Trios an diesen Ort geht, den sie nie vergessen konnten. Die Handlung bedient sich dabei großzügig an bekannten Westernmotiven und sogar an deren Klischees, aber Cutter kontextualisiert sie geschickt unter dem düsteren Schirm des Horrorgenres neu. In den 1980er Jahren haben Micah, Minerva und Ebenezer einen faust‘schen Pakt geschlossen, der ihnen enorme, ja sogar übernatürliche Gaben gegen schrecklichen Kosten bescherte. Minerva etwa ist nicht in der Lage, sowohl eine Schießerei zu verlieren als auch ihr eigenes Leben zu beenden – trotz ihrer wiederholten Versuche. Ebenezer bat darum, das Antlitz Gottes sehen zu dürfen, und seinem Wunsch wurde entsprochen: „Gott hatte das Gesicht eines Idioten. Das schwachsinnige, geifernde, gelähmte Gesicht eines riesigen Kleinkinds.“ Micah scheint unterdessen so etwas wie ein normales Leben erhalten zu haben, bis ein Geschöpf aus seiner Vergangenheit seine Tochter entführt und sie zurück nach Little Heaven bringt. Cutters Schreibstil hat sich seit „Das Camp“ deutlich weiterentwickelt und verlässt sich nicht mehr nur auf den Faktor der Brutalität, um den Terror in die Herzen der Leser zu bringen. Das heißt nicht, dass es in diesem Roman nicht viel Blut und Dreck gibt, ganz zu schweigen davon, dass diejenigen, die Angst vor Schlangen oder Krabbeltieren haben, beim Lesen dieses Romans eine besonders harte Zeit durchmachen werden. Damit ein Horrorroman wirklich wirksam wird, sind drastische Darstellungen jedoch nur ein geringer Bruchteil der Rechnung. Viel wichtiger ist die Finesse, eine Atmosphäre der Angst und Spannung an die Oberfläche zu bringen. Man kann nicht sagen, dass Cutter das nicht gelungen wäre. Ein allumfassendes Gefühl der „Verdrehtheit“ ist durchaus vorhanden. Die Szenen, die in in Little Heaven spielen, sind dabei besonders gut geschrieben. Das dortige Elend, die Degeneration und der Wahnsinn dringen von allen Seiten auf den Leser ein. Meine Kritik richtet sich also nicht gegen das, was Cutter kann, sondern gegen das, was er nicht kann. Und das ist die Figurenentwicklung. Theoretisch müssten drei Charaktere wie Micah, Ebenezer und Minerva nahezu von selbst hervorragend funktionieren. Knallharte Killer und Kopfgeldjäger, moralisch ambivalent – damit haben andere Autoren bereits eine Menge anstellen können. Leider schafft Nick Cutter das nicht einmal im Ansatz. Die Figuren bleiben blass und sogar flach skizziert. Eine irgendwie geartete Entwicklung ist nicht zu erkennen. Selbst in Anbetracht der Tatsache, dass wir zwischen „Plot-Driven“ und „Charakter-Driven“ unterscheiden, ist das hier zu wenig. Besieht man sich andere Rezensionen, schwirrt der Begriff „Old School Horror“ in Bezug auf dieses Buch durch die Medien. Und das ist an sich nicht ganz falsch, denn wie ich oben bereits gesagt habe, finden sich hier allseits bekannte Tropen zuhauf. Und dass es für mich nicht funktioniert hat, bedeutet nicht automatisch, dass sich jemand davon abhalten lassen sollte, dieses Buch zu lesen. Die meisten Besprechungen fielen positiv aus – und wem die Voraussetzung gefällt, der sollte natürlich zugreifen.

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In Little Heaven, einem kleinen und einsam gelegenen Bergdorf in New Mexico arbeiten die Einwohner hart. Doch etwas Böses hält in Little Heaven Einzug und scheint mit dem geheimnisvollen, religiösen Kult in Verbindung zu stehen, der sich in den nahegelegenen Wäldern niedergelassen hat. Drei Menschen, die mit diesem Bösen bereits in ihrer Vergangenheit zu tun hatten, machen sich auf den Weg, um den namenlose Schrecken zu bekämpfen. . Das Böse von Nick Carter reiht sich, zumindest aus meiner Sicht, in Romane wie Es von Stephen King oder Sommer der Nacht von Dan Simmons ein, um nur zwei Werke zu nennen. Wobei es sich bei Das Böse nicht um einen Coming-Of-Age-Roman handelt. Dennoch zieht sich eine ähnliche Stimmung durch den gesamten Roman. Besonders erstaunlich fand ich, dass, trotz stolzem 700 Seiten-Umfang, kein einziges mal Langeweile aufkam. Besonders stimmungsvoll ist auch die Aufteilung des Plots, denn es wird immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt. Natürlich kommt auch bei Nick Cutter wie in den vorgenannten Büchern ein gewisses 80er Jahre- Flair zum Tragen, schließlich spielt die Handlung teilweise auch genau in diesem Jahrzehnt. Nick Cutter hat über ein Thema geschrieben, über das ich eigentlich nicht gerne lese: Und zwar die Auswirkungen eines Sektenführers auf seine Anhänger. Cutter hat das aber dermaßen faszinierend beschrieben, dass es mich bei diesem Buch dann doch nicht störte. Bei Nick Cutter handelt es sich um ein Pseudonym, unter dem ein Schriftsteller frischen Wind ins Horrorgenre bringen wollte. Bei Das Böse handelt es sich aber nicht um etwas Neuartiges, sondern eher um einen typischen Horrorroman der alten Schule. Unheimliche Kreaturen, ein Verbund verschiedenartiger Menschen und ein fanatischer Sektenführer. Das sind alles Zutaten, die man schon mal irgendwo gelesen hat. Das macht aber gar nichts, denn Cutter verbindet seine Mixtur zu einem schlüssigen Ganzen, das sich zum einen absolut gut lesen lässt und zum anderen einfach unheimlich Spaß macht. Mit diesem Roman hat es der Autor auf jeden Fall geschafft, dass ich mir noch weitere Bücher von ihm zulegen werde. Obwohl die Geschichte, wie gesagt, nicht unbedingt neu ist, bleibt sie dennoch im Gehirn des Lesers haften. Das liegt mit Sicherheit an den teilweise eindrucksvollen Beschreibungen der Vorgänge, die äußerst bildhaft dargestellt werden. Die Charaktere sind zwar auch gut ausgearbeitet, aber es fehlt ihnen dennoch an manchen Stellen eine gewisse Tiefe, die ihnen bedeutend mehr Glaubwürdigkeit verliehen hätte. Doch in erster Linie soll dieser Roman ja Spaß machen und das tut er auf alle Fälle. Ich könnte mir den Plot übrigens auch gut als Film vorstellen, denn, wie schon erwähnt, verströmt er ein tolles, nostalgisch verklärtes Flair der 80er Jahre. . Fazit: Old School Horror mit einer schönen Atmosphäre, der sehr gut unterhält. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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absolut lesenswert

Von: Suse

20.04.2019

Little Heaven – ein kleines, einsam gelegenes Bergdorf im Hinterland von New Mexico. Die Einwohner sind rechtschaffen und arbeiten hart. Doch ein Schatten liegt über Little Heaven. Das Böse ist zurückgekehrt – und einmal entfesselt, scheint niemand es besiegen zu können. Während ein verborgener religiöser Kult seine Fänge ausbreitet, machen sich drei Abenteurer auf, die Mächte des namenlosen Schreckens zum Kampf zu fordern … Der Autor: Nick Cutter ist das Pseudonym eines preisgekrönten Autors, der bereits mehrere Kurzgeschichten und Romane schrieb. Cutter tritt an, um frisches Blut in das Genre des zeitgemäßen Horrors zu pumpen. Er lebt in Toronto, Kanada. Meine Meinung: Ich kenne den Autor bereits durch andere Bücher und mochte ihn immer sehr gerne. Ich habe mich deshalb auch sehr gefreut, wieder etwas neues von ihm zu lesen. Das Buch ist doch sehr dick und ich hatte so meine Bedenken, ob es mich durchgehend begeistern kann. Meine Sorge war aber absolut unbegründet. Der Autor hat einen super Schreibstil und ab der ersten Seite mochte ich die Geschichte sehr. Guter alter Horror, so wie ich ihn mag, erwartete mich hier. Ich mag es ja schaurig und gruselig und eigentlich hatte ich nicht gedacht das dieses Buch mir Gänsehaut verschafft, aber das hat es. Der Autor baut eine Spannung mit dichter und düsterer Atmosphäre auf und die hat mich doch absolut überzeugt. Es lies sich trotz der Dicke sehr gut und flüssig lesen. Die Seiten flogen nur so. Zu Story möchte ich nicht zu viel verraten, denn ich finde die Überraschung hier wesentlich besser. Ich kann das Buch sehr empfehlen, an alle Leser die den klassischen Horror lieben. Auch wenn man seine letzten Bücher nicht so mochte, kann ich durchaus verstehen, ist man hier wieder sehr gut bedient. Ein Buch was mir absolute Freude bereitet hat und eine Geschichte die sehr spannend war. Absolute Empfehlung

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Kurze Zusammenfassung: Micah Shughrue hat vor 15 Jahren seine Tochter Petty verloren. Eines nachts ging sie zum Trinken hinaus an den Brunnen und dort wartete der Flötenspieler auf sie. Er nahm sie mit, presste sie an seinen Körper, in dem ein tiefes Brummen erklang, als sei er angefüllt mit Insekten und verschwand. Heute, viele Jahre später, lässt sich Micah Shughrue von Ellen Bellhaven anheuern. Ellens Neffe wurde entführt und Micah soll ihn zurückholen. Micah und seine Kollegen, Minerva Atwater und Ebenezer Elkins nehmen den Auftrag an und brechen nach Little Heaven auf um Nate, Ellens Neffen, zu finden. Little Heaven ist ein Lager volle religiöser Fanatiker und es scheint nicht schwer zu sein, dort den Jungen zu finden und nach Hause zu bringen. Doch kaum in Little Heaven stellen die Drei fest, dass hier nicht nur religiöse Eiferer leben, sondern dass sich hier eine uralte Macht niedergelassen hat. Micah kennt diese alte Macht und auf einmal scheint seine Tochter Petty zum Greifen nah .... Fazit: Eigentlich lese ich keine Horrorgeschichten. Ich fürchte mich dabei immer zu Tode. Aber ab und zu, so alle paar Jahre, traue ich mich dann doch mal an einen Horrorroman. So wie jetzt ..... und ich habe mich zu Tode gefürchtet ;) Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und wird auf drei Zeitebenen erzählt. Dadurch bekommen die verschiedenen Geschehen einen tieferen Zusammenhang und die Entwicklung, die genommen werden musste um an den heutigen Punkt zu kommen, wird absolut nachvollziehbar. Die Protagonisten sind allesamt ziemlich gescheiterte Personen, aber es wird vollkommen klar, warum sie so sind, wie sie sind. Mich hat der Roman an die alten Bücher von Stephen King erinnert. Uralte Mächte, die zum Leben erweckt werden und sich nehmen was sie wollen. Sie kennen immer die geheimen Ängste und die Schwachpunkte des Gegenübers und manipulieren auf allen Ebenen. Ein dunkles Drohen, das über allem schwebt und sich dann auf schrecklichste Weise manifestiert. Das Buch hat 688 Seiten und die habe ich einfach nur durchgesuchtet. Ja, ich habe mich schrecklich gegruselt und deswegen hat mir das Buch unheimlich gut gefallen. Ich konnte den Grusel gut aushalten und wollte immer wissen wie es weiter geht, aber es geht hier nicht nur um Grusel, denn auch die Geschichte um Micah und Petty ist packend und spannend. Das Ende des Buches empfand ich als sehr unerwartet aber auch als sehr traurig, aber am Ende stellte ich fest, dass sich die Geschichte von Anfang an zu diesem Punkt hin entwickelt hat. Nick Cutter hat mir auf jeden Fall richtig Lust auf Horrorromane gemacht.

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