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Rezensionen zu
Acht Berge

Paolo Cognetti

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Dieses Buch hat mich in mehrerlei Hinsicht förmlich angezogen. Da ist zum einen das wunderschöne Cover mit einer fast magischen Ausstrahlung. Es zeigt das Aquarell einer wilden Berglandschaft, gekrönt von einem Meer glitzernder Sterne. Auf einem Hügel unterhalb der verschneiten Berggipfel liegt eine einsame Hütte neben einer großen Lärche. Schon in diesem Bild kann man regelrecht versinken. Die vielen begeisterten Stimmen und der Hinweis, dieses Buch könnte für die Leser von Robert Seethalers Romanen interessant sein, haben mich letztendlich dazu bewogen, es lesen zu wollen. Es beginnt mit Kindheitserinnerungen des Ich-Erzählers. Er lebte mit seinen Eltern in Mailand, aber sein Vater, ein Einzelgänger und Eigenbrötler, fühlte sich nie wohl in der Stadt. In seiner Freizeit erobert er die Bergwelt,und von seinem Sohn fordert er Leistungen, die dieser nicht erfüllen kann. Während eines Aufenthalts in dem kleinen Bergdorf Grana lernt der damals ca. zehnjährige Pietro den fast gleichaltrigen Bruno kennen, und die beiden Jungen freunden sich an. Aus dieser Kameradschaft entsteht eine Freundschaft fürs Leben. Es ist eine eher ruhige, erdende Geschichte, die nicht von großer Spannung getragen wird, sondern von ihrer schönen, bildhaften Sprache lebt, welche klar ist wie ein stiller Bergsee. Hier geht es um die elementaren Dinge des Lebens, um die Schönheit der Natur, um Freundschaft, Liebe und die Facetten einer nicht einfachen Eltern-Kind-Beziehung. Bruno und Pietro führen Gespräche, die pragmatisch und philosophisch zugleich sind. Es ist ein Entwicklungsroman und zugleich die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die ein Leben lang anhält. Paolo Cognettis Roman hat autobiographische Züge, obwohl vieles in seinem Leben völlig anders ist als bei seinem Protagonisten. Eingebracht hat er jedoch auf jeden Fall seine Liebe zu den Bergen und seine Achtung vor der Natur und ihrer Gewalten. Dass ich keine vollen fünf Sterne vergebe, liegt daran, dass ich weder Pietro noch Bruno und auch den anderen Charakteren im Lauf der Geschichte nicht wirklich nahe gekommen bin. Es blieb immer eine gewisse Fremdheit und Distanz.

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Zwei große Geschenke hat der Ich-Erzähler Pietro Guasti von seinen Eltern erhalten: die Liebe zu den Bergen und die Freundschaft zu Bruno. Ersteres wird ihm in die Wiege gelegt von seinen aus dem Veneto stammenden Eltern, die als Kinder und Jugendliche die Dolomiten geliebt haben und am Fuße der Drei Zinnen getraut wurden, und nun, da sie in Mailand leben, die Sommer regelmäßig mit dem Sohn in Grana im Aostatal verbringen. Die Freundschaft zum wenige Monate älteren Kuhhirten Bruno bahnt 1984 zunächst die Mutter an, als der zurückhaltende, einsame Pietro elf Jahre alt ist. Viele Sommer verbringen sie zusammen, doch als Pietro mit 16 rebelliert, die Wanderungen mit seinem Vater einstellt, sogar den Kontakt zu ihm weitgehend abbricht und schließlich nicht mehr nach Grana kommt, verlieren sich auch Pietro und Bruno aus den Augen. Erst als der Vater dem 31-jährigen Pietro nach seinem Tod eine verfallene Hütte auf einer Hochebene über Grana hinterlässt, die er gemeinsam mit Bruno wiederaufbauen soll, kommen die beiden Freunde sich aufs Neue ganz nah. Das Erbe wird zur zweiten Chance für die unterbrochene Freundschaft, zur Rückkehrhilfe nach Grana, und erweist sich so als wohlbedachte Gabe. Nun könnte man meinen, Pietro und Bruno wären die Protagonisten des Romans, aber in Wahrheit sind es – wie man auf dem wunderschönen Cover erkennt – die Berge, zusammen mit dem Wald, den Wiesen, Tälern, Gebirgsbächen, Wasserfällen, Seen, Geröllfeldern und Gletschern, die Paolo Cognetti so eindrucksvoll beschreibt. Für Bruno sind es die Berge seiner Heimat und er opfert dem Traum vom Leben als Bergbauer alles, Pietro dagegen zieht es als Dokumentarfilmer bis zu den Bergen Nepals. Von dort bringt er eine Legende mit, die symbolisch für ihrer beider Leben steht: Sumeru, der hohe Berg und Mittelpunkt der Welt, ist umgeben von acht Bergen. Die Nepalesen stellen sich die Frage, wer mehr gelernt hat, derjenige, der die acht Berge bestiegen hat (wie Pietro), oder derjenige, der „nur“ auf dem Gipfel des Sumeru war (wie Bruno)? Acht Berge ist eine eindrückliche Hymne an das Gebirge und die Natur ohne übertriebene Romantik, eine Freundschaftsgeschichte über nahezu 30 Jahre und eine tragische Vater-Sohn-Geschichte. Der 1978 in Mailand geborene Autor Paolo Cognetti hat mit Acht Berge nicht nur einen Bestseller in seiner Heimat gelandet, sondern auch den renommiertesten italienischen Literaturpreis, den Premio Strega, erhalten. Zurecht, denn der Roman über zwei Einzelgänger, mit dem Vater sogar drei, vor einer grandiosen Kulisse hat mich mit seiner ruhigen Erzählweise stark berührt, auch wenn er an Robert Seethalers Ein ganzes Leben, mit dem er zum Teil verglichen wird, nicht ganz heranreicht.

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Pietro und Bruno kennen sich seit Kindheitstagen und verbringen viel Zeit miteinander in den Bergen. Eines Tages verlässt Pietro die Bergwelt und zieht in eine Großtstadt, während Bruno in den Bergen bleibt. Im Laufe ihres Lebens begegnen sie sich immer wieder und frischen ihre Freundschaft auf. Auch Pietros Vater verbindet die beiden Männer und als dieser stirbt, treffen sie erneut aufeinander. . Wenn man in Paolo Cognettis Roman zu lesen beginnt, versinkt man schon nach wenigen Minuten in eine wunderbare, andere Zeit, die die wenigsten Menschen der neueren Generation noch kennen. Ich darf mich glücklich schätzen, genau solch eine naturverbundene Kindheit, wie sie in „Acht Berge“ geschildert wird, noch genauso erlebt zu haben. Es ist absolut faszinierend, mit welcher Hingabe und Detailgenauigkeit Cognetti die Bergwelt schildert und sie dem Leser auf eine grandiose Art mitteilen kann, die ihn förmlich dabei sein lässt. Man riecht die Wälder und spürt die kühle Luft, hört das Plätschern des Gebirgsbaches und fühlt tief in sich drin das Gefühl der Freiheit und des Lebendigseins, wenn man sich in den Bergen aufhält. Es ist wirklich unglaublich, wie intensiv diese Empfindungen einen während des Lesens ergreifen. Die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen gehen eine melancholische Symbiose mit der Schilderung einer außergewöhnlichen Männerfreundschaft ein, die einen dermaßen in den Bann zieht, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Es bleibt dem Leser selbstverständlich selbst überlassen, ob er in der Intensität dieser Freundschaft auch ein klein wenig homoerotische Gefühle hineininterpretieren möchte – ich für meinen Teil habe ein paar Andeutungen in dieser Richtung heraus gelesen. Zu dieser lebenslangen Freundschaft zweier Männer gesellt sich noch ein sehr eindringliches Vater-Sohn-Verhältnis hinzu, das glaubwürdiger nicht sein könnte. Man spürt die zwei Seiten des Vaters, der, auf der einen Seite als „Stadtmensch“ unzufrieden und gereizt ist, und andererseits als „Bergmensch“ einen völlig neuen Charakter zeigt. Ich konnte mich an diesen Szenen, die sich in den Bergen zwischen Vater und Sohn abgespielt haben, gar nicht mehr satt lesen, zumal sie mich oft an mein eigenes Leben erinnert haben. In einer nostalgischen Art schildert Paolo Cognetti Bergbesteigungen, die sich im Nachhinein anfühlen, als wäre man tatsächlich selbst dabei gewesen. Bewegend und tiefgründig erzählt Cognetti in einer zwar einfachen, aber nichtsdestoweniger sehr stilvollen Art und Weise, um was es im Leben wirklich geht. Ruhig und besonnen kommt die Geschichte daher und wirkt schon während des Lesens sehr melancholisch. Und nach Genuss dieses wunderbaren Kleinods kommt diese ohnehin schon unglaublich intensive Atmosphäre mit einer Wucht in die Gedanken des Lesers zurück, dass man meint, man habe seine eigene Lebensgeschichte gerade gelesen. Man kann schwer beschreiben, was zwischen den Zeilen dieses Werkes steckt, wenn man vieles davon nicht selbst erlebt hat. Der Roman macht einen traurig, melancholisch, nostalgisch aber auch glücklich. Besonders beeindruckend empfand ich das Fehlen sämtlicher technischer Errungenschaften der Neuzeit. Der Leser wird mit der Natur und dem Leben konfrontiert und nicht mit Smartphones, Computern und anderen elektronischen (unnützen) Gerätschaften. „Acht Berge“ zeigt das wirkliche Leben, wie es sein sollte und wahrscheinlich niemals wieder sein wird, sofern man sich nicht tatsächlich in eine Berghütte zurückzieht. Cognetti legt sein Augenmerk auf menschliche Emotionen und die Verbundenheit zur Natur, lässt den Leser zumindest für einen kurzen Moment vergessen, in welcher Welt wir wirklich leben. „Acht Berge“ ist ein stiller, ruhiger Ausflug in eine noch heile Welt. Natürlich passieren in dieser „heilen“ Welt auch unangenehme Dinge und die Stille, in der sich die Protagonisten bewegen, ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber Natur und Freundschaft in solch tiefer Innigkeit zu erleben (oder in diesem Falle zumindest einmal zu lesen) ist Balsam für die Seele. Für mich eines der ganz großen Bücher des Jahres 2017, das, obwohl es verständlich für jeden geschrieben ist, erstaunlicherweise eine philosophische Tiefe in und auch zwischen den Zeilen hervorbringt, die einfach nur beeindruckt und bewegt. Es fehlen einem manchmal die geeigneten Worte, um dieses kleine, große Werk entsprechend zu beschreiben, so dass es der Geschichte auch gerecht wird. Ich für meinen Teil bin absolut begeistert und bin sicher, dieses Büchlein noch mindestens ein zweites Mal zu lesen. . Fazit: Stiller, bewegender, stimmungvsoller und philosophischer Roman über eine innige Männerfreundschaft und ein trauriges Vater-Sohn-Verhältnis. © 2017 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Nun zu meinem ersten Eindruck: Das Cover ist ein absolutes Augenschmauß und man bekommt auch genau das, was man erwartet. Es geht offensichtlicher Weise um Berge. Ich liebe es übrigens auch, dass auf dem Cover ein kleines Häuschen rechts steht. Dieses spielt nämlich auch eine große Rolle im Buch. Aber mehr möchte ich dazu gar nicht verraten. Der Schreibstil ist sehr poetisch und es wurden super viele stylistische Mittel verwendet. Das macht das Buch sehr vielseitig und leicht zu lesen. Ich persönlich bin ein großer Fan von Metaphern und Alliterationen. Und mittels diesen bildreichen Schreibstils, kann man sich sehr präzise und genau das Setting der italienischen Alpen vorstellen. Jeder Bach, jeder Wiese, jeder Fels ist so detailliert beschrieben, dass man das Gefühl bekommt, den Duft von einer Blumenwiese und Harz in der Nase zu haben. Eventuell könnte jemand anders das als langatmig empfinden, ging mir aber überhaupt nicht so. Am Anfang des Lesens habe ich keine Ahnung gehabt, was mich erwartet. Das liegt vor allem daran, dass der Klappentext nicht viel von der Handlung durchscheinen lässt, aber das ist auch gut so. Man sollte sich einfach blind in die Geschichte fallen lassen. Sie wird einen definitiv auffangen. Ein großes Thema ist Freundschaft. Was Freundschaft alles durchmachen kann, wie stark sie sein kann und wie sehr man einen guten Freund im Leben braucht. Weiterhin verfolgt man die Reise eines Mannes von seiner Kindheit bis ins hohe Alter und wie er auf der Suche nach dem Glück in die Welt hinaus reist, nur um immer wieder nach Hause zurück zu kommen. Mir ist außerdem eine weitere Sache aufgefallen. Nicht nur, dass dieses Buch zum Nachdenken anregen will und sehr philosophisch angehaucht ist, sondern auch, dass die Lärche sehr oft vorkam. Wenn nicht mindestens 3x pro Kapitel in irgendeiner Form eine Lärche vorkam, habe ich mich direkt gewundert und nur darauf gewartet. Es war aber nicht in einer so plumpen Art und Weise: "Oh sieh mal, eine Lärche! ..... Oh sie mal, noch eine Lärche! ...... So viele Lärchen!" So nicht. Es war eher immer subtil eingebaut. Ich gehe mal davon aus, dass die Lärche auch eine Art Symbolcharakter in diesem Buch hat. Das wird sogar mal in einer Szene näher erläutert. Der einzigste Grund, warum ich einen halben Stern abziehen würde, war, dass mir die Charaktere nicht so nah ans Herz gingen und ich am Ende mehr geschockt bzw überrascht war mit diesem Ausgang, und weniger traurig und erschüttert.

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Pietro wohnt in Mailand und geht dort zu Schule. Den Sommer über verbringt er mit seiner Mutter und seinem Vater in Grana, einem Ort in den Bergen Italiens. Bruno wird in Grana geboren und wächst dort auf. Er hat seine Heimat noch nie wirkliche verlassen und wenn er es tut, merkt er, wie sehr ihm die Berge am Herzen liegen. Pietro und Bruno sind seit dem Moment Freunde, in dem sie zum ersten Mal miteinander gesprochen haben, dabei könnten sie unterschiedlicher gar nicht sein. Während Bruno nur die Berge im Kopf hat, will Pietro in die Ferne und kämpft gegen die Wanderlust an. Die beiden lernen sich kennen, als sie beide 7 Jahre alt sind. Während des Buches sieht man die Freundschaft der beiden auseinander brechen, da Pietro zurück in die Stadt geht um zu studieren, während Bruno in Grana bleibt um Maurer zu werden. Pietros Vater ist völlig verrückt nach den Bergen und nimmt Pietro und Bruno oft mit auf eine seiner Bergtouren. Doch als Pietro ihm sagt, dass er keine Lust mehr darauf hat, geraten die beiden in einen Streit und sprechen sich jahrelang nicht mehr. Als der Sohn aber beschließt, auf den Vater zu zu gehen, ist es schon zu spät und er verstirbt. Durch sein Erbe zieht es Pietro wieder in die Berge, denn er hat ein Grundstück in der Nähe von Grana geerbt, das er nicht kennt. Schließlich bringt ihm Bruno zu dem Grundstück und erzählt ihm, wieso sein Vater es Pietro vermacht hat. Mit einem Mal merkt er, was er während seiner Zeit in der Stadt verpasst hat: Bruno und sein Vater haben in den Jahren ohne ihn viel unternommen und scheinbar kennt Bruno Pietros Vater nun besser als er selbst. Bruno berichtet, der Wille seines Vaters sei es, es Haus auf dem Grundstück zu errichten. Gemeinsam mit ihm bewältigt Pietro dieses Projekt und merkt, dass das Ziel seines Vaters nicht das Haus war, sondern die wiedergefundene Verbundenheit der beiden, die inzwischen Männer sind. Doch dann geschieht etwas, mit dem keiner von beiden gerechnet hatte und das einzige, was die beiden und ihre Freundschaft noch retten kann sind sie selbst. Aber können sie es aufhalten? Der Autor Paolo Cognetti hat einen wirklich schönen Schreibstil. Er kann die Umgebung und die Berge beschreiben, ohne sich darin zu verlieren und trotzdem den Zauber der Natur übermitteln, die immerhin eine tragende Rolle in dem Buch spielt. Mich hat das Buch ein wenig an die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante erinnert, da es in „Acht Berge“ um eine Männerfreundschaft in Italien geht, deren Probe die Zeit ist. Allerdings findet, wie bereits berichtet, das Buch von Cognetti in den Bergen statt, während Ferrantes Werk in Neapel statt findet und weitaus komplexer dargestellt wird. Allerdings sind es nur äußere Faktoren, die diese Bücher gemeinsam haben. „Acht Berge“ ist eine schöne Geschichte, die ich zwar nicht nochmal lesen werde, die es aber definitiv in sich hatte.

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Inhalt: Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Männer schlagen die Freunde verschiedene Wege ein. Der eine wird sein Heimatdorf nie verlassen, der andere zieht als Dokumentarfilmer in die Welt hinaus. Doch immer wieder kehrt Pietro in die Berge zurück, zu diesem Dasein in Stille, Ausdauer und Maßhalten. Er ringt mit Bruno um die Frage, welcher Weg der richtige ist. Stadt oder Land? Gehen oder Bleiben? Was zählt wirklich im Leben? Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Auf diesen Roman bin ich ganz einfach durch das Cover aufmerksam geworden. Ich finde die Vorderseite des Buches schlicht und ergreifend atemberaubend, vor allem der glitzernde Himmel ist wunderschön und es passt auch noch perfekt zur Geschichte! Einmal mit dem Lesen angefangen, habe ich nicht allzu lange gebraucht, um den Roman zu beenden, da er relativ kurz, aber dafür echt schön zu Lesen war. Er ist in drei Kapitelchen eingeteilt ("Berge der Kindheit", "Haus der Versöhnung" und "Winter eines Freundes") die die einzelnen Lebensabschnitte des Hauptprotagonisten Pietro und seines besten Freundes Bruno erzählen. Inhaltlich ist das Buch einfach wunderbar, es wird sich mit den großen Themen des Lebens, darunter Freundschaft und dem Verlagen nach einer Heimat, beschäftigt. Vom Anfang bis zum Ende bleibt die Handlung auf einem hohen Niveau, verstärkt durch das Erzählen aus der Ich-Perspektive, das mich noch leichter in das Geschehen eintauchen ließ und die Gedanken und Gefühle von Pietro gut nachvollziehbar machte. Paolo Cognetti schreibt zudem in sehr veranschaulichenden Worten, die oft verwendet werden, um die Berglandschaft des kleinen Dörfchens Grana zu beschreiben. Die wunderbare Beschreibung der Natur ist ein weiteres Merkmal, das mich an "Acht Berge" beeindruckt hat. Faszinierend war auch, wie realitätsnah der Autor seine Figuren gezeichnet hat, ich konnte mir jede einzelne gut vorstellen und war ergriffen von der ausdauernden Freundschaft der beiden Hauptcharaktere. Zum Ende möchte ich an dieser Stelle nicht viel verraten, ich sage nur, dass es sehr überraschend kam. Fazit: Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, der ein Buch über eine unerschütterliche Freundschaft und die wichtigen Fragen des Lebens lesen möchte. Vielen Dank, auch für das schöne Gedankenbüchlein an den DVA Verlag und Sonja Grau! Acht Berge bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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Zwei Familien, zwei Jungs, zwei Lebensstile und ein Dorf im Aosta-Tal, dazu viel Berge, Natur drumherum. Eine Freundschaft, die zwischen zwei Jungs - einem Hirtenjungen und einem Ferienkind aus der Stadt - entsteht und über Jahrzehnte anhält. Mit zwei völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen, Auffassungen von Natur und anderem, die später als Erwachsene kaum gegensätzlicher sein können. Ein sehr ruhig geschriebenes Buch, die Geschichte wirkt von innen. Unterschiede werden ebenso deutlich herausgearbeitet wie die Anziehungskraft der sehr gut dargestellten Akteure. Egal, ob den Vater des Ferienkinds betrifft, der seinen Sohn zu mehr Sportlichkeit durch Bergsteigen erziehen möchte und in den Hütten mit Wonne die Gästebücher liest. Oder den Hirtenjungen, der sich nicht vorstellen kann aus dem Tal wegzuziehen und als Mann gelernt hat sich wie Gämsen an Steilhängen zu bewegen. Während sein Freund die Qual der Wahl durch gute Ausbildung, vielseitige Lebensweisen kennengelernt hat und sich unter anderem als Dokumentarfilmer in entfernten Gefilden versucht. Den Bergen bleiben beide Männer treu und auch ihre Freundschaft hält. Dynamisch wird die Geschichte durch äußere Impulse seitens der Eltern des Stadtkinds oder auch Geschehnisse außerhalb des Tals. Cognetti führt außerdem eine sehr klare, kraftvolle Sprache - eine, bei der man sich gut in die Protagonisten hinein versetzen und sich alles bildlich vorstellen kann. Ohne langatmig zu werden, versteht sich. Ein sehr dicht gewebter Roman und sehr besonders.

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Viele Großstädter zieht es in ihrer Freizeit sommers wie winters in die Berge, was regelmäßig für verstopfte Autobahnen sorgt. Bei den Mailändern ist es wohl nicht anders. Paolo Cognetti erzählt in seinem Roman „Acht Berge“ von der Familie Guasti, die regelmäßig die Sommermonate im Feriendorf Grana im Aostatal verbringt. Vor der Kulisse des Monte-Rosa-Massivs begegnet der elfjährige Sohn Pietro dem gleichaltrigen Kuhhirten Bruno und freundet sich zögerlich mit ihm an. Sie tun das, was Jungs in dem Alter gewöhnlich tun: Sie stromern an Wildbächen entlang und unternehmen Streifzüge durch die verlassenen Häuser des Bergdorfs. Die Spannung der Geschichte wird vor allem durch starke Kontraste erzeugt – zwischen dem zurückhaltenden Jungen aus einer intellektuellen Familie und dem selbstbewussten Sohn eines Bergbauern, oder auch zwischen der Schönheit und der Härte der Natur. Dynamik in die Handlung bringen auch Pietros Eltern hinein. Während die Mutter Brunos Schulbildung fördern und ihm Zukunftsperspektiven bieten möchte, fühlt sich Bruno eher von dem naturverliebten Vater Pietros verstanden. Die Figuren sind unglaublich fein ausgearbeitet: zum Beispiel Pietros Vater, der die Gipfelbesteigung als Training ansieht, seinen Sohn ebenfalls dafür begeistern will und nichts lieber tut, als auf der Hütte Gästebücher zu studieren. Oder Bruno, dessen Ansichten so starr sind wie das Bergmassiv, das ihn umgibt und das er über alles liebt, sogar mehr als Frau und Kind. Für ihn steht fest, dass er niemals sein Heimatdorf verlassen wird. Pietro dagegen ist eher wie ein Fluss, der seinen Platz auf der Welt noch nicht gefunden hat, und sich auf Reisen begibt, unter anderem nach Nepal, um Dokumentarfilme zu drehen. Paolo Cognetti hat eine wunderbare Geschichte über die Freundschaft zwischen zwei gegensätzlichen Jungen und ihr Erwachsenwerden geschrieben. Ihre Beziehung ist weniger durch Worte als durch gemeinsame Taten geprägt. Als Kinder fühlen sie sich wie Abenteurer, die ihre Umgebung erkunden und erobern, später bauen sie wie ein eingespieltes Team gemeinsam eine Berghütte. Obwohl ihre Lebenskonzepte so unterschiedlich sind, zieht es Pietro immer wieder nach Grana zu seinem Freund zurück. Zwei Bilder sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: Pietro, der sich im Wildbach wäscht, um den Geruch der Stadt loszuwerden, und Bruno, der sich von den Gämsen die Technik abgeguckt hat, auf allen vieren Steilhänge zu erklimmen. Ähnlich wie die Figur Bruno vermag Cognetti ganz unspektakulär durch seine klare und kraftvolle Sprache eine intensive Atmosphäre zu schaffen, die mit allen Sinnen erfahrbar wird.

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