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Rezensionen zu
Herbst

Ali Smith

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Ali Smith's Herbst ist der Auftakt ihrer Vier Jahreszeiten Serie und voll von atmosphärischen Szenen rund um die Hauptfigur. Es war definitiv schnell zu Lesen und war unglaublich interessant aus einer literarischen Sicht. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich das Buch einordnen soll oder ob ich es wirklich mag, da es hin und wieder ein wenig chaotisch war. Ich würde es trotzdem weiterempfehlen, da es sich sehr schön lesen lässt.

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Daniel liegt im Pflegeheim, schläft und scheint nicht mehr aufzuwachen. Elisabeth setzt sich zu ihm, liest ihm vor, spricht mit ihm, lässt sich vom Personal nicht entmutigen. Sie kennen sich von früher, sie sind alte Freunde. Und sie wollen einander nicht loslassen. Ali Smiths "Herbst" ist der erste Teil ihres Jahreszeitenquartetts - und das wohl gewaltigste Werk der britischen Literatur, welches ich seit langem gelesen habe. Ich war so fasziniert von der Machart des Romans, von Smiths Erzählstil; von ihrem Talent, bis ins kleinste Detail jede Szene, jedes bezaubernde Setting in etwas Wundervolles zu verwandeln. Zuerst möchte ich diesen legendären, hochpoetischen Schreibstil loben. Ich habe es geliebt, diesen zarten und philosophischen Text zu lesen; habe es genossen, wie die Autorin einige Male Sätze gereimt hat, wie sie skandierte, wie sie kunstvoll in Versform die Geschichte fortgeführt hat. Und natürlich war ich ganz angetan von Smiths Wortwahl, von der Art, wie sie sich ausdrückt, mit eloquenter Leichtigkeit von Elisabeth und Daniel erzählt, die mir, um direkt zum nächsten Punkt überzugehen, wahnsinnig ans Herz gewachsen sind. Ali Smith zeichnet ihre beiden Hauptfiguren in "Herbst" würdevoll mit lobenswerten Charakterzügen: Daniel ist der charmante, ältere Mann. Ein guter Freund für die damals noch junge Elisabeth, der ihr all das Kunstvolle und Philosophische beigebracht hat. Und Elisabeth war und ist noch immer die wissbegierige, freundliche Dame, die Daniel bewundert, und ihn aus diesem Grund auch im hohen Alter nicht loslässt und ihm zur Seite steht. Diese beiden Figuren muss man gern haben - großartige Charakterkonstellation! Zu guter Letzt möchte ich noch das Sujet und vor allem das Setting loben, mit dem ich ebenfalls ganz viel anfangen konnte. Der Roman spielt tatsächlich im Herbst, und so lesen wir von goldenen Blättern, von imposanten Bäumen, von den letzten Sonnenstrahlen, und von einem unvergesslichen Herbst für Elisabeth und Daniel, der - wie schön! - mit einem so würdevollen und herzergreifendem Ende vorbeigeht. "Herbst" von Ali Smith ist eine Perle der Literatur! Dieser Roman ist das beste Beispiel großartiger Literatur - was bin ich froh, dass es noch drei weitere Teile dieser wunderbaren Autorin gibt!

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Wie im Herbst die Blätter fallen...

Von: elashin.testet

07.09.2021

Elisabeth und Daniel verbindet eine außergewöhnliche Freundschaft, Daniel hat ein ganzes Jahrhundert erlebt und Elisabeth ist erst 32 Jahre alt. Daniel ist schon 101 Jahre alt und in einem Pflegeheim, wo ihn Elisabeth immer besucht und ihm viele Geschichten, Artikel und Bücher vorliest bzw. aus diesen erzählt. Dabei gibt es aktuelle Themen, Vergangenes und auch Geschichten der Zukunft. Der Brexit als aktuelles Thema kommt u. a. auch vor, aber eigentlich sehr kurz und knapp. Daniel hat nicht viele wache Phasen und immer, wenn er die Augen aufmacht, fragt er Elisabeth "Was liest du gerade?". Im Verlauf erfährt man, dass Daniel und Elisabeth einst Nachbarn waren und Daniel sie schon seit klein auf kennt, auch damals fragte er sie immer danach was sie las und das gab ihr einen Ansporn viel und eigentlich alles zu lesen. Die beiden haben eine wundervolle Freundschaft, auch jetzt wo Daniel ein Pflegefall ist, liest man die Hoffnung darin, Freundschaft und dass, egal wie alt oder in welchem Zustand ein Mensch ist, beide eine Bereicherung sind und gegenseitig noch viel voneinander lernen können. Dabei werden Alltagsschwierigkeiten und Bürokratie aufgegriffen, der Wandel der Zeit und die Veränderungen und auch fiktive Vorstellungen von der Zukunft. Ein Buch was viele Facetten hat, mit dem man sich erst anfreunden muss. Die schottische Autorin die in Großbritannien lebt, war für mich ganz neu, jedoch zogen mich die Bücher an, sie wirkten geheimnisvoll und bestehen aus 4 Bänden, Herbst, Winter, Frühling und Sommer. Dabei gibt es in den Kapiteln auch immer was zur Jahreszeit, in den Beschreibungen des Tages u. ä. Das schlichte Cover, gibt den Inhalt zwar nicht wieder, aber bei so vielen Facetten wäre es wohl sehr schwierig gewesen ein anderes zu wählen, deshalb gefällt es mir sehr gut und alle 4 Bücher ergänzen sich hervorragend.

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A.Schiebelbein

Von: Angelika

22.08.2021

„Danke für die Einladung, Tod. Bitte entschuldige, aber ich muss zurück, ins Leben.“ S.13 Mit „Herbst“ macht Ali Smith den Anfang einer Jahreszeiten Tetralogie. Der Roman ist eine aktuelle Zustandsbeschreibung und auch eine Geschichte über die Vergänglichkeit. Im Raum steht immer die Frage „Was liest du gerade?“, die Frage nach der Beschäftigung mit Themen, die von Bedeutung sind, für jeden Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft. Daniel und Elisabeth stehen nicht nur für zwei Generationen, sondern auch für deren Verbindung, für eine Sichtweise auf die Gegenwart, die Reflexion, die kritisches Bewusstsein und gleichzeitig Leichtigkeit und Spaß vermittelt. Elisabeths Erinnerungen an ihre Kindheit werden unterbrochen von Reflexionen über die Veränderungen in ihrem Heimatland nach dem Referendum. Die Spaltung der Gesellschaft, das Oben und Unten, Arm und Reich, der Hass, der offen zur Schau gestellte Rassismus. Und genau das ist es, was uns Ali Smith zu sagen hat, hier liegt der Punkt. Ihr Schreibstil ist direkt, aber auch anrührend und poetisch, spielt mit Worten, schildert aber auch Situationen wie z.B. die in ihrer Absurdität an einen Sketch von Monty Python erinnern. Fazit „Herbst“ von Ali Smith ist für mich ein unheimlich besonderes Buch. Beim Lesen zog es mich in einen unglaublichen Bann und konnte mich nicht mehr los lassen von dem Buch. Es ist so ein Poetisches und direktes Buch, dem ich jedem auf der Stelle empfehle zu lesen.

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Elisabeth Demand und Daniel Gluck verbindet eine Freundschaft. Sie ist 32, er 101. Mittlerweile in einem Pflegeheim untergekommen wird Daniel von Elisabeth mit Geschichten versorgt, Geschichten aus Büchern, Geschichten aus dem Leben, der Gegenwart, der Vergangenheit und auch der Zukunft. Als Elisabeth ein Kind war, waren sie Nachbarn, und der schon zum damaligen Zeitpunkt alte Mann brachte ihr seine Weltsicht nahe. Heute, im Jahr 2016, dominiert der Brexit das Zeitgeschehen Englands, wirft die Bevölkerung, die sich gegenseitig aufwiegelt, auf sich zurück. Und mittendrin, auf einem einsamen Eiland aus Sprache, Kunst, Zuneigung und Respekt, diese zwei Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebenswegen, gemeinsamen Überzeugungen, die in permanenten Schleifen voneinander lernen. „Wir müssen die Hoffnung haben, sagte er, dass die Menschen, die uns lieben und uns ein wenig kennen, uns letztlich wirklich so gesehen haben, wie wir sind“. (S. 165) „Herbst“ ist Ali Smiths Auftakt ihres Jahreszeiten-Quartetts, einer Tetralogie über die Gegenwart im Zeichen der weitreichenden Entscheidung Großbritanniens zum EU-Austritt. Poetisch, mit unglaublich kreativer Lust am Fabulieren zeichnet Smith Figuren und Orte, vermischt Fiktion mit popkulturellen und politischen Anspielungen der Realität zu einer Collage, die es in sich hat. Im Zentrum immer die Frage „Was liest du gerade?“, die Frage nach der Beschäftigung mit Themen, die von Bedeutung sind, für jeden Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft. Daniel und Elisabeth stehen nicht nur für zwei Generationen, sondern auch für deren Verbindung, für eine Sichtweise auf die Gegenwart, die Reflexion, die kritisches Bewusstsein und gleichzeitig Leichtigkeit und Spaß vermittelt. Was sich vielleicht zunächst komplex und verkopft anhören mag, ist es in Ali Smiths Roman ganz und gar nicht. Die Passagen über Elisabeths mühsamen Versuch, einen Pass zu beantragen, erinnern an Kafkas Blick auf die Bürokratie, gepaart mit Monty-Python-Humor. Elisabeths Beziehung zu ihrer Mutter, die oftmals der Realität durch Einflüsse der Medien entrückt zu sein scheint, wird in der Distanz der beiden Frauen zueinander so liebevoll, so warmherzig, so humorvoll geschildert. Parallel dazu entspinnt sich auch ein Diskurs zum Thema Weiblichkeit in der Kunst sowie die Rolle der Frau als Künstlerin inklusive ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Pauline Boty, weithin unbekannte Pop-Künstlerin der 1960er, und Christine Keeler, in die Profumo-Affäre verwickeltes Model, stehen dabei stellvertretend für die (Un-)Sichtbarkeit der Frau in medialen Diskursen. Smith zitiert, arbeitet intertextuell mit Keats und Shakespeare, verwirrt mit Unzuverlässigkeiten im Erzählen und das alles mit einer fulminanten Kraft. Das ist groß, das ist wichtig, das ist allumfassend und erscheint trotzdem auch so leicht. Die Konzeption ihrer Erzählung ist extrem kreativ, unfassbar klug, ihre Sprache bunt, wild, ungezügelt und gleichzeitig strukturell und kritisch. Ein Ouvertüre zu einem mutmaßlich bahnbrechenden Werk! Ich bin schier begeistert und freue mich umso mehr auf die weiteren Jahreszeiten.

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"Herbst" ist der erste Teil und leitet das Quartett der vier Jahreszeiten von Ali Smith ein. "Vorsicht Spoiler!" Es geht um Elisabeth und Daniel. Sie, mittlerweile 32 Jahre alt und Aushilfsdozentin. Er, war ein ehemaliger Schlagerkomponist, und ist mit seinen nun 101Jahren Bewohner eines Pflegeheims. Was die Beiden verbindet? Beide waren mal Nachbarn, als Elisabeth noch ein Kind war. Daniel war für sie nicht nur Vaterersatz, Vertrauter und Mentor. Er begleitete Elisabeth auf den Weg ins Erwachsenenleben und führte sie an die Kunst, an die Bücher und an das Hinterfragen heran. Ali Smith hat mich als Leser vom ersten Satz an begeistert. Auf den 263 Seiten geht es nicht nur um die Geschichte von Elisabteh und Daniel. Das Buch lädt den Leser ein vielmehr auf die Details, dem Hinterfragen und dem Vergänglichen und Gegenwärtigen zwischen den Zeilen zu achten. Die Gedankengänge sind nachvollziehbar und die Denkanstöße könnten nicht aktueller sein. Für mich ein wortgewandter und beeindruckender Auftakt eines Romans, den ich nur empfehlen kann.

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Das neue Buch von Ali Smith Herbst, dem ersten Roman aus einem geplanten Jahreszeitenquartett, als Brexit-Roman zu bezeichnen wird diesem Werk nicht im Entferntesten gerecht. Ihr ist, meiner Meinung nach, ein wunderbar poetisches, melancholisches Buch über Freundschaft und Abschied (was der Brexit ja nun zugegebener Weise auch ist) gelungen, mit einigen bizarren, beinahe kafkaesken Elementen. Elisabeth Demand, 32 Jahre alt, besucht ihren alten Freund und ehemaligen Nachbarn Daniel in einem Altenpflegeheim und liest ihm, während er vor sich hindämmert, vor. Denn „Was liest du gerade“ war seit ihrer ersten Begegnung ihre persönliche, geradezu intime Form der Begrüßung. Daniel eröffnete der zwölfjährigen Elisabeth damals die Welt der Fantasie in Büchern und Kunst, poetische Beschreibungen und wundersame Wortspiele verzaubern nicht nur das Mädchen sondern auch mich als Leserin: „Das Wort Gymkhana, sagte Daniel, ist wunderbar, ein Wort, das ein Gewächs aus mehreren Sprachen ist. Wörter sind keine Gewächse, sagte Elisabeth. O doch. Wörter sind keine Pflanzen. Wörter sind ihrerseits Organismen, sagte Daniel. Oregano-ismen, sagte Elisabeth. Herbal und verbal, sagte Daniel. Sprache ist wie Mohnblumen….“ In diesem Roman mischen sich Rückblenden aus Elisabeths Kindheit mit Passagen aus der Innenwelt des schlafenden Daniel und Elisabeths aktuell neu belebter Beziehung zu ihrer Mutter. Dabei gelangen Bilder von Stränden mit tot angespülten Flüchtlingen in die Traumsequenzen, traumartige Bildbeschreibungen einer lange vergessenen Pop-Art-Künstlerin in die Rückblenden und bizarre bürokratische Alptraumszenarien in Elisabeths Realität. Ja, es wird auch die Brexit-Abstimmung, die aufgeheizt-missmutige Stimmung im Land, die Armut und Abschottung unterhaltsam aber distanziert thematisiert: „Heute sind die Nachrichten wie eine überdrehte Schafherde, die einen Steilhang hinabgetrieben wird. (…) Thomas Hardy auf Speed.“ Doch es ist Hoffnung zu verspüren, obwohl Orwells Schöne neue Welt, Balzacs Chagrinleder und Das eiserne Herz bemüht werden: Elisabeths Mutter sucht nach Kostbarkeiten in altem, verstaubtem Gerümpel und findet dabei die große Liebe. Und letztendlich schließt das Buch nicht mit dem befürchteten Tod Daniels, sondern mit seinem Erwachen und dem letzten Erblühen einer späten Rose. Ein wirklich wunderbares Buch! Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Jahreszeiten.

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„Herbst“ ist der erste Band des Jahreszeitenquartetts der 1962 in Schottland geborenen Ali Smith, die mit diesem Roman zum vierten Mal auf der Shortlist des Man Booker Prizes platziert war. Hier werden die gesellschaftspolitischen Veränderungen und der gegenwärtige Zustand nach dem Brexit-Votum beschrieben, aber auch die Themen Freundschaft, Kurzlebigkeit, Flüchtigkeit und Vergänglichkeit spielen eine Rolle. Der 101-jährige jüdische Pflegeheimbewohner Daniel, ein ehemaliger Schlagerkomponist, liegt im Sterben. Die 32-jährige Aushilfdozentin Elizabeth, seine ehemalige Nachbarin, begleitet ihn in dieser letzten Phase seines Lebens. Sie sitzt jeden Tag lesend an seinem Krankenbett und jedes Mal, wenn er aus seinem Dämmerschlaf erwacht, fragt er sie: „Was liest Du gerade?“ Daniel hatte eine große Bedeutung in Elizabeths Leben. Er war gleichermaßen Vaterersatz, Vertrauter, Freund und Mentor, führte sie in die Welt der Bücher ein und ermunterte sie durch Fragen und Diskussionen zu selbstbestimmtem, unabhängigem und kritischem Denken. Er begleitete sie sozusagen ins Erwachsenenleben, was von ihrer Mutter skeptisch beäugt wurde. Ist es nicht verdächtig, wenn sich der Fremde aus dem Nachbarhaus so intensiv der Tochter widmet? Muss man nicht misstrauisch werden, wenn man deren gegenseitige Zuneigung wahrnimmt? Während dieser letzten gemeinsamen Zeit im Pflegeheim, in der Elizabeth dem Greis etwas von dem zurückgeben möchte, was er ihr einst geschenkt hat, hängen sie zusammen Gedanken nach und schwelgen in Erinnerungen und Rückblenden. Es sind gegenwartsbezogene Gedanken, wie Kunst, Rassismus und Brexit-Votum, Rückblenden in die Zeit des Krieges und Erinnerungen an die Kindheit, die die beiden beschäftigen und verbinden. Ali Smith schreibt anschaulich, ergreifend und poetisch und appelliert subtil an mehr Menschlichkeit. Den typisch britischen Humor hat sie dabei gekonnt eingebaut. „Herbst“ ist ein beeindruckender und wortgewandter Roman, der Politik fast nebenbei, äußerst unaufdringlich, unterhaltsam und poetisch vermittelt und viele Denkanstöße gibt. Ich empfehle dieses besondere, außergewöhnliche und aktuelle Buch, das mich bald in seinen Bann zog, äußerst gern weiter, bin nun gespannt auf die Folgebände und freue mich schon sehr darauf, sie zu lesen.

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