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Rezensionen zu
Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird

Iunona Guruli

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Ein trauriges Buch, aber auch ein sehr Tolles Buch! Ich mag Melancholie sehr und die Autorin kann es ganz wunderbar transportieren. Geheimtipp würde ich sagen.

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So gut!

Von: _lena_liest

01.07.2019

Iunona Guruli erzählte im vergangenen Jahr, in einem Interview, während der Frankfurter Buchmesse von Georgien und von ihrem, mit dem Saba-Literaturpreis ausgezeichneten, Debüt welches 16 Erzählungen vereint. Es stand seither weit oben auf meiner Wunschliste. Nun habe ich das Buch endlich gelesen und bin sehr froh darüber! Iunona Guruli erwähnte damals auch, dass einige Texte autobiographische Tendenzen hätten, was angesichts der Düsternis, der Brutalität und der Resignation, die jede Geschichte färben, erschreckend ist. In all ihren Erzählungen erfahren Frauen und/oder Kinder Gewalt, sehen sich mit unerträglicher, männlicher Dominanz konfrontiert. Einige Texte erzählen von Vergewaltigung, wieder andere von dem Betäuben innerer Wunden durch Drogen, von Depression und schlimmen Enttäuschungen. So schrecklich die beschriebenen Szenarien auch sind, so kunstvoll empfand ich wiederum den großartigen Schreibstil Gurulis. Auch enden alle Geschichten offen, so dass mir, während der Lektüre, viel Raum für eigene Gedanken blieb. Vier mal fügt die Autorin diverse Kleinanzeigen ein. Allesamt grandios und einige so fabelhaft, dass sie mir beim Lesen Gänsehaut bescherten! Für mich ist " Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird" das raue und schroffe Leben, geschildert in satter, teilweise poetisch anmutender Sprache. Es war absolut meins! Unglaublich beeindruckend!

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Das Buch hat keine bestimmte Handlung, sondern besteht aus mehreren Kurzgeschichten und Zeitungsannoncen der anderen Art. Weswegen ich wenig über eine Handlung, oder Charaktere sagen kann, da ich sonst über jede Kurzgeschichte einzeln etwas schreiben müsste und das wäre denke ich erstens nicht sinnvoll und zweitens mit sehr vielen Spoilern verbunden. Die Kurzgeschichten waren natürlich unterschiedlich und die Zeitungsannoncen fand ich zwischendrin wirklich sehr schön, sie waren mal komisch, dann traurig und haben einige Male zum Nachdenken angeregt. Wie fast immer ist es bei Büchern, welche eine Sammlung von Kurzgeschichten beinhalten, dass mir manche besser und manche weniger gefallen, mal liegt es an den Autoren, aber hier, dann meist eher, weil mich die eine Thematik mehr angesprochen hat, als eine andere, oder ich bei manchen mehr mitfühlen konnte. Die Geschichten haben keinen wirklichen Zusammenhang, außer, dass einige Motive manchmal mehrmals in verschiedenen Geschichten vorkommen. Die Thematik der einzelnen Geschichten ist eigentlich immer düster, sie behandeln Themen, über die man auf einer fröhlichen Party nicht sprechen würde und bei einigen Kreisen als Tabuthemen deklariert werden würden. Man muss sich also darauf einstellen, dass es ein sehr schweres Buch ist, die Themen nicht so einfach sind und man es nicht immer einfach in einem Rutsch durchlesen kann und möchte. Ich kann nicht wissen, wen die Handlungen alles triggern, aber, wenn man über Vergewaltigungen nichts lesen kann, oder es einen triggert, oder ähnliches, dann würde ich abraten das Buch zu lesen, oder zumindest sich vorher bewusst zu sein, dass dieses Thema behandelt wird. Den Schreibstil finde ich wunderschön. Er verleiht einen dazu Emotionen zu fühlen. Sowohl negative als auch positive und den Kontrast zwischen der schweren Kost der Thematik und dem federleichten, schönen Schreibstil habt beides, meiner Meinung nach, noch einmal hervor. Was mich wirklich gefreut hat war, dass das Setting untypisch war, zumindest, wenn ich es mit den anderen Büchern vergleiche, die ich lese. Es spielte sich mal nicht in den USA, der UK; oder Deutschland ab. Das mochte ich wirklich,

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Erzählungen. Mal gehören sie zusammen, mal weichen sie auseinander, mal glaubst du, es sind dieselben Menschen oder zumindest, vielleicht, könnten sie es sein. Iunona Guruli erzählt vom Schicksal, kondensiert auf einzelne Szenen und Charaktere, so lebendig wie du und ich. Hässliche Szenen, Szenen aus dem Leben und aus dem Sterben, mit einem roten Faden, der einen unsichtbar zieht, bis zum Ende, bis in den Keller, wo die Leichen liegen und das Gewissen, die gesamte Realität. Mein Eindruck: „Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird“ ist weder Erzählband noch Roman, sondern irgendwas dazwischen. Sechzehn Szenen, in die man einsteigt und aussteigt wie in einen Zug und dazwischen die Kleinanzeigen, in denen man wie beim Warten in der Zeitung liest. Mal fahren dieselben Leute mit, mal ist man sich nicht sicher ob man die Gesichter kennt, vielleicht sogar die Geschichte, mal trifft man völlig Unbekannte, die einem einen Einblick gewähren, nur ganz kurz, in ihr Leben und ihr Leiden und die Realität, die so fassbar ist, dass sie für den Leser Wirklichkeit wird. Mit klarer, poetischer Sprache zeichnet Guruli Portraits von schrecklichen und schönen Dingen. Von kleinen und großen Tragödien, von Verantwortung, von Sexualität, von Liebe und Freundschaft, von Drogen und vom Gefühl lebendig zu sein, von der Qual innerlich zu verwesen. Krieg, Enttäuschung, Hoffnung – in diesem Buch ist alles vereint. Stärken des Buchs: Angefangen von der Faszination für Titel und Cover hat die Autorin mich bereits mit den ersten Kleinanzeigen abgeholt: „Biete. 28 Jahre alte, aber gut erhaltene grüne Augen, verschimmelte Träume und gebrochenes Herz mit interessantem Inhalt. Preis: Verhandlungsbasis“ und ähnliche kleine Wahrheiten nehmen einen mit in Gurulis Welt. Dann lässt sie den Leser fallen, mitten hinein in eine heile, verdorbene Welt in der es Gutes gibt und noch viel mehr Schlechtes. Präzise und gnadenlos seziert sie Gefühle nieder, spricht aus, was niemand hören will und konfrontiert uns mit Dingen, von denen wir gehofft haben, dass sie in dieser Welt nirgendwo geschehen. In ständigem Perspektivenwechsel, mit wechselndem Erzähltempo und dem wechselnden Stil meist namenlosen Erzählern wirft sie einen von Szene zu Szene, so intensiv, dass man sich nicht mehr sicher ist, ob man den Charakteren nicht tatsächlich begegnet ist, ob es nicht wahre Geschichten sind und ob es einem nicht gar selbst passiert ist. Was bleibt ist der schale Geschmack des Ekels im Mund, das Lächeln, die Erinnerung an ein kurzes Lachen oder das schwere Herz, das einen zum Seufzen bringt. Schwächen des Buchs: Die größte Schwäche des Buches ist, dass man es aufmerksam lesen muss und sich wirklich hineinfallen lassen muss. Ich bin mir sicher, „Wenn es nur Licht gäbe bevor es dunkel wird“, ist kein Buch für jedermann. Es setzt eine gewisse Leidensfähigkeit voraus und eine Unvoreingenommenheit, zu der nicht jeder Leser bereit ist. Es zieht einen tief in die Abgründe der Menschlichkeit und lässt einen mit tausend Fragen über zu Ort, Zeit, Personen und manchmal auch Geschehen. Wer gerne abgeschlossene Erzählungen lesen möchte, ist hier bestimmt nicht richtig. Kaum eine Geschichte ist abgeschlossen, weder emotional noch inhaltlich und meistens fehlen einem so viele Puzzleteile, das es wirklich nur ein Blick ist auf eine Szene, die so passiert sein könnte - oder auch nicht. Mein Fazit: Trotzdem kann ich dieses Buch nur empfehlen. An alle, die sich auf Sprache einlassen wollen, auf Gefühle und Ungewissheit. Die zulassen wollen, dass ein Buch etwas mit einem macht und auch Bücher lesen wollen, die nicht einfach nur fröhlich stimmen, sondern einen kalt erwischen, wie ein Autounfall, der auf einmal passiert.

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Inhalt Iunona Guruli hat es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht, kurze Geschichten anzufangen, sie dem Leser nahe zu bringen, und sie dann viel zu früh enden zu lassen. Dabei beschreibt sie die Probleme des täglichen Lebens die im Alltag zu verschwinden drohen. Bewertung Ich bekam Wenn es nur Licht gäbe bevor es dunkel wird als Rezensionsexemplar.. durchschnittlich erscheint noch am Ende der selbigen Woche meine Rezension. So nicht bei diesem Buch. Denn so sehr ich es auch wollte, ich konnte es nicht in einem Rutsch lesen. Das lag keinesfalls an den Künsten der Autorin, ganz im Gegenteil. Die Geschichten waren zu fantastisch als das man sie einfach so weglesen könnte. Fast jede Kurzgeschichte beherbergt ein anderes Problem. Mal geht es um Drogen, dann um Vergewaltigungen, häusliche Gewählt, ungewollte Schwangerschaften. Das volle Programm an Traurigkeit. Dabei sind all diese Probleme fester Bestandteil unserer Gesellschaft, nur hat man das Gefühl es redet niemand darüber. Und so gibt Iunona Guruli all diesen großen und kleineren Sorgen des Lebens einen Lichtkegel, in den diese mal für 10 mal für 6 Seiten treten dürfen. Daraufhin wird man unweigerlich traurig, und manchmal ist es genau das was man braucht. Fazit Gegenwartsliteratur ist nicht immer fröhlich. Aber schön kann sie trotzdem sein. Das beweist die Autorin in ihrem Buch, und manchmal liegt es einfach an uns, den letzten Hoffnungsschimmer zu entdecken.

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schicksale

Von: Read Ost

03.12.2018

Iunona Gurulis „Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird“ (btb Verlag) ist eine Zusammenstellung der grausamen Realität der scheinbaren Verlierer der Gesellschaft. In ihrem Debüt beschreibt die georgisch stämmige, aber in Berlin lebende Autorin Lebenssituationen am Rande der Existenz. Drogen, Gewalt, Schmerz und Verlust bestimmen dabei die Figuren. Diese haben dabei oftmals noch nicht einmal ihren 30. Geburtstag gefeiert und sind doch scheinbar fast schon am Ende ihres Lebens angelangt. Doch bei einigen gibt es doch ein kleines bisschen Hoffnung, dass ihr Weg besser werden kann. Die Kurzgeschichtensammlung ist nichts für heitere Tage, schafft es aber immer wieder, zu berühren und die eigenen Entscheidungen zu hinterfragen.

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