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Rezensionen zu
Scharnow

Bela B Felsenheimer

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Viele Monate habe ich den Tag herbei gesehnt, an dem "Scharnow" erscheint und war gleichzeitig voller Angst, dass mich der Debütroman von Bela B doch enttäuschen könnte. Heyne Hardcore sei Dank durfte ich das Buch letzte Woche bereits lesen und habe meine Gedanken auf dem Blog festgehalten. Was letztendlich überwogen hat? Definitiv die Verwirrung, die mir beim Lesen jedoch wahnsinnige Freude gemacht hat.

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Scharnow eine kleine Stadt etwa 150 Kilometer von Berlin entfernt. In dieser verschlafenen Provinz sagen sich Hund und Katze Gute Nacht... denkt man! In Scharnow ist im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los. Hier wimmelt es nur so von schrägen Typen die total mysteriöse Dinge erleben. Superman wird krebskrank und fängt an die Stadt zu verwüsten, eine Männer WG die sich Pakt der Glücklichen nennt begeht nackt einen Überfall und eine Gruppe von Verschwörungsfanatikern setzt Auftragskiller auf Tiere an. Und was Pornodarsteller sowie ein sprechender Dachs und zwei schwule Eichhörnchen damit zu tun haben das erzählt uns Bela B in seinem Debüt Roman. All diese Charaktere treiben ihr unwesen in Scharnow und damit sind wir gerade mal am Anfang der Geschichte. Ich wußte gar nicht genau auf was ich mich bei dem Buch einlasse und auch jetzt merke ich das Scharnow nur ganz schwer zu beschreiben ist. Der Roman von Bela B macht definitiv Spaß. Ich hab wirklich sehr oft lachen müssen bei den absurden Geschichten die dieser Roman bereit hält. Jede dieser Geschichten, die alle miteinander verbunden sind, nimmt einen mit auf einen Trip voller skuriller Charaktere und absurden Begebenheiten. Am ehesten würde ich das Buch mit dem Roman "Willkomen in Night Vale" vergleichen der ähnlich abgedreht ist. Alle handelnden Personen konnte ich mir gut vorstellen da sie wie aus dem Leben gegriffen sind. Vorallem der Pakt der Glücklichen konnte mich sehr gut unterhalten. Das ist eine Gruppe voller liebenswerter Chaoten die nach ihren eigenen Regeln lebt. Eine dieser Regeln lautet z.B. "Am Leben bleiben bis man stirbt". Dieser Satz hätte auch aus einem Song der Ärzte stammen können. Wer also auf die Texte der Ärzte abfährt ist hier auf jeden Fall richtig. Das einzige was mich etwas genervt hat war die Liebesgeschichte, die zwar keinen großen Teil ein nimmt, aber die man absolut nicht gebraucht hätte. Durch seinen lockeren Schreibstil, der an den richtigen Stellen witzig wie auch mal ernst daherkommt gelingt es dem Autor, den Leser, in einen angenehmen aber fesselnden Lesefluss zu bringen. Bela B hat einen Roman geschaffen der vorallem durch seine schrägen Charaktere, absurd witzigen Situationen und seinen Popkultur Referenzen lebt. Der Roman unterhält auf der ganze Strecke und ich hoffe das uns Herr Felsenheimer noch einen weiteren Einblick in das Leben von Scharnow gibt. Bei einer Fortsetzung wäre ich definitiv dabei.

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Hossa! Hossa! So muss ein Heimatroman sein: Gestählt durch 30+ Jahre Ärzte-Lyrik hat der Mann, der uns Geniestreiche wie "Manchmal haben Frauen", "El Cattivo" und "Rock'n'Roll Übermensch" geschenkt hat (Original-Ansage Bela B: "Es sind Perlen, und Ihr seid Säue"), nun einen wilden, aus- und abschweifenden, realistischen, fantastischen, politischen, trashigen, lustigen, liebevollen, schlauen und schrägen Roman geschrieben. In der brandenburgischen Kleinstadt Scharnow ist wider Erwarten die Hölle los: Da überfallen nackte Aussteiger mit VHS-Fimmel den lokalen Supermarkt, um Bier-Nachschub zu holen; ein syrischer Praktikant verliebt sich in ein Manga-Mädchen mit einer nicht ganz harmlosen Oma; die Schwester von Obamas Hund gerät in Lebensgefahr, weil der "Bund Skeptischer Bürger" (hallo, AfD) überall abstruse Verschwörungstheorien wittert; die Witwe eines Güllionärs (= Typ, der seine Kohle mit dem Verkauf von Gülle gemacht hat) verliebt sich in einen Porno-Darsteller; ein fliegender Krebs-Patient muss aufpassen, nicht mit Außerirdischen zu kollidieren; Rentner richten Seelenparkplätze in ihren Gehirnen ein; und dauernd läuft "Fiesta Mexicana" - es ist ein riesiges Puzzle, das sich zum Bild eines durchgeknallten Kaffs zusammensetzt, und in dem verschieden Genres und Stimmungen aufeinander prallen. Wer sich ein bisschen mit Bela, seinen Interessen (Comics, Horror, B-Movies, Trash und - klar- Rock!) sowie seiner Weltsicht (schon mal "Schrei nach Liebe" gehört?) auskennt, der wird ihn auf jeder Seite dieses Buches wieder erkennen. Dieser Roman macht einfach unfassbar viel Spaß, gerade weil er dauernd ausbricht und in eine unerwartete Richtung abdriftet, bis am Ende die Fäden zusammen laufen. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich sehr wohl Angst hatte, dass der von mir verehrte Herr B eventuell ein Buch abliefern könnte, das ich furchtbar finde (immerhin hat er noch nie eins geschrieben) - ist aber nicht passiert, ich find's super, und ich freu mich doppelt, dass er auch in der Presse so gute Kritiken bekommt. Los, lesen! ...und hier noch ein Link, weil's so unerwartet ist: Schriftsteller Bela B beim alten Schlachtschiff der ZDF-Kultur, Aspekte! https://www.zdf.de/kultur/aspekte/bela-b-scharnow-100.html

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Deutschlands bekanntester Stehschlagzeuger Bela B. Felsenheimer ist bekannt für seine Vielfältigkeit. Neben seiner Band die Ärzte, welche bereits seit einigen Jahren pausiert widmet sich der Musiker unzähligen Musik- und Filmprojekten. Zwischenzeitlich hat Bela zwei Solo-Alben veröffentlicht und auch in mehreren Filmen eine Gastrolle übernommen. Sogar als Radiomoderator war er eine Zeit lang bei „radioeins“ tätig. Nun widmet er sich jedoch etwas ganz neuem, etwas noch nie Dagewesenem in seiner künstlerischen Laufbahn, denn nun versucht er sich auch noch als Autor und veröffentlichte am 25. Februar 2019 beim Heyne Verlag seinen ersten Roman der den Titel „Scharnow“ trägt. Nicht nur, dass er so viel Zeit für ein ganzes Buch mit über vierhundert Seiten aufbringen konnte, hat er dieses auch noch selbst für ein Hörbuch eingelesen, welches ebenso am 25. Februar 2019 in Form einer MP3-CD sowie auch als MP3-Download erschienen ist. Glücklicherweise haben wir bereits seit einigen Tagen ein Exemplar des Hörbuchs bei uns vorliegen in welches wir sehr gespannt hineingehört haben, sodass wir auch euch ein wenig darüber berichten möchten. Was zu allererst auffällt ist Bela B’s angenehme Lesestimme, die beim Hören eine richtig beruhigende Wirkung hat und welcher man nicht nur im musikalischen Sinne gerne zuhört. Natürlich waren wir etwas skeptisch dem Buch gegenüber, da wir uns gefragt haben ob das tatsächlich auch funktioniert, weil es gut ist, oder eben nur gekauft wird um in diversen Sammlungen aufzunehmen. Mittlerweile müssen wir sagen, es trifft auf beides zu, denn der Roman oder das Hörbuch sind sehr gut geworden und sollten daher auf jeden Fall in keiner Sammlung fehlen. Ehrlich gesagt dauerte es nicht lange bis wir von dem Inhalt dieses Hörbuchs angetan waren, genauer gesagt bereits nach wenigen Minuten, denn dieses ist ziemlich originell aufgebaut. Man bekommt hier nicht eine, sondern gleich mehrere individuelle Geschichten die letztendlich als Gesamtes einen Zusammenhang ergeben, die Bela B. hier locker erzählt und richtig Spannung miteinbringt, sodass man hier gar nicht aufhören oder pausieren möchte. Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz und der ist, wenn man Bela B. bereits ein paar Jahre kennt, ein wenig eigenwillig aber durchaus anspruchsvoll und witzig. Natürlich hat diese Erzählung aber auch ihre ernsten Seiten, die sich hier auch sehr gut einfügen. Obwohl diese sehr viele Charaktere beinhaltet, so ist die Geschichte letztendlich auch sehr gut aufgebaut, sodass man hier auch ganz gut mitkommt und eigentlich kaum den faden verliert. Die Charaktere wirken alle ein wenig verrückt und scheinen alle irgendwo etwas eigenwillig zu sein. Aber vermutlich ist es auch genau das, was dieses Buch zu etwas besonderem, etwas Gutem macht. Sehr gut erzählt sehr Detailreich und ein klein wenig Verrückt, so in etwa könnte man alles zusammenfassen, was dieses Buch oder auch Hörbuch enthält. Dieses Buch verfügt über ein offenes Ende und macht definitiv Lust auf eine Fortsetzung, zu welcher sich Bela B. Felsenheimer auch hinreißen lässt, sofern er sich eines Tages in den musikalischen Ruhestand verabschieden sollte. Bela B. ist deutlich anzumerken, wie viele Arbeitsstunden er damit verbracht hat, ein solch detailreiches Buch zu schaffen in welchem zudem viel Liebe und Begeisterung darin steckt. Während sein Bandkollege Farin Urlaub sich nebenher auf die Fotografie spezialisiert hat und wunderschöne Aufnahmen in großen Fotobüchern bringt, so hat Bela B. definitiv ein gutes Händchen dafür was das Schreiben anbelangt. Bela B. Felsenheimer gelingt ein überraschendes, unerwartet neugieriges Debüt-Werk, in welchem eine frischformulierte Beobachtungsgabe, eine blühende Fantasie miteinander vereint. Wir gratulieren zu einem gelungenen Debüt und erfreuen uns an diesem wirklich sehr angenehm und locker erzähltem Hörbuch. Dieses hat so gut wie keine Längen vorzuweisen und es wird auch durchwegs spannend und völlig unvorhersehbar erzählt sodass wir diesem in unserer Gesamtwertung sehr gerne neun unserer möglichen zehn Bewertungspunkte vergeben und euch dieses auf jeden Fall weiterempfehlen können. Da wir das Buch nun bereits gehört haben, haben wir nun definitiv Lust darauf bekommen, das Buch auch selbst zu lesen um dabei die Fantasie ein wenig spielen zu lassen und dies werden wir uns auch sehr Bald zu Gemüte führen. Bela B. hat hier mit „Scharnow“ eine ganz eigene Art von Literatur erschaffen, welche vor allem jüngere Leute dazu anstiften könnte, endlich wieder einmal eine Buchhandlung aufzusuchen und dort beherzt zuzugreifen. Scharnow ist über(all) - Lesereise 2019

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Erfrischendes Debüt!

Von: Sebastian Orwaldt aus Hamburg

25.02.2019

"Scharnow" liest sich wie die Summe aller Persönlichkeiten, die der Autor in sich vereint; gleichsam erweitert das Debüt das Verständnis einer popkulturellen Instanz, die weit mehr ist, als das stehschlagzeugspielende Mitglied der Die Ärzte. Erst bei näherem Hinschauen eröffnet sich ein selbstgeschaffener Kosmos aus Büchern, Filmen und der flimmernden Welt von Comics und Pulp Fiction, der sich erstaunlich greifbar in eine anfangs erschlagene, im Verlaufe des Buches aber immer enger verzahnteren Charaktervielfalt öffnet. Manchmal blumig, doch immer detailreich und selten verstörend gibt sich das Buch allen inhaltlichen, sehr szenischen Sprüngen hin und ist dabei nur wenig "längig", eher – ebenfalls eine Wortneuschöpfung wert – "kurzeilig". Bei aller Absurdität der Personen umweht diese immer ein Schleier der Selbstaufgabe, durch lebenslange Scheuklappen und das eine "Ist jetzt halt so!" zu viel. Ein Gefühl, das jeder von uns einmal beim Pit-Stop in einer tristen Kleinstadt von der stereotypischen Wursttheke kopfschüttelnd zurück auf den Fahrersitz genommen hat. Bela B Felsenheimer gelingt ein überraschendes, unerwartet neugieriges Debüt-Werk, das frischformulierte Beobachtungsgabe und blühende, fast kindliche Fantasie mit einer gehäuften Suppenkelle subtiler Hommage an all das Stilprägende, den Autoren ausmachende vereint. Bravo!

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