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Rezensionen zu
Den Absprung wagen

Fabian Hambüchen

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Sportler aus Randsportarten fristen in Deutschland traditionell ein Schattendasein. Aber ab und zu schafft es doch einer ins Rampenlicht. Meist aufgrund einer Kombination aus Spitzenleistung, auffälligem Charakter (oder super gutem Aussehen) und „zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein“. So in etwa hat es sich auch bei Fabian Hambüchen zugetragen, der in Deutschland selbst bei Menschen, die sich zum letzten Mal im Schulunterricht über ein „Pferd“ gequält haben, ein Begriff sein sollte. Hambüchen hat früh sein außergewöhnliches Talent aufblitzen lassen und wurde direkt bei seinen ersten olympischen Spielen 2004 als sehr junger Sportler wegen seiner auffälligen „Harry-Potter-Brille“ zum Star. Ich selbst bin schon seit Kindertagen Kunstturnanhänger (ähnlich wie beim Eiskunstlaufen vor allem von der sowjetischen/russischen Schule) und habe mir von Hambüchens Buch einen Einblick in seinen Trainingsalltag, seine Höhen und Tiefen in Wettkämpfen und sein Privatleben erhofft. Dieser Wunsch hat sich nicht in allen Teilen erfüllt, „Den Absprung wagen“ habe ich trotzdem sehr gerne gelesen. Anders als erwartet war z.B., dass die Zeit vor Hambüchens letztem olympischen Zyklus nur eine untergeordnete Rolle spielt. Er konzentriert sich stark auf die Vorbereitung auf seinen finalen großen Wettkampf in Rio 2016. Wenn man bedenkt, dass er 2010 bereits eine Biografie veröffentlicht hat, ein logischer Schritt. Außerdem sind diese vier Jahre nach den Spielen 2012 in London auch besonders spannend, denn in dieser Periode hatte er mit großen Verletzungsproblemen und Zweifeln zu kämpfen. Genauso überraschend war für mich die große Rolle, die das Thema Sportpsychologie in „Den Absprung wagen“ gespielt hat. Aber auch das entbehrt nicht einer gewissen Logik, schließlich wurde Hambüchen jahrelang intensiv von seinem Onkel betreut und strebt mittlerweile selbst in Richtung „Coaching“. Vielleicht kommt bei diesem Thema der begeisterte „Bunte“-Leser in mir durch, aber ich finde die privaten Details in Biografien immer extra interessant. Und da wartet Hambüchen mit ein paar „Spitzen“ gegen einen ehemaligen Nationalmannschaftskameraden auf, der sich recht leicht als Philipp Boy identifizieren lässt. Hier gelingt es ihm sehr gut, die Balance zwischen „ich sage meine Meinung“ und „schmutzige Wäsche waschen“ zu halten. Trotz der Differenz zwischen meiner Erwartungshaltung und dem tatsächlichen Inhalt ist „Den Absprung wagen“ für mich eine gelungene Sportlerbiografie. Hat sie mir doch einen tieferen Einblick in das Seelenleben und den Tagesablauf eines weiteren Spitzensportlers gegeben. Gerne mehr davon.

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