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Rezensionen zu
Dreck am Stecken

Alexandra Fröhlich

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Alexandra Fröhlichs Roman "Dreck am Stecken" erscheint im Penguin Verlag. Als ihr Großvater vor Jahren bei ihnen in Hamburg wie aus dem Nichts auftauchte und bei ihnen einzog, wussten die vier Brüder nichts von ihm. Erst als er gestorben ist, machen sie sich auf die Suche nach der Vergangenheit der Familie. Bisher bekamen sie auf ihre Fragen nie eine hinreichende Antwort, ständig hieß es, die Vergangenheit sollte man ruhen lassen. Doch das vererbte Tagebuch wirft nun einige Fragen auf, die die Brüder beantwortet haben wollen. Was hatte ihr Großvater zu verbergen? "Vier Kinder von vier verschiedenen Vätern. Sodom und Gomorrha! Das wird alles böse enden." Zitat Seite 11 Alexandra Fröhlich taucht mit ihrem Roman in das dunkle Kapitel einer ungewöhnlichen Familie ein und bringt dadurch einige Geschichten ans Licht, die die Brüder Johannes, Philipp, Jakob und Simon noch enger zusammen schweißt. Dabei erzählt sie einen Teil deutscher Geschichte, die für viel Leid gesorgt hat und die den Großvater gedanklich bis ins hohe Alter verfolgt. Der Roman wird aus verschiedenen Zeitebenen und zusätzlich mit Briefen des Großvaters erzählt, die nach und nach ein komplexes Bild ergeben. Als Erzähler führt der älteste Bruder, der stotternde Johannes, durch die Geschichte und immer wieder zeigt sich die enge Verbundenheit der Brüder. Sie leben in eher schwierigen Verhältnissen mit ihrer allein erziehenden Mutter. Das Jugendamt schickt regelmäßig eine Vertreterin vorbei. Doch die Familie arrangiert sich einigermaßen und entwickelt eine gemeinsame Strategie. Auch nachdem die Brüder erwachsen geworden sind, ihre Lebenswege sich trennten, halten sie Kontakt miteinander. Der Tod des Großvaters lässt sie gemeinsam eine Reise antreten, die Licht in die Vergangenheit ihrer familiären Geschichte bringen soll. Das Buch glänzt durch den wunderbar lebendigen und witzigen Erzählstil Alexandra Fröhlichs, die ihren Protagonisten damit regelrecht Leben einhaucht. Beim Lesen sieht man die Brüder, so unterschiedlich wie ihre verschiedenen Väter, deutlich vor Augen. Es werden nicht nur ihre unterschiedlichen Charakterzüge und ihr gemeinsames Schicksal erzählt, sondern es entspinnt sich ein Coming-of-Age, das zusätzlich mit einem Blick in die Vergangenheit einen Bogen um diese besondere Familie schlägt und das besondere Erbe der Familie deutlich macht. Diese Geschichte liest sich durch die speziellen und auf ihre Art sympathischen Charaktere einfach flüssig weg. Die Brüder werden so beschrieben, das man sie alle trotz ihrer kleinen Fiesheiten sofort ins Herz schliesst. Schon früh von ihrer Mutter verlassen, sind sie bis auf Johannes alle noch minderjährig, der Großvater ist ihnen keine große Hilfe. Doch die Jungen halten zusammen wie Pech und Schwefel. Alle haben so ihre persönlichen Makel, doch egal, welche Widrigkeiten ihnen in den Weg gelegt werden, gemeinsam schaffen sie jede Hürde. Durch herrlich zu lesende Alltagsbeschreibungen im Leben dieser Heranwachsenden kann man ernste Themen als auch Szenen jugendlichen Leichtsinns miterleben und nimmt förmlich an ihrem Leben hautnah teil. Es wird witzig, bissig, alltagssprachlich jungenhaft und doch nimmt auch der ironische Unterton mancher Szenen einen humorvollen Charakter an. Mit erstaunlicher Leichtigkeit bringt die Autorin inhaltlich ernste Themen unter, die die Brüder bei ihrer Entwicklung durchmachen und bei ihren Nachforschungen um den Großvater aufdecken. Wie werden die Brüder mit der Wahrheit umgehen und können sie das Unrecht wieder gutmachen? Genau diese Frage lässt den Leser das Buch gespannt bis zum Ende verfolgen. Dieser Roman ist herrlich unterhaltsam, dabei tiefgründig und macht betroffen und doch steckt er voller Humor. Eine wunderbare Lektüre, die mir sehr gut gefallen hat, so habe ich deutsche Geschichte noch nie gelesen.

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Die in Hamburg lebende Autorin Alexandra Fröhlich, deren Bücher Gestorben wird immer und Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste gestanden haben, hat uns mit Dreck am Stecken einen spannenden Roman vorgelegt, der einerseits ein regelrechter Thriller um die Nazivergangenheit ihres Großvaters, andrerseits aber eine spannende Familiensaga ist. Vier Brüder, alle mit verschiedenen Vätern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden in die dunklen Seiten ihrer Familienvergangenheit verwickelt. Kommen Opas verschwiegene Geheimnisse endlich ans Licht des Tages? "Die Vergangenheit soll man ruhen lassen", sagte der, und eigentlich wollen es die Brüder genauso damit bewenden lassen. Tja - erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Beim Lesen der unterschiedlichen Charaktere der Brüder kommt man oft aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, aber genau so oft sieht man, welche Seilschaften im Krieg und auch noch danach ihre Pläne schmieden. Fröhlich beschreibt dies in einem schön zu lesenden Stil, bei dem man zwischen Lachen und Weinen hin und her pendelt. Kann ja durchaus sein, dass ein Leser dadurch an eine dunkle Vergangenheit in seiner eigenen Familie erinnert wird. Etwas Dreck am Stecken hat fast jeder - wenn man nur tief genug in der Vergangenheit wühlt. Mit einigen wenigen langatmigen Passagen zwischendrin oder dem etwas derb aufgetragenen kriminellen Höhepunkt ist der Roman aber trotzdem sehr lesenswert.

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Dreck am Stecken

Von: Heinz-Leo Lüttgens aus 52511 Geilenkirchen

27.10.2019

Ich habe dieses Buch in wenigen Tagen gelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. So sehr hat mich die Familiengeschichte fasziniert. Nach meiner Meinung endet das Buch ein weinig abrupt, ich hätte mir durchaus noch ein oder zwei Kapitel vorstellen können, in denen die weitere Entwicklung der Familiengeschichte fortgeführt würde. Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist ganz toll geschrieben, spannend und unterhaltsam. Ein Lob der Autorin.

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Die Mutter wollte die Vergangenheit immer ruhen lassen, sprach nicht von ihren Eltern. Sie hatte schließlich auch mit der Gegenwart genug zu tun - vier Kinder von vier verschiedenen Männern, psychische Probleme, bei Alkohol und Zigaretten mehr Konsum, als gut tat Eine eher prekäre Existenz, zahlt doch nur einer der Väter regelmäßig Unterhalt. Für Johannes und seine Brüder ist die Mutter dennoch das unbestrittene Zentrum ihres kindlichen Universums und auch die vier Jungen halten zusammen wie Pech und Schwefel in Alexandra Fröhlichs Roman "Dreck am Stecken". Und dann ist da noch Opa Heinrich, der lange Zeit unbekannte Opa, der eines Tages mit seinem Köfferchen vor der Tür der Hamburger Wohnung steht und sich gewissermaßen selbst einquartiert. Er stört die Kreise des brüderlichen Rudels nicht sonderlich und erweist sich spätestens dann als nützliches Familienmitglied, als sich die Mutter einen Tag nach Johannes´ 18. Geburtstag die Pulsadern aufschneidet. Opa Heinrich übernimmt die Vormundschaft für die verwaisten Jungen - den stotternden Johannes, den smarten und geschäftstüchtigen Jakob, den intelligenten aber schon früh dem Alkohol zugeneigten Philip und Nesthäkchen Simon, der sensible und künstlerisch talentierte Junge, der die psychischen Probleme der Mutter geerbt zu haben scheint und als schwarzes Kind besonders Anfeimdungen ausgesetzt ist. Kaum ist die Familie dem Leser vertraut, springt die Autorin in die Gegenwart. Johannes, immer noch stotternd, ist Journalist geworden, Jacob jettet als Finanzhai durch die Weltgeschichte, Philipp ist der Chirurg mit den alkoholbedingt zitternden Händen und Simon lebt als Künstler mit fragilem Seelenleben mit seiner resoluten polnischen Betreuerin auf dem Land. Opa Heinrich, der die letzten Jahre seines Lebens mit schwerer Alzheimer-Erkrankung in einem Pflegeheim verbrachte, ist gestorben und bei der Beerdigung tauchen zur Überraschung der Brüder eine ganze Reihe von Menschen auf, die sie noch nie gesehen haben, einige aus Argentinien angereist. Bei der Sichtung der Unterlagen des toten Großvaters stoßen sie auf ein Tagebuch, das auf dunkle Flecken in der Familiengeschichte hindeutet. In Argentinien versuchen sie mehr in Erfahrung zu brinngen - hatte Opa Heinrich Dreck am Stecken? Ist es ein Zufall, dass er nach dem Krieg mit der bislang unbekannten Oma nach Argentinien auswanderte - das Land, in dem so viele alte Nazis einschließlich von Kriegsverbrechern nach 1945 Aufnahme fanden? Hatte sich auch die eigene Familie in Verbrechen verstrickt und kann vergangenes Unrecht wieder gut gemacht werden? Fröhlich läst die Erzählung zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her springen in diesem Familienroman der etwas anderen Art. Die gemeinsame Mission verbindet die Brüder wieder, die sich seit der schwierigen Jugend auseinandergelebt haben. Irgendwie sind sie trotz aller Unterschiede und Streitereien eben doch noch die verschworene Gang von einst. Der Versuch einer Vergangenheitsbewältigung ist unterhaltsam erzählt aus der Sicht von Ich-Erzähler Johannes. Das schräge Quartett wächst dem Leser dabei ohne Sentimentalitäten und mit schnoddrigem Humor ans Herz. Das locker und flüssig geschriebene Buch lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen, ohne angesichts der manchmal etwas überzeichneten Charaktere ins Alberne abzugleiten. Macht Spaß.

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Inhalt: Die Brüder Johannes, Jakob, Philipp und Simon leben mit ihrer Mutter in einer Hamburger Hochhaussiedlung. Jeder von ihnen hat einen anderen Vater, zu dem es nur wenig bis gar keinen Kontakt gibt. Die Mutter trinkt, raucht, hat depressive Schübe und häufig wechselnde Männerbekanntschaften. Eines Tages steht der bis dahin für die Jungen völlig unbekannte Großvater mit einem Koffer vor der Tür. Doch er stört nicht weiter, außer, dass er Platz wegnimmt. Er sitzt entweder vor dem Fernseher oder ist in der Eckkneipe. Nach seinem Tod hinterlässt er den Brüdern eine Kiste, in der sie sein altes Tagebuch finden und schnell wird klar: Opa hat Dreck am Stecken… Meine Meinung: Die Geschichte wird aus der Sicht von Johannes auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt: „Damals“ und „2008“, dazwischen gibt es Ausschnitte aus Opas Tagebuch. In den Rückblicken zu „Damals“ beschreibt Alexandra Fröhlich die Kindheit und Jugend der vier unterschiedlichen Brüder, die sich mit Einfallsreichtum, Raffinesse und manchmal auch mit den Fäusten durch ihr nicht so einfaches Leben kämpfen müssen. Ganz deutlich wird dabei, wie sehr die Jungen zueinanderhalten. Im Jahr 2008 kommen Johannes, Jakob, Philipp und Simon nach dem Tod des Großvaters zur Testamentseröffnung wieder zusammen. Obwohl sie sich auseinandergelebt haben und jeder seinen eigenen Weg gegangen ist, ist die enge Bindung noch vorhanden. Man spürt, wie sehr ihre Kindheit sie geprägt hat. Sie sind sich einig, dass sie handeln müssen... Das Thema des Buches ist ernst, aber durch den humorvollen Schreibstil und die chaotischen, manchmal auch unglaubwürdigen Situationen, erscheint es weniger tragisch und ich musste häufiger Schmunzeln. Alle Charaktere werden authentisch beschrieben und besonders Johannes mochte ich sehr. Er ist für alle Brüder der Anlaufpunkt und zeigt am meisten Empathie. Fazit: Ich mag den Humor von Alexandra Fröhlich sehr gerne und auch dieses Buch hat mir wieder gut gefallen.

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Buchhandlung Merkel

Von: Merkel aus Rheinfelden

08.10.2019

Ich bin wirklich angetan und habe das Buch in ja doch recht kurzer Zeit verschlungen. Es ist so packend geschrieben, die Story ist super (ernsthaft ohne bedrückend zu sein), die Hauptfiguren wachsen einem ans Herz, und das jeweilige Umfeld ist so gut beschrieben, dass man mit der Autorin (und den "Jungs) durch Zeit und an verschiedene Orte zu reisen scheint. Diesem Roman wünsche ich ganz viele Leser und werde gerne dazu beitragen!

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Buchhandlung Anne von Bestenbostel e.K.

Von: Von Bestenbostel aus Nordenham

08.10.2019

Was für ein tolles Buch! Sprachlich vielseitig (weissu?), geschichtlich interessant und vor allem sehr, sehr menschlich mit den vier Brüdern, die von Johannes alle zusammengehalten werden. Nett sind sie ja nicht alle, aber sie haben sich lieb, und manchmal ist so ein protziges Arschloch (tschuldigung) wie Jakob dann ja auch ganz nützlich. Ich hatte wirklich Spaß mit dem Buch. Jetzt kann ich auch mit einsteigen in den „müssen Sie lesen!“ Reigen meiner Kolleginnen, die das ja schon beim ersten Buch gemerkt haben.

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Athesia Buch GmbH

Von: Pernter aus Bozen/Bolzano

08.10.2019

Schon nach den ersten Seiten war für mich klar: dieses Buch gefällt mir! Es ist locker geschrieben, die Figuren sind schön schräg und die Geschichte wirklich ungewöhnlich und voller Überraschungen. Die Handlung ist nicht oberflächlich und doch sehr amüsant, und dass bis zum Ende: ein perfektes Lesevergnügen.

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