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Rezensionen zu
Die nerven, die Briten!

Paul Hawkins

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€ 3,99 [D] inkl. MwSt. | € 3,99 [A] | CHF 6,50* (* empf. VK-Preis)

Großbritannien ist das Land, das uns Harry Potter, Sherlock Holmes und Doctor Who beschert hat. Shakespeare, Jane Austen, Jojo Moyes und Matt Haig sind nur eine spontane, kleine Auswahl zahlreicher phänomenaler Autoren von der Insel. Dazu bietet Großbritannien Reisenden wunderschöne Landschaften, beeindruckende Sehenswürdigkeiten und ein angenehmes Klima (ich würde leichten Dauerregen Hitze jederzeit vorziehen). Kurz: Großbritannien hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Daher war ich sofort interessiert, als ich im Bloggerportal über Die Nerven, die Briten! gestolpert bin. Ein Brite, der mir auf humorvolle Weise seine Landsleute näherbringt? Perfekt! Hawkins hat sein Büchlein nach den verschiedensten Lebensbereichen und möglichen Situationen gegliedert und ein ausführliches Register sorgt zusätzlich dafür, dass jede Frage zu britischen Eigenheiten schnell beantworten werden kann. Doch wer eine Reise nach Großbritannien oder vielleicht sogar einen längeren Aufenthalt plant und sich auf den Umgang mit den Landesbewohnern vorbereiten will, ist mit diesem Werk vielleicht nicht am besten bedient. Sein Ärger über den Brexit ist ganz klar Hawkins Motivator für dieses Buch (das schreibt er selbst im Vorwort) und dementsprechend schonungslos führt er seine Landsleute vor. Es braucht nicht viel, um eine Ausführung der skurrilsten Eigenschaften der Briten in ein Gag-Feuerwerk zu verwandeln. Hawkins findet zudem stets die richtigen Worte, um aus einer humorvollen Anekdote ihr komplettes Potenzial herauszuholen. Dabei treibt er seine Ausführungen teilweise derart auf die Spitze, dass man sich stellenweise fragt, ob man in Zukunft nicht lieber einen riesen Bogen um die britischen Inseln und ihre merkwürdigen Einwohner machen sollte. Denn Hawkins erweckt den Eindruck, dass natürlich jeder einzelne Brite absolut alle der ausgeführten seltsamen Eigenschaften in sich vereint und ununterbrochen zur Schau trägt. Was der Autor hier betreibt ist Stereotypisierung auf höchstem Niveau. Wirklich vorwerfen kann ich ihm das nicht, denn genau darin liegt der ganze Spaß. Dass es sich bei Die Nerven, die Briten! trotz seines Aufbaus in erster Linie nicht wirklich um ein hilfreiches Nachschlagewerk handelt, merkt man schnell, wenn man mehrere Kapitel gelesen hat. Sicher wäre die Kernaussage eines Kapitels auch ohne den Kontext verständlich, doch ständig werden Wortspiele und Anekdoten aus den vorherigen Kapiteln aufgegriffen. Wer also das volle Lesevergnügen ausschöpfen möchte, sollte das Buch brav von vorne bis hinten durchlesen. Ursprünglich wurde das Buch als zweisprachige Ausgabe angekündigt und ich bin etwas enttäuscht, dass es dabei nicht geblieben ist. Insbesondere mögliche Dialoge mit und zwischen Briten, die Hawkins öfter anführt, um seine Ausführungen zu verdeutlich, hätte ich gerne in der Originalsprache gelesen. Meine Empfehlung: Unter dem Deckmantel einer „Gebrauchsanweisung“ ist Die Nerven, die Briten! eine bitterböse und dabei humorvolle Abrechnung Hawkins mit den eigenen Landsleuten. Wer Großbritannien kennt und liebt wird vieles natürlich schon kennen und vielleicht sogar in sich selbst wiedererkennen. Denn was Hawkins vergisst zu erwähnen, ist Folgendes: die Briten färben irgendwann ab, wenn man zu lange konsumiert, was sie alles liefern. Wer die Briten ohnehin nie mochte wird selbstgefällig nicken und sagen „Das habe ich mir immer schon gedacht!“. So oder so ist es ein riesen Spaß, Die Nerven, die Briten zu lesen. Mit seinem Taschenbuchformat und 10 € Ladenpreis ist dieses Buch das perfekte Geschenk für jeden, der Großbritannien liebt und sich bald dorthin auf den Weg macht. Aber dabei bitte den Inhalt des Buches bloß nicht (zu) ernst nehmen!

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