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Rezensionen zu
Meine tausend Leben

Jean-Paul Belmondo

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Ehrlich, lässig und mit einem Augenzwinkern Jean-Paul Belmondo legt eine bemerkenswerte Autobiographie vor Er ist auch heute noch einer der bekanntesten französischen Schauspieler und gilt schon zu Lebzeiten als Legende. Pünktlich zum 85. Geburtstag erscheint nun auch in Deutschland die Autobiographie eines der größten Stars des europäischen Kinos. Unter dem Titel „Meine tausend Leben“ legt Jean-Paul Belmondo ein ehrliches Buch vor, das in einem angenehmen Plauderton daher kommt und mitunter so kurzweilig und interessant ist wie die Filme, in denen „Bebel“, wie ihn die Franzosen liebevoll nennen, mitgewirkt hat. Jean-Paul Belmondo geht auf seinem Weg der Erinnerung streng chronologisch vor. Das ist stilistisch nicht die hohe Kunst, aber es ist ein adäquates Mittel, um dieses nunmehr 85 Jahre andauernde und prall gefüllte Leben zu strukturieren und für den Leser erfahrbar zu machen. Belmondo nimmt uns mit auf eine Reise von seiner Kindheit im Krieg bis in den Olymp der Schauspielerei. Offen und ehrlich erzählt er von Höhen und Tiefen, Fehlern und Erfolgen, von seiner mutigen Mutter und seinem liebevollen Vater. Es sind die stillen Momente in diesem bemerkenswerten Buch, in denen der Leser dem Menschen Belmondo ganz nahe kommt und die Welt jenseits der Scheinwerfer erkennbar wird. Belmondo ist zwar eitel, dabei aber so wunderbar unprätentiös und selbstironisch, dass man ihm gelegentliche Ausrutscher gerne verzeiht. Er weiß sehr genau, welchen Status er innehat, und trotzdem ist er bei aller Eitelkeit bescheiden geblieben. Belmondo besitzt die Gabe, laut und herzhaft über sich lachen zu können und hat kein Problem damit, auch die Geschichten zu erzählen, in denen er alles andere als erfolgreich ist bzw. in denen er geradezu schlecht aussieht. Widersprüchlichkeit begründet Kultstatus Neben seiner Schauspielkarriere sind Belmondos zahlreiche Liebschaften ein großes Thema dieses Buches – wobei es hier immer wieder zu Überschneidungen kommt. Schließlich wurden ihm mit fast allen seinen Filmpartnerinnen Affären nachgesagt. Bevor seine Filmkarriere begann, verdingte sich der Sohn aus bürgerlichem Hause als Boxer, Soldat und am Fließband in einer Verpackungsfabrik. Doch ihm war von klein auf klar, dass sein Weg auf die Bühne und die Leinwand führen musste. Jean-Paul Belmondo ist noch immer lebenshungrig, wie er im Vorwort zugibt. Er möchte durch das Schreiben der Biographie sein Leben noch mal in vollen Zügen auskosten, auch wenn er dies selbst als anmaßend empfindet. Aber so ambivalent und widersprüchlich ist Belmondo, und so wurde er zu der Kultfigur, die er noch heute ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Autobiographien berühmter Künstler hat Belmondo kein Interesse daran, pseudo-psychologische oder philosophische Erkenntnisse an den Leser zu bringen. Er erzählt vielmehr immer mit einem Augenzwinkern und der ihm angeborenen Lässigkeit. Es macht großen Spaß, aus erster Hand private Geschichten von Belmondo zu erfahren. Auf 16 Seiten Hochglanzpapier findet man Fotos aus seinem Privatarchiv, die ihn in unterschiedlichen Altersstufen mit seinen Eltern und mit seinen Kolleginnen und Kollegen an verschiedenen Filmsets zeigen. Auch wenn man kein Fan von Belmondo ist, ist diese Biographie lesenswert. Denn sie ist nicht nur ein Parforceritt durch sein Leben, sondern auch durch die französische Film- und Kinogeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Belmondos Erinnerungen geraten mitunter zu einem beeindruckenden Namedropping, das einerseits die Eitelkeit des Weltstars unterstreicht und andererseits den Stellenwert des Schauspielers widerspiegelt. „Diese tausend Leben sind zu schnell vergangen“, beginnt Jean-Paul Belmondo seine Autobiographie. Und nach 317 Seiten denkt auch der Leser, dass diese Leben viel zu schnell vergangen sind. Stephan Kottkamp & Christian Funke

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