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Rezensionen zu
Das Fell des Bären

Matteo Righetto

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Das Buch: „Das Fell des Bären“ von Matteo Righetto, ist ein Meisterwerk! Anfangs war ich nicht sonderlich beeindruckt, immerhin wird im Klappentext erklärt, dass es um eine strapazierte Vater-Sohn-Beziehung geht, die innerhalb von einer Bärenjagd sich wieder vertieft. Ich war davon überzeugt, dass das Buch mich nicht groß überraschen würde. Derartige Geschichten hatten mich nie sehr beeindruckt oder gereizt. Da habe ich falsch gedacht, denn das Buch hatte mich mehr als überzeugt! Ein einfacher, fast schon märchenhafter Schreibstil, der die Leser in den Bann zieht. Die Beschreibung der Landschaft ließen diese vor dem geistigen Auge zum Leben erwecken. Der Autor wusste genau, wann er Worte verwenden musste und wann der Leser Raum benötigen wird, um die angedeutete Atmosphäre anzunehmen und zu verarbeiten. Diese Atmosphäre der Geschichte wurde großartig mit der Darstellung der Charaktere verbunden. Diese wirkten dadurch sehr lebendig. Die wenigen Dialoge trotzen vor Stärke, und es waren mehr die Worte, die nicht erwähnt wurden, die den Leser mitfühlen ließen. Großartige Wendungen, die niemand in der Form vorausgesehen hätte und die einen selber zum Nachdenken anregen. Ein passendes Ende, das zusätzlich Fragen beantwortet und auch weitere Fragen entstehen lässt. Es wurde genügend Raum für Interpretationen gelassen, aber nicht so viel, dass es die Geschichte komplett anders darstellen würde. Das Buch hatte mich positiv überrascht, ich kann es nur weiterempfehlen, es liest sich sehr schnell, vor allem aber, weil es den Leser ausnahmslos in den Bann zieht.

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Eine Vater-Sohn-Geschichte, die den Traum ein Held zu sein zur Wahrheit werden lässt. Sie spielt in den Dolomiten der 1960-er Jahre. Wer sich mit Initiationen auskennt, wird die typischen Stationen einer klassischen Heldenreise beim Lesen entdeckt. Es gibt verschiedene Prüfungen und auch einen Helfer in Gestalt eines deutschen Eremiten, der in den italienischen Alpen lebt, es gibt den Tod und das Leben. Das alles in einer uralten Grenzregion, wo sich Österreicher, Südtiroler, Deutsche, Venezianer und Italiener treffen und mischen. In der Rituale, Aberglauben und Dorfdialekte gelebt und gesprochen werden. Wo man auch zusammenhält, wenn es denn sein muss. Es dreht sich vordergründig um die Jagd nach einem Bären, der die Dörfer unsicher macht. Bis dieser von Vater und Sohn gefunden wird, erfährt man in gut gesetzten Worten und wenigen Dialogen vieles über die Region, über den Grund der Heldenreise und so einiges mehr. Das Ende ist ein völlig anderes als man erwartet und sollte nicht vorab gelesen werden. Und falls Sie es doch zuerst lesen sollten: Es wird Sie vermutlich eher verwirren. Man versteht es nur im Zusammenhang von vorne nach hinten gelesen.

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Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Im Italienischen heißt es entsprechend: verkaufe nicht das Fell des Bären, bevor er erlegt ist. (Non vendere la pelle dell'orso prima di averlo ucciso) Dies immer im Hinterkopf, traut man der märchenhaft erzählten Geschichte einer Vater-Sohn-Geschichte nicht über den Weg. Und doch bangt und hofft man mit den beiden auf ein gutes Ende. Was für ein Unterfangen! Im ladinischen Colle Santa Lucia in der Provinz Belluno treibt ein furchterregender Bär sein Unwesen. Immer wieder findet man Kadaver von Rehen und Hirschen, die aussehen, als ob sie von einem Ungeheuer gerissen wurden. Die Spuren, die der gefürchtete Bär hinterlässt, lassen auf einen Riesen schließen. Bienenstöcke findet man verwüstet vor, sogar eine Kuh soll dem Bären zum Opfer gefallen sein. Die Menschen in der Gegend haben Angst. Ausgerechnet der im Dorf wenig angesehene, meist betrunkene Witwer Pietro Sieff, noch keine 50 Jahre alt, wettet um eine hohe Summe mit dem reichen Wirt der Dorfkneipe, den Bären zu erlegen. Wie es scheint, hat er nichts zu verlieren. Domenico, sein 12jähriger Sohn, fürchtet die schlechte Laune des Vaters und versucht, aus Angst vor Schelte und Ohrfeigen, seinem Vater alles Recht zu machen. Er ist gerne in der Natur und träumt von Abenteuern und seiner Mitschülerin Maria. Am frühen Morgen nach der Wette um den erlegten Bären nimmt Pietro Sieff zwei Gewehre und seinen Sohn mit in die Berge. Auf dem Weg erklärt er dem erstaunten Domenico seinen Plan. Und dann bekommt die Geschichte alles, was einen guten Roman ausmacht: die Geschichte der immer besser werdenden Beziehung zwischen Vater und Sohn, der beschwerliche Kampf mit den Naturgewalten, die Erinnerungen des Vaters an die junge Liebe zu seiner Frau, die Hintergründe über den schlechten Stand Pietros im Dorf. Je weiter die beiden in immer einsamere und dunklere Gegenden vordringen desto stärker wird ihre Bindung zu einander. Und dann kommt es endlich zum Kampf. Wie es weitergeht, möchte ich hier nicht verraten. Im Ton geradlinig erzählt, fast wie in einem Kinderbuch - ohne Flashbacks und Szenenwechsel - zieht es den Leser mit hinein in den Wald, über die beschwerlichen Bergpfade in eine wunderschöne aber auch bedrohliche Naturkulisse. Das Buch endet in völliger Erschöpfung und einer Frage. Es hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Man soll eben das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor...

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Was für ein Protagonist! Domenico ist mir sofort ans Herz gewachsen. Der Zwölfjährige aus einem Dolomitendorf ist klein und dünn für sein Alter, sommersprossig und mit wachem, offenem Blick, doch es fehlt ihm an Zuneigung. Seit dem Tod der Mutter vor zwei Jahren hat sich sein Vater, der mittellose Tischler Pietro Sieff, verändert, ist hart geworden, verschlossen und ungesellig. Für seinen Sohn hat er kein aufmunterndes Wort, nur Zornausbrüche und Ohrfeigen. Die schulischen Erfolge des intelligenten Jungen interessieren ihn nicht, auch nicht Domenicos Träume, der weiter zur Schule gehen möchte, Abenteuer bestehen und Heldentaten vollbringen will. Doch eines Tages erhalten Vater und Sohn die Chance zum Heldentum: Ein Bär treibt seit einigen Montaten sein Unwesen und versetzt die Menschen in Angst und Schrecken. Kein gewöhnlicher Dolomitenbär, deren letzter 1931 erlegt wurde, soll er sein, sondern eine rotäugige Bestie mit infernalischem Brüllen und pestartigem Gestank, genannt El Diàol, der Teufel. Einen solchen Bären gab es 1882 schon einmal, Vorbote einer katastrophalen Überschwemmung. Keiner traut sich die Jagd zu, bis Pietro, der verachtete Trinker, mit dem Lebensmittelhändler eine Wette eingeht: eine Million Lire für das Fell des Bären. Pietro weiß, dass er damit für immer ausgesorgt hätte, aber nicht nur das Geld, auch der Wunsch nach Anerkennung treibt ihn, den Zugezogenen an. Und so marschieren Vater und Sohn im Oktober 1963 mit zwei alten Gewehren los, Pietro entschlossen und mit neuer Kraft, Domenico mit der Hoffnung auf Ruhm und darauf, die Achtung seines Vaters wiederherzustellen. Die vier Tage, die sie gemeinsam in der Wildnis verbringen, wird ihre Beziehung verändern, denn kaum aufgebrochen, wird der Vater ein anderer Mensch, umgänglich wie noch nie. Er erzählt Domenico von früher und von seiner Trauer um die Mutter, seit deren Tod er das Gefühl hat, „vom Himmel nur noch die Hälfte zu sehen“, verbindet ihm die wunden Füße, ruft ihn mit seinem Kosenamen Menego und bringt ihm das Schießen bei. „Es war als wären sie beide noch einmal zur Welt gekommen, als habe dieses gemeinsame Abenteuer ein kleines Wunder geschehen lassen. Das Wunder einer Blume nach langem Schnee. Ja, genauso fühlte und sah sich Domenico: wie ein zarter Blütenkelch, der sich nach monatelangen Schneefällen den Sonnenstrahlen öffnet. Und wie wärmten diese väterlichen Strahlen sein Herz.“ Jederzeit jedoch sind Vater und Sohn sich der Gefahr ihrer Unternehmung bewusst: „Sieg oder Untergang, alles oder nichts“, denn El Diàol verzeiht keinen Fehler und das Fell des Bären muss teuer erkauft werden. Matteo Righetto, geboren 1972 und Dozent für Literatur, war mit seinem Debüt "Das Fell des Bären" in seiner Heimat Italien sehr erfolgreich. Der kurze, nur 160 Seiten umfassende Roman, ist eine eindringliche, bildreiche, klar und einfach erzählte Vater-Sohn-Geschichte, ein Bergroman mit sehr eindrücklichen Naturschilderungen und darüber hinaus eine ungeheuer spannende, überraschende und bisweilen gruselige Geschichte, die mich bei der Schilderung von Gerüchen und Geräuschen immer wieder hat erschauern lassen. Nach Paolo Cognettis "Acht Berge" ist es bereits der zweite beeindruckende italienische Bergroman in diesem Jahr für mich, hat mir aber literarisch noch besser gefallen.

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Auf einer längeren Busfahrt habe ich mir dieses kleine Schätzchen von Buch zu Gemüte geführt. Bereits nach den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch ein kleines Highlight wird, ganz in der Art wie Seethalers „Ein ganzes Leben“ oder Cognettis „Acht Berge“. Und ich sollte Recht behalten, denn auf nur knapp 160 Seiten schafft der Autor es, eine wahnsinnig rührende, wunderbare Geschichte zu erzählen: Domenico leidet seit dem Tod seiner Mutter unter den immer schlimmer werdenden Launen seines Vaters Pietro. Dieser ist stets schlecht gelaunt, schreit viel und wird des öfteren auch gewalttätig. Obwohl Domenico nur die besten Schulnoten nach Hause bringt, interessiert sich sein Vater herzlich wenig für seinen Sohn; alles was für ihn zählt ist die freie Natur vor der Tür: die Dolomiten. Als immer mehr Gerüchte von einem gigantischen Bären aufkommen, der Wild reißt, einen ekelerregenden Gestank und übel zugerichtete Kadaver hinterlässt, trauen die Dorfbewohner in den Bergen ihren Ohren kaum. Doch leider gibt es immer wieder Fälle, wo Anwohner ihre Herde verlieren oder nachts von grauenerregendem Geschrei aufgeschreckt werden. Während die Männer des Dorfs sich in der örtlichen Kneipe treffen, um die neusten Bären-Berichte auszutauschen, legt Pietro, der Außenseiter des Dorfs, es darauf an, eine Wette mit einem der Männer abzuschließen: Er würde diesen Bären eigenhändig töten! Ungläubig bietet im der Wettpartner dafür nicht weniger als eine Million Lire. Kurzerhand bricht Pietro am nächsten Tag mit seinem Sohn im Schlepptau auf in den Wald, um sich dem Monster zu stellen. Es wird eine anstrengende Reise, und nach und nach gelingt es Pietro, sich für seinen Sohn zu öffnen… Nirgendwo fühlte Domenico sich so wohl wie am Wasser. Das Angeln bot ihm Gelegenheit, für sich zu sein, weit weg vom Zorn und den schwieligen, harten Händen seines Vaters Pietro. Dann warf er die Angelschnur aus, lauschte dem Rauschen des Flusses und ließ sich von den Bildern forttragen, die ihm durch den Kopf gingen und sein Herz bewegten. Hach, was für ein leises und doch gewaltiges Buch! Matteo Righetto hat es mit „Das Fell des Bären“ geschafft, mich aus der Reserve zu locken. Innerhalb weniger Seiten habe ich mich auf die Geschichte eingelassen und mit dem jungen Domenico mitfühlen können – aber auch mit seinem Vater. Zugegeben, dieses Buch ist nicht unbedingt außerhalb meiner Komfortzone, sondern genau ein solches, wo ich bereits vorher wusste, dass es toll wird. Zudem habe ich noch erfahren, dass es verfilmt wurde, da steht mir noch ein Leckerli bevor! 🙂 Dieses Buch ist jedenfalls zwischen den übrigen Büchern, die ich die letzte Zeit gelesen habe, herausgestochen und konnte mich komplett überzeugen. Man erfährt nicht allzu viel von den Charakteren, gerade genug, dass es für die Länge des Buches genügt, aber das tut der wunderbaren Geschichte keinen Abbruch. Die Erzählsprache ist wunderbar, leicht und schnörkellos; man hat das Gefühl, dass kein Satz überflüssig ist. Die Charaktere wurden vom Autor liebevoll gestaltet, sodass man als Leser „mittendrin statt nur dabei“ ist. Pietro leidet auch nach zwei Jahren noch an dem Tod seiner Frau und zieht sich immer weiter in sein Schneckenhaus zurück. Für seinen Sohn hat er nicht mehr übrig als ein paar kalte Worte. Doch als er mit seinem Sohn den schwierigsten Weg seines Lebens antritt, um den Riesenbär niederzustrecken, taut er doch langsam auf und vertraut seinem Sohn allerhand Dinge an; über seine Mutter Claudia, über diese Hütte im Wald, über Dinge, die wichtig sind. Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.de

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Meine Meinung: Zum Autor: Matteo Righetto hat mich mit seinem Vater-Sohn Roman "Das Fell des Bären" sehr verzaubert und ergriffen. Eine Geschichte, die tief mein Herz berührt hat. Mit seinem Schreibstil und der großartigen Erzählkunst, in sehr leisen und doch kraftvollen Tönen, hat er mich beim Lesen mitgerissen. Es war wie ein Strudel, der einen mit in die Tiefe reißt und dem man sich nicht mehr entziehen konnte. Das ganze Geschehen ist sehr bildhaft und real erzählt. Man spürte die Anspannung und Angst der Protagonisten, als sie diese Ausgeburt eines Teufels von Bären jagen und töten wollen. Man roch den bestialischen Gestank, die dieses Ungeheuer ausströmte und hörte das schauerliche Gebrüll, das einem durch Mark und Bein ging. Sehr spannend ist das Leben und sehr bildhaft die Landschaft in den Dolomiten in den 1963er Jahren beschrieben. Seine Figuren sind sehr real und lebendig, zum Greifen nah. Auch die einzelnen Charaktere und deren Seelenleben sind sehr gut herausgearbeitet. Zum Inhalt: Man lernt den Tischler Pietro, den Witwer und Vater, und seinen Sohn, den 12-jährigen Domenico kennen. Der Vater ist ein griesgrämiger und wortkarger Mensch. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich noch mehr in sich zurückgezogen, wie eine Auster. Auch im Dorf ist er nicht beliebt, er ist eben ein Zugereister. Domenico dagegen ist ein sehr liebenswertes und intelligentes Kerlchen, das man mal gerne in die Arme nehmen würde, um das zu geben, was ihm sein Vater nicht geben kann. Das alles ändert sich eines Abends, als Pietro mal wieder im Gasthaus sitzt. Es geht in den Gesprächen um die Bestie – den Diablo – der die Gegend unsicher macht. Alle haben Angst und keiner hat den Mumm, dem Ungeheuer den Garaus zumachen. Da meldet sich Pietro zu Wort, er will das Tier jagen und töten. Der großspurige Geschäftsmann Crepaz bietet ihm 1 Million Lire, wenn er es schafft. 1963 war das sehr viel Geld. Am nächsten Morgen wird Domenico von seinem Vater aufgefordert, ihn auf der Jagd zu begleiten. Es war aufregend mit ihnen durch die Dolomiten zu wandern, mit ihnen auf Spurensuche zu gehen, und in diesem dunklen und verwunschenen Hexenwald zu landen. Aber es hat auch etwas gutes für sich. Hier kommen sich Vater und Sohn so nahe, wie nie zuvor und man lernt einen ganz anderen Pietro kennen. Selbst Domenico ist erstaunt und stolz auf seinen Vater. Er öffnet sich seinem Sohn und erzählt ihm seine Lebensgeschichte. Als beide im Hexenwald landeten, konnte man den Bären riechen und spüren, man zuckte bei jedem knacken zusammen. Als sie endlich der Ausgeburt einer Bestie gegenübertraten und sie ihnen in die Augen blicken konnte, spürte man die ganze Anspannung und Angst der beiden, die Gewehre im Anschlag. Domenico, der wie versteinert ist und sich an die Worte seines Vaters erinnert, nur der Sieger gewinnt, hofft und betet, dass sie lebend daraus hervorgehen werden und mit ihrer erlegten Beute das Tal wiedersehen werden. Eine Geschichte die einen tief berührt und unter die Haut geht.

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