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Rezensionen zu
So also endet die Welt

Philip Teir

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Zugegeben, es braucht etwas Zeit bis die Geschichte von Julia, Erik, Alice und Anton Fahrt aufnimmt. Was mich an So also endet die Welt allerdings von Anfang an begeistert hat sind die Figuren, die vom Autor so wunderbar gezeichnet werden, dass man fast meint sie zu kennen. Dieser Roman ist keine seichte Urlaubslektüre, die am Meer spielt, sondern eine Geschichte mit viel Tiefgang und Spannung! Punktabzug gibt es allerdings leider für den schon erwähnten lahmen Einstieg…

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Sommer in Finnland. Urlaubszeit, für viele Familien die schönste Zeit des Jahres. Für andere eine Zeit, in der sie sich durch die Loslösung vom Alltag und die erzwungene Nähe intensiver miteinander beschäftigen können/müssen. Oft aber auch für den einzelnen eine Zeit der Reflexion, wie sie der finnische Autor Philip Teir in seinem neuen Roman „So also endet die Welt“ beschreibt. Die Mittdreißiger Julia und Erik machen mit ihren Kindern Alice und Anton Urlaub in dem Ferienhaus, das sie schon seit ihrer Kindheit kennt (später reisen noch Julias Eltern sowie Eriks Bruder an). Auf den ersten Blick eine ganz normale Familie, der zweite Blick offenbart die brüchigen Strukturen innerhalb dieser kleinen Gruppe. Erik, der Informatiker, hat Angst davor, seine Arbeitsstelle zu verlieren. Wer soll denn dann dafür sorgen, dass Geld hereinkommt? Er wird den Job verlieren, es aber aus Scham gegenüber seiner Familie verschweigen und Trost im Alkohol suchen. Julia konnte zwar einen erfolgreichen Roman verkaufen, hat seither aber wegen einer Schreibblockade kein Wort mehr zu Papier gebracht. Sie fühlt sich allein. Als sie den unbeschwert lockeren Alltag der Kommune/WG im Nachbarhaus beobachtet, in der ihre Jugendfreundin mit Mann, Kind und diversen Aussteigern lebt, sehnt sie sich nach den Zeiten zurück, in denen sie ihr Leben ungebunden und ohne Verpflichtungen leben konnte. Alice erlebt ihre erste Liebe mit dem Nachbarsjungen. Alex merkt tief drinnen, dass die unbeschwerten Tage der Kindheit sich dem Ende zuneigen und sucht seinen Platz. Aber auch im Nachbarhaus ist nicht alles so harmonisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Teir schaut genau hin, legt die Brüchigkeiten der Existenzen frei. Zeigt uns die Sprachlosigkeit, die Mauern zwischen den Menschen. Gefangene ihrer Lebensentwürfe. Nicht nur ihre Unfähigkeit, sondern auch ihren Unwillen, etwas am Status Quo zu ändern. Symbol dafür ist der nasse Untergrund des Ferienhauses, in dessen Keller der Wasserpegel allmählich ansteigt und sich schließlich den Weg nach draußen bahnt. Für die Bewohner auf Zeit bleibt so nur das Verlassen der sicheren Unterkunft.

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Eine vermeintlich ganz normale Familie

Von: Anatolia

22.07.2018

Das Buch dreht sich in erster Linie um das finnische Ehepaar Erik und Julia und ihre Kinder Anton und Alice, die den Sommer in einem Ferienhaus mitten in der Natur in Finnland verbringen. Kurz vor dem Urlaub verliert Erik seinen Job, was er jedoch vorerst vor seiner Familie verheimlicht und dadurch anfängt, mich sich selbst zu hadern und immer mehr zu trinken. Julia hingegen plagt sich mit einer Schreibblockade, nachdem sie sich nach ihrem Debütroman endlich an ihr zweites Buch heranwagen möchte. Sohn Anton wirkt noch sehr kindlich und hängt sehr an seiner Mutter. Tochter Alice wird langsam zum Teenager und erlebt während des Urlaubs ihre erste große Liebe mit dem Nachbarsjungen Leo. Dieser Leo ist übrigens der Sohn von Julias Urlaubsfreundin Marika aus Kindertagen. Beide Frauen verbrachten in der Kindheit jahrelang am selben Ort ihren Sommerurlaub und die beiden Frauen treffen sich nun zufälligerweise dort auch wieder. Marikas schottischer Mann Chris ist Anführer einer Hippie-Bewegung, die sich vor allem mit dem Klimawandel beschäftigt und die nun mit weiteren Leuten aus dieser Bewegung den Sommer verbringen. Des Weiteren kommen auch die Eltern von Julia zu Besuch, sowie der Bruder von Erik namens Anders, der sich mit einer weiteren Nachbarin anfreundet. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist sehr interessant und flüssig geschrieben und beschäftigt sich sowohl mit aktuellen politischen Themen als auch mit tiefgründigen Themen über das Leben an sich. Was ich so besonders an dem Buch fand, ist, dass von Kapitel zu Kapitel die Perspektive von Person zu Person wechselt und hierbei beide Familien beinhaltet. Man erfährt dadurch viel über die Gedankenwelt, Denkweisen und Erfahrungen aller Beteiligten, was ich so bisher noch in keinem anderen Buch gelesen habe. Interessant fand ich auch, dass man die verschiedenen Lebensabschnitte und die dazugehörigen Hochs und Tiefs der Beteiligten miterleben kann, sowohl in der "Echtzeit" als auch anhand von Rückblenden in die Vergangenheit. Mir hat das Buch rundum sehr gut gefallen und ich kann es daher nur weiterempfehlen und bin dadurch auch auf den Debütroman des Autors Philip Teir neugierig geworden.

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Gelungen!

Von: Simone

20.07.2018

Das Buch hat mir auf mehreren Ebenen sehr gut gefallen. Der Autor schafft es, sehr authentische Figuren zu zeichnen, die positive wie negative Eigenschaften besitzen, versuchen, das Beste aus sich und ihrem Leben zu machen und mit Schicksalsschlägen und Problemen auf die unterschiedlichsten Arten umgehen. Mir ist es wichtig, dass ich mich mit den Charakteren identifizieren kann, und das ist Teir definitiv gelungen. Die Lektüre war kurzweilig, die Probleme alltäglich - aber genau das macht es spannend und lesenswert. Fragen, die sich wohl jeder von uns schon mal gestellt hat - wer bin ich, was will ich, was ist das beste Lebensmodell für mich - werden behandelt; die Antworten muss aber trotzdem jeder für sich finden. Keine schwere Literatur aber definitiv das richtige Buch für lange Zugfahrten oder ruhige Sofaabende!

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Gut für zwischendurch

Von: Steffi

16.07.2018

"Julia und Erik, Mitte dreißig, verbringen die Ferien mit ihren Kindern im Sommerhaus an der Westküste Finnlands. Die Atmosphäre zwischen den Eheleuten ist angespannt: Julia, Autorin eines erfolgreichen Romandebüts, quält sich mit einer Schreibblockade und hadert damit, sich zu früh gebunden zu haben. Erik bangt um seinen Job als Informatiker, mit dem er die Familie ernährt, und wird unter dem Druck zum Lügner. Während Tochter Alice ihre erste Liebe erlebt, spitzen sich die Konflikte zwischen den Eheleuten in den zehn Wochen Urlaub dramatisch zu." Philip Teir gelingt mit seinem Roman ein Einblick in eine scheinbare Durchschnittsfamilie, in der sich die Einzelpersonen mit verschiedenen Problemen rumschlagen, wie drohender Arbeitslosigkeit, allgemeiner Unzufriedenheit oder dem Beginn der Pubertät. Dass somit kaum Zeit für gemeinsame Familienaktivitäten bleibt, ist hierbei nicht überraschend. Im Laufe des Romans geraten immer mehr Personen in die Geschichte, wie Eriks Bruder, der nach einer nicht zufriedenstellenden Asienreise einen neuen Sinn sucht oder Julias Kindheitsfreundin Marika, die mit ihrer unkonventionellen Familie ebenfalls Urlaub macht. Diese Personen werden alle sehr interessant beschrieben und der Leser erfährt den Hintergrund jeder Person. Allerdings geraten meiner Meinung nach durch die hohe Anzahl der Personen die vermeintlichen Hauptcharaktere etwas in den Hintergrund. Insgesamt verdeutlicht der Roman sehr gut, dass eben nicht immer alles so ist, wie es scheint und dass manchmal sich nahe stehende Personen mehr Interesse aneinander zeigen sollten, als sie es vermeintlich machen. Es ist ein schöner Roman, den man gut zwischendurch lesen kann und der an manchen Stellen auch zum Denken anregt. Allerdings meiner Meinung nach mit zu vielen guten Ansätzen, die nicht zufriedenstellend zu Ende erzählt werden. Aber vielleicht ist auch genau das die Intention von Philip Teir ...

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So realistisch wie das Leben

Von: Cayenne

08.07.2018

Cover: Pink-rot-orange Pinselstriche auf einem weißen Hintergrund Inhalt: Ein Sommerhaus in Mjälkviken an der Westküste Finnlands. Zehn Wochen wollen Julia und Erik, beide Mitte dreißig, mit ihren Kindern Alice (13) und Anton (10) hier verbringen. Erik ist Informatiker und wird zu Beginn des Buches entlassen, er ernährt die Familie und steht nun unter Druck. Allerdings verheimlicht er dies vor seiner Familie. Er beginnt zu trinken, verliert sich in Fantasien über die Nachbarin, hadert mit vergangenen Entscheidungen, verpassten Chancen und flüchtet letztendlich aus dem Sommerhaus. Julia ist Autorin eines erfolgreichen Debütromans und möchte im Sommerhaus an ihrem neuen Roman schreiben. Allerdings kommt sie nicht so wirklich in ihre Geschichte rein, da sie die ganze Zeit über ihr Dasein als Ehefrau nachdenkt. Sie ist frustriert und hadert mit der Entscheidung so früh geheiratet zu haben. Dadurch herrscht eine angespannte Atmosphäre zwischen den Eheleuten, was auch den Kindern nicht verborgen bleibt. Alice flüchtet sich in ihre Teenagerwelt aus Musik und Instagram. Anton ist ein guter Beobachter und macht sich sehr viel Gedanken über sich und die Anderen. In der Nachbarschaft wohnen die alleinstehende Kati und ein Kollektiv aus Umweltaktivisten. Deren Anführer ist Chris, der Lebensgefährte von Marika, einer Jugendfreundin von Julia. In ihren Sohn Leo verliebt sich Alice. Eriks Bruder Anders kommt nach einem Selbstfindungstrip in Vietnam auch in das Sommerhaus der Familie und freundet sich nach und nach mit Kati an. Julias Eltern feiern den Geburtstag ihrer Enkelin zusammen mit der Familie in Mjälkviken, in dem sie früher jeden Sommer verbrachten. Erik fängt im Laufe des Sommers an zu trinken und fährt irgendwann zurück nach Helsinki, um sich einen neuen Job zu suchen. Alice und Leo reißen aus. Julia und Marika decken lange verschwiegene Wahrheiten auf. Am Ende steht das Haus unter Wasser. Julia bricht den Urlaub ab und fährt nach Hause, genau wie alle anderen Personen in der Nachbarschaft. Buch: Einen einzelnen Protagonisten gibt es in „ So also endet die Welt“ nicht, denn Philip Teir gibt jeder einzelnen Figur in seinem Roman sehr viel Raum, um seinen Charakter, Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Er schaut allen – jung und alt - tief in die Seele und legt diese offen dar. Er baut den Personenkreis immer weiter aus, stellt Beziehungen zueinander her und verbindet alle miteinander. Und trotzdem kämpft jeder mit sich und seinen eigenen Problemen, denn jeder ist dennoch für sich alleine. Niemand kann sich wirklich in eine andere Person hineinversetzen, denn jeder empfindet und fühlt anders. Die Stimmung im Sommerhaus ist angespannt, emotional aufgeladen und labil. Auch in der Nachbarschaft ist es nicht anders. Depressionen, Unterdrückung, Egoismus und Angst machen in Mjälkviken die Runde. Und jeder ist auf der Suche, nach etwas, nach jemandem. Philip Teir beschreibt sehr gut die zwei Seiten des Lebens: da ist auf der einen Seite die Norm, der Schein, aber auch das Positive. Auf der anderen Seite befinden sich die geheimen Wünsche, Fantasien, die Wahrheit, das Negative. Nach und nach werden die Wahrheiten, der einzelnen Personen aufgedeckt, alle haben etwas zu verbergen, niemand ist perfekt. Am Ende bleibt alles offen. Fazit: Im Buchladen hätte ich wahrscheinlich nicht zu diesem Buch gegriffen, da mich das Cover nicht besonders anspricht. Dann hätte ich allerdings etwas verpasst, denn Philip Teir schreibt sehr eindringlich und fesselnd. Er baut eine Spannung in den zwischenmenschlichen Beziehungen auf, die einen komplett einnimmt, weil sie so realistisch wie auch beiläufig ist. Nichts scheint mehr sicher zu sein, alles gerät ins Schwanken. Allerdings bleibt man nicht ohne Hoffnung zurück, denn „es hatte vielleicht dramatisch ausgesehen, aber sie waren (…) die ganze Zeit in Sicherheit gewesen“.

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Der Roman "So also endet die Welt" von Philip Teir ist ein modernes Buch über zwischenmenschliche Beziehungen, Beziehungsprobleme und unterschiedliche Lebensweisen. Dabei werden aber auch aktuelle Krisen wie z. B. der Klimawandel aufgegriffen. Im Mittelpunkt des Buches steht eine sympathische und traditionelle Durchschnittsfamilie, die ihren langen Sommerurlaub in der einsamen Natur Finnlands verbringt. Dort schreibt die Mutter Julia (35 Jahre) an ihrem zweiten Roman, dabei kämpft sie aber gegen eine Schreibblockade an. Außerdem leidet sie unter Selbstzweifeln und stellt auch ihre Ehe in Frage. Dem Ehemann Erik plagen derweil ganz andere Sorgen. Er hat seinen Arbeitsplatz (Informatiker in einem großen Warenhaus) verloren, und verschweigt dies vor seiner Familie. Aufgrund dessen zieht er sich zurück und trinkt immer häufiger Alkohol. Währenddessen erlebt die pubertierende Tochter Alice (13 Jahre) ihre erste Liebe mit dem Nachbarsjungen Leo. Ihr Bruder Anton (10 Jahre) ist häufig unsicher und ängstlich, er fühlt sich teilweise ausgeschlossen. Neben dieser traditionellen Familie mit all ihren Problemen leben moderne Hippies mit ganz anderen Werten und Normen. Aber auch dort trügt der Schein und nicht alles ist so, wie es am Anfang scheint! Der Roman regt zum Nachdenken über verschiedene Lebensformen, Sichtweisen und Einstellungen an. Der Schreibstil des Autors ist gut und flüssig und auch die Übergänge zu den einzelnen Personen sind ihm sehr gut gelungen. Ein durchaus gelungener Roman.

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Familien auf dem Prüfstand

Von: Angaba

07.07.2018

Philip Teirs Roman "So also endet die Welt" lässt Böses erwarten. Jedoch erhält man ein kurzweiliges Buch über moderne Beziehungen, die über einen Sommer an der Westküste Finnlands auf die Probe gestellt werden. Erik und Julia sind ein früh verheiratetes Paar in den Mittdreißigern, die mit ihren beiden Kindern, Alice und Anton, für mehrere Wochen ins Sommerhaus am Meer fahren. Erik ist Informatiker in einem Kaufhaus, das kurz vor Urlaubsantritt Einsparungen am Personal ankündigt, Julia geht ihrer Arbeit als Schriftstellerin nach und möchte die Sommerzeit nutzen, ihren zweiten Roman zu schreiben. Die beiden Kinder Alice (13) und Anton (10) sind mehr oder weniger begeistert von einem Urlaub fernab der Stadt. Das Ehepaar hofft, während der Zeit auch wieder mehr zueinanderzufinden. Bald nach der Ankunft erhält Erik die Nachricht, dass ihm sein Arbeitsplatz gekündigt wurde, teilt dies aber nicht mit seiner Familie. Julia kommt nicht wie gehofft mit dem Schreiben voran und hadert allgemein etwas mit ihrem Schicksal. Nach einiger Zeit stellen beide fest, dass im Nachbarhaus Julias ehemalige Jugendfreundin Marika wohnt, gemeinsam mit ihrem Partner, dem Umweltaktivisten Chris, und Sohn Leo, sowie einigen weiteren der Umweltbewegung angehörenden Personen. Erik und Julia gewinnen durch die Nachbarn zunehmend Einblick in eine alternative Lebenseinstellung und -weise. Alice erlebt währenddessen ihre erste Liebe mit Leo, während Anton sich gewohnt anlehnungsbedürftig und beobachtend zeigt. Als dann noch Eriks Bruder Anders, der einige Zeit in Vietnam auf der Suche nach sich selbst war, und Julias Eltern in dem Sommerhaus auftauchen, kommt es vermehrt zu Konflikten, die sich immer mehr zuspitzen. Auch das alternative Beziehungssystem der "modernen Hippies" im Nebenhaus ist nicht das, was es zu sein vorgibt, und gerät aus der nach außen demonstrierten Balance. Es ist Philip Teir gelungen diesen Prozess einerseits mit filigraner Präzision, andererseits mit intensiver Deutlichkeit aufzuzeigen und einen Roman zu erschaffen, den ich erst wieder aus der Hand gelegt habe, als die letzte Seite gelesen war.

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