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Rezensionen zu
Kroatisches Roulette

Miroslav Nemec

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Wer will Tatort-Kommissar Miroslav Nemec ins Verderben stürzen? Und warum? Miroslav Nemec führt ein glückliches Leben, bis ein vermeintliches Zimmermädchen ihn in eine unangenehme Situation bringt. Geraten jetzt kompromittierende Fotos an die Öffentlichkeit? Ein dummer Scherz? Eine Verwechslung? Erpressung? Nemec muss es ganz allein herausfinden. Die Spur führt in seine alte Heimat. In Rijeka findet er das Zimmermädchen, das in Wahrheit eine Stuntfrau ist, ermordet vor. Leider sprechen alle Indizien dafür, dass ausgerechnet er der Mörder sein muss. Doch das ist erst der Anfang einer Abwärtsspirale, die droht, Nemec ins Verderben zu stürzen. In seinem »zweiten Fall«, der größtenteils in Kroatien spielt, gelingt Miroslav Nemec ein raffinierter Kriminalroman in eigener Sache. Ein Krimi geschrieben von einem altgedienten Tatort-Kommissar, in dem er selbst die Hauptrolle spielt, das klang ja wirklich spannend und mindestens nach einem netten Zeitvertreib. Deshalb habe ich mir das Buch auch als Rezensionsexemplar schicken lassen und wollte mich überraschen lassen. Leider ist diese Überraschung nicht so wirklich geglückt und ich bin von diesem Buch recht wenig beeindruckt. Der Fall an sich ist durchaus spannend und ziemlich actiongeladen. Der arme Miroslav kann einem ganz schön Leid tun, so oft wie er hier verprügelt, bedroht und gejagt wird. Es fehlen eigentlich nur noch mindestens zwei Explosionen und eine Handvoll Verfolgungsjagden mit dem Auto, dann reißt sich Hollywood um die Verfilmung. Insofern doch blendende Unterhaltung, ein garantiertes Popcornspektakel, aber trotzdem hat mich das Buch nicht gepackt. Es ist diese Verquickung mit der Realität, die nervt. Dieses zum Teil schon ein bisschen sehr selbstverliebte „ich, der große Held“-Getue, das man riskiert, wenn man sich selbst zur Hauptfigur macht. Und gleichzeitig dieses irgendwie betulich-kitschige „ich und meine Familie“-Zeigen, das immer so ein wenig belanglos im Raum steht, so als Gegenentwurf zur Action, ohne aber wirlich etwas voran zu bringen. Die Kombination von Krimi und Erinnerungen an die Vergangenheit in Kroatien wäre toll, aber auch das kommt immer nur so kurz, ich kann nicht wirklich eintauchen oder mir irgendetwas davon richtig vorstellen. Ich gesthee, ich habe keinerlei Bezug zu dem Land, weiß weder genau, wie es dort aussieht, noch sonderlich viel über die Geschichte, da wäre es natürlich toll wenn ein Buch es schafft, mir das Land etwas lebendiger vor Augen zu führen als nur mit dem üblichen „Bestechung hilft immer“-Klischee. Auch sprachlich überzeugt mich der Roman einfach nicht, allzu oft wiederholen sich Beschreibungen oder Wörter unmittelbar hintereinander. Das Buch ist nicht direkt ein Reinfall, es ist für Fans sicher ganz nett und für Leute mit Kroatienbezug mag viel mehr zu entdecken sein. Ich würde es für mich selbst aber nicht mehr unbedingt holen.

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Die Idee klingt nicht unoriginell: Ein Schauspieler, der Fernsehzuschauern als Tatort Kommissar bekannt ist, schreibt ein Buch, in dem er selbst die Hauptfigur eines fiktiven Romans ist und gewissermaßen in eigener Sache ermitteln muß. Das könnte daneben gehen in Form von eitler Selbstbespiegelung oder -beweihräucherung. Im Fall von Miroslaw Nemec ist das dank einer erfrischenden Selbstironie und kleinen Seitenhieben auf die eigene Branche aber erfreulicherweise nicht der Fall. Der Ausgangspunkt von „Kroatisches Roulette“ passt in die #MeToo Debatte: Ich-Erzähler Nemec ist in Kroatien, um mit einem dortigen Produzenten über ein Projekt zu sprechen. Schon allein die Beschreibung der Protz- und Schmeichelspielchen in der Filmbranche lassen schmunzeln. Dem Roman-Nemec allerdings vergeht zu später Stunde im Hotel das Lachen: Der Zimmerservice meldet sich, doch die junge Frau, die ihm eine Flasche Champagner schickt, reißt sich das Kleid vom Leib. Als Nemec versucht, sie abzuwehren, blitzen Kameras auf. Nemec weiß: Bilder, die als sexueller Übergriff gedeutet werden, sind ein Karrierekiller. Hat er es mit einem schlechten Scherz zu tun oder mit einem Erpressungsversuch? Die Suche nach den Hintergründen und der Versuch, seinen Ruf zu retten, bringen Nemec in Kontakt zu einem alten Jugendfreund. Als Kinder waren sie Blutsbrüder auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand, nun ist Drago Polizeichef. Doch kann der ihm helfen, als Nemec über eine Leiche stolpert? Der Weg ins Verderben scheint vorprogrammiert… Kroatisches Roulette ist mit leichter Hand geschrieben. Köstlich sind die selbstironischen Einsprengsel, wenn der weißhaarige Schauspieler entrüstet das Angebot seiner Agentin ablehnt, für Treppenlifte zu werben: Dafür sei er schließlich viel zu jung! Nostalgisch, ohne sentimental zu sein sind die Reminiszenzen an die Kindheit in Kroatien, damals, als es noch Jugoslawien gab und Tito. Nachdenklich die Bezüge zum Bürgerkrieg und seinen Folgen, die Drago und andere bis in die Gegenwart mit sich herumschleppen. Und auch deutsch-kroatische natironale Eigenheiten werden einander mit einem gewissen Augenzwinkern gegenübergestellt von dem Autor, der schließlich beide Identitäten kennt und in sich vereint. Nett, nicht nur für Tatort-Fans.

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Miroslav Nemec, hauptberuflich Schauspieler und Tatort-Kommissar, gerät während eines Besuchs in seinem Heimatland Kroatien in eine brenzlige Situation. Ein Zimmermädchen versucht erst ihn zu verführen, als er sie rausschmeißen will, wird er plötzlich fotografiert. Wie die Fotos aussehen kann er sich denken, eine verzweifelt wirkende halbnackte Frau und ein Mann, der handgreiflich wird. Doch wer hat die Fotos gemacht und warum? Will man seine Karriere zerstören? Werden die Fotos in der Presse auftauchen oder seiner Frau geschickt? Oder soll er gar erpresst werden? Dass alles noch schlimmer werden kann, hätte er zunächst nicht gedacht, doch der Fall zieht ihn in ein dunkles Loch und verbindet ihn zugleich mit Freunden aus der Vergangenheit. Der Schreibstil von „Kroatisches Roulette“ ist äußerst unterhaltsam und kurzweilig, Nemec versteht es sehr gut, seine Leser mitzunehmen und nach wie vor finde ich die Idee dieser halbfiktiven Krimis mit einer realen Hauptperson sehr gut. Sie funktioniert auch für Leserinnen und Leser hervorragend, die keine Tatort-Fans sind und Nemec schafft es sogar, aus sich selbst eine spannende Hauptfigur zu machen, die nicht zu Ich-bezogen wirkt. Das große Manko des Krimis ist jedoch meiner Meinung nach die absolut unrealistische und verworrene Handlung. Erst auf den allerletzten Seiten begann alles für mich ein klein wenig nachvollziehbar zu werden, bis dahin habe ich beim Lesen jedoch immer wieder nur gedacht „Was für ein Blödsinn.“ Das kann Nemec auch mit seinem guten und lockeren Schreibstil nicht mehr ausgleichen, die Geschichte hakt an vielen Ecken und läuft einfach nicht richtig rund. Die Auflösung ist doch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und wurde bis zur letzten Seite kaum einmal angedeutet, so dass man als Leser etwas verwirrt zurück bleibt. Das soll es jetzt also gewesen sein? Es ist sehr schade, dass Miroslav Nemec es in diesem Band seiner Krimireihe nicht geschafft hat, eine gute Story zu entwickeln, sein Schreibstil und das Personal wären es auf jeden Fall wert, die Reihe fortzusetzen. Vielleicht mit einem etwas spannenderen und logischeren Fall.

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Das Besondere an dem Krimi von Miroslav Nemec ist, dass zwar eine (rein?) fiktive Geschichte erzählt wird, die agierenden Personen aber zumindest zum Teil existieren. Die Hauptrolle spielt Miroslav Nemec selbst, aber auch z.B. seine Frau und seine Töchter tauchen in Nebenrollen auf. Ich fand die Idee interessant, war mir jedoch nicht sicher, wie deren Umsetzung gelingen würde. In „Kroatisches Roulette“ befindet sich Miroslav Nemec auf Geschäftsreise in Kroatien. Dort wird er in seinem Hotelzimmer von einer jungen Frau quasi „überfallen“. Die presst sich leichtbekleidet an ihn und ihre Komplizen machen kompromittierende Fotos von der Szene. Klassischer Fall von 'die Situation war in echt ganz anders, als das Bildmaterial aussieht'. Zurück in Deutschland gelingt es Miroslav Nemec, die Frau ausfindig zu machen, allerdings liegt sie in einer Blutlache, als er sie in ihrer Wohnung aufsucht. Er flüchtet und in der Folge beginnt ein abenteuerlicher Trip nach Kroatien, denn auch die Erpresser haben sich mittlerweile gemeldet. Es fällt mir ein bisschen schwer, ein Fazit zu dieser Geschichte zu ziehen. Vielleicht vorneweg, „Kroatisches Roulette“ liest sich super leicht, und ich war an knapp drei Tagen durch. Trotzdem fand ich die Sprache ein bisschen holprig. Festmachen möchte ich dies an Kleinigkeiten wie der Tatsache, dass z.B. zwei aufeinanderfolgende Sätze mit „ich“ beginnen. Den Verlauf der Geschichte kann man durchaus als spannend einordnen. Zumindest wollte ich wissen, wie Miroslav Nemec sich aus seiner immer misslicher werdenden Lage rettet. Das ist gleichzeitig aber auch einer der Schwachpunkte: „Kroatisches Roulette“ wird von Seite zu Seite bizarrer, um nicht zu sagen unglaubwürdiger. Zwar löst das Ende einige dieser überzogenen Situationen auf und schiebt eine logische Erklärung nach. Trotzdem war insbesondere eine zufällige Begegnung mir persönlich viel zu „zufällig“. Auch kann ich die Beweggründe mancher Gegenspieler von Miroslav Nemec nicht nachvollziehen. Hier offenbaren sich auch die Schwierigkeiten von Nemec‘ Idee, sich selbst in der Hauptrolle auftreten zu lassen. Zumindest hatte ich die ganze Zeit ein seltsames Gefühl, wenn er von einer ausweglosen Situation in die nächste getappt ist. Es war wahnsinnig schwierig, den realen Nemec von der Figur im Buch zu trennen. Überzeugen konnte mich hingegen der kroatische Lokalkolorit. Also wie Miroslav Nemec z.B. die Unterschiede zwischen den überkorrekten Deutschen und den lässigen Kroaten herausarbeitet. Klar, dass sind Klischees, aber ich denke, da ist zumindest ein Körnchen Wahrheit dran. Stark fand ich auch die Momente, in denen vom Balkankrieg die Rede war. Hier wird schmerzlich deutlich, wie sehr dieser grausame Krieg noch heute bei der Generation, die ihn miterleben musste, eine Rolle spielt. Da gibt es alte Seilschaften und Feindschaften oder ehemalige Soldaten, die nach Kriegsende auf die schiefe Bahn geraten sind. Mein Fazit fällt also gemischt aus. Fassen wir es so zusammen, ich sehe Nemec‘ Stärken eher als Ermittler im „Tatort“ denn als Autor von Krimis mit sich selbst in der Hauptrolle.

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