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Rezensionen zu
Eingedeutscht

Allaa Faham, Abdul Abbasi

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Es ist bewundernswert, was die zwei jungen Autoren dieses Buchs geschafft haben. Nach nur wenigen Jahren sprechen sie fließend Deutsch und studieren an deutsche Hochschulen. Dazu haben sie einen sehr erfolgreichen YouTube-Kanal mit Videos über die Unterschiede zwischen der deutschen und der syrischen Mentalität. Im Dezember 2016 wurden sie mit der Integrationsmedaille der Bundesregierung ausgezeichnet. In diesem Buch erzählen sie kurz von ihrer Kindheit und Jugend in Syrien, dem Grund ihrer Flucht, vor allem aber berichten sie verwundert über manches, das in Deutschland ganz anders ist als in Syrien. Angefangen mit der Bürokratie, mit endlosen Formularen, die ausgefüllt werden müssen über die Sprache mit ungewöhnlichen langen Wörtern. Einige weitere Themen sind Liebe, Gastfreundschaft, Pünktlichkeit, und die Vorurteile der Deutschen. Abwechselnd kommen beide Autoren zu Wort. Sie erzählen von den Schwierigkeiten und Erfolgen beim Erlernen der deutschen Sprache, von der Aufregung beim ersten Besuch bei der Familie der Freundin, und der Verwunderung über die deutsche Pünktlichkeit. Mit ihrem Buch lassen sie den deutschen Leser einen Blick auf ihren kulturellen Hintergrund werfen. Der Leser spürt jedoch auch, dass sie inzwischen vieles an der deutschen Lebensart mögen. Trotz aller Unterschiede, bauen sie sich hier ein Leben auf. Sie lernen deutsche Speisen und Gebräuche schätzen, auch wenn sich ihre Begeisterung für Kartoffeln in Grenzen hält. Gut und abwechslungsreich geschrieben, macht es Spaß dieses Buch zu lesen. Manche Episoden sind lustig, wobei das Buch nicht ganz so lustig ist wie ihre Videos. Interessant ist dieses Buch wohl vor allem für jüngere Leser, beiden Autoren sind selbst erst Mitte zwanzig. Fazit: Ein nicht so ganz ernster Blick auf die Merkwürdigkeiten der Deutschen, und wie schwer es unseren Gästen fallen kann diese zu verstehen. Von zwei syrischen Männern geschrieben, die sich gut in Deutschland eingelebt haben, und sowohl ihre Herkunftskultur, als auch die deutsche Kultur schätzen.

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Abdul Abbasi und Allaa Faham kommen aus Syrien. Beide lernten sich erst hier in Deutschland über Facebbok kennen. Gemeinsam haben sie den Videokanal „GermanLifeStyle GLS“ gegründet. Abdul studiert Zahnmedizin und Allaa Regenerative Energien. Abwechselnd erzählen beide über Schwierigkeiten, Hindernisse und Kuriositäten, die sie in Deutschland erlebten/erleben. Auch mit einem Blick zurück nach Syrien erzählen sie von ihrem Leben und zeigen Unterschiede zwischen der syrischen und der deutschen Kultur auf. Und jetzt sag mal: Immatrikulationsbescheinigung.Willkommen in Deutschland! * Ohne Sprache geht nichts. Abdul berichtet von einer Methode zum Deutsch lernen, wie er mit verschiedenen farbigen Post-its, die mir sehr imponierte, alles beklebte, was er finden konnte. Doch das half auch nichts, gegen das Beamtendeutsch und gegen Beamten, die nicht nur Wörter wie „Krankenversicherungsmitgliedschaftbescheinigung.“ benutzten, sondern dazu auch noch Redewendungen wie „gleiche Stelle, gleiche Welle“. Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Liebe, der Gastfreundschaft, den Geschenken, Essen und Trinken, der Zeitwahrnehmung und weiterem. Ganz gravierend fand ich die Unterschiede bei der Gastfreundschaft. Der Syrer lehnt erst hundertmal ab, wenn er etwas zu Essen angeboten bekommt. Ein Ritual, dass Höflichkeit bezeugt und alle Syrer beherrschen. Der Deutsche dagegen schnappt sich, statt dem einem angebotenem Stück Schokolade, gleich 2 Riegel. „Als erstes versuchst du herauszuhören, welche Einstellung zur Religion dein Gegenüber hat.Wenn einer total religiös ist, dann sind bestimmte Themen tabu.“ So wundert sich Abdul über die Tierliebe der Deutschen. Was tut der Deutsche nicht alles für seine Tiere. Dogdancing und Kängurufleisch für allergische Hunde. Da wird mit dem Hund aus dem Urlaub telefoniert und 64% schenken dem Tier was zu Weihnachten. Gleichzeitig setzten in Deutschland jedes Jahr 500.000 Menschen ihre Tiere aus. Dennoch gibt es keine Straßenhunde. Allerdings 350.000 Obdachlose. In Syrien gibt es Straßenhunde, aber keine Obdachlose. Manches ist durchaus sehr ernst in dem Buch, doch nie erdrückend. Es liest sich äußerst unterhaltsam. Es wird auf eine sehr humorvolle Art geschildert. Ich habe mich oft ertappt gefühlt, doch konnte immer darüber lachen. Ja, genau, trifft voll auf mich zu. „Was genau macht die Menschen zu dem, was uns wie sie sind, wie sie handeln und wie sie sich entscheiden?Was hatte Syrien aus mir gemacht und was die Deutschen zu Deutschen? „ Fazit: Ein Buch, so wohl für Deutsche als auch für Flüchtlinge, welches auf kurzweilige Art von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Syrern und Deutschen erzählt. *Angelehnt an ein Zitat im Buch

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Eingedeutscht

Von: Merendina

05.07.2018

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Schon das Buchcover fand ich sehr interessant. Man sieht darauf die beiden Autoren Abdul Abbasi und Allaa Faham in Schwarz-Weiß. Vor ihnen ist der Titel auf schwarz-rot-goldenem Untergrund aufgedruckt. Das passt alles perfekt zum Inhalt und zur Thematik des Buches. Die beiden Studenten Abdul und Allaa stammen aus Syrien und erzählen in diesem Buch auf locker-frische Weise über ihre Fluche aus Syrien und über ihre Ankunft und ihr Leben in Deutschland. Ich habe das Buch in kurzer Zeit ausgelesen, weil es zum einen sehr interessant, zum anderen aber auch sehr lustig und witzig geschrieben ist. Eigentlich wollten die beiden jungen Männer zunächst ihren syrischen Landsleuten über den deutschen Alltag erzählen. Sie haben darüber auch auf Facebook und Youtube berichtet und bekamen in ihren Posts sehr viele Follower. Mir war das nicht bekannt, aber ich werde jetzt nach der Lektüre des Buches sicherlich auch online verfolgen, was die beiden Studenten veröffentlicht haben. Die Sprache im Buch ist einfach und gut lesbar. Sehr oft musste ich beim Lesen schmunzeln, denn die freche, witzige Art und der Stil der beiden jungen Männer ist äußerst amüsant, zugleich sind ihre Berichte aber auch sehr informativ. Auf witzige Art und Weise erfährt man vieles über das Leben und die Sitten und Bräuche in Syrien, aber man wird auch über die Hürden der deutschen Bürokratie informiert, es wird erklärt, welche Probleme sich wegen der Sprachbarriere auftun etc. Sehr witzig fand ich z.B. die Idee Deutsch mit Hilfe von überall angebrachten Post-its zu lernen. Man erfährt in diesem tollen Buch viel über die Kindheit und Jugend in Syrien, über die Flucht nach Deutschland, die Sprachlosigkeit im fremden Land, über Vorurteile, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kulturen usw. Ich fand das Buch richtig gut und kann es bestens weiterempfehlen. Deswegen vergebe ich volle Punktzahl: fünf Sternchen!

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Die beiden Syrer Abdul Abbasi und Allaa Faham kamen 2015 – unabhängig voneinander - als Flüchtlinge nach Deutschland. Die wohl größte Hürde die sie überwinden mussten, war das Erlernen der deutschen Sprache. Aber abgesehen von den Sprachschwierigkeiten klafft zwischen der arabischen und der deutschen Kultur eine riesengroße Lücke, die es zu überwinden galt. Der Papierkrieg in den deutschen Behörden, die Deutschen und ihre Liebe zum Haustier, Gastfreundschaft, was wir essen und trinken und wie unterschiedlich unsere Auffassung von Zeit ist; der Weg zur Integration ist steinig und schwer. Per Zufall lernten sich Abdul und Allaa im Juni/Juli 2016 via Facebook kennen und sehr schnell stellten sie fest, dass sie die gleiche Art von Humor teilen. Warum also nicht gemeinsam ein Projekt starten? Unter dem Namen „German LifeStyle GLS“ wollten sie anfangs via Facebook und YouTube schlicht und einfach ihren syrischen Landsleuten Hilfestellung zur Integration in Deutschland geben, ihnen die Besonderheiten unseres Alltags näherbringen. Es kristallisiert sich heraus, dass Integration keine Einbahnstraße ist und man beide Seiten in den Prozess einbinden muss – am besten funktioniert das, indem man gemeinsam über etwas lacht. Als wir, Abdul und Allaa, nach Deutschland kamen, waren wir voller Ängste. Angst vor den Menschen, vor Tieren, dem Wetter, vor neuen Situationen und vor Speisen, die wir nicht kannten. Wir hatten Angst vor allem, was uns fremd war. Und fremd war uns: alles. [….] Wir lernten, dass Fremdes nur so lange Angst macht, solange es im Dunkeln bleibt und wir nur Schemen wahrnehmen. Wir haben dieses Buch geschrieben, damit ihr Deutschen uns Syrer besser kennenlernt und wir Syrer euch Deutsche. [.…] Egal was unser Hintergrund ist: Uns verbindet mehr, als wir denken. Lasst uns alle das Licht anknipsen und genauer hinschauen. Genau das tun Abdul und Allaa sowohl auf ihrem Facebook- oder YouTube-Profil als auch in ihrem Buch „Eingedeutscht“, das am 19.03.2018 im Goldmann Verlag erschienen ist. Sie knipsen das Licht an und schauen genauer hin – mit viel Humor erzählen sie die Geschichte ihrer Integration und auf welche Hindernisse sie dabei gestoßen sind bzw. welche Missverständnisse teilweise aus den verschiedenen Situationen entstanden sind. So ist es in Syrien (oder in arabischen Ländern allgemein) üblich, dass man angebotenes Essen zuerst einmal freundlich aber bestimmt ablehnt. Der Gastgeber wird jedoch nicht müde, sein Essen trotzdem an den Mann (oder die Frau) bringen zu wollen. Dieser Verhaltenskodex wird den Syrern quasi in die Wiege gelegt. Nein sagen, auch wenn wir Ja meinen – das ist höflich. Und gerade wenn wir Jajaja meinen (so wie Allaa, wenn es Schokolade gibt), müssen wir unser Nein besonders oft und vehement wiederholen. Das signalisiert unserem Gegenüber unmissverständlich den Grad der Gier beziehungsweise der Verzweiflung. Während man in Syrien mitunter eine halbe Stunde darüber palavert bis jemand das angebotene Essen dann doch endlich nimmt, spielt sich in Deutschland in Minutenschnelle folgende Szene ab: Ich sah, wie ein Mitarbeiter des Migrationszentrums seinen Servierwagen am Tisch einer mir bisher unbekannten syrischen Flüchtlingsfamilie parkte: „Möchten Sie etwas Suppe? Oder ein Brot?“ Der Vater winkte sofort ab: „Oh, nein danke, wir haben gar keinen Hunger, aber das ist nett von Ihnen“. Seine Frau und die Kinder nickten. Der Mitarbeiter fuhr mit dem Servierwagen und dem Essen weg. Ich konnte beim Lesen die Enttäuschung dieser Familie spüren, wussten sie doch nicht, was sie falsch gemacht haben. In Deutschland ist ein „Nein“ ein „Nein“, basta – und die Familie musste hungern. Witzig fand ich die Gegenüberstellung der deutschen und syrischen Liebesschwüre. „Ich möchte auf Deinen Wimpern laufen“ … „Deine Schönheit hat meine Seele getötet“.... ich lache jetzt noch. Dem gegenüber steht unser deutsches „Du bist die Frau meiner Träume“ doch ziemlich langweilig da, oder? Nachdenklich gemacht hat mich der Abschnitt über die Deutschen und ihre Liebe zum Tier. „Obwohl so viele Tiere ausgesetzt werden, sieht man in Deutschland keinen einzigen Straßenhund. In Syrien gab es vor dem Krieg viele Straßenhunde, aber keine Menschen, die auf der Straße lebten. Es war neu für uns Syrer, hier in Deutschland Obdachlose zu sehen, aber keinen einzigen herren- und wohnungslosen Hund. Kein Wunder, wenn pro Jahr rund 300.000 Deutsche einen neuen Hund aufnehmen! Und wusstet ihr, dass es im Jahr 2016 etwa 335.000 Obdachlose gab? Die Liebe der Deutschen zum Tier ist aus vielen Perspektiven eine besondere. Wie wäre es also, wenn die Hundeliebhaber einen Obdachlosen aufnehmen würden? Sie könnten ihn aus dem Urlaub anrufen, ihm etwas zu Weihnachten schenken und Postkarten schreiben. Und der Ex-Obdachlose könnte solange auf das Haustier aufpassen.“ Vorausgegangen ist diesem Abschnitt eine Aufzählung, dass 64 % der Deutschen ihrem Haustier etwas zu Weihnachten schenken, 14 % telefonieren aus dem Urlaub mit ihrem Hund, 6 % schicken ihm eine Postkarte. Wenn man sich das Kapitel über „Zeit, Zahlen, Perfektion und Bürokratie“ durchliest, in welchem es um die Organisation einer Veranstaltung geht, dann stellt man mit Erschrecken fest, dass wir Deutschen doch ab und an mal (ich bitte um Entschuldigung für die nachfolgende Formulierung) den Stock aus dem Arsch nehmen sollten. Wogegen es bei uns wiederum in der Regel ziemlich locker zugeht, wenn man den Eltern der Freundin vorgestellt werden soll. Dazu muss man in Deutschland nicht gleich Heiratsabsichten haben. So stellen sie auf 224 Seiten unsere deutsche der arabischen Kultur gegenüber – mal witzig und auch mal nachdenklich – und sie verfügen über die seltene Gabe, über sich selbst lachen zu können. Ich bin schon lange Fan der GLS-Facebook-Seite und des YouTube-Kanals und ich werde es sicher noch lange bleiben. ِAktuell, Stand 27.04.2018, haben die Beiden auf ihrer Facebook-Seite 115.180 Follower und ihr Youtube-Kanal wird von 42.307 Leuten abonniert. Abdul und Allaa, die zwischenzeitlich beide an einer deutschen Universität studieren, wünsche ich für ihre Zukunft alles Gute! Auch in meinem Leben gibt es Syrer, die 2015 als Flüchtlinge in unser Land kamen. Wer sich integrieren möchte, der braucht auch jemanden, der ihn integriert bzw. ihm dabei hilft, sich zu integrieren. In diesem Sinne مع السلامة maʿa as-salāma

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Das Buch „Eingedeutscht. Die schräge Geschichte unserer Integration“ erzählt die Geschichte von Abdul Abassi und Allaa Faham, beide 2012 aus Syrien geflohen, erschienen im April 2018 im Goldmann Verlag. Nach ihrer Ankunft in Deutschland haben Abdul und Allaa über das Internet versucht ihre Flucht zu verarbeiten und im August 2015 ihren youtube-Kanal GLS, was für German LifeStyle steht, gestartet. Über Kurzfilme konnten sie sich über Themen wie Ankommen in Deutschland und die Integration in den Alltag über das Netz austauschen. Nun war es an der Zeit, das Erlebte in einem Buch zusammen zufassen, um als Kulturdolmetscher, wie sie sich nennen, noch mehr Syrer, wie auch Deutsche anzusprechen. Mit ihrer sympathischen und lockeren Schreibweise, bringen Abdul Abassi und Allaa Faham ihre Leser zum schmunzeln, aber auch zum nachdenken. Zurecht haben die beiden Autoren im Dezember 2016 die Integrationsmedaille der Bundesregierung für ihr Engagement erhalten. Denkanstöße hat das Buch zahlreiche und regt somit zum Dialog an. Der Weg der Integration der zahlreichen Flüchtlinge ist noch sehr lang, aber mit Projekten wie dem youtube-Kanal GLS hat er mit jedem Tag immer weniger Hürden zu meistern. Auf der Leipziger Buchmesse konnte ich die beiden Autoren treffen. In dem Interview für unser Lokalfernsehen kulturmdTV habe ich zwei ganz Besondere Menschen kennen lernen und dafür danke ich dem Verlag !

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