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Rezensionen zu
Das Internet muss weg

Schlecky Silberstein

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Da ich mich schon immer mehr mit der Thematik rund um die Internet-Konzerne (Google, Facebook & Co) beschäftige waren mir einige Fakten bereits bekannt. Auf den Punkt bringt der Autor diese Reduktion auf Seite 18 seines Buchs: “Wenn ich sage »Das Internet muss weg«, meine ich, wie erwähnt, die Social-Media-Internet, das jedoch einen so großen Teil des Gesamt-Internets ausmacht, Ausgesprochen gute Analyse darüber, wie soziale Netzwerke funktionieren, und was das gefährliche daran ist. Wie und warum sie süchtig machen, wie sie beeinflussen, Dazu gehört zu unserem Grundwissen wie Fake News funktionieren, warum sie auf die Welt gesetzt werden. Und Meinungsbildung mehr und mehr unmöglich machen. Aber auch ,wie viel Macht dabei, auf uns projiziert wird und wir so von vielen Fake Nachrichten manipuliert werden. Ein sehr gutes Buch, was wirklich zum Nachdenken anregt und Vieles im Netz in einen anderen Seite deuten lässt. Ich war zum teil sehr erschrocken, den das man so Gläsern gemacht wird, sobald man ins Internet geht war mir so nicht bewusst. Ein Buch welches man auch in der Schule lesen sollte, um unsere Kinder vor den gefahren zu warnen.

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„Wer das Internet betritt, der setzt keinen eigenen Kurs, der segelt unausweichlich in einen gottverdammten Sturm (When you enter the Internet, you don‘t choose your own course, you sail directly into a goddamn storm).“ Dieser wenig populäre Satz (den Silberstein in seinem Buch NICHT zitiert) stammt nicht etwa von einem fanatischen Technikfeind, sondern geistert anscheinend über die Flure im Silicon Valley, wo man sich der Gefahren und Tücken des Internets wohlbewusst ist. Kein Wunder: versuchen doch die Leute dort sich immer neue Methoden auszudenken, wie sie alle anderen Menschen dazu bringen können, noch mehr Zeit vor dem Bildschirm und im Web zu verbringen – und machen dadurch das Internet zu einem Suchtmedium sondergleichen (dem sie sich selbst möglichst wenig aussetzen wollen …) Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist bei Licht besehen schnödes kapitalistisches Kalkül im Kampf um Märkte und Kund*innen. Die großen Player des Internets (Facebook, Google, Amazon, etc.) haben großes Interesse daran, dass die Leute möglichst viel Zeit auf ihren Plattformen verbringen und dabei möglichst viele Daten hochladen – denn Daten sind eines der lukrativsten Produkte der Neuzeit und so einfach zu erlangen und im großen Stil zu verarbeiten, mit den richtigen Mitteln. Und wer Daten sammelt, der hat nicht nur Geschäftsgrundlagen, der hat auch Macht. Denn sie sind Produkte, aber gleichzeitig auch Schlüssel für die Köpfe der Menschen und die Herzen der Gesellschaft (so werden sie vermehrt zu ersterem). Aber zurück zum Eingangszitat, das zunächst wie ein hyperbolischer Haudrauf-Aphorismus klingt, der viele Funken schlägt, aber wenig Feuer entfacht. Leider ist er aber durchaus sehr zutreffend, denn längst ist das Internet, bei allen großartigen Möglichkeiten, zu einem gigantischen Problem geworden, in dem alle Konflikte, die sich daraus ergeben, dass der Mensch halb Tier halb Persönlichkeit ist, potenziert und auf bisher ungeahnte Art und Weise beschleunigt werden, sodass es immerfort irgendwo kracht. Längst kann kaum jemand mehr kontrollieren, wie ausgewogen seine Informationslage ist oder was er an Daten preisgibt und was nicht – oder zumindest ist kaum jemandem bewusst, was beim Betreten und Nutzen des Internets alles mit ihm passiert, welche toxischen Dynamiken hier greifen. Viele der Dynamiken im Detail erläutert Schlecky Silberstein, Blogger und Influencer, in seinem Buch „Das Internet muss weg“ – ein nicht ganz ernstgemeinter Aufruf, der sich aber in seiner Radikalität zu den verheerenden Dimensionen des derzeitigen Social-Media-Webs verhalten will. Denn Silberstein schildert das Internet als Gefahrenzone, in dem viele wichtige soziale Mechanismen nicht mehr greifen und wir oft ohne die gesellschaftlichen oder menschlichen Filter, ohne Reflexion, unseren animalischsten, impulsivsten Neigungen ausgesetzt sind – und dabei schneller festen Boden verlassen, als wir glauben. „Facebook und Google verstärken unsere natürliche Neigung zur Bestätigung unseres Weltbilds in einem Grade, der die Gesellschaft spaltet. Und zwar überall auf der Welt. Es gibt keinen Hebel, über den wir das Problem der digitalen Scheuklappen bewältigen können.“ Wer jetzt sagt und glaubt: „Weiß ich ja eh!“, der sollte DENNOCH dieses Buch lesen. Und vielleicht wird er etwas kleinlauter werden. Mich zumindest hat es sehr erschreckt, was Silberstein ausbreitet und in welchem Umfang und wie schnell die digitale „Revolution“ (ein Euphemismus an dieser Stelle) sich bereits etabliert hat, wie ihre Entwicklung jedem Nachvollzug davongaloppiert, in der Öffentlichkeit und im Schatten. Wir sind nah dran willig riesige Gräben zwischen uns und anderen aufzuschütten, ohne Rücksicht darauf, dass wir nebeneinander und miteinander leben müssen. „Der Mensch neigt dazu, sein Halbwissen als empirisch belegtes Fachwissen zu verkaufen, um sich bis zum Schluss als lukrativen Paarungs- und Geschäftspartner zu präsentieren – auf dem Marktplatz der Eitelkeiten wird gezockt wie beim Hütchenspiel.“ Ein Weckruf, und kein geringer, ist das Buch. Sehr lesenswert.  

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Heftige Realität

Von: Running-Bodhi

09.07.2018

Mein Fazit: Das Internet muss nicht weg, aber wir sollten die Fallstricke im Social Media kennen und bewußter mit Facebook, Google usw. umgehen, ist die Botschaft von diesem wertvollen Buch. Fleißig war er, der Autor Christian Brandes, der als Schlecky Silberstein bekannt ist, hat sorgfältig recherchiert, erklärt uns die Bedeutung von Algorithmen im Internet, die Dopamin Ausschüttung bei Facebook Like Buttons, Online Sucht, Advertorials, eine Werbeanzeige in der Aufmachung eines redaktionellen Beitrags, ein Artikel den der Autor im Auftrag des Werbenden verfasst, der ihn dafür bezahlt, erklärt uns den Datenkapitalismus der uns zum gläsernen Menschen macht, mit dem sich gut Geld verdienen lässt, erklärt den hohen Suchtfaktor durch das Belohnungssystem via Likes, dass uns zu Internet Yunkies werden lässt, ohne das wir es merken. Die Internet Nutzung bedeutet eine Verhaltensbedingte Abhängigkeit, der wir auf den Leim gehen sobald wir Facebook aufrufen. Das Buch ist so emphatisch geschrieben, dass der Leser das Gefühl hat vom Autor an die Hand genommen zu werden, der ihn durch die Tücken des Internets führt und Warnungen ausspricht. Wenn man auf der letzten Seite 261 angekommen ist, will man sich bei einem Sportverein anmelden, wieder Augenkontakt mit einem Gesprächspartner haben und schwört sich längere Internet Pausen einlegen zu wollen. Ich war schockiert, obwohl ich glaubte, Bescheid zu wissen. Gerade im Lichte der aktuellen Zeit verschafft dieses Buch einen unerwartet tiefen und stringenten Einblick in die Prozesse und Funktionsweisen der modernen Digitalwirtschaft. Kein Popanz, kein Klamauk, sondern ausrecherchiert und kompakt zusammengeschrieben. Ich hab's im Garten, bei Sonnenschein und Bier, angefangen zu lesen und und fand mich später wieder, wie ich es meiner Familie laut vorlas. Weil alle wissen wollten was da drinsteht. Wir hatten im Anschluss eine wirklich angeregte Diskussion - das war klasse. Kann das nur sehr empfehlen!

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‚Das Internet muss weg‘ von einem meiner Lieblingsblogger Schlecky Silberstein ist das Buch der Stunde (und länger dauert die Lektüre auch nicht). Fast schon ist es ein Manifest, das sich der Autor von der Seele geschrieben hat. Ein Aufruf zum Handeln, zum Zurückerobern der Selbstbestimmung in sozialen Medien. Das Internet hat viel versprochen und niemand, auch Schlecky Silberstein nicht, möchte ernsthaft die nützlichen Seiten der Technologie, den freien Austausch von Information, in Frage stellen. Aber mittlerweile ist dieser Austausch pervertiert. Besonders deutlich sieht man an uns like-süchtigen Instagrammern und auch an dem heuchlerischen Empörttun in der aktuellen sog. Datenleak bzw. der Facebook/Cambridge Analytica Affäre. Wer die AGBs nicht liest, darf sich nicht aufregen, wenn Facebook tut, wozu man Facebook ermächtigt hat. Wir müssen uns zurück erobern, was gut am Internet ist, und das gelingt nur, wenn wir wissen, wie Social Media funktioniert. Wer sind die Profiteure und wer das Schlachtvieh. Wer von euch sich schon immer mal gefragt hat, warum man dem Thema Hassposting in den Kommentaren und Online-Artikeln nicht einfach beikommt, indem man die Kommentarfunktion löscht, dem fällt es bei der Lektüre wie Schuppen von den Augen. Um der eigenen Filterbubble zu entkommen und nachhaltigen Content zu konsumieren, empfehle ich Schleckys Buch und hin und wieder das Handy auszuschalten.

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Reingefallen. Der Rezensent hat sich ordentlich vertan. Der Titel "Das Internet muss weg" kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, dachte er. Das muss eine Satire sein, dachte er. Das wird sicher lustig werden, dachte er. Alles falsch gedacht. So ist das wohl, wenn man sich im Internet nicht wirklich auskennt ... Der Blogger mit dem lustigen Künstlernamen wird sicherlich den ganzen Internetkram ordentlich auf die Schippe nehmen. Zumal er ja als Comedy-Autor bekannt ist. Diese Vermutung wurde noch zusätzlich durch den Klappentext "Das Internet ist die größte Verarschungsmaschine aller Zeiten" genährt. Na klar, weiß doch jeder. Trotzdem, das wird DIE Gaudi! Na dann eher nicht. Denn der Mann meint das ernst. Wobei er den reißerischen Titel (doch nicht etwa ein Lockmittel?) dann am Ende doch wieder relativiert. Er meint damit die "aktuelle Version des Internets". Und genau das untermauert er in seinem Buch, indem er beispielsweise den Kaiser aller sozialen Medien, "Facebook", Stück für Stück zerlegt. Die Enthüllungen der letzten Wochen und Monate geben ihm Recht und unterstreichen das, was er recherchiert hat und ausführlich beschreibt. Die Vernetzung, Verbreitung und Verwendung privater Daten ist unglaublich. Fast liest sich das Buch wie ein spannender Wirtschaftskrimi. Ob man den oder die Täter wirklich dingfest machen kann, bleibt allerdings fraglich. Unfassbar auch die Zahlen, mit welchen schlaue Köpfe hier hantieren. Für Otto Normalsurfer ist es kaum noch nachzuvollziehen, dass man für den Kauf von Instagram eine Milliarde und für WhatsApp gar 19 Milliarden Dollar ausgeben kann. Und wenn man vom Teufel spricht: Jetzt platzt doch tatsächlich der Herr Zuckerberg selbst und dann auch noch persönlich mit seiner Entschuldigung mitten in diese Rezension. Man könnte fast meinen, dass er nun einer ganzen Menge Systemkritikern reichlich Wind aus den aufgeblähten Segeln nimmt. Man wird sehen. Silbersteins Buch verleiht er damit jedenfalls eine bemerkenswerte Aktualität. Volltreffer. Auch wenn die Menge der abgegriffenen Daten dem Konzern nicht unbedingt neu sein dürfte. Schließlich leben "Facebook, Google und Snapchat" davon, "uns immer mehr Anreize zur Interaktion zu liefern und damit den Abbau von Nutzerdaten zu verfeinern". Facebooks Chef müsste sein eigenes Unternehmen nicht nur in Frage stellen, sondern gar abschalten ... ... was nicht passieren wird. Es kann jedoch nicht schaden, sich über die Mechanismen des Netzes zu informieren, denn nicht jeder ahnt, was er mit einem schlichten "Like" auslöst und anrichtet, und nicht jeder weiß, was ein "Marketing-Tool" ist, wie "AdSense" funktioniert, was ein "Troll" wirklich im Schilde führt, oder was mit "Adobe VoCo", "Face2Face" oder "Social Bots" möglich ist. Oder wie wäre es mit einem weiteren Beitrag zur Kontroverse um die Filterblasen-These (filter bubbles)? Bleibt dem staunenden Laien und Gelegenheitssurfer nur noch die Frage, wie er sich dem Einfluss der immerwährenden und scheinbar übermächtigen Werbetrommeln entziehen kann, ohne gleich das ganze Netz abzuschalten. Der Rezensent hat für sich und seine Familie eine vorläufige Lösung gefunden: Werbung interessiert uns nicht (Hey Mark, bitte weitersagen. Danke!). Alle Produkte, für die geworben wird, wenn wir doch einmal versehentlich etwas (bewusst) aufschnappen, werden aus Prinzip nicht gekauft. Werbung für dieses Buch macht der Rezensent hingegen gerne. Das Internet im Desinformationszeitalter auf dem Seziertisch. Tatsächlich eine gnadenlose Abrechnung. Ob diese die richtigen Leute erreichen wird, ist jedoch fraglich. Schlecky Silberstein wird ganz sicher dranbleiben. Die vernetzte Welt verändert sich rasend schnell. Wie er selbst schreibt, wird es schon 2022 wieder völlig anders aussehen. Spätestens dann wird auch sein nächstes Buch erscheinen. Vielleicht heißt es dann: "Das Internet ist weg."

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