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Rezensionen zu
Die Gabe

Naomi Alderman

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𝗧𝗜𝗧𝗘𝗟: Die Gabe 𝗔𝗨𝗧𝗢𝗥𝗜𝗡:Naomi Alderman 𝗩𝗘𝗥𝗟𝗔𝗚: Heyne Verlag 𝗞𝗟𝗔𝗣𝗣𝗘𝗡𝗧𝗘𝗫𝗧/𝗜𝗡𝗛𝗔𝗟𝗧: siehe Beitrag 𝗠𝗘𝗜𝗡𝗘 𝗠𝗘𝗜𝗡𝗨𝗡𝗚: In diesem Buch stecken so viele Themen drin, dass ich ein Buch darüber schreiben könnte. 𝙏𝙍𝙄𝙂𝙂𝙀𝙍𝙒𝘼𝙍𝙉𝙐𝙉𝙂: Beispiele: Macht, Geschlechterrollen, Trauma, Rache, Frauenfeindlichkeit, Männerfeindlichkeit, Zwangsprostitution, Kindesmisshandlung, Armut, Reichtum, Politik, Tod, Gewalt, Frauenunterdrückung, Religion uvm. auf verschiedenen Kontinenten. Die Autorin Naomi Alderman schildert, dass durch die Gabe Frauen die Macht gegeben wird, durch ihre elektrischen Schwingungen in ihren Händen, Lebewesen zu verletzen und sogar zu töten. Wie Frauen ihre Macht einsetzen, wird im Buch detailliert beschrieben. Alderman hält gekonnt den Spiegel unserer Welt vors Gesicht. Wenn man unsere momentane Welt anschaut, ist es Fakt, dass Männer immer noch mehr in Machtpositionen sind. Frauen werden in unserer „modernen Gesellschaft“ immer NOCH schlechter bezahlt, in vielen Ländern ist eine Frau immer NOCH nichts wert. Nur als Beispiel von wenigen. Der Kernpunkt der Autorin ist meines Erachtens auch, wie gehe ich mit Macht um, unabhängig davon, ob ich eine Frau oder ein Mann bin? Ob es besser wird, wenn Frauen die Macht haben, kann man im fiktiven Buch „Die Gabe“ lesen, da ich nicht spoilern möchte. Die Aufteilung des Buches sowie den Schreibstil der Autorin finde ich hervorragend. Faszinierend empfand ich auch die historischen Erklärungen und Befunde, die auch mit Skizzen erläutert wurden. Ich lege jedem dieses provokante Buch zu Herzen, denn es regt zum Nachdenken an, hoffe auch zu positiven Handlungen/Änderungen auf der ganzen Welt und einer friedvollen gemeinsamen Zusammenleben aller Menschen! 🕊️ 𝗕𝗘𝗪𝗘𝗥𝗧𝗨𝗡𝗚: Ich gebe ★★★★★✪ 5+Sterne (5+/5)

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DIE GABE von Naomi Alderman ist spannende Alternative Reality, in der es um die krasse Veränderung der Geschlechterverhältnisse geht. Wie sieht die Welt aus, wenn Frauen mit einmal eine Kraft entwickeln, die sie den Männern körperlich überlegen macht? Dieser Frage geht Naomi Alderman in ihrem Alternative-Reality-Thriller “Die Gabe” nach. Und sie findet überraschende Antworten. Denn plötzlich sollen Männer und Jungen nachts nicht mehr allein auf die Straße gehen, sie werden angepöbelt und angegriffen. Anhand ihrer Figuren zeigt sie, wie unterschiedlich Menschen mit der neuen Macht umgehen. So erzählt sie von Revolution, Rache und Gerechtigkeit, aber auch von Missbrauch und Diskriminierung. Leider kann Alderman die Spannung nicht über die gesamte Länge der Story halten, obwohl ihre Geschichte deutlich auf ein apokalyptisches Finale zurast. Wer sich jedoch auf das Gedankenspiel einlassen will: “Die Gabe” ist trotzdem spannende und unterhaltsame Alternative Reality.

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Es war schon sehr erschreckend, beinahe gruselig ‚Die Gabe‘ zu lesen: Von jetzt auf nachher haben Frauen auf der ganzen Welt die Gabe entwickelt und können durch Berührung Stromstöße auf andere Menschen leiten, die dann schreckliche Schmerzen erleiden, auch bis zum Tod. Von jetzt auf nachher liegt nicht mehr die Macht bei den Männern, sondern die Frauen haben die Oberhand durch ihre besondere Gabe, die sich nicht auf die Männer überträgt. Im Roman werden die Geschichten von fünf Frauen, Allie, Tunde, Jocelyn und Roxy, erzählt, die unterschiedliche Leben führen und für die sich durch die Gabe alles verändert hat. Niemand kann erklären woher die Gabe kommt, wie sie sich gebildet hat und wieso sie gerade jetzt auf der ganzen Welt auftaucht. Alle fünf Frauen erzählen ihre Erlebnisse, wie sie zur Gabe kamen und was alles passiert ist seit diese große Stärke den Frauen eine neue Chance im Leben gegeben hat. Aber auch welche Nachteile und Konsequenzen durch die Gabe entstanden ist. Eine erschreckende Zukunftsgeschichte, die einem Gänsehaut beschert, und sehr spannend geschrieben ist.

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Buchtipp mit Triggerwarnung

Von: Mein.Bücherregal

29.04.2023

Die Gabe von Naomi Alderman aus dem #heyneverlag 🪬 Dieses Buch schreit nach Austausch, drüber reden, unterschiedliche Meinungen und Nachdenken. . Dieses Buch liefert Gesprächsstoff und ist dadurch bestimmt ideal für einen #buchclub . Diese Geschichte ist eine was wäre wenn Geschichte. Was wäre, wenn die Frauen eine Gabe hätten, die sie über Nacht zum starken Geschlecht werden lassen? Was kann da alles passieren? In der Gesellschaft? Mit jedem einzelnen Menschen? Dafür reicht meine Vorstellungskraft nicht aus… aber zum Glück ging es der Autorin nicht so. Sie hat auf über 400 Seiten einen #fantasy Roman geschrieben, der sich echt anfühlt. . Erschreckend und brutal kann das Buch sein. Unvorstellbar. Fantasy. … und dann trifft es mich… es ist nicht unvorstellbar… dieses Leid gibt es teilweise wirklich. In unserer Welt. In unserer Zeit. Gegen Frauen. . Für mich stellt sich das Buch nicht auf die Seite von Frauen oder Männern. Es geht um Macht und Machtmissbrauch. Es geht um das „starke Geschlecht“ . 5 Sterne, da das Buch nachhallt, spannend geschrieben und gut zu lesen ist. 5 Sterne für Fiktion die erschreckend real ist und einen Spiegel vorhält. 5 Sterne für…lasst uns alle friedlich miteinander leben - egal welches Geschlecht. . Und trotzdem denke ich, dass das Buch nicht für alle geeignet ist… Kriegsreportagen mit schrecklichen Taten sind nicht jedem zumutbar/lesbar #triggerwarnung⚠️ . Fazit: für mich persönlich, war dieses Buch ein lesenswerter Roman

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Die Gabe von Naomi Alderman entwirft ein Szenario, das unsere Art zu denken verändern wird – so äußert sich zumindest Margaret Atwood, eine kanadische Schriftstellerin über diesen Roman. Dem kann ich nach dem Lesen der Geschichte nur bedingt zustimmen, doch worum geht es in Die Gabe genau? Frauen und Mädchen entdecken an sich eine Fähigkeit, die es ihnen ermöglicht, die Machtverhältnisse auf der Welt ein für alle Mal zu verändern. Frauen werden zum stärkeren Geschlecht und stürzen damit jedes Land ins Chaos. Obwohl ich die Thematik unglaublich interessant fand, konnte mich die Umsetzung des Romans und die Entwicklung der Story nur wenig überzeugen. Inhalt Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt entdecken von einem Tag auf den anderen, dass sie eine Gabe besitzen. Sie können mit bloßer Berührung Stromstöße abgeben und damit anderen Menschen Schmerzen zufügen – sogar töten. Von jetzt auf gleich werden die Männer dieser Welt zum schwächeren Geschlecht und die Frauen tragen Wut in sich. Sehr viel Wut. Meine Meinung Auf Empfehlung meiner Lieblingsbuchhändlerin hin habe ich Die Gabe von Naomi Alderman beim Bloggerportal angefordert. Die Idee, eine Welt zu entwerfen, in der Männer von heute auf morgen zum schwächeren Geschlecht degradiert werden, hat mich besonders interessiert und ich war gespannt darauf, welche Auswirkungen die verschobenen Machtverhältnisse auf die Gesellschaft und das Miteinander der Menschen haben. Leider muss ich sagen, dass ich mich selten so sehr durch eine Geschichte gequält habe und ein oder zweimal sogar versucht war, das Buch abzubrechen. Erzählt wird die Geschichte alternierend aus den Perspektiven von Roxy, Allie, Margot und Tunde – vier Figuren, die, wenn überhaupt, nur in einigen wenigen Szenen etwas miteinander zu tun haben. Gemein haben sie, dass sie von der aufkommenden Gabe entweder direkt betroffen sind und sie besitzen (wie Roxy, Allie und Margot), oder, wie im Fall von Tunde, von ihr besessen sind. Der Leser folgt den Figuren über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg, in denen sich die Welt durch das Aufkommen der Gabe von Grund auf verändert. Leider hat der Autor (ja, hinter dem Synonym Naomi Alderman verbirgt sich ein Mann) es nicht geschafft, mich über den langen Zeitraum hinweg für eine seiner Figuren zu begeistern. Keine von ihnen taugte als Identifikationsfigur, keine von ihnen ist annähernd so angelegt, dass man mit ihr mitfühlt, ihre Motivation nachvollziehen kann oder ihre Geschichte weiterverfolgen möchte. Auch verschuldet durch die Einteilung der Kapitel in Jahre, die heruntergezählt wurden, war die Handlung oft verworren und Zusammenhänge unverständlich. In jedem Kapitel konnte nur ein kurzer Blick auf die momentane Situation der Figuren geworfen werden. Darauf folgte dann wieder ein Zeitsprung, der plötzliche Schauplatzwechsel zur Folge hatte, die jedoch nicht angesprochen wurden und daher unglaublich verwirrten. Zu oft habe ich mich gefragt: Wo befindet sich die Figur gerade? Was ist in der Zwischenzeit passiert? Wie ist sie in diese Situation gekommen? Man hatte beim Lesen einfach permanent das Gefühl, dass wichtige Geschehnisse ausgelassen wurde, die der Handlung einen roten Faden verliehen hätte. Das fand ich sehr schade, denn die Geschichte an sich hat meiner Meinung nach großes Potenzial, das hier aber verschenkt wurde. Die Entwicklung der Handlung hat mich ehrlich gesagt mehr als schockiert. Gerade in einem Zeitalter, in dem Frauen ihre Stimme erheben, ihrer Unterdrückung nicht länger tatenlos zusehen, Ungerechtigkeiten anprangern und körperliche Gewalt gegen sie öffentlich machen, ist die Aussage dieses Buches indiskutabel. Denn das, was der Autor (und dass sich hinter dem Synonym ein Mann verbirgt, macht mich in dem Kontext noch wütender) mit seinem Roman sagen möchte, ist folgendes: Wenn Männer nicht mehr die Welt regieren und an ihrer Stelle Frauen herrschen würden, gäbe es nur Chaos, Gewalt, Vergewaltigung und Mord (alles seitens der Frauen). Indirekt schwingt die Aussage mit, dass diese Punkte unter der männlichen Weltherrschaft weniger häufig, gesitteter und weniger brutal stattfanden – was sie damit akzeptabler machen würde. Der Autor bemüht sich in diesem Buch anhaltend, Frauen als diejenigen darzustellen, die ihre Macht mehr ausnutzen würden, als es Männer bereits tun. Nach Ansicht der Geschichte sind Frauen letztlich für das Leid auf der Welt verantwortlich. Nervig war meiner Meinung nach auch die im Roman dargestellte religiöse Verherrlichung der Gabe. Allie, eine der bereits erwähnten weiblichen Hauptfiguren, wird zur Priesterin erhoben, die eng im Kontakt mit der allmächtigen Göttin steht. Durch sie erhalten alle Mädchen und Frauen die Berechtigung und die Befehle Gewalt anzuwenden, zu foltern und zu töten. Religion und Macht stehen in dieser Geschichte also sehr nah beieinander, was den Roman, bezogen auf die dargestellten Ansichten, zeitgemäß ins Mittelalter zurückversetzt. Einige mittelalterliche Abbildungen von Figuren und Gerätschaften sollen die Glaubwürdigkeit der Geschichte dahingehend untermalen. Meiner Meinung nach ist dieses Buch auch was seine Einordnung in ein bestimmtes Genre angeht, ein Desaster. Der Roman ist sowohl dystopisch als auch fantastisch, historisch und zeitgenössisch zugleich. Als Leser kann man da nur verwirrt sein. Auch der Schreibstil des Autors konnte mich wenig überzeugen. Oft ist die wörtliche Rede im indirekt Dialog verfasst, sodass die Figur ein Gespräch gedanklich nur wiederholt, wodurch beschreibende Mittel völlig außen vor gelassen werden. Auch aus diesem Grund war es extrem schwierig, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Fazit & Bewertung Die Gabe von Naomi Alderman kann ich euch leider nicht empfehlen. Der Autor (Naomi Alderman ist ein Synonym) beharrt meiner Meinung nach mit dieser Geschichte zu sehr darauf, die bestehenden Machtverhältnisse, nämlich die Herrschaft der Männer über die Welt, zu verherrlichen. Frauen werden in dieser Geschichte zwar dazu befähigt eine Gabe auszubilden, um zum stärkeren Geschlecht zu werden, jedoch geht die Welt ab diesem Zeitpunkt noch mehr vor die Hunde. Eine schockierende Entwicklung der Handlung, keine Identifikationsfiguren, verworrene Zeitsprünge und fehlende Erklärungen haben diesen Roman zu keinem Lesevergnügen gemacht. https://pantaubooks.wordpress.com/

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‚[...] und zeigt ihr, wie sie die Kraft nutzen kann, die schon immer in ihr geschlummert haben muss, all die Jahre ihres Lebens.‘ (Seite 81) Überall auf der Welt entdecken Frauen, dass sie plötzlich über eine Kraft verfügen, die sie zum starken Geschlecht macht: Sie können mit bloßen Händen Stromschläge austeilen, damit Schmerzen verursachen oder gar töten. Von einem Tag zum anderen unterwerfen sie Männer, revoltieren und brechen alte Strukturen auf. Ich war sehr gespannt auf ‚Die Gabe‘ von Naomi Alderman, und den Einstieg in den Roman fand ich großartig. Mich hat die Geschichte anfangs nicht nur völlig in ihren Bann geschlagen, sondern ich fand sie überzeugend, plausibel und ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven und Zeitebenen, die den Roman sehr abwechslungsreich machen und viel Spannung erzeugen, empfand ich als gelungen und gut umgesetzt. Bis zum ersten Drittel des Romans hätte ich ihn vorbehaltlos empfohlen, weil es ein richtig toller Schmöker war, der flüssig geschrieben und gut durchdacht ist, dessen Protagonisten überzeugend charakterisiert wurden, der ebenso unterhaltsam wie anspruchsvoll war. Doch irgendwann hat mich die starke Gottlastigkeit in einem der Erzählstränge zusehends genervt, auch die extreme Brutalität bei der Schilderung einiger Szenen fand ich deplatziert und unnötig, und nicht zuletzt war mir der Roman viel zu actionreich, erinnerte mich stark an einen Blockbuster im Abendprogramm. Wer so etwas mag, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Für mich ist das eher nichts, und die actionreiche Geschichte hat mich im Verlauf etwas gelangweilt.

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Ich bin auf "Die Gabe" von Naomi Alderman zunächst aufgrund des Covers aufmerksam geworden und mein Interesse wurde dann vom Klappentext noch gesteigert. Allerdings habe ich dann zunächst ein wenig gehadert, ob ich das Buch tatsächlich lesen soll, da ich geteilte Meinungen über das Buch erhalten habe. Nun habe ich mir das Buch doch vorgenommen und kann sagen, dass ich es mit leichten Abstrichen überaus interessant und lesenswert finde. Die Handlung folgt verschiedenen Protagonisten und beleuchtet die Ereignisse so immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln. Dadurch bekommt man als Leser einen allumfassenden Überblick. Ein wirklich mitreißender und teils auch echt erschreckend realitätsnaher Schreibstil, reißt einen als Leser mit von den Anfängen des Umschwungs bis hin zum vollständigen Wandel. Während des Lesens fragt mach sich als Leser immer wieder, ob es wirklich so kommen könnte, blickt dann in die Vergangenheit und hat seine Antwort. Stellenweise ist der Roman zwar ein wenig stereotyp, vor allem, wenn es um die Vorherrschaft aufgrund der ungleichen Kräfteverhältnisse geht. Gleichzeitig kann der Roman aber dennoch immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwarten, so dass die Handlung spannend bleibt. Obgleich die Handlung rein fiktiv ist, hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die Ereignisse genau so geschehen könnten, wenn es zu einer solchen Situation kommen würde. Dies ist ein Roman, bei dem man sich immer wieder die "Was wäre wenn" - Frage stellt und dadurch auch unsere Sozialisation automatisch mit hinterfragt. Ich persönlich fand die Vorstellung, dass es zu einer solchen Welt kommen könnte ziemlich erschrecken, zumal die Handlung gefühlsmäßig bei mir in den 70er bis 80er Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben ist. Klar könnte es in vielen Teilen der Welt auch heute noch so passieren, wie es im Roman dargestellt ist. Allerdings möchte ich bezweifeln, dass es in der westlichen und abgeklärten Welt solche Ausmaße annehmen würde, wie sie hier beschrieben wurden. Meine größte Kritik muss ich zum Ende der Handlung mit anbringen, als ich nicht mehr so ganz nachvollziehen konnte, in welchem Land man sich gerade befand. Irgendwie verschwamm zum Schluss (und damit meine ich nicht direkt die letzten Seiten) alles ein wenig bzw. die Ereignisse überschlagen sich, so dass ich etwas das Gefühl hatte, dass die Autorin endlich zum Schluss kommen wollte. Fazit: "Die Gabe" von Naomi Alderman ist ein überaus interessanter dystropischer Roman, der fiktiv die Frage beantwortet: Was wäre, wenn Frauen plötzlich das "starke Geschlecht" wären? Dies geschieht überaus realitätsnah und glaubhaft. Von mir bekommt der Roman in jedem Fall eine Leseempfehlung, auch wenn die Ereignisse vielleicht nicht für jeden so glaubhaft sein mögen! Note: 2+ (💗💗💗💗)

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Kurzmeinung: Ein sehr interessantes Gedankenexperiment. Wie sähe die Welt aus, wenn die Frauen das starke Geschlecht wären? Das Buch ist spannend und lässt sich trotz des Umfanges schnell weglesen. Die verschiedenen Perspektiven machen die Geschichte sehr interessant. Allerdings hätte man aus diesem vielversprechenden Ansatz meiner Meinung nach mehr machen können. Da wurde einiges an Potential verschenkt. Meine Meinung: Was mich an diesem Buch besonders gereizt hat, ist das Szenario. Frauen, die plötzlich durch "die Gabe" den Männern körperlich überlegen sind und so zum starken Geschlecht werden. Diese "Gabe" wird dabei sehr realistisch und wissenschaftlich beschrieben und die Entwicklung ist nachvollziehbar und in diesem Rahmen durchaus glaubhaft, wenn man sich darauf einlässt. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft sind sehr interessant und vielschichtig und in den verschiedenen Kulturen auch sehr verschieden. In Saudi Arabien zum Beispiel, wo Frauen bisher stark unterdrückt wurden, findet ein kompletter Machtumschwung statt. In den USA sind die Auswirkungen nicht ganz so krass, aber Konsequenzen sind dennoch sichtbar. Jungs werden von Mädchen getrennt, um für die Sicherheit der Jungen zu sorgen. Mädchen lernen in Trainingslagern, ihre Gabe zu beherrschen. Die Politik reagiert auf die neue Weltordnung mit Aktionismus und schnellen Plänen. Verspricht eine Sicherheit, die sie nicht garantieren kann. Auch auf die Religion hat die Gabe eine Auswirkung. Eine der Protagonistinnen, Allie, hat Eingebungen von einer Stimme und dieser Stimme folgend, gründet sie eine neue Religion und wird zu deren Führerin. Diesen Aspekt fand ich auch spannend, wie in solchen Zeiten des Umschwungs die Menschen Halt und Sinn in einer neuen Religion suchen. In diesem Buch kommen viele Stimmen zu Wort, viele Ideen werden beleuchtet. Neben der Religionsführerin Allie, später "Mother Eve" genannt, gibt es die Politikerin Margot, die selbst auch die Gabe hat, dies aber zu verstecken versucht, damit sie im Amt bleiben darf. Außerdem ihre Tochter Jocelyn, die Schwierigkeiten hat, ihre Gabe zu kontrollieren. Dann gibt es Roxy, die Tochter eines Gangsters, die ein großes Talent für den Einsatz der Gabe im Kampf hat und mit Hilfe derer versucht, das Untergrundimperium des Vaters zu übernehmen. Als einzige männliche Perspektive gibt es den afrikanischen Reporter Tunde, der zufällig einen der ersten Berichte über den Ausbruch der Gabe dreht und so zu einem der wichtigsten Berichterstatter zu dem Thema wird. Trotz der vielen verschiedenen Perspektiven ist es nicht schwer, beim Lesen den Überblick zu behalten. Im Gegenteil, ich fand es sehr spannend, die Geschichte aus Sicht so verschiedener Charaktere zu verfolgen. Die Charaktere kommen aus verschiedenen Ländern, haben verschiedene Hintergründe, Positionen und Funktionen. So erhält man ein vielschichtiges Bild von der Geschichte. Keiner der Protagonist_innen war mir so richtig sympathisch, aber das hat irgendwie auch zu der ganzen Stimmung des Buches gepasst. Neben den 5 Erzählperspektiven gibt es auch immer wieder Einschübe aus fiktiven "wissenschaftlichen Berichten", Abbildungen von Artefakten aus der Zeit, Zitaten aus historischen Schriften. Das ist mal was Anderes und hat mir sehr gut gefallen. Was mir auch gefällt: Alderman tut nicht so, als wäre die Welt eine bessere, wenn wir Frauen an der Macht wären. Es wird nicht idealisiert, sondern einfach eine interessante Alternative zu unserer Weltordnung geschaffen. Die Geschichte und das Szenario regen zum Nachdenken an. Warum ist unsere Gesellschaft so aufgebaut, wie sie es ist? Erst durch das Umdrehen des Machtverhältnisses wird klar, wie viele Bereiche mit Macht und den Geschlechtsunterschieden zu tun haben. Auf welche Bereiche sich so eine Machtverschiebung auswirken würde. Das fand ich mit am interessantesten an dieser Geschichte und hat für mich den Reiz des Buches ausgemacht. Allerdings finde ich, man hätte da durchaus noch mehr rausholen können; manche Szenerien noch konsequenter zu Ende denken können. Auch der Übergang von der bekannten männerdominierten Weltordnung hin zum Matriarchat ging mir zu schnell. Die Veränderungen werden eher Überblicksartig geschildert, dabei ist es gerade dieser Aspekt, der mir besonders reizvoll erscheint. Da hätte ich mir ein langsameres Herantasten gewünscht und auch den Blickwinkel aus den einzelnen Perspektiven, gerade in den Anfängen! Fazit: Eine interessante, feministische Lektüre mit verschiedenen Protagonisten und Protagonistinnen und viel Handlung. Es wird ein interessantes Szenario entworfen und durchaus glaubwürdig dargestellt. Das Buch lässt sich trotz des Umfangs sehr schnell und leicht lesen und regt durchaus auch zum Nachdenken an. Allerdings hat die Geschichte auch ihre Schwächen und verschenkt einiges an Potential.

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