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Rezensionen zu
Die Gabe

Naomi Alderman

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Erst sind es nur kleine Veränderungen, doch dann verändern sie die Welt: Frauen bekommen die Gabe, die Kraft, Elektrizität zu entwickeln, sie im Guten wie im Schlechten zu nutzen. Am Beispiel mehrerer völlig unterschiedlicher Figuren erzählt Naomi Alderman die Geschichte der Gabe, vom nigerianischen Journalisten über die Tochter eines Gangsterbosses und ein Waisenmädchen, das zu Kichenführerin wird, zu einer amerikanischen Bürgermeisterin und späteren Senatorin beschreibt sie die Entwicklungen in der Gesellschaft durch die neue Macht der Frauen. Frauen sind körperlich schwächer als Männer und kümmern sich um Haushalt und Familie, während die Männer sie verteidigen und versorgen. Dieses wenn auch nicht mehr unbedingt moderne, so doch häufig noch treffende Weltbild stellt die Autorin Naomi Alderman in ihrem Roman „Die Gabe“ auf spannende Art und Weise auf den Kopf. Die Frauen sind durch die Gabe überlegen und übernehmen die Herrschaft. Äußerst packend erzählt sie die neue Geschichte der Menschheit am Beispiel ausgewählter Persönlichkeiten, die einen guten Überblick geben, so ist man als Leser an vielen Stellen dabei, an denen Wichtiges passiert und wird an immer wieder neuen Positionen in die Romanhandlung geworfen. Doch es ist nicht nur spannend, was Alderman beschreibt, es ist auch grausam und beängstigend und vor allem in der Konsequenz auch eines: realistisch. Der Stärkere unterwirft den Schwächeren, er schafft ein Weltbild, das seiner Position entspricht und negiert alles, was seinen Machtanspruch anzweifeln könnte. Diese Entwicklung ist als Fiktion mitreißend, doch es lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, wenn man am Schluss den fiktiven Briefwechsel zweier Autoren und der neuen Welt liest – denn die Welt wurde wirklich auf den Kopf gestellt. Zunächst war ich etwas skeptisch, weil ich die Gabe, die alle Frauen erhielten, etwas seltsam fand. Doch für die Konsequenz und Fortführung der Geschichte war die Idee unglaublich gut. „Die Gabe“ ist ein aufrüttelndes, spannendes und bewegendes Buch, das einen zum Nachdenken zwingt. Für mich ist es das erschütterndste und bewegende Buch, das ich seit langem gelesen habe.

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Es geschieht ganz plötzlich. Roxy ist gerade mal 14 Jahre alt, als sie das erste Mal Stromschläge abgibt, gewollt und sie wird nicht das einzige Mädchen bleiben. Auf der ganzen Welt laufen Videos viral, wo Mädchen Blitze abgeben, damit spielen, prahlen, sogar angreifen. Ist es eine Seuche? Eine Mutation? Sind nur junge Mädchen davon betroffen? Die Welt spielt verrückt und so manche klugen Leute fangen an, es für sich zu nutzen. Was würde passieren, wenn sich die Machtverhältnisse so stark auf ein Geschlecht verschieben? Wie würde es in Saudi-Arabien aussehen? Oder in anderen Ländern mit unterdrückten Frauen? Naomi Aldermann geht mit ihrem Buch einige gewagte Schritte und zeigt eine Welt, die man sich zuerst nur schwer vorstellen kann. Die Idee dahinter ist wirklich interessant und es gibt einige sehr aufregende Charaktere, wie z.B. Mother Eve, die eine Religion ausruft und weltweite Anhänger für sich gewinnt. Sie wird als Prophetin gesehen, das Sprachrohr aller Frauen und hört eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr die Richtung weist. Dann ist da noch Roxy, deren Familie bekannt ist für ihre Kriminalitäten, allein der Name reicht um andere zu erschrecken, sie wird Mitglied von Mother Eves Kirche und ihre engste Beraterin. Besonders die Sicht vom Reporter hat mir gefallen, der viele Reisen um die ganze Welt macht und von Veränderungen, Zuständen und Entwicklungen durch die Gabe der Frauen berichtet und sie interviewt. Durch die verschiedenen Sichtweisen sieht man viel Gutes, aber auch Schlechtes und nach den ersten paar Hundert Seiten merkt man, dass sich alles anfängt zu steigern. Bürgerkriege, Rebellionen, unterdrückte Männer und andere Geschehnisse häufen sich, die Welt hat sich grundlegend verändert. Am Anfang des Buches ist die Stimmung noch hoffnungsvoll, durch neu entdeckte Freiheit und Unabhängigkeit, doch das alles wird stark überschattet von Krieg und Mord und ist es richtig den Männern dasselbe Unrecht anzutun, was sie uns angetan haben? Sehr geschickt verpackt die Autorin all die Geschehnisse und die knapp über 550 Seiten waren schnell gelesen. Der Schreibstil ist eindringlich und mit wenigen Worten war ich in der Geschichte drinnen. Es ist nicht sehr emotional, eher kühn und manche Gefühle verstecken sich zwischen den Zeilen. Ich war auch sehr überrascht gewesen von den historischen Belegen im Roman, die Autorin hat sich da mehr einfallen lassen, als man zunächst denkt. So finden sich im Buch Skizzen von alten Höhlenmalereien über Frauen mit Blitzen, oder Skizzen über Geräte für Frauen und ihre Gabe. Und wenn man das Buch aufklappt, so liest man: “Neil Adam Armon – Die Gabe – Ein historischer Roman”, doch was es damit auf sich hat, das müsst ihr schon selber herausfinden. Doch als das Ende kam, dachte ich nur: “Das war’s schon?”. So viele Ideen, interessante Kleinigkeiten und Charaktere und dann dieses Ende. Ich war nicht enttäuscht, aber überrascht und unzufrieden mit dem Schluss des Buches, weil es für mich kein wirklicher Schluss war. Mir fehlte der runde Abschluss. Naomi Aldermann erzählt eine unglaubliche Geschichte aus der Perspektive von einigen unterschiedlichen Frauen und einem Reporter, der das Geschehen auf der ganzen Welt näher betrachtet. Es steckt eine sehr große Idee dahinter, die sehr drastisch gezeigt wird und das Buch ist durchweg ehrlich, verschönert die Zustände und Personen nicht. Nur fehlten mir die Emotionen, es gab keine starken Gefühle, die genau beschrieben werden und so blieb das Buch halbherzig bei mir hängen.

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Das Buch die Gabe von Naomi Alderman hat mich sehr überzeugt. Es wurde aus verschiedenen Sichten erzählt. Zuerst konnte man den Zusammenhang der Personen noch nicht sehen, aber Schritt für Schritt wurden die Geschichten von ihnen miteinander verwebt. Das Buch behandelt ein gefährliches Gedankenspiel und der Plot sowie die Idee wurde sehr gut umgesetzt. Es gab auch interessante Ansätze zum Thema Religion und wie sich die Autorin vorstellen könnte, wie eine eigene Religion entsteht. Es war sehr flüssig zu lesen und man fliegt eigentlich nur so durch die Seite. Es gibt sehr viele Bezüge zur Realität und was falsch läuft, nur das man es mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Es wird sich auch viel mit der Frage befasst, ob Macht wahnsinnig macht. Selbst der Epilog und Prolog waren genial. Ich fand die Umsetzung dieser Geschichte einfach nur brillant und ich hoffe, dass einige Männer, aber auch Frauen, zu diesem Buch greifen und sich mal diese dystopische Welt ansehen und vielleicht auch mal über den Tellerrand blicken. Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter.

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Mir wurde das Buch empfohlen und ich war deshalb sehr gespannt darauf. Die Frauen haben plötzlich die Macht sich zu wehren. Überall auf der Welt entdecken junge Mädchen diese Gabe und können sie auch an ältere Frauen weitergeben. Unterdrückte Frauen können sich plötzlich gegen ihre Unterdrücker wehren, was meist im Tod dieser endet - nicht ganz unverständlich wenn man bedenkt, was ihnen angetan wurde. Die Mädchen und Frauen sehen sich plötzlich in einer neuen Position, in denen sie Jungen und Männern aber auch sich gegenseitig, ihre Macht demonstrieren und diese ausnutzen können. Zu Beginn des Buches erscheint es ganz natürlich, dass die Frauen diese Gabe nutzen und sich der Ungerechtigkeit, die ihnen zuteil wurde, rächen können. Doch dann wird es immer schlimmer und es entstehen Kriege und Machtspielchen. Während die Frauen die Gabe ausnutzen um an Macht zu gelangen, werden die Männer zum Teil grausam behandelt und versuchen ihrerseits zurück an die Macht zu gelangen. Schnell erkennt man, dass alles aus dem Ruder läuft und viel zu viele Frauen ihre neue Macht ausnutzen und so gar nicht Gutes tun. Immer öfter sieht man auch Parallelen zu heute - in der es oft genauso läuft, nur dass es die Männer sind, die Frauen verstümmeln und unterdrücken. Frauen sind hier jedoch nicht besser. Egal wer die Macht hat (böse zu sein) wird sie auch (aus)nutzen. Ich würde sagen, dass dieses Buch keine leichte Kost ist und es zum Nachdenken anregt. Es werden viele brutale Szenen beschrieben, die unangenehm zu lesen sind, weil man weiß, dass es genauso auch heute schon passiert, nur eben oft, aber nicht ausschließlich, Frauen. Es zeigt einem die Menschheit, wie sie zum Teil ist. Nicht alle Menschen sind schlecht oder nutzen ihre Macht aus. Dennoch weiß man, dass es überall Menschen gibt, die ihre Macht, ob nun körperlichen oder anderen Ursprungs, missbrauchen. Das Buch zeigt eine grausame Welt auf, indem sie 4 Menschen und ihrer Adaption auf die neuen Begebenheiten folgt. Leider wird ausschließlich auf die negativen Auswirkungen eingegangen, was dafür deutlich auf die Missstände hinweist und zum Nachdenken anregt. Auf jeden Fall ein interessantes, aber auch unbequemes Buch.

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Auf der ganzen Welt haben plötzlich junge Mädchen die Möglichkeit, über eine elektrische Energie zu verfügen, mit der sie nicht selten ihr männliches Gegenüber verletzen und in die Schranken weisen. Die amerikanische Politikerin Margaret weiß anfangs nicht recht darauf zu reagieren, dann entdeckt sie die neue Gabe auch an sich selbst. Gelegenheitsjobber Tunde filmt auf der ganzen Welt Aufstände der Frauen und wird so im Internet und in den weltweiten Zeitungen berühmt. Ausreißerin Allie verbirgt ein dunkles Geheimnis, doch als sie in einem Kloster in den Staaten Zuflucht findet, fragt danach erstmal niemand. Sie schafft es, junge Mädchen um sich zu scharen und eine neue Religion auf Basis der Gabe zu gründen. Und dann ist da noch Roxy. Die stärkste von ihnen allen. Doch Roxy verfügt nicht nur über eine besonders starke Gabe, sie hat auch einen messerscharfen Verstand und weiß die Puzzleteile so zu bewegen, dass das Bild ihr in die Karten spielt. Naomi Alderman dreht unsere aktuelle Gesellschaft auf den Kopf. In „Die Gabe“ haben plötzlich nicht mehr Frauen Angst vor Männern, die ihnen körperlich weit überlegen sind. Es sind die Männer, die fürchten müssen. Kleinen Jungs erzählt man, sich von den bösen Mädchen fernzuhalten. Besser lässt man die kleinen Jungs nicht aus den Augen, lässt sie abends im Dunkeln nicht mehr allein vor die Tür. In arabischen Ländern lehnen sich kopftuchtragende Frauen gar gegen die ganze Gesellschaft auf. Ein neuer Staat wird irgendwo in Osteuropa gegründet. Überall auf der Welt verändern sich Gesellschaftsstrukturen. Und niemand weiß so recht, was es mit der Gabe auf sich hat und ob man sie gar kurieren kann. Die Idee hinter diesem Buch ist spannend, die Umsetzung leider manchmal etwas dürftig. An sich stimmt das Setting: Von Anfang an wird rückwärts gezählt à la „Noch 10 Jahre“. Auf welches Ereignis man beim Lesen hinarbeitet, ist unklar. Dadurch wird die Spannung hochgehalten. Aber vielen der Kapitel fehlt es dann doch an Farbe. Das liegt zuallererst an den Figuren. Sie sind alle vier sehr unnahbar, geheimnisvoll und zeigen wenig Gefühle oder Identifikationspotenzial. Obwohl man sie über so viele Jahre begleitet, bleiben sie allesamt fremd. Und daran scheitert die Geschichte letztendlich. Man liest, ohne dass das Gelesene einen berührt. Bestenfalls ist man fasziniert. Ein Autor oder eine Autorin mit etwas mehr Gespür für seine oder ihre Figuren hätte aus dieser Idee einiges herausholen können! So bleibt ein guter, dennoch lesenswerter Roman, der in der heutigen Zeit viel Bedeutung erlangen könnte.

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Naomi Alderman liefert mit "Die Gabe" eine intelligente und clever inszenierte Zukunftsvision ab, die vor unerwarteten wie gleichermaßen schlüssigen Ideen nur so strotzt und einem spannenden Gedankenexperiment gleicht. Leider verlässt sie sich mancherorts zu sehr auf simple Schwarz-Weiß-Malerei und bedient sich auch hinsichtlich ihrer Protagonisten an so manchem Klischee, denn sonst wäre ihr womöglich ein moderner Klassiker des Genres gelungen, was aber nicht bedeutet, dass sich die Lektüre trotz leichter Schwächen nicht dennoch lohnt.

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Die Autorin ist sehr geschickt gewesen, um ihre durchaus ernsten und schweren Themen an eine möglichst breite Leserschaft zu bringen: Sie hat einen vorgeblich etwas oberflächlichen Polit/Action-Thriller geschrieben, in dem sie untergebracht hat, worum es ihr wirklich geht. Eine globale Umkehr aller Gesellschaften und Machtstrukturen nimmt sie als Vorwand, um uns als Menschen zu sezieren und analysieren und das Ergebnis ist sehr vieles, aber nicht dazu angetan, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Alderman bedankt sich im Nachwort bei Margaret Atwood, die sie gefördert hat, bei Ursula LeGuin und bei Karen Jay Fowler - alle drei Autorinnen sind hervorragende Beobachterinnen und Kritikerinnen der Gesellschaft (gewesen). Sie bedankt sich auch bei Peter Watts, den wunderbar eigenwilligen Science Fiction Autor für die wissenschaftliche Unterstützung. All diese Unterstützung ist ein Indiz dafür, dass die Leichtigkeit des Buches ganz bewusst eingesetzt wurde, um die anspruchsvolle Thematik hineinzuschummeln. Finde ich sehr clever gelöst. Dass dabei ein überaus spannender Roman rausgekommen ist, der weder vor Action noch plastisch geschilderter Gewalt zurückschreckt, vor politischem Intrigenspiel und kriegerischem Säbelrasseln, das ist das Sahnehäubchen darauf. Rundum gelungen, würde ich meinen.

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Seit einiger Zeit begegnet mir in den sozialen Medien und auf Buchblogs immer wieder ein Buch: Zuerst war es „The Power“ von Naomi Alderman, mittlerweile wurde das Buch aber auch ins Deutsche übersetzt und erschien als „Die Gabe“ im Heyne Verlag. Der Plot dahinter ist schnell erzählt – Was könnte passieren, wenn Frauen mächtiger und stärker werden würden als Männer? „Die Gabe“ von Naomi Alderman In Naomi Aldermans Science-Fiction-Roman passiert dies, indem Frauen im Teenager-Alter über Nacht in der Lage sind mit ihrem Körper Stromstöße zu erzeugen. Sie können andere Menschen damit verletzten, sogar töten. Manche Frauen beherrschen ihre Fähigkeit so gut, dass sie in der Lage sind, Zigaretten mit Strom anzuzünden oder Muskelblockaden im Körper anderer Menschen zu heilen. Die Gabe kann von den jüngeren Frauen an die älteren Frauen sehr einfach weitergegeben beziehungsweise erweckt werden. Im Buch dauert es nur einige wenige Jahre bis alle Frauen auf der ganzen Welt mit ihrem Körper Strom erzeugen können. Zu Beginn des Romans „Die Gabe“ wird eine junge Frau von etwa 14 oder 15 Jahren von einem Dreißigjährigen im Supermarkt bedrängt. Der Mann hört auch dann nicht auf, als sie sagt, er solle sie ihn Ruhe lassen. Im Gegenteil: Er setzt noch einen drauf und meint, dass es doch nur ein Kompliment sei und sie das jawohl verdient habe. Ihr ist das unangenehm, wie es eben immer unangenehm ist, wenn man sich nicht richtig wehren kann. Dann legt sie ihre Hand auf den Arm des Mannes und setzt ihn unter Strom. Er zuckt und würgt, geht zu Boden. Es war der Tag der Mädchen. Warum? Weil sie es tun konnte. Diese Szene zu Beginn von Naomi Alderman gibt im Kleinen sehr gut wieder, was anschließend im Großen überall auf der Welt passiert. Frauen nehmen nicht mehr hin, was ihnen angetan wird: Sexsklavinnen befreien sich aus ihren Gefängnissen. In Dubai und vielen weiteren Ländern bricht eine Revolution aus. Es wird ein Staat der Frauen mit einer Matriarchin an der Spitze gegründet. Die Verhältnisse kehren sich schlicht um und das mit jeder Menge Gewalt. Aber es gibt auch Entwicklungen, in denen die Frauen über das Ziel hinausschießen und grausam werden. Zum Beispiel, wenn Männer vergewaltigt werden, wenn Männer aus Spaß gefoltert werden oder wenn Jungs die Genitalien verstümmelt werden. In diesen Momenten sind die Frauen nicht besser als die Männer und das alles mit der Begründung, dass sie es tun, weil sie es tun können. Naomi Alderman lässt sich jedoch keine neuen Gräueltaten einfallen, alles gibt es schon auf der Welt, alles wird irgendwo schon Frauen von Männern angetan. Das macht es schwieriger, die Entwicklungen im Roman schwarz oder weiß zu sehen, zunächst zumindest. Die Gewalt wird zumindest verständlich, denn das Motiv der Rache ist unverschwommen sichtbar. Aber reicht das als Rechtfertigung aus? In meinen Augen nicht. An der Eskalation in Naomi Aldermans Buch wird deutlich, dass es keine Gleichberechtigung geben kann, solange ein Teil der Menschheit tut, was er kann, eben weil er es kann. Die Macht In „Die Gabe“ ist ein friedliches Leben zwischen beiden Geschlechtern nicht möglich. Die Frauen missbrauchen ihre plötzliche Macht. Wäre das in der Realität genauso? Dieses Experiment wird wohl nie stattfinden und vielleicht ist es auch gut so, denn so muss ich mir nicht selbst beantworten, was ich tun würde. Genau diese Frage finde ich am ganzen Buch am aufregendsten und es tröstet mich auch über manche Schwächen des Buchs hinweg wie beispielsweise die Plattheit mancher Charaktere. Also, was würdest du tun, wenn du mächtiger wärst als andere Menschen?

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