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Rezensionen zu
Ein notwendiges Übel

Abir Mukherjee

Sam-Wyndham-Serie (2)

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Macht Lust auf mehr...

Von: Teichleseer

20.08.2018

Ein lesenswerter Krimi, dessen Ermittler Opium raucht und mit britischen Vorurteilen der Zeit behaftet ist. Er macht sich Gedanken zu diesen Vorurteilen und geht ganz in seinen Ermittlungen auf. Abgelenkt durch seine Beziehung zu einer Halbindern findet er doch noch zur gesuchten Wahrheit und Gerechtigkeit. Sam Wydham und Surrender-Not ermitteln unaufgeregt und very british, denn solange es schwarzen Tee gibt, gibt es Hoffnung. Das Buch macht Lust auf Fälle der beiden Ermittler, die fast ein bißchen an ein klassisches Ermittlerpaar erinnern.

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Eine Reise in längst vergangene Zeit

Von: Christine

08.08.2018

Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, was mir den Einstieg in das Buch keinesfalls erschwert hat. Alles Wichtige wird anfangs ausreichend erläutert. Das Buch beginnt direkt im Geschehen ohne, wie bei einigen Büchern, langer Vorgeschichte. Auch der Spannungsbogen reißt in der ganzen Geschichte nicht ab. Die Seiten fliegen nur so dahin, denn der Schreibstil des Autors ist perfekt. Die ich-Perspektive aus der Sicht von Sam Wyndham lässt ihn förmlich zum Leben erwachen. Seine Gedankengänge und sein Charakter sind ausführlich beschrieben. Seine Schwächen, Gefühle und Probleme lassen ihn sehr menschlich wirken. Die bildhafte Schreibweise lässt den Leser in das geheimnisvolle Britisch-Indien der 1920er eintauchen. Hier wurde auch wieder auf die richtige Balance geachtet. Nicht zu ausführlich, aber auch nicht zu knapp. Eben genau richtig! Zum Inhalt an sich möchte ich nichts verraten, so viel sei aber gesagt: Die Handlung steckt voller Wendungen und verschiedener Fährten, sodass die Geschichte zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar ist, und mich der Autor immer wieder überrascht hat.

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Der Roman ist ein historischer Krimi der Extraklasse! Man erhält Einblicke in das Leben eines indischen Fürstentums und die Arbeitsweise des Britisch-India-Office. Die Geschichte ist rein fiktiv, sehr locker und fesselnd verfasst mit reichlich viel Raum zum Miträtseln. Die Auflösung gibt es wirklich erst am Ende und sie kam für mich ebenso wie für den Ermittler überraschend. Zu Beginn wird man in die Handlungsweise des indischen Sergeant und seines britischen Captains eingeführt. Beide gehen gern eigene Wege und legen Befehle auf ihre eigene Weise aus, wenn es drauf ankommt. Modern geschrieben bringt Mukherjee nicht nur die Unterschiede der westlichen und indischen Denkweise ein. Er zeigt ebenso auf, wie ein Fürstentum ohne britische Herrschaft aber mit britischer Gesellschaft agierte - um 1920. Der Fall spielt sich mittendrin ab und wird gut mit den äußeren Ereignissen verwebt. Dazu gibt es interessante Nebenfiguren, auch dieser wunderbar ausgearbeitet. Schmöker!

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Capitain Sam Wyndham lebt und arbeitet jetzt bereits seit einem Jahr in Kalkutta. Er und sein Sergeant Surrender-not Banerjee werden zum Schutz des Prinzen Adhir Singh Sai vom Königreich Sambalpur abgestellt. Der Prinz nimmt an einem Treffen unabhängiger Fürstenstaaten teil, auf dem Weg zurück zum Hotel wird er ermordet und der Attentäter entkommt. Kurz zuvor hatte er sie um Hilfe gebeten, weil er zu Hause von einem Unbekannten Warnungen erhielt. Leider haben Wyndham und Banerjee keinerlei Befugnisse, in diesem Mordfall zu ermitteln, schon gar nicht in Sambalpur. Sie reisen als Privatpersonen zu Prinz Adhirs Beerdigung, doch ihr Ruf eilt ihnen voraus. Adhirs Vater, der Maharadscha, gestattet ihnen unauffällig zu ermitteln, da die Hintergründe des Mordes höchstwahrscheinlich im Palast zu suchen sind. Die Ermittlungen erweisen sich als besonders schwierig. Der Monsun tobt und das Land versinkt im Schlamm. Zum Hof des Maharadscha gehören hunderte Bedienstete und Minister, die oft ihr eigenes Süppchen zu kochen scheinen. Der Maharadscha hat eine Haupt- und zwei Nebenfrauen, dazu unzählige Konkubinen. Die Frauen leben natürlich im Zenana (Harem) und stehen für Befragungen nicht zur Verfügung. Wo also anfangen? Die Hintergründe für Adhirs Mord bleiben lange im Dunklen. Geschah er aus religiösem Wahn oder hat er einen politischen Hintergrund? Ging es um den Diamanthandel, die Erbfolge des Fürstentums oder Eifersucht? Wyndham kann sich nicht über zu wenig Motive oder Verdächtige beklagen. Und immer wieder wird versucht, ihn nach Kalkutta zurückzuschicken, die Zeit rennt. Dazu kommt seine Opiumsucht, die unbedingt geheim bleiben muss. Selbst nach Sambalpur hat er es mitgenommen, obwohl er weiß, wie gefährlich das ist. Sergeant Banerjee, der Prinz Adhir vom Studium kannte, unterstützt Wyndham in diesem Fall noch mehr und liefert viele Hinweise und Lösungsansätze. Mir hat gefallen, dass Wyndham ihn gleichberechtigt und nicht als Untergebenen behandelt, auf ihn eingeht. Abir Mukherjee zeigt die dekadenten goldenen 20er in Indien. Sambalpur ist durch den Diamanthandel reich geworden. Der Maharadscha führt ein sehr opulentes Leben: hat riesige Paläste, Swimmingpools voller Champagner, einen großen Harem und amerikanisch bzw. englische Geliebte. Ihm gehören schöne, schnelle Nobelkarossen und Flugzeuge, sein Privatzug lässt selbst den Orientexpress wie eine Bimmelbahn aussehen. Die Prinzen wurden selbstverständlich an den teuersten englischen Universitäten ausgebildet. Aber die Fürstenfamilie lebt natürlich nicht autark. Abir Mukherjee beschreibt die komplizierten Beziehungen und Abhängigkeiten zum normalen Volk. Vor allem die Maharani, die erste Frau des Maharadschas, tut viel Gutes und Prinz Adhir wollte sein Volk in die Moderne führen. Man erfährt viel über Land und Leute, die politische Situation und verschiedene religiöse Strömungen. Trotzdem wird es nie langweilig, da diese Informationen geschickt in die eigentliche sehr spannende Handlung eingebunden sind. Lediglich die Fülle von Protagonisten hat es mir etwas erschwert, gegen Ende den Überblick zu behalten. Hier wäre ein Personenregister mit jeweils allen Titeln und Bezeichnungen wünschenswert gewesen. Wyndham und Banerjee sind die indische Variante von Sherlock Holmes und Dr. Watson! Etwas verschroben, sehr menschlich, mit einem tollen trockenen Humor und viel kriminalistischem Spürsinn, mit dem sie auch diesen Fall wieder mit Bravour lösen. Ich hoffe, dass die Reihe weiter fortgesetzt wird.

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