Rezensionen zu
ICH ist manchmal ein anderer

Zwischen Sachbüchern ist dieses Buch eine erfrischende Abwechslung, um sich mit dem Thema Schizophrenie zu beschäftigen.

19.08.2020

Inhalt: In zwölf Kapitel gibt Cordt Winkler uns einen Einblick über sein Innenleben mit seiner Krankheit. Mit Anfang 20 erhält er die Diagnose paranoide Schizophrenie. Bereits sein Vater ist daran erkrankt und Winkler erkennt die Muster seines Vaters bei sich selbst wieder. In Ich-Form beschreibt der Autor sein Leben mit der Krankheit. Höhen und Tiefen. Alltag und Ausnahmesituationen, sowie seine Erfahrungen in der Klinik. Dabei bringt sich Winkler immer wieder aus der Position des Betroffen in eine andere Position. Nämlich in die des Angehörigen eines an Schizophrenie erkrankten Vaters. Meinung: „Nach dem Aufwachen war ich ein Roboter, zumindest war ich fest davon überzeugt.“ (S. 45) Ungehemmt beschreibt Cordt Winkler sein Innenleben und seine gedanklichen Konstrukte. Die Taten, die durch die ungewöhnlichen Gedankengänge folgen befinden sich in einem Kontinuum aus Witz und Waghalsig, bis hin zu Gefährlich wieder. Handlungen die von außen betrachtet völlig abstrus wirken macht Winkler durch das Aufzeigen seiner innersten Gedanken nachvollziehbar und geht dabei auch auf die Wirkung seiner Außenwelt und der Medikamente und deren Nebenwirkungen ein. Dies macht dieses Buch für mich absolut empfehlenswert. Der 235 Seiten lange Erfahrungsbericht kommt nahezu ohne fachspezifische Begriffe aus – dadurch ist das Buch auch für Laien geeignet. Die am Ende erwähnten Literaturempfehlungen sind mir positiv aufgefallen. Dieses Buch regt an – um sich mit einem gesellschaftlichen Tabuthema auseinanderzusetzen und darüber sprechen zu wollen.

Ein interessantes Buch mit einem wichtigen Thema

01.10.2019

👥Rezensionsexemplar. Danke an das Bloggerportal @randomhouse und @goldmann_verlag 👥 Das Cover ist schlicht gehalten aber es wird direkt deutlich um was bzw. wen es geht. Dennoch fehlt mir eine Triggerwarnung. Die Kapitel sind sehr kurz was meines Erachtens gut ist, da man auch bei wenig Zeit ein bis zwei Kapitel auf jeden Fall schafft, ohne mittendrin aufhören zu müssen. Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich,, sodass man ohne Probleme und ohne Duden alles versteht. 😂 (Fachwörter werden einfach erklärt). In dem Buch geht es um den Autor Cordt Winkler selbst, er erzählt seine eigene Lebensgeschichte - Sein Leben mit Schizophrenie. In kurzen Handlungsabschnitten wird schleichend der Prozess der Krankheit beschrieben. Es wird angedeutet, dass der Krankheitsverlauf dadurch zustande kommt, dass sein Vater selbst an der Krankheit leidet / litt und der Autor die Symptome von Anfang an miterlebte. Was ich besonders interessant empfand war die Schilderung, dass der Betroffene einen Anfall selbst nicht richtig wahrnimmt, da er zu diesem Zeitpunkt nicht zwischen Traum und Wirklichkeit entscheiden kann. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen ausgenommen den Leuten, die selbst davon betroffen sind. Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen.🌟