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Rezensionen zu
Der europäische Frühling

Kaspar Colling Nielsen

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Erwartungen nicht erfüllt

Von: skylax

28.06.2019

Da der Inhalt bereits in verschiedensten Rezensionen zusammengefasst wurde, möchte ich mich auf meine wesentlichsten Leseeindrücke beschränken. Nach dem Lesen des Titels, des Klappentextes und der abgedruckten Pressestimmen hatte ich mit einer politischen Dystopie gerechnet, die die Herausforderungen der Gegenwart (Migration, Gewalt, politische Fehlentscheidungen) in eine düstere Zukunftsvision überträgt und vielleicht auch Anregungen gibt, an welchen Stellschrauben angesetzt werden muss, um eine Katastrophe zu verhindern. Bereits das erste Kapitel (Gespräch zwischen Hund und Vogel) ließ mich an meiner Erwartungshaltung zweifeln. Auch die folgenden Kapitel schwankten zwischen den Themen wie Familien-/Ehekrise, Midlife Crisis, Kunst, Pornografie und künstlicher Intelligenz. Abgesehen von den geschilderten Gewaltausbrüchen zwischen Migranten und Einheimischen (Behörden) boten maximal noch die Kapitel über die dänische "Migrationslösung" (Deportation in ein Lager in Mosambique) politischen Diskussionsstoff. Der Schreibstil zeichnet sich vor allem durch viele Brüche aus. Mal schonungslos, mal wissenschaftlich und mit Fachbegriffen überhäuft, dann wieder wortreich und metaphorisch. Definitiv nicht langweilend, aber manchmal doch auch sehr herausfordernd. Nicht ohne Grund wurde das Buch wohl in der Heyne Hardcore-Reihe veröffentlicht, die vor allem abseits des Mainstreams Leser*innen ansprechen will.

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Zu ambitioniert?

Von: WortBoot

27.06.2019

Die Aussicht auf eine Geschichte, die die Themen Migrationsproblematik, Künstliche Intelligenz und ein wenig Kunstbetrieb vereint, hat mich sofort elektrisiert. Den Vergleich zu Houellebecq hätte ich nicht gebraucht. Das schadet der Lust auf einen Titel unter Umständen nur. Hier aber hilft es der potentiellen Leserschaft dann doch, eine ungefähre Ahnung zu haben, was auf sie zukommen könnte. In Sachen pornographischer Darstellungen sollte man also nicht allzu zartbesaitet sein. Ob dieser spezielle Erzählstrang so wichtig für die Geschichte ist, sei dahingestellt. Im Gegenzug kamen mir die für mich reizvolleren Erzählstränge (Dänemark kauft Land in Mozambique, um dorthin unerwünschte Migranten abzuschieben, KI, Tochter eines mehr oder weniger am Leben gescheiterten Galeristen sucht ihren Platz in der Welt) deutlich zu kurz. Und was ich auch nicht wirklich gelungen fand, war die Idee mit den beiden sprechenden Tieren, die sogleich zu Beginn des Buches und dann immer wieder zu Wort kommen. Ich musste einige dieser Passagen überspringen, weil ich in diesem ausschweifenden Austausch zweier künstlicher Intelligenzen wenige für mich inspirierende Gedanken erkennen konnte. Die Grundidee des Buches ist wunderbar, die Umsetzung war aber gegebenenfalls für den Autor etwas zu ambitioniert. Insgesamt hat mich das Buch zwar unterhalten, aber bei weitem nicht begeistert.

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Es lassen sich verschiedene Handlungsstränge herauslesen. -Das Ehepaar Stig und Elisabeth die aus der Stadt nach Lolland ziehen. Dort liegt ein künstlich angelegtes Gebiet das nur denen zur Verfügung steht die viel Geld zahlen oder Prestige bringen. Dort ist ein Forschungsinstitut an dem Elisabeth an Künstlicher Intelligenz forscht. Drohnen haben die meiste Arbeit der Menschen übernommen und trotzdem wird z. B. auf Autos verzichtet und mit der Kutsche gefahren. -Durch die depressive, sinnsuchende Tochter von Stig und Elisabeth bekommen wir einen kleinen Einblick in die Stadt die Dänemark für die unerwünschten Einwohner und Flüchtlinge in Mozambique gebaut hat. Emma lebt hier eine Zeit lang als ehrenamtliche Helferin. Leider erfuhr ich wenig Interessantes über das System obwohl es Klappentext hauptsächlich darum ging. -Der Künstler Christian der außer Sex nichts im Kopf hat und über den auch nichts anderes berichtet wird bringt das Buch und die Story nicht weiter. Welchen Sinn dieser Erzählstrang hatte hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Vielleicht ein provokanter Textfüller? Es soll auch nicht zu viel verraten werden. Der Schreibstil selbst gefiel mir, er war flüssig und gut zu lesen. Der Inhalt hielt nicht was er versprach: Es bot mir keine neuen Anreize, oft waren es die üblichen Klischees die erfüllt wurden. Auch hatte ich den Eindruck dass das Buch nicht richtig beendet wurde. Das Thema selbst hätte ein besseres Buch verdient!

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Enttäuscht

Von: Susanne Winand

21.06.2019

Der Titel und der Klappentext dieses Romans haben mich sehr neugierig gemacht. Als ich dann das Buch mit seinem ansprechenden Einband in Händen hielt, musste ich sofort mit dem Lesen beginnen. Der Autor Kaspar Colling Nielsen versetzt den Leser in eine Zeit " viel später ", in der ein Hund und eine Elster tiefsinnige Gespräche führen, so weit - so gut. Selbst die Geschichte von Elisabeth, Emma und in manchen Sequenzen auch Stig ist gut geschrieben und zeichnet eine erschreckende Welt, wie sie werden kann, wenn wir nicht die Zeichen der Zeit erkennen. Vollkommen überflüssig hingegen ist die Geschichte von Christian. Hätte sich der Autor auf das Kernthema konzentriert, wäre das Buch zwar nur halb so lang, dafür aber doppelt so gut geworden. Möglicherweise fehlt mir der nötige Intellekt und nicht immer stimmt die Weisheit " Sex sells ". Die Schilderungen der Zustände sowohl in den großen Städten als auch in Mozambique bleibt mir zu oberflächlich, das Ende der Geschichte zu plumper Science Fiction. Mehr als zwei Sterne kann ich hier leider nicht vergeben und ich würde dieses Buch nicht guten Gewissens empfehlen.

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Ich persönlich hatte mir deutlich mehr von diesem Buch versprochen. Das Buch behandelt so wichtige, weil aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz, Migration oder auch die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen bzw. könnten. Leider werden die einzelnen Themen nur angerissen, ich hätte mir eine größere Diskussion darüber gewünscht. Es sind letztendlich zu viele Themen, die im Buch abgehandelt werden. Es gibt auch Geschichten die für mich vollkommen entbehrlich sind, ich denke dann an die Geschichte des Malers Christian. Der Buchtitel "Der europäische Frühling" wird zu wenig aufgegriffen. Ich hätte erwartet, dass dies im Kontext mit dem "arabischen Frühling" abgearbeitet wird, was leider nicht der Fall. Sehr verwirrend ist auch die Geschichte mit den sprechenden Tieren. Es dauert sehr lange, bis endlich klar wird, was dies mit dem Rest des Buches zu tun hat. Dieser Handlungsstrang wird immer wieder zwischen den einzelnen Kapiteln eingestreut, vielleicht wäre es besser gewesen, dies komplett ans Ende des Buches zu stellen. Das Buch selber liest sich sehr interessant, es dauert mir persönlich zu lange, bis endlich die Lolland-Geschichte erzählt wird. Fazit: ein gut lesbares Buch mit leider zu vielen Handlungssträngen. Eine Konzentration auf weniger Themen hätte dem Buch gut getan. Trotz allem bin ich daran interessiert, auch andere Bücher diese Autors zu lesen. Das Buch "Der europäische Frühling" ist das erste Buch des Autors, das auf Deutsch erschienen ist.

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Verstörende Dystopie

Von: Fele-Sieger

16.06.2019

Drei parallel laufende Erzählstränge, machten mir den Einstieg nicht ganz leicht. Schlüssig und nachvollziehbar finde ich die Geschichte um Stig und Elisabeth. Eine Vision der zukünftigen mittel,- bzw. nordeuropäischen Gesellschaft? Warum nicht? Ein Entwurf wie es sein könnte, wenn die KI in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens Einfluss genommen haben wird? Gleichzeitig eine Warnung? Die Tiergeschichte mit einem Hund und einer Elster als Protagonisten in einer Zeit "der Zeit voraus" stimmt an manchen Stellen nachdenklich. Aus diesen beiden Strängen hätte sich ein stimmiges Ganzes weben lassen. Deshalb finde ich den erratisch dazwischen gestellten dritten Strang um Christian und seine "Beziehung" verstörend. Will der Autor provozieren um der Provokation willen? Ist diese Porno-Geschichte ein Grund, um den Bogen vom Autor zu Houllebeque zu spannen? Die Antwort will sich mir nicht erschliessen. Gleichwohl, die Charaktere der Personen sind klar, stellenweise aber auch überspitzt herausgearbeitet. Die flüssige Sprache hat mir gut gefallen. Der Plot ist grundsätzlich gut, aber weniger Provokation und Überzeichnung wäre mehr gewesen. Vom Cover und Klappentext geleitet, blieb das Buch unter meinen Erwartungen.

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Was war die Botschaft?

Von: Tsubame

15.06.2019

Gut, dass es einen Klappentext gibt, der kurz umreißt, worum es in diesem Buch geht. Ohne diesen hätte ich wohl ziemlich auf dem Schlauch gestanden, da sich mir auch nach Beenden des Romans von Kaspar Colling Nielsen nicht erschließt, welche Rolle der Künstler Christian und seine geistig zurückgebliebene Freundin Mia in diesem Zukunftsszenario spielen. Vielleicht ja einfach diese: Die Zukunft ist pervers und schamlos, "Blümchensex" gibt es nicht mehr, alles ist extrem und muss die Schmerzgrenze überschreiten. Auf der anderen Seite gibt es da die Glückseligen, die im Inselparadies Lolland leben, wo ihnen Drohnen die Arbeit abnehmen und sie sich durch den enormen Zeitgewinn, in Ruhe ihren Hobbies widmen können. Man dreht die Zeit einfach zurück, reitet, ernährt sich gesund und tut das, worauf man gerade Lust hat. Natürlich braucht man Geld und Beziehungen, um diesem erlauchten Kreis beitreten zu können. Die vielen unliebsamen muslimischen Immigranten hat man dagegen in eine Containerstadt in Mozambique abgeschoben, wo sie sich bei guter Führung um einen Platz in Dänemark bewerben können. Natürlich sind auch diese Ausgesiebten keine Engel, sondern schikanieren ihrerseits wiederum die Einheimischen, die vor den Toren der Stadt um Almosen betteln. Und dann gibt es da noch die Tiere, die man durch wissenschaftliche Versuche vermenschlicht, die dabei dennoch auf der Strecke bleiben, da sie sich fremd in ihrem eigenen Körper fühlen. So also könnte die nahe Zukunft Dänemarks und Europas aussehen. Könnte sie das? Ich lese nicht oft Dystopien, habe somit keine großen Vergleichsmöglichkeiten, aber das Szenario von Kaspar Colling Nielsen, wirkte auf mich irgendwie unwirklich und zusammengeflickt. Statt den Leser mit abstoßenden Sexszenen zu schockieren, hätte ich es interessanter gefunden, wenn er das Thema mit den Tierversuchen weiter ausgebaut hätte. Ganz zum Schluss taucht plötzlich "Der Affe Felix" auf. Warum erst jetzt? Warum so kurz? Das Buch lässt sich flüssig lesen, enthält ein paar interessante Ansätze, aber muss man es deshalb lesen? Ich glaube eher nicht.

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Eine wirre Dystopie

Von: Steve McGregor

14.06.2019

*enthält SPOILER* "Der Europäische Frühling" von Kaspar Colling Nielsen hat bei mir einen eher wirren, unguten Eindruck hinterlassen. Durch den ersten Teil des Buches musste ich mich regelrecht durchkämpfen und war mehrfach kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Der Autor beschreibt sehr detailreich die Beziehung des alternden Künstlers Christian zu einer jungen, geistig behinderten Frau. Was diese Geschichte überhaupt im Buch zu suchen hat und in wieweit sie für die Gesamthandlung relevant ist, hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen. Für mich eine überflüssige, vulgäre Handlung, vielleicht einfach um der Provokation willen. Christians Galerist Stig ist charakterlich nur wenig besser. Zunächst ein Mann ohne Ziele im Leben, findet er im Laufe der Zeit Gefallen am Leben in Lolland. Lolland ist eine Art Insel der Seligen. Nur Menschen mit sehr viel Geld oder von der Gemeinschaft gesuchten Talenten kommen hier rein. Stig hat es seiner Frau Elisabeth zu verdanken, dass sie hier wohnen können. Elisabeth ist Wissenschaftlerin und forscht zum Thema künstliche Intelligenz und Hybridtechnologie. Dann ist da noch Emma, die Tochter der beiden, die schon seit langer Zeit mit ihrer Magersucht kämpft und sich allgemein im Leben schwerzutun scheint. Durch sie lernt der Leser das Leben in Mozambique kennen, wo Dänemark eine Stadt für unerwünschte Menschen gebaut hat. Menschen, die sich kulturell nicht anpassen können oder wollen. Emma geht als Freiwillige nach Mozambique und lernt die Menschen kennen, die in Dänemark unerwünscht sind. Darunter auch eine ehemalige Schulfreundin, die einfach die falsche ethnische Herkunft hat. Nach einer gewissen Zeit im unfreiwilligen Exil haben die Menschen die Möglichkeit, einen Antrag auf Einreise nach Dänemark zu stellen. So kommt am Ende auch Emmas Freund, den sie in Mozambique kennengelernt hat, zurück nach Dänemark. Zu diesem Handlungsstrang hätte ich mir mehr Informationen gewünscht: Wie funktioniert das System, wer hat die Verantwortung, wie verändert sich dadurch das Leben in Dänemark etc. Wir sehen nur einen sehr kleinen Ausschnitt, eben durch Emma und ihre Erlebnisse. Währenddessen baut Stig in Lolland eine neue Galerie auf und lernt das Landleben schätzen. Es dauert nicht lange, bis er auf die Menschen in Stockholm und anderswo herabsieht und sich fragt, wie er jemals so wie die leben konnte. In Lolland übernehmen Drohnen einen großen Teil der Arbeit, es gibt keine Autos, sondern Pferdekutschen wie in alter Zeit. Nur die Ethikkommission scheint nicht ganz glücklich mit dem zu sein, was in Lolland passiert. Niemand hat sich Gedanken darüber gemacht, wo die Forschung am Ende hinführen könnte. Anfangs habe ich die Einschübe (Unterhaltungen zwischen einem Hund und einem Vogel) nicht so recht einordnen können. Später wird dann klar, dass diese intelligenten Tiere das Resultat der Forschung von Elisabeth und ihren Kollegen sind. Am Ende weiß ich immer noch nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Es gibt kein „richtiges“ Ende, das Buch hört einfach auf und man bleibt als Leser mit einem merkwürdigen Gefühl zurück und fragt sich ein wenig, was das alles denn jetzt sollte. Aufgrund der teils extrem vulgären Sprache, der unzusammenhängenden Handlungsstränge und unbefriedigenden Ausarbeitung der Themen kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.

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