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Rezensionen zu
Unsichtbare Frauen

Caroline Criado-Perez

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Regt zum Nachdenken an

Von: Amene Melior

19.03.2020

"Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado-Perez beschreibt, inwieweit in der heutigen Welt immer noch ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen herrscht und dass dieses oftmals unbewusst zustande kommt, da Daten falsch oder unvollständig erhoben werden. Das Buch ist in sechs Abschnitte eingeteilt, die sich mit dem Alltag, dem Arbeitsplatz, dem Design von Gegenständen, dem Arztbesuch, dem öffentlichen Leben im Allgemeinen und Problemfällen beschäftigt. Anhand von sehr vielfältigen Beispielen aus weltweiten Situationen und Umständen wird erläutert, wo Frauen benachteiligt werden. Einige Beispiele, so banal sie auch erscheinen mochten, führten bei mir dazu, dass ich erstmals selber kritisch darüber nachgedacht habe. Andere Beispiele waren aus der Sicht Deutschlands hingegen sehr schwer nachzuvollziehen. Alle Behauptungen, Beispiele und Begründungen sind ausgiebig mit Quellen versehen, sodass die Möglichkeit besteht, die zitierten Studien und Erfahrungsberichte im Detail nachzuvollziehen. Insgesamt merkt man beim Lesen, dass die Autorin genau weiß, wovon sie schreibt und auch selber für das Thema brennt. Trotzdem wird angenehmerweise auf den erhobenen Zeigefinger weitestgehend verzichtet, stattdessen ist das Buch auch mit einem gewissen Humor geschrieben. Durch die Aufteilung des Buches in die oben genannten Aspekte des täglichen Lebens wiederholen sich einige Aspekte, in denen Frauen Nachteile erleiden, immer wieder. So wird zum Beispiel immer wieder auf den zeitlichen Unterschied der geleisteten Care-Arbeit zwischen Frauen und Männern eingegangen, weil dieser in verschiedenen Kontexten relevant wird. Insgesamt ist das Buch aber sehr lesenswert und regt definitiv zum Nach- und zum Teil auch zum Umdenken an. An vielen Punkten fragt man sich, warum dies eigentlich immer noch stillschweigend hingenommen wird. Natürlich gibt es auch andere Stellen, an denen die Beispiele etwas überzogen wirken, aber das ist immer die Gefahr bei einem Werk, das gänzlich aus einer Sicht geschrieben wurde. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, insbesondere auch solchen Lesern und Leserinnen, die sich bisher noch nicht so sehr mit Gleichstellung beschäftigt haben!

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geballte Information

Von: Natalie Besser

19.03.2020

In diesem Buch trägt Caroline Driado-Perez die Ergebnisse sehr vieler Studien und Interviews zusammen und erklärt uns eindrücklich, was ein Gender Data Gap ist und welche Arten der Diskriminierung auch heute noch daraus entstehen. Das Buch ist daher vielmehr informativ als unterhaltsam und schafft es doch leichtfüßig zu schockieren, zu überraschen und Augen zu öffnen. Es kann einerseits verdeutlichen wie viel sich gerade in Europa schon für Frauen verbessert hat und verliert andererseits nicht aus den Augen, dass sowohl öffentliche Toiletten am anderen Ende der Welt als auch Suchmaschinenoptimierung hier wichtig für die weitere Gleichberechtigungsentwicklung sind. Ich habe dieses Buch über einen langen Zeitraum in kleinen Dosen gelesen, da es wirklich viel Information ist, die es zu verdauen gilt. Aber besonders für Menschen, die sich intensiv mit dem Thema Feminismus, Gleichberechtigung und Genderfragen auseinandersetzen, würde ich es als essentielles, aktuelles Werk einstufen. Bücher wie diese sind wichtig, damit unser soziales, gleichwertiges und gleichberechtigtes Miteinander weiter verbessern können, indem sie unsere Aufmerksamkeit auf die Probleme richten, die viele sonst gar nicht bemerken könnten/würden.

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Ich habe dieses Buch in der Erwartung begonnen, mit vielen erschreckenden Fakten bezüglich Frauen konfrontiert zu werden. In dieser Hinsicht hat das Buch meine Erwartungen nicht enttäuscht. Die Fakten sind teilweise sehr erschreckend und waren mir, obgleich ich mich für dieses Thema auch vorher schon interessiert habe, nicht unbedingt alle bekannt. Was mich teilweise ein bisschen stört (andere mögen mich für diese Einstellung gerne kritisieren) ist, dass sich viele Beispiele auch auf -ich nenne sie mal- nicht-westliche Kulturen beziehen, wie z.B. auf Brasilien. Natürlich ist es auch dort sehr erschreckend, welche Nachteile Frauen dort haben und wie sich ihr Leben dort gestaltet. Ich hatte mir von diesem Buch allerdings viele Fakten und Argumente für unseren westlichen Kulturenkreis erhofft, da auch dort die Datenlage leider nicht immer so überschaubar ist und ich gehofft hatte, mich mit diesem Buch für Diskussionen verbal rüsten zu können. Die Autorin gibt sich zwar Mühe, durch einen angenehmen Schreibstil einen guten Lesefluss zu ermöglichen. Dies ist allerdings schwierig, da die Sätze alle so mit Daten und Zahlen gespickt sind, dass zumindest ich beim Lesen immer wieder mal darüber gestolpert bin und Sätze mehrmals lesen musste, um die logischen Zusammenhänge hinter den Zahlen zu verstehen und für mich zu interpretieren. Für meinen Lesefluss mag das zwar einen Nachteil dargestellt haben, generell bringt mich dies aber zum größten Vorteil des Buches! Es bezieht sich auf wissenschaftliche Studien und kann seine Daten und Fakten mit Quellen belegen. Dies stellt für mich gerade in der heutigen Zeit definitiv ein Qualitätsmerkmal dar. Daher spreche ich für diese Buch auch eine Leseempfehlung aus, da ich die Lektüre als bereichernd empfand. Nur vor Zahlen sollte man keine Angst haben, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt :)

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Sch... Männerwelt

Von: JH

18.03.2020

Ich bin nach dem Lesen des Buches doch erschüttert, ratlos, ... Jeder weiß ja, dass Frauen weniger Gehalt bekommen als Männer. Aber was in diesem Buch alles noch so dargestellt wird, macht sehr nachdenklich. Seit Längerem ist mir klar, dass es Fußball und Frauenfußball gibt, das aber erst, seit es Sarah Bosetti in einer ihrer wöchentlichen „Kolumnen“ gesagt hat. Und da habe ich gemerkt, dass ich (ein Mann) so sehr im Leben geprägt wurde, dass mir das erst jemand anders erklären musste. Warum diese nichts mit dem Buch zu tun habende Einleitung? Das Buch zeigt, in welch erschreckendem Ausmaß das in unserem Leben so ist. Es gibt z. B. Physiologie und weibliche Physiologie, aber leider nicht nur als Wort, sondern in der Medizinausbildung spielt die weibliche Physiologie nicht die ihr zustehende Rolle. In der Medikamentenforschung spielen Frauen kaum eine Rolle. Und das führt zum Ergebnis, dass Frauen schlechter behandelt werden. Das Verblüffendste und Lustigste ist, dass auch Schneeräumen Frauen benachteiligt. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass beim Toilettenbesuch in Veranstaltungsräumlichkeiten die Frauen benachteiligt sind. Eine „Lösung“ des Problems habe ich kürzlich in der Max-Schmeeling-Halle in Berlin erlebt. Zwei Frauen gingen einfach in eine Kabine auf der Männer-Toilette. Das Buch erklärt, wie scheinbare Gerechtigkeit doch letzten Endes die Frauen benachteiligt und was man im Bestreben nach Gerechtigkeit bei der Planung von Toiletten alles bedenken muss. Ich hoffe, dass ich auf das Buch neugierig gemacht habe. Ich muss aber eine Warnung aussprechen. Die akribische Recherche hat auch den Nachteil, dass oft noch eine und noch eine und noch eine Quelle angegeben wird, das macht das Lesen oft langweilig. Andererseits wird aber auch sehr deutlich, dass die Benachteiligung von Frauen in Politik, Medien, Arbeitswelt, ... so immanent ist, dass da dringend was geändert werden muss. Merken Sie sich 1331!

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Die Autorin und feministische Aktivistin Criado-Perez erklärt in diesem Sachbuch, warum Frauen bei wissenschaftlichen Daten und Forschungen oft zu kurz kommen. Dies führt laut ihr so weit, dass die Diskriminierung bis in das private Leben der Frauen vordringt und das System deswegen unbedingt einer Änderung bedarf. Wissenschaftlich, provokant und gleichzeitig sehr charmant verbindet die Autorin in diesem Buch persönliche Geschichten mit Fakten. Zum Beispiel das Kapitel über Ärzte, Medikamente und den biologischen Körper: Die junge Michelle wird bei Schmerzen im Bauchbereich direkt auf den gynäkologischen Stuhl gesetzt, obwohl sie eigentlich eine Darmerkrankung hat. Dass keiner eine Ahnung von weiblicher Anatomie hat, liegt nicht nur an blödsinnigen Thesen, wie dass der weibliche Körper als der „von außen nach innen gekehrte“ männliche Körper anzusehen ist (Aristoteles), sondern auch daran, dass im Medizinstudium kaum Kurse hierzu angeboten werden und als Norm sowieso der „typische Mann von 70kg“ gilt. Und das ist nur eins von vielen erschreckenden und gleichzeitig amüsierenden Beispielen aus Alltag, Arbeitsplatz oder öffentlichem Leben.

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Die Einleitung des Buches liest sich sehr wie eine wissenschaftliche Arbeit, aber im Hauptteil wird es dann richtig spannend. Es werden viele hochinteressante Fakten und statistische Daten genannt und auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern deutlich. Interessant fand ich beispielsweise, dass es in den USA keine (bezahlte) Elternzeit gibt. Es wird nicht immer auf deutsche Systeme eingegangen, was darauf zurückzuführen ist, dass die Autorin Britin ist. Wie schon am Cover zu erkennen ist, kritisiert die Autorin im Buch auch viele aktuelle Vorgehensweisen im Umgang mit Daten und daraus abgeleiteten Planungen, wenn es um die Arbeit mit Daten geht. Sie gibt aber auch Impulse, wie man dies ändern könnte. Das Buch gefällt mir – nicht zuletzt aufgrund der vielen verschiedenen und sehr interessanten Themenblöcke - deutlich besser als gedacht und ist nicht nur (wie anfangs befürchtet) für Frauen interessant. Teilweise schockieren die Inhalte auch (z.B. Toilettensituation im südafrikanischen Township Khayelitsha, welche für die Frauen wirklich unzumutbar ist, aber lesen Sie selbst (Teil I, Geschichte 2)). Zu Recht ein Bestseller, den man gelesen haben sollte!

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Augen öffnend

Von: Sementhen

18.03.2020

Ja das Buch ist sehr Datenlastig und alles am Stück lesen ist schwierig, aber jeden (zweiten) Tag mal ein Kapitel ist spannend und man hat genügend Zeit über das Gelesene nachzudenken. Es werden viele Punkte beleuchtet von denen ich vorher nie dachte, dass es ein feministisches Thema sein könnte (Städtisches Schneeräumen zum Beispiel) und andere wie Muterschaftsurlaub die mir vorher natürlich schon ein Begriff waren. Es werden viele Beispiele von der ganzen Welt gebracht auch wenn der Fokus auf der westlichen Welt bleibt. Aufgrund der vielen Studien ist es teilweise anstrengend zulesen und auch stellenweise repetetiv, aber so bleibt vielleicht auch mehr hängen? Ich finde es ein sehr interessantes Buch und habe gerne die anschaulichen Beispiele mit Freunden geteilt und habe das Gefühl jetzt mit einem offeneren Blick auf die Welt zu schauen. Das Buch ist nicht für jeden etwas, man sollte offen genug sein ihm eine Chance zu geben da es doch recht reißerisch sein kann. Aber das muss es wohl um die Leser wach zu rüttlen.

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Mit "Unsichtbare Frauen" hat Caroline Criado-Perez eine wichtige Thematik aufgegriffen und in einer Intensität bearbeitet, die mich beim Lesen immer wieder herausgefordert hat. Die Autorin belegt alle Aussagen mit Quellen und schreibt unglaublich dicht. Diese Dichte und die Verwendung vieler Fremdwörter und Fachtermini, die für die eine oder den anderen ein Verständnisproblem darstellen könnten, ebenso wie ihre sehr ausführliche Auseinandersetzung mit allen Teilaspekten, machen diese Lektüre zu keiner leichten. Während ich ihren Stil anfangs als noch sehr sachlich und differenziert wahrgenommen habe, empfand ich ihn mit der Zeit streckenweise als polemisch. Ich bin nicht sicher, ob diese Polemik und auch die emotionale Intensität, mit der sie tatsächlich gravierende Missstände anspricht, nicht zu einer Viktimisierung beitragen können. Alles in allem handelt es sich aber um ein gut strukturiertes, sauber recherchiertes Buch, dessen Bedeutsamkeit auch von diversen Medien (Heuteshow, die Zeit) erkannt und aus meiner Sicht nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

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