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Rezensionen zu
Das Adelsgut

Iwan Turgenjew

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Klassiker lesen? Viele verbinden damit wahrscheinlich lange Schulstunden mit abgefledderten, alten Büchereiausgaben, die nicht unbedingt zum Lesen animierten. Die Manesse Bibliothek verpackt die Geschichten in ein kompaktes, kleineres Taschenformat als Hardcover mit individuellem Design und verleiht so den lesenswerten Bänden ein neues Ich. Seit Start der Reihe im Oktober 2017 sind mittlerweile 15 Ausgaben erschienen und neben Kafkas “Das Schloss”, Swifts “Gullivers Reisen” oder Shelleys “Frankenstein” lassen sich auch unbekanntere Perlen finden. Unser Fokus lag in diesem Fall auf Iwan Turgenjews “Das Adelsgut”, das von Christiane Pöhlmann neu übersetzt und durch ein Nachwort von Michail Schischkin ergänzt wurde. coverIn “Das Adelsgut” kehrt Fjodor Lawrezki nach Jahren in Paris nach Russland zurück, um nach einer gescheiterten Ehe das Gut seines Vaters zu übernehmen. Hier vertreiben sich die Nachbarn die Tage mit Kunst, Musik und allerlei Klatsch und Tratsch und schnell wird Lawrezki durch seine wilde Vergangenheit in der Bohème zum Mittelpunkt des Geschehens. Die Annäherungen mit der schüchternen Lisa führen schließlich zum Unheil, denn die zügellenkende Mutter Lisas hat ganz andere Pläne für ihre Tochter. “Das Adelsgut” spiegelt das gesellschaftliche Leben der Höhergestellten Russlands auf dem Land wider, mit seinen ganz eigenen starren Sitten und Vorstellungen. Iwan Turgenjew gibt seinen Protagonisten viel Raum und Zeit. Und so passiert es, dass ein Treffen mehrerer Personen mehrmals unterbrochen wird, um die komplette Biografie der neu eintreffenden Gäste zu erläutern. Bis zum Erreichen der “zarten Liebesgeschichte”, wie sie im Klappentext bezeichnet wird, braucht man viel Geduld und so kann man ab und zu schon von Langeweile sprechen, die beim Lesen aufkommt und die dadurch begünstigt wird, dass alle Figuren eher blass und eindimensional wirken. Sie alle erfüllen ihren einen Zweck in der Gesellschaft. Es gibt die mondäne Dame und Mutter der Familie, den verarmten Klavierlehrer, den tratschenden Nachbarn, die gefallene Ehefrau … Sie alle erwecken leider keine Sympathie. Ich habe den Roman eher mit einem Schulterzucken beendet, die Begeisterung blieb leider aus, dennoch werde ich mich sicher noch häufiger mit weiteren Titeln dieses so bedeutenden russischen Schriftstellers befassen.

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