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Rezensionen zu
Nur über seine Leiche

Brenda Strohmaier

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Brenda Strohmaier verrät in dem Buch, wie sie damit umgegangen ist, mit Mitte 40 Witwe zu werden und was sie dabei umgehauen, positiv überrascht, gelernt und vermisst hat. Die pragmatische, unkonventionelle Sichtweise der Autorin ist mir sympathisch. Das Buch besteht aus 31 Lektionen in den Kapiteln •Die ersten Wochen •Ich und die anderen •Die große Reise •Praktisches •Etwas Theorie •Zwischenbilanz 1 •Eso-Ecke •Neue Liebe •Zwischenbilanz 2 •Bewältigungsstrategien •Andere Witwen •Zum Schluss Mal davon abgesehen, dass es auch immer etwas Voyeuristisches für mich hat, so persönliche Bücher zu lesen, fand ich alle von ihr erwähnten Aspekte lesen- und bedenkenswert. Wie die Autorin werde ich nicht müde, zu erwähnen wie wichtig Vorsorge für den Sterbefall ist. Alleine die Erbkosten bei unverheirateten Paaren und die Verteilung des Erbes sind so krass, wie es kaum jemandem klar ist. Und auch, was man seinen Angehörigen hinterlassen sollte, damit sie es leichter haben, den Nachlass zu regeln. Von sortierten Papieren bis zu hinterlegten Passwörtern ist einiges hilfreich neben einem Testament, Vollmachten und einer Patientenverfügung. Die vielen konkreten Situationen, die Brenda Strohmaier beschreibt, sind alles zwischen traurig, skurrile und lustig. Interessant fand ich die Teile, in denen sie schreibt, welchen Umgang oder Worte sie sich von ihrem Umfeld gewünscht hätte und was ihr gut getan hat. Besonders gut hat mir der letzte Satz gefallen, in dem sie ihren verstorbenen Mann Volker zitiert: „Immer dieses Gewese um das Ende. Das ist doch völlig austauschbar. Wichtig ist nur, was vorher passiert.“ Seite 326 Die Aussage bezieht sich ursprünglich auf das Ende von Filmen, aber mit Filmen ist es wie im Leben: Der Weg ist das Entscheidende, nicht das Ende.

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Witwe sein ist kein besonders erstrebenswerter Zustand, in keinem Alter. Die Autorin verliert ihren Mann allerdings schon mit 44 Jahren, kein Jahr nach der Hochzeit. Und was passiert nun? Zunächst kämpft sie sich durch Papierkram, Bürokratie und Beerdingsplanereien. Dann versucht sie ihr Leben neu zu ordnen. Und findet einige interessante Dinge, die noch zu tun sind: Eine Weltreise ( alleine! ), sehr viele Gespräche mit sehr vielen Leuten ( Nachlassexperten, Trauerbegleiter ), probiert einige Dinge aus ( Sexparty, eine Frau küssen ), um zu der Erkenntnis zu gelangen: Der Schmerz bleibt, aber er wird anders. Und es gibt noch soviel zu erleben in diesem Leben. Ein tolles , lehrreiches Buch, das auch Antworten auf die Frage gibt, wie Witwen von ihren Mitmenschen behandelt werden möchten und wie nicht!

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Danke für dieses Buch

Von: Claudia

14.06.2019

Mir ist das Buch „Nur über seine Leiche“ durch Zufall über den Weg gelaufen. Ein Freund brachte mir einen Artikel aus der Welt mit. Zuerst wollte ich ihn nicht lesen, ich hatte viele Tipps in den letzten 6 Monaten gehört, seitdem mein Mann verstorben war, wie man richtig trauert, wie man richtig Witwe ist und überhaupt, wie man sein Leben jetzt am besten in den Griff bekommt. Unsere Männer litten unter der gleichen Krankheit und ich fühlte mich beim Lesen des Buches sehr aufgehoben und verstanden, es war ein großes Geschenk für mich. Ich konnte mich in ihren Erzählungen wiederfinden und fühlte mich schon alleine dadurch sehr getröstet. Brenda Strohmaier schreibt mit viel Witz über ihre schwere Zeit und verbreitet dabei eine wohltuende und positive Atmosphäre. Es ist kein Trauerbuch, aber es ist ein Buch über die Trauer und die vielen Facetten der Trauer. So schafft sie es Tod, Sterben, Trauer aus der „schlimmen Ecke“ rausholen, da wo niemand so richtig hinschauen will und am liebsten nichts mit zu tun haben will. Dabei bringt sie die Dinge auf den Punkt: Was eine Witwe an Bürokratiewahnsinn ertragen muss, welche Fragen man Witwen stellen darf, wie man eine Witwe stützen und begleiten darf (Danke an meine Katastrophenhelfer!), wie durcheinander eine Witwe ist, aber auch – das Leben nach dem Tod des liebsten Menschen und was man alles lernen kann und das ist verdammt viel! Gleichzeitig lässt Brenda Strohmaier in ihrem Buch Platz für eigene Wege, jeder trauert anders und ganz individuell und auch hier fühlt man sich aufgehoben. Beim Lesen des Buches und auch danach dachte ich immer „yes, ich mache alles richtig, alles ist gut und wichtig, so wie es geschieht“. Das Buch ist in 31 Lektionen gegliedert, die sich völlig unabhängig voneinander lesen lassen. Man muss nicht bei Lektion 1 anfangen um Lektion 27 verstehen zu kennen. So kann man sich das Buch neben das Bett legen und immer wieder irgendwo lesen, das hat doch was von Unendlichkeit wie ich finde. Die Lektionen sind keine oberlehrerhaften Anweisungen für das Witwendasein, die Autorin beschreibt wie es ihr ging und was sie alles gelernt hat im ersten Jahr nach dem Tod ihres Mannes. Ich fand das Buch sehr sehr hilfreich und ich lese es sicherlich noch ein zweites, drittes, x-tes Mal, jedenfalls immer dann, wenn ich es brauche und das wird noch öfter nötig sein.

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Der Titel lässt einen komödiantischen Krimi vermuten, doch der Untertitel verrät, worum es tatsächlich geht. Brenda Strohmaier schildert, wie sie nach dem Verlust ihres Mannes ihre Trauer verarbeitete und ein neues Leben als Witwe begann. Auch wenn sich die 44-Jährige während der langwierigen Krebserkrankung ihres Mannes mental auf einen möglichen Tod vorbereiten konnte, fühlt sie sich völlig überfordert. Was ist alles zu organisieren? Wie hat sie sich als Witwe zu verhalten? Wie geht das Leben weiter? Eine ganze Reihe von Fragen drängen sich ihr auf. Wie sie sich einer Aufgabe nach der anderen stellte und dabei ihren Humor nicht verlor, hat sie in 31 Lektionen zusammengefasst. Sehr schön fand ich, wie in ihrem Erfahrungsbericht das gemeinsame Leben mit ihrem Mann im Rückblick und die gegenwärtige Situation als Witwe miteinander verwoben werden. Manchmal lässt sie Erinnerungen aufleben und nimmt Abschied von gemeinsamen Tätigkeiten wie das feiertägliche Backen von Pfannkuchen. Mit der Trauerarbeit und dem Loslassen geht die Suche nach einer neuen Identität als Witwe und Single einher. Sie verschreibt sich eine Trauer-Reha Deluxe und unternimmt eine knapp sechsmonatige Weltreise von Kalifornien über Japan, Hongkong, Bali, Indonesien bis nach Australien. Die inhaltliche Vielfalt und gelungene Balance zwischen praktischen Tipps und persönlicher Geschichte machen das Buch zu einer sehr lesenswerten Lektüre. In manchen Passagen konnte ich mich gut mit ihr identifizieren, zum Beispiel wenn sie einen Exkurs zu spirituellen Weisheiten macht oder ihre Erfahrungen mit der Aufräummethode von Marie Kondo wiedergibt. Man merkt sofort, dass Schreiben ihr Metier und Gesellschaftstrends ihr Spezialgebiet ist. Ihr lockerer, schnoddriger Ton ist wunderbar zu lesen. Nie rutscht sie ins Sentimentale oder Sarkastische ab. Das Buch dürfte nicht nur für Witwen, sondern für alle, die nach einer Lebenskrise einen Neuanfang wagen wollen und bereit sind für „posttraumatisches Wachstum“, interessant sein. Über ihre Weltreise hätte ich gern noch viel mehr gelesen. Liebe Frau Strohmeier, wie wäre es mit einem zweiten Buch?

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Beim Cover und Titel dachte ich erst an einen Krimi. Aber Brenda Strohmaier, geb. 1971, lebt heute als Stilredakteurin der WELT in Berlin und kümmert sich um Trends aller Art. Nach dem Tod ihres Mannes Volker versucht sie, dem neuen Familienstand als Witwe neuen Glamour zu verleihen. Im Buch geht es zum Beispiel um Fragen wie, was mache ich mit den Eheringen. Sie findet übrigens eine wirklich hübsche und tragbare Schmucklösung dafür. Wie gestalte ich das Grab meines Mannes. Er war großer Hertha Fan und hat jetzt eine kleine stilistische Ausgabe des Olympia-Stadions als Grab mit einem Ministück des original Fußballrasens. Es geht um Patientenverfügungen, Vollmachten, die Frage, wer erbt was nach dem Tod, wie organisieren wir eine Beerdigung, die auch dem Toten gefallen hätte. Aber natürlich auch um die Trauer, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist. Volker war lange Jahre chronisch krank, starb aber letztendlich an einem Fehler der Ärzte. Das Krankenhaus verklagen und eine Obduktion erwirken oder den Toten doch lieber friedvoll verabschieden? Anrührend aber nicht kitschig sind auch die Briefe, die Brenda an ihren verstorbenen Mann schreibt und ihn damit über ihr Leben auf dem Laufenden hält. Darin erzählt sie von ihrer Auszeit in Brüssel und Los Angeles, ihrem ersten Kuss als Witwe, ihrer neuen Frisur. Das alles auf eine wunderbar erfrischende Art, der auch den Stil ihrer Kolumnen in der WELT ausmacht. Alles in allem ein lesenswertes Buch über das Leben einer fast immer taffen Witwe und ein kleiner Ratgeber, was man alles schon vor dem Tod und danach beachten sollte. Aber auch ein Aufruf, das Leben zu genießen, denn es kann so schnell vorbei sein!

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