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Rezensionen zu
Das Böse, es bleibt

Luca D'Andrea

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Habt ihr schon mal etwas Böses getan oder könntet euch vorstellen etwas Böses zu tun? _________________ *** REZENSION von ©Flotte Buchlotte*** _________________ Angaben zum Buch: Luca D`Andrea Das Böse es bleibt DVAVerlag 432 Seiten 26.02.2018 erschienen 978-3-421-04806-6 15,00 € TB Klappbroschur _________________ Angaben zum Cover: Das Cover lockt mit seinen verschneiten Bergen im Hintergrund und der kleinen hölzernen Almhütte davor. _________________ Angaben zum Autor: Luca D'Andrea wurde 1979 in Bozen geboren, wo er heute noch lebt. Er stieg mit seinem ersten Thriller sofort in die Riege der internationalen Top-Autoren auf: "Der Tod so kalt" erschien in rund 40 Ländern, wurde zum Bestseller und stand wochenlang unter den ersten 5 der Spiegel-Liste. Gegenwärtig wird "Der Tod so kalt" verfilmt. Sein zweites Buch, "Das Böse, es bleibt", ist seit Erscheinen in Italien auf der Bestsellerliste und wurde mit dem Premio Scerbanenco, dem renommiertesten italienischen Krimipreis, ausgezeichnet. Wie D'Andreas Erstling führt auch dieser Thriller in seine Heimat Südtirol. _________________ Klappentext: Südtirol, im Winter. Marlene ist auf der Flucht, panisch steuert sie ihr Auto durch den Schneesturm. Im Gepäck: ein Beutel mit Saphiren, den sie ihrem skrupellosen Ehemann aus dem Safe entwendet hat. Wegener ist der Kopf einer mafiösen Erpresserbande, und Marlene weiß, dass er seine Killer auf sie hetzen wird. Da stürzt ihr Wagen in eine Schlucht. Marlene erwacht in einer abgelegenen Berghütte, gerettet von einem wortkargen Alter. Bei ihm und seinen Schweinen glaubt sie sich in Sicherheit vor ihrem Mann. Bald jedoch stellt sie mit Entsetzen fest, dass von dem Einsiedler eine noch größere Gefahr ausgeht... _________________ Meine Meinung: Aufgrund des Klappentextes habe ich eigentlich einen Thriller erwartet, doch letztendlich entpuppte sich das Buch als Spannungsroman. Das störte mich allerdings nicht, denn die Geschichte fesselte mich von Anfang an. Da spielt es keine Rolle, welches Genre vorne auf dem Cover genannt wird. Der Aufbau der vielen kurzen Kapitel (insgesamt stolze 119) machten das Lesen entspannt und ich hatte Lust, immer weiter zu blättern. „Eins geht noch“, der typische Satz eines Buchliebhabers. Ebenso war die Schreibweise sehr angenehm. Das Buch las sich derart locker und flüssig, dass es schwer war, den Haushalt und andere Dinge nebenher noch zu meistern. Um was geht es? Marlene ist in diesem Roman die unverkennbare Hauptprotagonistin. Auf der überstürzten Flucht vor ihrem gewalttägigen Ehemann, verliert sie plötzlich die Kontrolle über ihr Auto und stürzt einen Abhang hinab. Ein Einsiedler, der in der Nähe des Unfallortes in einer abgeschiedenen Berghütte lebt, findet sie und nimmt sie mit zu sich. Im Laufe des Buches erfuhr ich viel über Marlene und ihren Lebensretter Simon. Zunächst freute ich mich für sie, dass jemand sie in dieser trostlosen, kalten Winterlandschaft gefunden hat und sich um sie kümmerte, doch irgendwann musste ich mir die interessante Frage stellen: War das wirklich pures Glück für Marlene an diesem stillen Ort ausgerechnet an IHN zu geraten? _________________ Fazit: Das bereits zweite Buch des Autors, was mich sehr begeistert und in seinen Bann gezogen hat. Das erste Buch werde ich auf jeden Fall noch (nach)lesen. Ganz bestimmt! --> 4 von 5 Sterne <--

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Südtirol, hohe Berge, blauer Himmel, Obstplantagen im Sonnenschein, gastfreundliche Menschen und leckeres Essen. Diese oder ähnlicher Bilder hat wohl jeder vor Augen, der schon einmal in Südtirol zu Besuch war. Luca D’Andrea erzählt, wie schon in seinem Erstling „Der Tod so kalt“ von einem anderen Südtirol. Sein Land ist schroff, düster und archaisch. Die Menschen sind hart, wortkarg und geprägt von einer Welt, in der jeder Tag aufs neue ein Kampf ums überleben ist. Marlene, die Frau des Südtiroler Paten Wegener ist auf der Flucht vor ihrem Mann, dem sie einen Beutel voller Edelsteine gestohlen hat. Doch als sie im winterlichen Gebirge einen Autounfall hat und von dem alten Bergbauern Simon Keller gefunden und gesundgepflegt wird, zerplatzen ihre Fluchtpläne schlagartig. Und Marlene steht vor einer größeren Herausforderung, als sie sich vorstellen kann. Während Wegener alles daran setzt, seiner Frau und der Edelsteine habhaft zu werden, erkennt sie, dass sich hinter der Fassade des wortkargen Simon mehr verbirgt, als es den ersten Anschein hat. Und was hat es mit seinen „Jungs“, den Schweinen und vor allem mit seiner Lieblingssau Lissy auf sich? Nach einem blutigen Auftakt lässt sich D’Andrea Zeit, um die Protagonisten Wegener, Marlene und Simon Keller einzuführen. Wegeners Weg vom Nazikollaborateur hin zum Paten der südtiroler Verbrecherszene in den 70ern wird nachgezeichnet, dabei erfährt man auch einiges über seine deutlich jüngere Frau Marlene und über ihre Beziehung zu „Herrn“ Wegener. Dabei erscheint es, als seien die Positionen in dieser Beziehung fest zementiert. Doch Marlenes Diebstahl und Flucht bringt hier ein scheinbar festgefügtes Beziehungsgebäude zum Einsturz. Simon Keller ist für mich die faszinierendste Figur des Trios. Geprägt vom Leben im Hochgebirge und von den religiösen Vorstellungen seines Vaters, des Heilers Voter Luis, von dem er auch seine Heilkenntnisse erhalten hat, wirkt er anfangs wie der Alm-Öhi aus Heidi, wortkarg, aber mit einem Herz aus Gold. Aber je mehr man über seine Kindheit und über Voter Luis erfährt, desto deutlicher wird, dass hinter dieser Fassade etwas dunkles, Bedrohliches lauert. D’Andreas Sprache ist wie die Menschen seines Romans: reduziert, hart, zum Teil auch vom Dialekt geprägt. So ist immer von „Voter Luis“ die Rede, als sei „Voter“ Teil seines Namens und nicht die Dialektversion von Vater. Und Simon ist kein Bauer, er ist ein „Baur“, jeder Buchstabe zu viel wird weggekürzt, als müsse der Autor Buchstaben sparen. Aber genau diese reduzierte Sprache ist es, die die Atmosphäre des Buches unterstützt, zusammen mit der Schilderung des lebensfeindlichen, winterlichen Hochgebirges, in dem sich ein Großteil der Handlung abspielt. Für ein mysteriöses Element der Bedrohung sorgen die Schweine des Bauern, allen voran seine Lielingssau Lissy, die nach seiner als Kind verstorbenen Schwester Elisabeth benannt ist. Der Autor schafft es meisterlich, ein anfangs diffuses, später immer deutlicheres Gefühl der Bedrohung aufzubauen. Dabei erinnert die Atmosphäre zeitweilig durchaus an Misery von Stephen King, was ja auch nicht die schlechteste aller möglichen Referenzen ist. Wie schon in seinem Erstling, dem vor Jahresfrist erschienen Thriller „Der Tod so kalt“ zeichnet er ein Bild von Südtirol abseits von Reiseprospekten und Urlaubserinnerungen. In seinem Südtirol leben Bedrohungen aus der Vergangenheit im Schatten der Berge, jederzeit bereit, hervorzukommen und in unsere Lebenswirklichkeit einzubrechen. Als Leser*in erkennt man vieles Bekanntes, das durch den veränderten Kontext aber in einem völlig neuen Licht erscheint. Dadurch schafft es Luca D’Andrea immer wieder zu überraschen. Wer dem Roman die Zeit gibt, die die Geschichte gerade zu Beginn benötigt, um die Charaktere einzuführen und die Atmosphäre aufzubauen, der wird sicher nicht enttäuscht

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„Das Böse, es bleibt“ ist der zweite Thriller des Südtirolers Luca D’Andrea, und wie bereits bei seinem Erstling „Der Tod so kalt“ verortet er die Handlung in der Bergwelt Südtirols. Im Zentrum der Handlung steht Marlene, naive Gattin eines Kriminellen, die hinter die Geschäfte ihres Ehemannes gekommen ist und nun vor diesem auf der Flucht ist. Als Startkapital in ihr neues Leben soll ihr ein Beutel dienen, prall gefüllt mit Saphiren, den sie aus dem Safe ihres Mannes gestohlen hat. Unglücklicherweise kommt sie auf ihrer Flucht mit dem Auto von der Straße ab, wird aber von Simon entdeckt und gerettet. Der ist ein seltsamer Kauz, ein kräuterkundiger Einsiedler, der den Hof seiner verstorbenen Eltern bewirtschaftet. Zwischen ihm und Marlene entwickelt sich ein fast freundschaftliches Verhältnis, bis …ja, bis Marlene in dem tiefen Keller die Schweine entdeckt und Simon ihr seine ganz besondere Beziehung zu diesen alles andere als niedlichen Hausgenossen erläutert. Und völlig aus dem Ruder läuft es dann, als die „süße, kleine Lissy“ auf der Bildfläche erscheint… Luca D’Andrea setzt auf wechselnde Erzählperspektiven und entwickelt die Handlung eher piano, was absolut nicht negativ gemeint ist, denn so gerät der Leser allmählich in den Bann dieser ungewöhnlichen Story. Eingeschoben werden dann immer wieder detaillierte Landschaftsbeschreibungen, die für mich den besonderen Reiz dieses Thrillers ausmachen. Zum einen ist da diese Weite und Erhabenheit der Berge, zum anderen aber auch die klaustrophobische Enge für denjenigen, in diesem Fall Marlene, der mit dem Gelände nicht vertraut und somit quasi gefangen ist. Es ist diese besondere Atmosphäre, die dunkle, sich bedrohlich steigernde Ahnung, die den Leser an den Seiten kleben lässt, aber auch die Art und Weise, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren Simon und Marlene langsam aber sicher in eine Richtung verändert, die nichts Gutes ahnen lässt. Wer eine spannende Lektüre für zwischendurch sucht, ist auf jeden Fall mit Luca D’Andreas „Das Böse, es bleibt“ bestens bedient.

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