Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die göttliche Komödie

Dante Alighieri

(8)
(3)
(0)
(0)
(0)
€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 19,99 [A] | CHF 28,00* (* empf. VK-Preis)

➡️ 100 Versgesänge, die Dantes Reise durch die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies erzählen. Es zählt zu den bedeutendsten literarischen Werken der Geschichte der Menschheit. ➡️ Meinung: Das erste Mal aufmerksam auf die "Divina Commedia" bin ich durch Dan Browns "Inferno". Ich war so fasziniert, dass ich mir das Werk sofort auf meinen eReader geladen habe. Doch nach kurzer Zeit ging mir regelrecht die Puste aus und ich hab es zur Seite gelegt. Dann sah ich diese tolle Ausgabe und wollte es unbedingt noch mal probieren....bis ich diesen Klopper in der Hand hielt und mich gefragt habe: Puh! Was hast du dir dabei eigentlich gedacht? Aber mich hat der Ehrgeiz gepackt, und es hat sich gelohnt! Dennoch ist dieses Buch keines, was man mal eben durchliest. Die Informationen über Dantes Leben, Denken und Handeln & die vielen Erläuterungen zu den einzelnen Versen haben mir persönlich total geholfen, dran zu bleiben und vor allem zu verstehen. So wird u. a. erklärt, weshalb Dante bestimmte Personen aus der Mythologie und Geschichte erwähnt oder worauf er sich bei bestimmten Textstellen bezieht. Ohne diese Anmerkungen wäre es für mich mehr als schwer gewesen! ➡️Fazit: Natürlich ist die göttliche Komödie ein Meisterwerk, aber mit der Bewertung des Stückes an sich, halte ich mich zurück. Was ich jedoch bewerten kann & möchte , ist der Aufbau dieser Ausgabe: Wer sich für Klassiker und speziell für Dantes Werke interessiert, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.

Lesen Sie weiter

Autor Dante Alighieri wurde als Sohn einer Familie aus dem niederen Stadtadel im Mai 1265 in Florenz geboren. Dantes Familie, die Alighieri, gehörte zu den ältesten Geschlechtern von Florenz. Schon früh wandte er sich der Kunst zu. Auch politisch war er tätig, verlor aber im Streit um die Macht des Papsttums seinen Einfluss. Er wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er floh, ließ seine Familie in Armut zurück und führte ein unstetes Leben auf Wanderschaft. Im Jahr 1307 im Exil begann er „Die Göttliche Komödie“ zu schreiben. Er starb 1321 in der norditalienischen Stadt Ravenna. Im selben Jahr hatte er „Die Göttliche Komödie" beendet. „Die göttliche Komödie" ist die erste große Dichtung der italienischen Sprache und gilt bis heute als ihr Hauptwerk. Inhalt Die Göttliche Komödie (itl. La Divina Commedia) schildert die Reise eines Menschen durch die drei Reiche des Jenseits: Hölle, Fegefeuer, Paradies. Der Protagonist steht in der Mitte seines Lebens, als er vom rechten Weg abkommt. Wohl in der Mitte unseres Lebensweges geriet ich tief in einen dunklen Wald, so daß vom graden Pfade ich verirrte. (Inferno I 1-3, S. 47) Das ist der Ausgangspunkt einer ungewöhnlichen Reise, die der mittelalterliche Dichter Dante Alighieri in seinem Werk „Die göttliche Komödie“ beschreibt. Ausgehend, dass Dante selbst, der im Jahr 1265 geboren wurde, der Protagonist ist, hat er seine Lebensmitte in das Jahr 1300 gelegt, da nach Psalm 89, 10 unser Leben 70 Jahre beträgt. Sein Weg durch den mystischen, undurchdringlichen Wald birgt Gefahren, die Angst und Verzweiflung in ihm hervorrufen. Er strebt den Berg der Tugenden an, als drei Tiere ihn abdrängen, die allegorisch drei Laster der Menschen versinnbildlichen: der Luchs, die Sinnenlust, der Löwe den Hochmut und die Wölfe die Habsucht. In höchster Not wird Dante von Vergil gerettet, der wie ein Schatten aus dem Nichts auftaucht. Auf seiner weiteren, beschwerlichen Reise ist der römische Dichter Vergil, dessen Werke Dante intensiv studierte, ist nicht nur sein Vorbild, sondern erweist sich als Kenner der drei Stationen. Von ihm erfährt er, dass er an den drei Tieren niemals vorbeikommen wird, vielmehr muss er einen Umweg nehmen. Vergil führt Dante durch die Kreise der Hölle, geleitet ihn durch das Fegefeuer, bis er eine Wiederbegegnung mit Beatrice hat. Dante betritt gemeinsam mit seiner geliebten Beatrice das himmlische Paradies. Beatrice verkündet Dante nun im Empire zu schweben. Und wie ein Führer, der am Ziel sich sieht, begann sie wieder: «Jetzt sind wir entstiegen der größten Sphäre, sind im reinen Licht.« (Paradiso 33 Vers 37-38, S. 1160) Auf seinen Weg ins Paradies trifft Dante auf Hunderte von berühmten, auf Erlösung wartende Persönlichkeiten aus Politik, Literatur und Mythologie, mit denen er sich unterhält und die dem Reisenden aus ihrem Leben erzählen. Die Hölle steht im größten Fokus, denn hier übt Dante besonders scharfe Kritik mit Anspielungen an noch lebende Berühmtheiten der damaligen Zeit. Am Ende seiner Reise erkennt er, dass nur in der Liebe Gottes der Sinn seiner Existenz liegt. Sprache und Stil Die ersten Verse weisen direkt ohne Zweifel in das Leben Dantes. Er erzählt seine eigene, ganz persönliche Geschichte. Bereits der erste Vers (s. Inhalt (Inferno I 1-3, S. 47)) geht noch einen Schritt weiter, indem Dante zum Ausdruck bringt, nicht nur seine eigene Geschichte zu schreiben, sondern die aller Menschen: „Wohl in der Mitte unseres Lebensweges“. „Die göttliche Komödie“ ist unterteilt in drei Abschnitte: Hölle - Inferno Fegefeuer - Purgatorio Paradis - Paradiso Die Form des Epos umfasst einen Aufbau mit tiefsinniger Zahlensymbolik, ergänzt mit einer außergewöhnlichen sprachlichen Gestaltung und Allegorien. Jede der drei Stationen umfasst 33 Gesänge. In der vorliegenden Fassung wird die Einleitung dem ersten Gesang zugeordnet und besteht aus 34 Gesängen. Insgesamt umfassen die drei Abschnitte 100 Gesänge und etwa 14 000 Verse. Offensichtlich hat Dante seine „Göttliche Komödie“ nach strengen mathematischen Gesichtspunkten aufgebaut. Zum Beispiel die Zahl Drei, sie steht einerseits für die drei Reiche: Hölle - Fegefeuer - Paradies und symbolisiert ebenso die Trinität. Auf jeder der drei Reiche gibt es neun Kreise. Die Strophen bestehen aus Terzinen. Drei Zeilen werden zu einer Einheit zusammengefasst, wobei ein bestimmtes Reimschema die Strophen miteinander verbindet. Das Ende jeden Gesanges wird mit einem Zusatzvers abgeschlossen. Die mir vorliegende Ausgabe ist hervorragend aufgebaut. Der Band beginnt mit einer 32-seitigen Einführung „Dantes Leben und Werk“. Jeder Gesang beginnt mit einer Einführung und endet am Schluss mit Anmerkungen zu den einzelnen Versen. Diese Vorgehensweise macht das Verständnis, insbesondere für Einsteiger in Dantes „Die Göttliche Komödie" leichter. Besonders hervorzuheben sind die im Text eingestreuten 48 schwarz-weißen Illustrationen von Gustave Doré, die das Gelesene bildlich unterstützen. Fazit „Die göttliche Komödie“ ist nicht neu. Zahlreiche Ausgaben, Interpretationen und wissenschaftliche Ausführungen des Werkes sind mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchleuchtet worden. Doch immer noch bleibt genügend Raum für eigene Gedanken. Sein Werk behauptet sich unangefochten in der Weltliteratur. „Die Göttliche Komödie“ spiegelt sein Leben, in dem Vergil und Beatrice aus seiner Jugendzeit eine außerordentliche Rolle einnehmen. „Die Weltliteratur kennt kein Werk, das in gleichem Maße die gesamte vorangegangene Weltgeschichte zum Gegenstand hätte wie die «Divina Commedia«. (Einleitung S. 7)

Lesen Sie weiter

Wie bewertet man eigentlich ein literarisch so anspruchsvolles und viel gefeiertes Werk wie die „Göttliche Komödie“ von Dante Alighieri? Bei einem solchen Text ist die objektive Beurteilung immer ein bisschen schwierig, hat sich der Text doch über viele Jahrzehnte gehalten und ist so zum Klassiker geworden. Die „Göttliche Komödie“ erzählt in 100 Vers-Gesängen die Reise Dantes durch das Inferno (Hölle), das Purgatorio (Fegefeuer) und letztlich auch durch das Paradiso (Paradies). Die Bilder und Gefühlswelten, die Dante hier erschafft, sind einfach atemberaubend. Der Text ist voll von intertextuellen Bezügen, Metaphern, Allegorien, Sinnbildern und versteckten Bedeutungen. So kommen etliche Personen aus der Mythologie und der Geschichte vor: Odysseus, Vergil, Cicero und Kleopatra, um nur einige zu nennen. Die „Göttliche Komödie“ ist ein Werk, das unerschöpflich ist und mit jedem weiteren Mal des Lesens öffnen sich neue Türen und Pfade, die man ergründen kann und möchte. Die Übersetzung von Ida und Walther von Wartburgs aus den frühen 60er-Jahren gilt als eine der klassischsten. Der Text ist allen Vermutungen zum Trotz einfach zu lesen, sodass man nicht bei jedem einzeln Vers hängen bleibt, sondern genussvoll durchlesen kann. Was diese Ausgabe in meinen Augen aber so besonders macht, ist der sehr ausführliche Kommentar am Anfang und am Ende jedes einzelnen Gesanges. So wird es dem Lesenden, der z. B. nicht so vertraut ist mit den religiösen Symbolen und Figuren, leicht gemacht, die Intention des einzelnen Gesanges nachzuvollziehen. Zusätzlich beinhaltet die Ausgabe noch 48 wunderschöne Illustrationen, die Holzschnitte von Gustave Doré zeigen, diese reichen den schon sehr schönen Text noch weiter an und verleihen ihm dadurch eine weitere bildliche Ebene. Jeder, der sich dieses monumentale Werk vorgenommen hat zu lesen, dem lege ich diese Ausgabe wärmstens ans Herz. Mit ein bisschen Durchhaltevermögen und Zeit wird man mit einer einzigartigen Lektüre belohnt. Eine klare Leseempfehlung! Note: 1

Lesen Sie weiter

Um “Die göttliche Komödie” von Dante bin ich ja schon eine Ewigkeit herumgeschlichen, habe mich aber nie an einen so alten Klassiker heran getraut. Als ich dann aber sah, dass der Manesse Verlag eine Neuauflage herausgebracht hat, musste ich einfach zuschlagen … Die „Divina Commedia“ erzählt in 100 Vers-Gesängen Dantes eigene Reise ins Jenseits. Diese führt ihn in die neunfach unterteilte Hölle, dann durch den ebenfalls neunfach unterteilten Läuterungsberg und schließlich bis ins Paradies. Bei seinen Erlebnissen begegnen ihm Hunderte von verstorbenen Personen. Zum Teil unbekannt, aber auch Verwandte und Bekannte aus Dantes Leben. Auch Berühmtheiten aus Mythologie und Geschichte, wie Odysseus, Paris und Achilles, sowie Kleopatra, Cicero und viele viele mehr bekommen hier ihren Platz! „Die göttliche Komödie“ ist ein einmaliges Werk, das an einigen Stellen berauschende Schönheit, an anderen aber auch eine wahnsinnige Klugheit besitzt … Die Ausgabe des Manesse Verlags ist absolut gelungen! Ida und Walther von Wartburgs Übersetzung aus den frühen 60er Jahren gilt durchaus als eine der besten und auch klassischsten. Auf den ersten Seiten, gibt es eine kleine Einleitung über die Dichtung der damaligen Zeit und über Dante Alighieris Leben. Ebenso bekommen wir zu den teilweise doch sehr schwerfälligen Gesängen immer wieder kleine Textpassagen, die Hintergründe erklären und das Lesen des Buches deutlich erleichtern. Natürlich muss man sich erst in die schwerfällige Sprache und den Rhythmus der Gesänge hinein fuchsen, aber nach 20-30 Seiten bin ich wirklich gut und flüssig voran gekommen. „Die göttliche Komödie“ zählt definitiv zu den Büchern, die man im Laufe seines Lebens gelesen haben muss. Ein Buch zum genießen, das aber auch erstmal auf seinen Leser wirken und sich entfalten muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Gesänge in jedem Menschen ganz unterschiedliche Emotionen und Betrachtungsebenen auslösen. Ich habe beim Lesen immer wieder Pausen gebraucht, in denen ich die letzten Seiten auf mich wirken ließ. Dadurch konnte ich auch mit einem ganz neuen Blickwinkel weitergelesen … Zusätzlich beinhaltet die Ausgabe aus auch noch 48 wunderschöne Illustrationen, die Holzschnitte von Gustave Doré zeigen. Dies unterstützt die Qualität des Buches und sorgt nochmal dafür, dass Dantes Geschichte korrekt von seinem Leser erfasst wird! Ein Klassiker der Weltliteratur, der in meinen Augen einfach gelesen werden muss!

Lesen Sie weiter

Dante Alighieris Die Göttliche Komödie dürfte das Buch sein, bei dem die Zahl derer, die davon fasziniert sind, und denen, die es tatsächlich gelesen haben (noch dazu bis zum Schluss!) im krassesten Missverhältnis steht. Höchstens Paradise Lost könnte vielleicht mit der Göttlichen Komödie noch um diesen Titel streiten. Iced Earth zitiert sie, ebenso Weezer und Milla Jovovich als Musikerin, zahlreiche Filme und Serien und sogar das Lustige Taschenbuch. Ja, für mich war Dante selbst dank solcher Pop-Kultur-Bruchstücke einst eher in der Sphäre der Teufel anzusiedeln als unter den Schriftstellern. Dazu trägt natürlich bei, dass die Faszination, die von der Göttlichen Komödie ausgeht, sich größtenteils auf den ersten Teil, den Gang des Reisenden durch die Höllenkreise, beschränkt. Vielzitiert, kaum gelesen Und vielleicht auch nicht wirklich zu Unrecht. Nach einer modernen Dramaturgie betrachtet ist die Komödie ein zutiefst misslungenes Werk. Der spannungsgeladene Höhepunkt steht eigentlich ganz am Anfang: Aufregender als in dem Moment, in dem der Erzähler im dunklen Wald sich auf unbekannte Pfade verirrt, wird es bei Licht betrachtet nicht mehr. Selbst, wenn das Licht im folgenden Drittel der Reise die glimmenden Gluten der Hölle sind. Die göttliche Komödie ist praktisch handlungslos und damit auch ohne diese Was-passiert-mit-dem-Helden Spannung, die wir gewohnt sind von heutigen Texten zu erwarten. Begleiter Vergil ist immer beim Helden und wird ab dem Läuterungsberg von der verflossenen geliebten Beatrice ersetzt. Die göttliche Komödie ist in erster Linie ein Lehrgedicht, das dem Leser die Gräuel der Hölle ausmalt um im Anschluss auf den richtigen Weg zum Glauben zu führen. Dabei werden fast alle Diskurse des Mittelalters und der heraufdämmernden Renaissance beschworen. Gerade das letzte Drittel ist von teils wahnwitzigen theologischen Spekulationen und Stellungnahmen in theologischen Streits der Zeit durchsetzt, hinzu kommen zahlreiche Seitenhiebe gegenüber Zeitgenossen. Und selbst, wer sich für das spekulative Unternehmen, den Glauben zu begründen, durchaus interessiert, dürfte bei den Kirchenvätern oder Thomas eine anregendere und fundiertere Lektüre finden als in Dantes wildem Höllen- und Himmelsritt. Woher die Faszination? Warum also Die göttliche Komödie lesen? Wie ist die Faszination zu erklären, die das Werk offenkundig bis heute ausübt? Ist das wirklich nur ein bisschen Höllenfeuer, lückenhafter Lektüre und Missverständnissen geschuldet? Ich glaube nicht. Die Sprache macht es, und der unglaubliche Ernst, der selbst in den zugegeben regelmäßig schwierigen Übersetzungen von diesem Projekt noch zu spüren ist. Sich durch Die göttliche Komödie arbeiten ist tatsächlich genau das: Arbeit. Durch die Hölle in die höchsten Höhen. Und es ist eine Arbeit, die vom Genuss des unglaublich Sprachflusses Dantes zugleich veredelt wird. Man spürt darin tatsächlich ganz viel vom Ringen des vernunftsbegabten Christen in einer Welt, die es unglaublich schwer macht, einen guten Gott zu glauben. Und gleichzeitig spürt man den Versuch der Überwindung dieses Widerspruches bereits in den herrlich leicht dahinschwebenden Terzinen, die mit den schwersten Themen ringen. Manesse hat eine neue Ausgaben der Göttlichen Komödie vorgelegt, die mit zahlreichen Kupferstichen von Gustave Doré und insgesamt prachtvoller Aufmachung diese Besonderheit des Werkes noch unterstreicht. Schade, dass als Textgrundlage die Blankversversion von Ida und Walther von Wartburg gewählt wurde, die so bewährt wie beliebt ist. Denn hat man den Anspruch, dass für alle nicht rein für den Wissenschaftsgebrauch gedachten Übersetzungen gelten sollte, dass Übertragungen zuerst als Kunstwerk in ihrer Sprache überzeugen müssen, kann die nicht wirklich genügen. Und für Dante hätte der Anspruch mindestens doppelt zu gelten! Es ist die Sprache, in der das „Göttliche“, das den Kern von Dantes Werk ausmacht, sich manifestiert. Davon so viel wie möglich in eine andere Sprache zu retten sollte Primat einer jeden Übersetzung der Komödie sein. Natürlich ist der tänzelnde Wohlklang des italienischen Originals im schwerfälligeren Deutsch kaum ganz zu reproduzieren. So viel mehr Möglichkeiten zu Reimen (ohne die Satzstruktur zu biegen) hat das italienische schon allein. Wer sich dafür interessiert, wie schrecklich eine Terzinen-Übersetzung auf Deutsch tatsächlich klingen kann, schaue einmal in die gemeinfreie Übertragung von Rudolf Borchardt rein. Wunschzettel für weitere Neuauflage Von einer Neuauflage wäre angesichts der zahlreichen bereits bestehenden „Gebrauchsübersetzungen“ zu wünschen, dass sie sich auch an eine neue, die Eleganz des Originals wenigstens anklingen lassende, gereimte Übertragung der Danteschen Terzinen wagt. Gern auch mit einer dem beigestellten Blankvers- oder Prosaübertragung für den wissenschaftlichen Gebrauch. Dem Studenten immerhin, wie auch dem interessierten Laien, gibt die neue Manesse-Ausgabe einen mehr als umfangreichen Kommentar zur Hand. Walther von Wartburg liefert sowohl ein allgemeines Vorwort als auch ausführliche Hinweise zu jedem einzelnen Gesang. Und wer noch tiefer in Die göttliche Komödie einsteigen möchte, als dass im Rahmen einer kleinen Rezension möglich war, empfehle ich mit etwas Vorsicht www.divina-commedia.de. Diese Seite ist ein Faszinosum für sich. Erstellt von einem ausgewiesenen Dante-Gegner, der zeigen möchte, dass Dante aufgrund seiner inhumanen Weltanschauung keinesfalls als Schullektüre taugt, ist es die umfangreichste mir bekannte frei zugängliche Analyse des Werkes, und durchaus im Großen und Ganzen eine gute Analyse – sie lässt nur außer Acht, dass ein Kunstwerk durchaus weltanschaulich vom zeitgenössischen Standpunkt problematisch und dennoch genießbar sein kann (und Lehrer könnten zB die Probleme thematisieren und für den Unterricht fruchtbar machen). Ja, dort gibt es sogar Audioausgaben der ersten Gesänge in Deutsch und Italienisch und die vergriffene relativ gelungene Terzinen-Übertragung von Richard Zoozman. Wer sich bisher nicht vorstellen kann, welche Faszination dieses Werk ausübt – sogar auf Gegener – dort wird man fündig.

Lesen Sie weiter

Nur wenige Werke haben die Weltliteratur derart stark beeinflusst wie Dante Alighieris "Commedia", die der Dichter erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1321 vollendete. Bis heute prägt dieses italienische Versepos unsere Vorstellungen von Himmel und Hölle. Worum geht es? In einer Midlife-Crisis steckend, wird der Poet Dante von seinem literarischen Vorbild, dem antiken römischen Dichter Vergil, aufgesucht und einmal quer durchs Jenseits geleitet. Im 'Inferno', der Hölle, beginnend, begegnen Dante und Vergil zahlreichen Figuren, die je nach der Schwere ihrer Verfehlung den unterschiedlichsten, genaustens beschriebenen Strafen ausgesetzt sind. Dieser berühmteste und grausamste Teil der "Göttlichen Komödie" hat zahllose Schriftsteller, Maler und Filmregisseure inspiriert. Die dargestellten Schrecken und Qualen haben außerdem den jüdischen Schriftsteller Primo Levi an seine Lagerhaft in Auschwitz erinnert, was einmal mehr zeigt, das die grausamsten Höllen von Menschen erschaffen werden. Etwas weniger gewalttätig geht es im Fegefeuer und Paradies zu. In letzterem begegnet Dante seiner verstorbenen Angebeteten wieder, der legendären Beatrice Pontinari, die ihn auf dem letzten Abschnitt an Vergils Stelle - der als Ungetaufter keinen Zugang zum Paradies hat - begleitet. Wer sich diesem Werk - an dem man eigentlich nicht vorbeikommt - nähern will, dem sei die prachtvolle Neuausgabe aus dem @manesse.verlag empfohlen. Die Übersetzung von Ida und Walther von Wartburg ist zwar nicht mehr taufrisch, aber ihre Genauigkeit und lyrische Schönheit sind nach wie vor unerreicht. Für diese Ausgabe sprechen außerdem der hervorragende Kommentar (sehr hilfreich bei den unzähligen Anspielungen und Verweisen im Werk), sowie die sehr schönen Illustrationen von Gustave Doré, die das Lesevergnügen noch einmal steigern. Also nichts wie auf zur Reise durch Hölle und Himmel! Der Band sollte unter keinem Weihnachtsbaum fehlen.

Lesen Sie weiter

Tolles Buch...

Von: EvaMaria

16.12.2018

Um “Die göttliche Komödie” bin ich ja schon eine Ewigkeit rumgeschlichen, als ich dann nun aber sah, dass das der Manesse Verlag eine Neuausgabe veröffentlichen wird, wusste ich dass das ein Zeichen ist und ich dieses Buch haben muss. Ich finde diese Ausgabe definitiv gelungen, denn es hat mich sehr gefreut, dass dem Leser der Einstieg immens erleichtert wird, denn auf den ersten Seiten gibt es so einige Erklärungen und man bekommt auch Alighieri etwas besser vorgestellt. Als ich dann weitergelesen habe, war es zuerst etwas anstrengend, denn das Buch ist ja in Gesang – Form geschrieben, aber es wurde hier von dem Übersetzer sehr praktisch gemacht, dass nach jedem Kapitel oder auch Gesang, Erklärungen folgen, damit der Leser den ganzen Text besser verstehen kann. Wirklich sehr lobenswert, denn so sind die 1200 Seiten eigentlich kein Problem. Die Geschichte fand ich wirklich sehr schön und ich würde auch sagen, dass das Buch in die Kategorie, sollte man gelesen habe, definitiv hinein gehört. Es gibt auch im Buch wiederkehrende Illustrationen, die mir sehr gefallen haben. Generell ist die Aufmachung im Manesse Verlag, aber immer absolut lobenswert, denn keines meiner Bücher aus diesem Verlag haben mich bisher enttäuscht. Das Buch muss man einfach genießen und auch wirken lassen, sodass ich sagen würde, dass man es nicht in einem Rutsch durchsuchten sollte, denn für das hat es einfach zu viele Seiten, sondern ich würde eher sagen, dass man es nebenbei lesen sollte und dafür definitiv genießen sollte. Fazit: Toller Klassiker, der sich definitiv lohnt. Klare Kauf – und Leseempfehlung. 5 von 5 Sterne.

Lesen Sie weiter

Immer wieder habe ich in verschiedenen deutschen Übersetzungen von Dantes Göttlicher Komödie gelesen und eines ist klar: schöne Übersetzungen gibt es viele. Die Dante-Gesellschaft zählt bis heute 52 vollständige Übersetzungen, beginnend 1767 mit Lebrecht Bachenschwanz Prosaübertragung und endend bei den Prosa-Übersetzungen von Kurt Flasch und Hartmut Köhler in den letzten Jahren (2011 bzw. 2012). Die ganze Liste kann hier eingesehen werden: http://dante-gesellschaft.de/dante-alighieri/divina-commedia/ Ida und Walther von Wartburgs Übertragung aus den frühen 60er Jahren gilt durchaus als eine der klassischsten. Einen großen Vorteil bietet die Manesse-Ausgabe mit dieser Übersetzung allerdings vor allem wegen des sehr umfangreichen Kommentars, den Walther von Wartburg zu jedem Einzelnen der 100 Gesänge verfasst hat und der einen mit Erläuterungen, Hinweisen und Hintergründen versorgt. Während ich bei der Übersetzung nicht immer sicher war, welche ich vorziehen soll und welche am adäquatesten (oder schlicht schönsten) ist, hat sich dieses tausendseitige Ausgabe aufgrund des Kommentars als die beste Art und Weise erwiesen, sich Dantes Meisterwerk zu nähern. Ich denke nicht, dass man zur Commedia selbst etwas sagen muss. Es ist ein einmaliges, in vielen Belangen großartiges Werk, das an einigen Stellen eine berauschende Schönheit, an anderen eine überzeitliche Klugheit besitzt. Wer sich dem Werk nähern und sich zur Lektüre angeregt sehen will, dem kann ich Roberto Benignis „Mein Dante“ oder die wunderbaren Essays in Jorge Luis Borges „Letzte Reise des Odysseus“ empfehlen. Auch einige Abschnitte aus Alberto Manguels „Geschichte der Neugierde“ drehen sich um dieses epische Gedicht, das im Übrigen die italienische Sprache zur Schriftsprache machte und vom Latein loseiste. Wer sich dieses Werk noch nicht vorgenommen hat, bei wem es nicht zumindest auf der Longlist steht, an den möchte ich auf jeden Fall appellieren: schaut mal rein. Oft schlägt einen das Buch schon mit dem Prolog in seinen Bann oder beim Lesen in einem x-beliebigen Kapitel. Für wen Terzinen nichts sind, der kann zu einer der Prosa-Übersetzungen (bspw. die von Flasch) greifen, wer es pompös mag, dem würde ich zu einer Ausgabe mit der Übersetzung von Philalethes raten. Und wer sich nicht ohne Beiwerk herantraut, dem sei diese Ausgabe hier wärmstens empfohlen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.