Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Schloss

Franz Kafka

Manesse Bibliothek (8)

(5)
(1)
(1)
(0)
(0)
€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Prag geboren. Von 1901 bis 1906 studierte er zunächst kurze Zeit Germanistik, dann Jura und promovierte zum Dr. jur. Nach einer einjährigen »Rechtspraxis« ging er 1907 zu den »Assicurazioni Generali« und ein Jahr später als Jurist zur »Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt«, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1922 blieb. Ende 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz, es war der Beginn einer Tuberkulose, an der er am 3. Juni 1924 starb. Quelle: https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Das-Schloss/Franz-Kafka/Manesse/e534591.rhd All die Werke von ihm, eher kurz und prägnant, liebte ich wie dieses hier. Wenn man Kafka liest, vergisst man es nicht. Man vergisst nicht die Sprache, nicht die Gefühle die es in einem hervorruft. Und die Geschichte. In diesem Buch, mit etwas mehr Seiten, geht es um K., einem Landvermesser, der in einem Dorf ankommt. Zunächst sucht er nur einen Ort für eine Nacht und alles scheint wie es sein soll. Doch plötzlich wird er aus dem Schlaf gerissen. Er soll aus dem Dorf verschwinden, denn Fremde werden hier nicht gerne gesehen. Er erklärt daraufhin als Landvermesser vom Graf eingestellt worden zu sein. Nachdem dies überprüft wurde, kann er erst Mal bleiben. Und dann geht’s los.. man muss gut aufpassen um nichts zu verpassen. Auf der einen Seite ist es ruhig und auf der anderen Seite war es sehr spannend das Zusammenspiel von Macht und Freiheit. Die „Ehrfurcht vor der Behörde“ und der Gehorsam und die unerreichbare Freiheit, weder des Machtlosen noch des Machtinhabers. Es war ein großartiges Buch, das die Realität ganz fein widerspiegelt. Vieles könnte aus dem Leben gegriffen sein. Aber über das Ende darf man sich nicht wundern. Denn es existiert keins. „Das Schloss“ gehört zu den wenigen unvollendeten Geschichten des Autors. Bevor ich das Buch gelesen habe, war ich in München bei einem Theaterstück des gleichnamigen Werks. Es war gut, aber sehr chaotisch. Daher traute ich mich lange nicht an das Buch heran. Das war definitiv keine gute Entscheidung, denn es war wirklich sehr angenehm zu lesen. Der Schreibstil ist nicht einfach, aber wer Kafka liebt, wird die Geschichte auch lieben. Und Manesse.. ihr habt die schönsten Bücher.

Lesen Sie weiter

Das Schloss

Von: Norbert Steidl aus Salzburg

05.04.2021

Der Roman aus dem Jahr 1922 ist so gewaltig gut, dass förmlich die Szenen wie aus dem Nichts vor dem geistigen Auge erscheinen, selbst Details von Räumen innen wie außen und vor allem der Menschen, obwohl man sie nie vorher gesehen hat. Gleichzeitig beschreibt Kafka in seiner gleichermaßen schlichten wie komplexen Sprache, die einen durchaus in den Wahnsinn zu treiben vermag, eine Gesellschaft, die der heutigen, 100 Jahre später, immer noch entspricht. Es hat sich nichts geändert in den Menschen, nichts. Kafka ist ein zeitloser Geist. Ein Phänomen, msn muss ihn lesen, und man wird ihn lieben. ,

Lesen Sie weiter

Ich habe es geschafft: Ich habe mich durch Das Schloss von Franz Kafka gekämpft! Ist es ein schönes Buch? Nein! Lohnt es sich dennoch, es zu lesen? Ja, würde ich schon sagen! Worum geht’s? K. kommt als vom Schloss beauftragter Landvermesser in jenes Dorf, das von eben diesem Schloss beherrscht wird. Dort muss er jedoch feststellen, dass seine Anstellung alles andere als eindeutig ist. Sein Versuch ins Schloss oder auch nur zu irgendeinem höheren Beamten vorzudringen, der ihm nähere Auskünfte über seinen Auftrag geben kann, scheitert kläglich. Immer wieder wird er zu anderen scheinbar wichtigen Personen geschickt, ohne diese jemals zu erreichen oder um letztendlich doch keine wertvollen Informationen zu bekommen und wird dabei zudem nicht selten von seinem eigentlichen Vorhaben abgelenkt. Die Absichten der Dorfbewohner bleiben ebenso unklar wie der Grund seines Hierseins und so bleibt K. ein Fremder, ziellos Suchender in diesem surreal erscheinenden Dorf, das von einer nicht greifbaren Macht beherrscht wird. “Die Straße nämlich, diese Hauptstraße des Dorfes, führte nicht zum Schlossberg, sie führte nur nahe heran, dann aber wie absichtlich bog sie ab….” (S.21) Meine Meinung Wie bereits gesagt, war Das Schloss kein schönes Buch für mich. Weder interessante, schön ausgearbeitete Charaktere noch ein guter Spannungsbogen oder gar ein schöner Schreibstil sind hier zu finden. Viel eher gibt es nicht enden wollende monotone Dialoge oder Monologe, deren Sinn einem zwischendurch wirklich abhanden kommt. Es hat mir keinen Spaß gemacht es zu lesen, es ist unbefriedigend und man möchte den Protagonisten am liebsten wachrütteln, ihn bitten bei seinen Gesprächen und Handlungen endlich auf den Punkt zu kommen, ja ihn an sein eigentliches Anliegen erinnern, um diese zähe Geschichte endlich hinter sich zu bringen…aber gerade diese Wirkung war es wiederum, die das Buch für mich letztendlich so faszinierend gemacht hat. Mein erster Gedanke war der, dass es sich bei dieser Geschichte um einen Albtraum handelt. Jeder kennt sie, diese Träume, in denen man sich bewegen möchte und nicht von der Stelle kommt. In denen man irgendetwas ganz Wichtiges ganz dringend erreichen oder erledigen muss, ohne genau zu wissen, was das eigentlich ist. Dabei immer wieder von irgendwelchen merkwürdig surrealen Ereignissen abgelenkt zu werden, dabei zu vergessen, worum es einem eigentlich ging. Dann tauchen auch noch Personen auf, die einem vollkommen fremd erscheinen und die man doch zu kennen scheint, die zwischendurch sogar ihre Erscheinung ändern. Beziehungen und Ansichten ändern sich plötzlich und leichtfertig. Hinzu kommt noch, dass Das Schloss eines von Kafkas unvollendeten Werken ist. Es endet mitten in einem Satz und dabei scheint gerade dieser endlich wichtige Informationen für K. zu enthalten. Die ganze Geschichte übte so einen nervenzerreißenden oder eher nervtötenden, surrealen Sog auf mich aus, dass ich tatsächlich die Theorie vertreten würde, dass dieses Werk gar nicht unvollendet ist, sondern, dass es so abrupt enden sollte. Wie ein Albtraum, aus dem man zwischendurch die ganze Zeit aufwachen will, nur um dann am Ende das Gefühl zu haben um die Auflösung betrogen worden zu sein… Über den Protagonist K. erfährt man sehr wenig und das, was man erfährt, ist eher widersprüchlich. Auch die anderen Charaktere bleiben undurchschaubar, oberflächlich und in Ihren Absichten eher wechselhaft. Auf die Spitze getrieben wird das natürlich dadurch, dass man nicht einmal den richtigen Namen des Protagonisten erfährt, sondern sich mit der Abkürzung zufrieden geben muss. Anscheinend hat seine Identität ebensowenig Bedeutung wie jegliche Einzelschicksale in dieser vollkommen aber undurchschaubar durchbürokratisierten kleinen Welt. Das titelgebende Schloss, das zu erreichen zunächst K.s Ziel ist, rückt immer weiter in den Hintergrund. So sieht K. es zu Beginn noch über dem Dorf aufragen, nur um dann festzustellen, dass man ihm scheinbar nicht näherkommen kann, oder es von der ungewöhnlich schnell eintretenden Dunkelheit verschluckt wird. Nur die wenigsten Dorfbewohner haben direkten Kontakt zum Schloss oder gehen dort gar regelmäßig ein und aus. Keine Straße scheint wirklich dorthinzuführen und kein Wagen möchte K. dorthinbringen. Und dennoch kontrolliert das Schloss oder eher sein unendlich groß wirkendner Beamtenapparat das Dorf und K. erlebt die Ohnmacht gegenüber einer undurchsichtigen Bürokratie. Eine hier durchaus übertrieben dargestellte und dennoch wahrscheinlich vielen Lesern vertraute Erfahrung… Fazit Dieses Buch kostet Nerven und Durchhaltevermögen, aber es belohnt den Leser mit schier unendlichen Interpretationsmöglichkeiten, die das Buch für mich letztendlich doch sehr spannend und lesenswert gemacht haben. Zur Ausgabe: Die kleine Schmuckausgabe ist handlich und schön anzusehen. Ein echter Hingucker für's Regal!

Lesen Sie weiter

K. ist als Landvermesser ins Dorf gekommen und möchte dort seiner Tätigkeit nachgehen. Da es bei seiner Ankunft bereits spät ist, möchte er völlig unkompliziert Zuflucht in einem Gasthof finden, gibt sich dort mit einem Platz am Ofen zufrieden. Doch so einfach, wie er es sich erhofft, gestaltet sich von diesem Punkt an nichts mehr. Denn Fremden wird mit Argwohn entgegen getreten und es wird von ihnen verlangt, ihren Aufenthalt zu begründen. Doch selbst als K. angibt als Landvermesser berufen zu sein, wird er mit Misstrauen konfrontiert. Es wird sogar im Schloss angerufen, ob K. denn wirklich der berufene Landvermesser sei. Der Landvermesser K. ist immer zu bemüht sich an alle bürokratischen Vorgaben zu halten, möchte auf geordnetem Weg versuchen ins Schloss zu gelangen um somit seine Anstellung zu klären. Doch egal wie sehr er sich bemüht, er gelangt nicht an sein Ziel. Selbst über Umwege und zusätzliche Mühen schafft er es nicht, offiziell ins Schloss zu gelangen. Stattdessen ist er ständig mit anderen – größtenteils misstrauischen – Dorfbewohnern konfrontiert die sich in ihren Geschichten und Erfahrungen rund ums Schloss unterscheiden. Aber irgendwie auch wieder nicht. Egal mit wem K. zu tun hat, alle haben eine Sache gemein. Niemand von ihnen würde auch nur einen Gedanken daran verschwenden, den Anordnungen des Schlosses nicht folge zu leisten oder die Arbeitsweise der Beamten zu hinterfragen. Nicht einmal die Beamten selbst. Durch diese Begegnungen hat man zunächst Hoffnung für K. er möge endlich einen Weg an sein Ziel finden. Doch nach und nach kommt das Gefühl auf, er würde sich immer mehr verrennen, kurzzeitig sogar sein Ziel aus den Augen verlieren. Aber nicht nur K. scheint sich immerzu zu verlieren und trotz all seinen Mühen einfach nicht an sein gewünschtes Ziel zu kommen, auch dem Leser geht es ähnlich. Kafka schafft es, mit seinem Schreibstil und seiner grandiosen Art mit Worten umzugehen den Leser in ähnliche Gefühlslagen wie seine Protagonisten zu manövrieren, ohne das dieser es zunächst bemerkt. Mehrfach hatte ich beim Lesen ähnliche Empfindungen als würde ich mich gerade selbst mitten im bürokratischen Spießrutenlauf befinden. Das abrupte Ende tat sein Übriges, ohne einem dabei das Gefühl zu geben unerwartet zu sein. Vielmehr kann sich die Geschichte dadurch bei jedem Leser weiterspinnen und in die Richtung entwickeln, die einem am passendsten erscheint. Fazit Schon in der Schule habe ich immer eine gewisse Faszination für Kafkas Werke empfunden, dieses Gefühl hat sich auch bis heute nicht gelegt. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie einfach ich in seine Erzählungen eintauchen kann, auch wenn mir das Lesen durchaus nicht immer leicht fällt. Jedes Mal aufs neue fühle ich mich mit den Protagonisten Verbunden und kann gar nicht anders als mit ihnen zu sympathisieren, weil Kafka einen beim Lesen gefühlt in genau die gleiche Gegebenheit wie ebendiese befördert. Während K. fortwährend darum bemüht ist, endlich ins Schloss zu gelangen, habe auch ich dieses Ziel immer mehr herbeigesehnt. Ein tolles Werk in einer wirklich sehr ansprechenden Aufmachung.,K. ist als Landvermesser ins Dorf gekommen und möchte dort seiner Tätigkeit nachgehen. Da es bei seiner Ankunft bereits spät ist, möchte er völlig unkompliziert Zuflucht in einem Gasthof finden, gibt sich dort mit einem Platz am Ofen zufrieden. Doch so einfach, wie er es sich erhofft, gestaltet sich von diesem Punkt an nichts mehr. Denn Fremden wird mit Argwohn entgegen getreten und es wird von ihnen verlangt, ihren Aufenthalt zu begründen. Doch selbst als K. angibt als Landvermesser berufen zu sein, wird er mit Misstrauen konfrontiert. Es wird sogar im Schloss angerufen, ob K. denn wirklich der berufene Landvermesser sei.  Der Landvermesser K. ist immer zu bemüht sich an alle bürokratischen Vorgaben zu halten, möchte auf geordnetem Weg versuchen ins Schloss zu gelangen um somit seine Anstellung zu klären. Doch egal wie sehr er sich bemüht, er gelangt nicht an sein Ziel. Selbst über Umwege und zusätzliche Mühen schafft er es nicht, offiziell ins Schloss zu gelangen. Stattdessen ist er ständig mit anderen - größtenteils misstrauischen - Dorfbewohnern konfrontiert die sich in ihren Geschichten und Erfahrungen rund ums Schloss unterscheiden. Aber irgendwie auch wieder nicht. Egal mit wem K. zu tun hat, alle haben eine Sache gemein. Niemand von ihnen würde auch nur einen Gedanken daran verschwenden, den Anordnungen des Schlosses nicht folge zu leisten oder die Arbeitsweise der Beamten zu hinterfragen. Nicht einmal die Beamten selbst. Durch diese Begegnungen hat man zunächst Hoffnung für K. er möge endlich einen Weg an sein Ziel finden. Doch nach und nach kommt das Gefühl auf, er würde sich immer mehr verrennen, kurzzeitig sogar sein Ziel aus den Augen verlieren.  Aber nicht nur K. scheint sich immerzu zu verlieren und trotz all seinen Mühen einfach nicht an sein gewünschtes Ziel zu kommen, auch dem Leser geht es ähnlich. Kafka schafft es, mit seinem Schreibstil und seiner grandiosen Art mit Worten umzugehen den Leser in ähnliche Gefühlslagen wie seine Protagonisten zu manövrieren, ohne das dieser es zunächst bemerkt. Mehrfach hatte ich beim Lesen ähnliche Empfindungen als würde ich mich gerade selbst mitten im bürokratischen Spießrutenlauf befinden. Das abrupte Ende tat sein Ãœbriges, ohne einem dabei das Gefühl zu geben unerwartet zu sein. Vielmehr kann sich die Geschichte dadurch bei jedem Leser weiterspinnen und in die Richtung entwickeln, die einem am passendsten erscheint.  Fazit Schon in der Schule habe ich immer eine gewisse Faszination für Kafkas Werke empfunden, dieses Gefühl hat sich auch bis heute nicht gelegt. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie einfach ich in seine Erzählungen eintauchen kann, auch wenn mir das Lesen durchaus nicht immer leicht fällt. Jedes Mal aufs neue fühle ich mich mit den Protagonisten Verbunden und kann gar nicht anders als mit ihnen zu sympathisieren, weil Kafka einen beim Lesen gefühlt in genau die gleiche Gegebenheit wie ebendiese befördert. Während K. fortwährend darum bemüht ist, endlich ins Schloss zu gelangen, habe auch ich dieses Ziel immer mehr herbeigesehnt. Ein tolles Werk in einer wirklich sehr ansprechenden Aufmachung. 

Lesen Sie weiter

Tolles Buch...

Von: EvaMaria

07.08.2018

Da es schon eine Weile her ist, dass ich einen Klassiker gelesen habe, war es nun endlich mal wieder soweit. Ausgesucht habe ich mir “Das Schloss” von Kafka, da ich von ihm das letze Mal, was in meiner Gymnasiumzeit gelesen habe. In dem Buch hier wird uns die Geschichte von K. erzählt, der in einem Dorf ankommt. Eigentlich such er nur ein Platz für die Nacht, was zunächst noch in Ordnung scheint. Allerdings wird er in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und man sagt, er soll gehen, denn es werden nicht gerne Fremde vor Ort gesehen. Er erzählt aber, dass er als Landvermesser vom Graf eingestellt wurde. Diese Aussage wird überprüft und so darf er zunächst bleiben. Persönlich hat mir das Buch richtig gut gefallen, denn es war sehr interessant und was ich besonders spannend fand, war, dass alles auch so undurchsichtig wirkt und man wirklich auch aufpassen musste, dass man nichts verpasst. Ich möchte auch gleich sagen, dass ich die Geschichte eher ruhig fand, was mich aber jetzt nicht gestört hat. Viele Dinge in der Geschichte machten auf mich doch einen sehr realitätsnahen Eindruck und könnten absolut aus dem Leben gegriffen sein. Vom Ende darf man nicht überrascht sein, denn es gibt kein Ende. “Das Schloss” gehört zu den wenigen unvollendeten Geschichten des Autors. Der Schreibstil war richtig klasse. Ich fand diesen sehr angenehm zu lesen, obwohl er jetzt nicht leicht war. Allerdings kann man sehr viel zwischen den Zeilen herauslesen, was ich toll fand. Manche Abschnitte fand ich fast schon überwältigend. Das Buch fand ich aber trotz des eher schwierigen Stil sehr gut lesbar. Das Buch ist ein echter Hingucker und ich liebe die Manesse – Bücher einfach. Zum Autor: Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Prag geboren. Von 1901 bis 1906 studierte er zunächst kurze Zeit Germanistik, dann Jura und promovierte zum Dr. jur. Nach einer einjährigen »Rechtspraxis« ging er 1907 zu den »Assicurazioni Generali« und ein Jahr später als Jurist zur »Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt«, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1922 blieb. Ende 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz, es war der Beginn einer Tuberkulose, an der er am 3. Juni 1924 starb. Quelle: Verlag Fazit: 5 von 5 Sterne. Tolles Buch. Konnte mich absolut begeistern. Klare Kauf – und Leseempfehlung

Lesen Sie weiter

Ein neues Ausmaß der Verwirrung Ich habe bereits von der einen oder anderen Stelle gehört, dass diese Geschichte doch für ein wenig Verwirrung sorgen kann – Spoiler: „ein bisschen“ ist untertrieben. An dieser Stelle ist es aber sicherlich auch wichtig zu erwähnen, dass Kafka Das Schloss offiziell nie beendet hat. Wobei auch andere Werke von ihm auch schon zu dieser Reaktion geführt haben. Doch auch, wenn alles ein wenig verwirrend scheint, so hat die Geschichte doch ihren ganz eigenen Sog. Der Landvermesser K. möchte gerne seiner Tätigkeit nachgehen und reist zum Schloss, dort angekommen, weiß die Dorfgemeinschaft allerdings nichts wirklich mit ihm anzufangen und tritt ihm doch eher mit Argwohn entgegen. Dieses Verhalten ist nicht unüblich, gerade im betreffenden Zeitalter, dass sich eine Dorfgemeinschaft doch eher skeptisch gegenüber Fremden verhält. Davon abgesehen, findet man hier eine kleine Parodie an unser bürokratisches System. Ich weiß nicht, ob ihr „Asterix erobert Rom“ kennt – in der Folge muss der kleine Gallier zwölf Aufgaben erledigen, unter anderem soll er den „Passierschein A 38“ besorgen und eine wilde, scheinbar nie endende Tour durch das Amtswesen beginnt. So ähnlich habe ich K. hier gesehen, stets bemüht nun endlich seine offizielle Stellung anzutreten und in das Schloss zu kommen – vergebens. Kein Ans-Ziel-Kommen Nach und nach verliert man sich auch als Leser hinter diesem psychischen Spiel, auf der verzweifelten Suche nach einer Ankunft. K. scheint unerschütterlich, gibt nie auf und versucht es immer weiter. So arbeitet man sich durch die Geschichte und ist immer wieder fassungslos von der Resigniertheit der Dorfbewohner, den kleinen Machtspielen und der Intoleranz. Scheinbar sind nicht nur wir selbst immer diejenigen, die sich im Weg stehen, manchmal sind es auch unsere Mitmenschen. Ich muss zugeben, dass es jetzt keine große Erleuchtung für mich war als ich das Buch beendet habe. ich habe auch nicht unbedingt das Gefühl nun etwas zu kennen, was mir vorher gefehlt hat. Das Lesen war eine Mischung aus Faszination und Qual, ein weiterer Beweis dafür, wie Kafka seine Leser immer noch gefangen nehmen kann, aber dennoch auch kräftezehrend. FAZIT Mit Das Schloss hat Franz Kafka eine Geschichte geschaffen, in der sich der Leser einfach verlieren muss. Ich war gefesselt, gebannt und dennoch hat mich die Geschichte jede Menge Kraft gekostet. Es war wie Schwimmen gegen den Strom, aber das Ziel hat sich gelohnt.

Lesen Sie weiter

Kafka habe ich zuletzt noch im Gymnasium gelesen, Die Verwandlung hat mir aber damals keine Lust auf mehr von Kafka gemacht. Ich war also etwas unsicher, was mich erwartet, wenn ich jetzt endlich Das Schloss in die Hand nehme. Als Jugendliche hätte mich wohl auch dieses Buch nicht begeistert, obwohl das im Nachhinein schwer zu beurteilen ist. Nachdem ich aber nun einige amtliche Gänge hinter mir habe und auch oft genug irgendwelcher (angeblich) beruhigender Musik in der Warteschleife zugehört habe, erscheint mir die von Kafka erschaffene Welt in diesem Roman zwar verrückt, sie kommt mir aber auf eine unheimliche Art und Weise auch bekannt vor. Der Roman erzählt die Geschichte von K., der eines Abends in einem Dorf ankommt und nach einer nächtlichen Unterkunft suchend in einen Gasthof einkehrt. Zunächst wird ihm ein Platz am Ofen angeboten, doch dann wird er aus dem Schlaf gerissen und er erfährt, dass in diesem Dorf Fremde nicht gern gesehen sind, vor allem dann nicht, wenn sie etwas länger verweilen wollen. Als er daraufhin verrät, dass er vom Grafen als Landvermesser eingestellt wurde und deshalb hier ist, wird seine Aussage mit einem Anruf ins Schloss überprüft. Seine Situation kann zwar nicht ganz eindeutig geklärt werden, aber vorerst zumindest darf er bleiben. K. nimmt sich daraufhin vor, im Schloss seine Einstellung und seine Aufgaben zu klären – und damit beginnt sein Spießrutenlauf. Er unternimmt einen Versuch nach dem anderen, ins Schloss zu kommen oder zumindest mit einem Beamten aus dem Schloss zu sprechen. Für die Dorfbewohner ist er nicht nur ein Außenseiter, er scheint auch schwer vom Begriff zu sein, weil er die Arbeitsweise der unzähligen Schlossbeamten nicht zu verstehen scheint. Für die Leute im Dorf ist es das Natürlichste überhaupt, dass man sich dem Willen des Schlosses fügt, dass man die Entscheidungen der Beamten nicht hinterfragt, dass man – wenn nötig – Jahre auf eine Antwort wartet, und auch dann nicht verzweifelt, wenn diese Antwort niemals kommt. Frauen haben im Dorf daneben noch die besondere Ehre, eventuell zur Geliebten eines Beamten werden zu können, was ja gut ist, sind sie doch alle in die Beamten verliebt (und wenn doch nicht, werden sie geächtet). Da fragt man sich natürlich, was für ein Bild Kafka über Frauen hatte, schmeichelhaft ist das jedenfalls nicht, wie er das Liebesleben dieser Frauen darstellt. Der Roman zieht den Leser in seinen Sog. Auch wenn das Tempo langsam ist, kann man nicht anders, als immer weiter zu lesen. Zwar ohne Hoffnung, dass eine unerwartete Wendung kommt, eher fasziniert von dieser surrealen Welt mit ihren surrealen Figuren. Das Buch endet dann aber abrupt, Kafka hat es nie beendet. Meine Ausgabe beinhaltete noch ein Nachwort von Norbert Gstrein, aus dem man über die Pläne Kafkas zum Ende des Romans erfahren kann und auch Gstrein teilt hier seine eigenen Ideen dazu. Mir hat jedoch nichts gefehlt, der abrupte Abbruch der Geschichte lässt sie in meinem Kopf weiterlaufen und ist der perfekte Schluss für so eine unendliche Geschichte. Das Äußere eine Buches ist für mich meistens völlig unwichtig, aber schöne Bücher sind natürlich trotzdem immer ein Genuss. Deshalb muss ich in diesem Fall auch das zu Wort bringen. Der Menasse Verlag hat ein kleines Kunstwerk geschaffen, das trotz der kleinen Größe sehr gut leserlich ist. Ich habe dieses Buch sehr gerne mit mir getragen, es passte in jede Tasche perfekt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.