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Rezensionen zu
Todesschweigen

Claire Askew

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Es ist ein gewöhnlicher Morgen in Edinburgh: Menschen sind am Frühstückstisch, fahren zur Arbeit, genießen die ersten warmen Tage. Bis um 8.30 Uhr der erste Schuss am Three Rivers College fällt. Ryan Summers tötet 13 seiner Kommilitoninnen und letztendlich sich selbst. Für Detective Helen Birch gilt es nun die Frage nach dem "Warum" zu klären - bevor die Medien es tun.. Die Geschichte beginnt einen Tag vor dem Amoklauf; wir bekommen einen Einblick in das Leben von DI Birch, die gerade befördert wurde, von Moira Summers, der Mutter des Schützen und von Ishbel Hodgekiss, deren Tochter Abigail das erste Opfer Ryan's wurde. Alle drei Frauen begleiten uns das gesamte Buch über und schenken uns somit drei verschiedene Perspektiven. Da die Thematik einen Amoklauf behandelt, war ich darauf gefasst, dass Teile der Geschichte emotional sein würden, doch wurden meine Erwartungen in dieser Hinsicht übertroffen: sowohl Ishbel als auch Moira verfallen tiefer Trauer, was nur allzu verständlich ist. Der Kampf mit der Presse wirkt im Kontrast dazu schon fast deplaziert, wenn auch diverse "Einspieler" der Medienartikel dem roten Faden des Plots Abwechslung schenken. Dennoch frage ich mich, ob Claire Askew sich selbst nicht ganz einig war, wohin genau ihre Geschichte uns führen soll. Nebst äußerst detaillierten Beschreibungen der aktuellen Lage und Emotionen der Protagonisten drängt sich die Mediengewalt immer wieder in die Geschichte, was mich selbst ein wenig mit den Augen rollen ließ. Besonders die Figur des Reporters Grant Lockley ist ein Antisymphatisant, welcher für das letztendliche Gesamtbild der Story von Nöten ist, mich persönlich aber weitesgehend genervt hat. Das "Warum" blieb meiner Meinung nach einfach auf der Strecke. Ich kann nur mutmaßen, ob und wie sich die Welt der Angehörigen einer so schrecklichen Tragödie weiterdreht, aber "Todesschweigen" hat diese Szenerie in meinen Augen sehr gut aufgegriffen. Allerdings würde ich daher das Buch weniger als Krimi, sondern eher als ein Drama bezeichnen. Auch wenn der Handlungsstrang um DI Birch viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Polizeiarbeit nicht Hauptaugenmerk der Geschichte; gerade auch, weil Birch so einigen persönlichen Ballast mit sich herumträgt. Alles in allem ist "Todesschweigen" eine interessante Geschichte über Trauerbewältigung und Konsequenzen von Taten, aber kein abgerundeter Kriminalfall mit verlockendem Spannungsbogen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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