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Rezensionen zu
Artemis

Andy Weir

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Artemis

Von: angeltearz liest

29.03.2018

Da ich ein riesiger Fan von “Der Marsianer” bin, musste ich einfach das neuste Werk von Andy Weir lesen. Da stellte sich für mich gar nicht die Frage, ob es gut sein könnte oder nicht. Obwohl er mit “Der Marsianer” die Latte wirklich extrem hoch gelegt hat. Selbstverständlich geht man dann mit einer gewissen Erwartung an das Buch ran. Geht ja gar nicht anders und es kann mir auch keiner erzählen, dass es anders ist, wenn er “Der Marsianer” gelesen oder wenigstens geschaut hat. Ich bin bei “Artemis” ein wenig zwiegespalten. Einerseits finde ich die Geschichte wirklich gut, aber andererseits auch etwas flach und vorhersehbar. Ich habe immer wieder darauf gehofft, dass jetzt noch ein Knaller kommt, aber der kam nicht. Auch ist eine Nebenstory nicht zu Ende gebracht worden und sowas mag ich gar nicht. “Artemis” ist auf dem Mond und der Mond kam schon so oft vor, wenn es um Leben ausserhalb der Erde geht. Aber es ist okay. Man hat halt schon einiges über den Mond gelesen, kennt seine Eigenarten und kann sich in die Welt im Buch hineinversetzen. Ist für das Kopfkino auch nicht verkehrt. Der Schreibstil vom Autor ist sehr besonders. Schon beim Marsianer ist mir der humorvolle Schreibstil aufgefallen, der den Charakter auch direkt sympathisch werden lässt. So ist es auch hier, allerdings hat der Autor es an einigen Stellen sehr übertrieben. Einige der Sprüche sind weit unter der Gürtellinie. Diese Art und Weise muss man mögen und man muss darauf klar kommen, dass es mal ziemlich derb werden kann. Mir haben die Sprüche nichts ausgemacht, wobei ich sie trotzdem nicht lustig fand. So verhält es sich auch mit den Charaktern. Dieses Mal versucht sich der Autor mit einer weiblichen Protagonistin. Finde ich mutig vom Autor, da er selbst zugibt, dass es für ihn nicht einfach war. Jazz kommt auch sehr männlich rüber und ich bin auch auf den ersten Seiten davon ausgegangen, dass ich mit einem männlichen Protagonisten unterwegs bin. Es hat ein wenig gedauert, bis ich verstanden habe, dass Jazz eine Frau ist. Jazz ist allerdings unter Männern aufgewachsen und auch ihre Freunde und Bekannte sind irgendwie nur Männer. Da ist es nicht verwunderlich, dass ihr Umgangston männlich wirkt. Ich finde hier hat der Autor es recht gut umgesetzt und das Beste daraus gemacht. Alles in allem fand ich das Buch gut. Ja, es hat seine Schwächen, aber unterm Strich hat es mich unterhalten und das ist die Hauptsache. Das Cover: Ich mag die Farbkombination vom Cover richtig gerne. Obwohl ich die Farbe Orange nicht mag, passt sie trotzdem perfekt. Fazit: Ich finde das Buch ganz. Die Geschichte war mir teilweise zu flach und vorhersehbar, hat mir aber gefallen. Ich mag den Schreibstil des Autors, auch wenn einige Sprüche sehr derb und unter die Gürtellinie gehen.

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Die 26-jährige Jasmine „Jazz“ Bashara lebt seit ihrem sechsten Lebensjahr in Artemis, der ersten Kuppelstadt auf dem Mond. Die hochintelligente junge Frau verdient sich ihren Lebensunterhalt mit Warentransporten und hier und da einer kleinen Schmuggelei für wohlhabende Mitbewohner. Ihr Ziel ist es, einmal so viel Geld zu verdienen, dass sie sich ein besseres Leben gönnen kann. Da kommt ihr das verlockende Angebot eines reichen Geschäftsmannes gelegen, der sie bittet, für ihn eine illegale Sabotageaktion durchzuführen, die ihm neue Geschäftsfelder in der Mondkolonie eröffnen würde. Doch natürlich läuft die Aktion nicht wie geplant und Jazz findet sich in einer für sich und ihre Mitmenschen gefährlichen Verschwörung wider… Man merkt Andy Weir den Spaß an, den er als Wissenschaftsfreak, wie er sich im Gespräch selber bezeichnet, beim Verfassen des Buches hatte. Denn, wie schon sein Vorgängerroman, sprüht die Geschichte vor guten Ideen und einem fundiertem Fachwissen. Denn so abstrakt sich die Ende des 21. Jahrhunderts spielende Geschichte auch anhören mag, ist sie doch durchweg logisch und nachvollziehbar konstruiert. Stilistisch bleibt er trotz unzähliger Fachbegriffe und Erklärungen technischer Abläufe auf einem einfachen und damit gut lesbaren Niveau, welches dank des immer wieder auftauchenden Humors und der tempo- und abwechslungsreichen Story durchweg spannend bleibt. Deutlich merkt man ihm seine Vorliebe für die klassische Science Fiction-Literatur der 1950er- und 1960er Jahre an, die ihn nach eigener Aussage stark geprägt und beeinflusst hat. Artemis bietet gute, fachlich fundierte und spannende Unterhaltung mit einer interessanten und toughen Hauptfigur, der man in der Ich-Perspektive durch die Geschichte folgt. Artemis (Originaltitel: Artemis, USA 2017) erscheint in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski als Paperback mit Klappenbroschur bei Heyne (432 Seiten, €15,00). Zu Beginn des Romans befinden sich Karten von Artemis und seinen Lebenskuppeln, im Anhang ein vierseitiges Gespräch mit dem Autor und eine Leseprobe des Vorgängerromans Der Marsianer. Mit seinem zweiten Roman Artemis festigt Andy Weir seinen Ruf als Autor, dem es gelingt, versiertes Fachwissen so in eine spannende Handlung einzubetten, dass man als Leser gut unterhalten wird und gleichzeitig wissenswertes Neues erlernt. Auch wenn ich seinen Schreibstil an manchen Stellen als zu flapsig empfinde, wurde ich gut unterhalten und kann entsprechend eine Empfehlung aussprechen! Christian Funke

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Lange habe ich auf dieses Buch gewartet, nachdem ich damals Der Marsianer an nur zwei Tagen durchgelesen hatte. Endlich ist der da – der neue Roman von Andy Weir! Worum geht’s? Artemis ist die erste Stadt auf dem Mond. Jazz Bashara ist dort aufgewachsen und schlägt sich eher schlecht als recht als Trägerin – eine Art Postbotin – durch. Um sich ein paar Motten (so heißt die artemisianische Währung) dazuzuverdienen, nutzt sie ihre guten Beziehungen zum Hafenpersonal (sowohl auf der Erde, als auch auf dem Mond) um verbotene Güter in die Stadt zu schmuggeln und die dort nicht gerade geringe Nachfrage der reichen Bewohner zu bedienen. Einer ihrer Kunden – der milliardenschwere Norweger Trond Landvik – schlägt ihr eines Tages einen sehr viel größeren Deal vor, als nur eine Sonderlieferung dominikanischer Zigarren. Ihre Geldsorgen wären damit ein für alle Mal gelöst, weshalb Jazz nicht lange überlegt. Dass sie sich damit in eine weitreichende Verschwörung verstrickt, hat sie natürlich nicht erwartet. Schon bald ist nicht nur ihr eigenes Leben in Gefahr, sondern das Schicksal von ganz Artemis steht auf dem Spiel. Meine Meinung Durch Der Marsianer hatte ich hohe Erwartungen an den neuen Roman von Bestsellerautor Andy Weir. Könnte mich die Story genauso mitreißen wie die eines aus Versehen allein auf dem Mars zurückgelassenen Forschers? Zunächst hatte ich meine Zweifel… Aber es stellte sich heraus, dass diese vollkommen unbegründet waren. Die spannende Story und die Tatsache das ständig etwas schief geht, was die glücklicherweise kluge und nervenstarke Protagonistin dann wieder geradebiegen muss, führten dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Eigentlich soll diese Rezension kein Vergleich mit Der Marsianer sein, doch es fällt schwer, diese herauszulassen, da das Buch in vielerlei Hinsicht einfach sehr ähnlich ist. Die Protagonistin Jazz ist eine toughe junge Frau: unabhängig, klug, sarkastisch. Mir fiel es gerade zu Beginn schwer, nicht immer wieder Mark Watney (Der Marsianer) vor Augen zu haben. Ihre Kaltschnäuzigkeit, ihre ironische Art und die Situationen, in die sie sich immer wieder begibt, erinnern einfach zu sehr an diesen Vorgängerroman. Aus diesem Grund gibt es auch einen Stern Abzug. Doch gerade die Art der Protagonistin ist es andererseits, was dazu führt, dass es einfach unglaublich viel Spaß macht, dieses Buch zu lesen. Artemis ist definitiv von der Handlung getrieben. Der Autor hält sich nicht lange an einer Situation auf, wodurch es zu einem extrem hohen Erzähltempo kommt und die Seiten nur so dahinfliegen. Der einfache und witzige Schreibstil trägt dazu noch bei. Wer also ausführliche Charakterbeschreibungen und einen kunstvollen Schreibstil erwartet, könnte hier enttäuscht werden. Es wird tatsächlich Vieles stereotypisiert, was durchaus manchmal kritisch gesehen werden könnte. Ich finde aber, es gehört zum Stil des Buches dazu. Es ist leichte Kost und sowohl Männer als auch Frauen, verschiedener Sexualität und Nationalität bedienen hier mit ihren vermeintlichen Eigenarten die verschiedensten Klischees. Dabei hat der Autor irgendwie einen weiblichen Macho als Protagonisten geschaffen, weshalb ich mich auch immer wieder an den Protagonisten aus Der Marsianer erinnert fühlte und weshalb Jazz für mich oft nicht ganz authentisch wirkte. Sie fügt sich vielmehr in die insgesamt überspitzte Art der Story, ihrer Situationen und Charaktere ein, weshalb es im Großen und Ganzen auch irgendwie wieder passt. Oft wird kritisiert, dass die wirklich zahlreichen technischen Details, mit denen der Autor seine Story füttert, manchmal Überhand nehmen und somit den Spannungsaufbau bremsen würden. Dem kann ich definitiv nicht zustimmen. Ich finde es unglaublich interessant und bewundere den Autor dafür diese Details so geschickt in die spannungsgeladene Story einzuflechten. Gäbe es diese nicht, könnte die Story auch auf der Erde spielen oder sie würde einfach unglaubwürdig. Nur durch diese Infos wird einem richtig bewusst, wie brenzlig die Situationen teilweise sind und das wiederum führt dazu, dass man manches Mal wirklich die Luft anhalten muss (haha, Weltraumwitz! würde Jazz Bashara jetzt sagen). Fazit Ich denke, wem der Marsianer gefallen hat, der wird auch von diesem Buch nicht enttäuscht sein. Artemis ist eine sehr unterhaltsame Story in einem interessanten Setting gespickt mit interessanten technischen Infos und erzählt aus der Sicht einer witzigen Protagonisten. Die Handlung gibt hier den Ton an. Tiefgründige Charaktere, ein besonderer Schreibstil oder moralische Aussagen bleiben hier auf der Strecke. Wer bereit ist, zugunsten der Unterhaltung darüber hinwegzusehen, wird an dem Buch bestimmt seinen Spaß haben.

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Nachdem ich den Marsianer gelesen habe, waren meine Erwartungen natürlich recht hoch. Aber um hier direkt einmal zu relativieren: Bereits beim lesen des Klappentextes wird klar, das ein direkter Vergleich scheitern wird, denn zu Artemis liest sich der Text viel mehr wie ein Jugendbuch als zum Marsianer. In Artemis lernt man Jazz kennen, die bei ihrer Arbeit als Trägerin und Schmugglerin in ganz Artemis, der Stadt auf dem Mond, unterwegs ist. Sie beschreibt viel von der Umgebung, so das man sich sehr schnell ein gutes Bild vorm inneren Auge hat. Den Aufbau der Stadt und das Leben dort fand ich absolut interessant. Durch Jazz´Arbeit erfährt man viel über die Versorgung der Bewohner, Gründe, warum sie auf dem Mond leben oder auch darüber, wie mit verschiedensten Problemen umgegangen wird. Jazz als Protagonistin gefällt mir eigentlich ganz gut. Sie ist taff und sehr klug, obwohl sie leider nicht immer so handelt. Vielen Entscheidungen, die sie getroffen hat merkt man deutlich ihre Trotzphase an und ihre Sturheit, diese nicht wieder zu überdenken. Die junge Frau bekommt ein zwielichtiges Angebot, dessen Annahme sich auf ihr ganzes Leben auswirken sollte. Die Dinge, in die sie hineingezogen wird zeichnen sie allerdings und so macht sie im Laufe der doch relativ kurzen Zeitspanne der Geschichte eine deutliche Entwicklung durch. Im Buch gibt es eine starke technisch-wissenschaftliche Komponente, die einen großen Part der Story einnimmt. Auf mich, als technisch nicht so versierten Menschen, wirkte dies alles sehr schlüssig und gut beschrieben obgleich man sagen muss, das hier vielleicht ein wenig zu sehr ins Detail gegangen wird, wodurch die Geschichte so weit in die Länge gezogen wird, das die Spannung an vielen Punkten verwässert. Dies Schicksal traf leider auch das Ende, das mit weniger Detailreichtum sicher noch mehr Fahrt aufnehmen und so noch spannender hätte ausfallen können. Sprachlich befindet sich Artemis meiner Meinung nach im Jugendbuch-Bereich. Es gibt -bis auf den technischen Aspekt- keine sprachlichen Barrieren, über die man stolpern kann und alles liest sich sehr locker runter. Erfrischend und einfach, mit einer guten Portion Witz geschrieben, macht es wirklich Spaß zu lesen. Fazit Es ist definitiv nicht „Der Marsianer“! Sucht man genau soetwas, wird man vermutlich enttäuscht. Sucht man ein junges, technisch versiertes Buch mit spannender Geschichte über das Leben auf dem Mond, kann ich Artemis auf jeden Fall empfehlen. Mir hat es trotz der Kritikpunkte gefallen.

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Rezension Andy Weir - Artemis Klappentext: Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer.Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und dann wird auch noch ihr Auftraggeber ermordet. Plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst. Meinung: Als ich vor zwei Jahren den Marsianer hörte, war ich vom erzählerischen Talent Andy Weirs schwer beeindruckt, schaffte er es doch mühelos, Fachwissen spannend und unterhaltsam einzubinden. Nun schickt Weir seine Leser auf den Mond. Dort gibt existiert die erste und bisher einzige Stadt: Artemis. Ein Touristenmagnet, ebenso ein Steuerparadies und deshalb ein Treffpunkt der Reichen und Schönen. Auch die junge Jazz Bashara lebt dort, allerdings nicht in der Upperclass, sondern bei den Arbeitern. Mit Trägerjobs bestreitet sie ihren Unterhalt und betreibt außerdem einen kleinen, aber feinen Schmuggel-Job dort oben. Als sie eines Tages von dem Milliardär Trond Landvik für eine großen Coup angeheuert wird, ahnt sie noch nicht, welche Auswirkungen das auf das Leben in Artemis haben wird. Denn der Coup zieht ungeahnte Folgen nach sich, Landvik wird ermordet und auch Jazz muss um ihr Leben fürchten. Andy Weir hatte mich schnell in seinem Roman eingefangen. Das Setting ist gut und spannend umgesetzt und auch die Schilderungen der Umgebung klingen realistisch und nachvollziehbar. Wieder einmal trifft man auf den oft selbstironischen Humor des Autors, der er auch in Artemis wieder zu verstehen weiß, seine Leser mit wichtigem Hintergrundwissen zu versorgen, ohne dabei zu überfordern oder langweilig zu werden. Die Handlung ist rasant, actionreich und hält so manche Wendung bereit. Hier hat der Autor alles richtig gemacht und kann das hohe Spannungslevel bis zu letzten Seite halten. Mit Jazz hat er jedoch eine sehr eigenwillige Figur geschaffen, die nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Denn Jazz ist vorlaut, besserwisserisch und kann manchmal echt ein Eckel sein. Allerdings ist sie auch eine ehrliche Figur in ihren Charakterzügen und ich persönlich mochte sie ganz gerne. Hier gilt also, wenn man mit Jazz klar kommt, dann sollte man auch mit dem Rest des Romans zurechtkommen. Mag man Jazz dagegen nicht, wird es das Buch wahrscheinlich schwer haben. Fazit: Artemis ist spannend und rasant umgesetzt, weiß zu unterhalten und kann mit seinem Erzählton und Humor punkten. Die Hauptfigur Jazz dagegen polarisiert und wird nicht in jedem Leser einen Freund finden. Ich mochte sie gerne und hatte schöne und kurzweilige Lesestunden mit dem Buch. Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten. Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Für einen Autor ist es schwer einen Weltbestseller zu wiederholen. Andy Weir geht es da nicht anders. Mit »Der Marsianer« hat er die Messlatte so hoch gelegt, dass es eigentlich unmöglich ist, dessen Erfolg zu überbieten. Das er es dennoch versucht, und dass er sich dabei gar nicht so schlecht schlägt, ist ihm hoch anzurechnen. Bereits beim Blick auf den Klappentext ahnte ich, dass »Artemis« kein zweiter Marsianer werden würde. Es fehlte der Geschichte das Ausweglose, die Einsamkeit eines Mark Watney und dessen ungebrochener Überlebenswille, die den Roman so spannend und so erfolgreich gemacht haben. In »Artemis« steht die junge Jazz Bashara im Mittelpunkt, die seit ihrem sechsten Lebensjahr in der ersten Stadt auf dem Mond lebt. Sie schlägt sich in Artemis als Schmugglerin durch, unteranderem weil sie sich als Teenager den Weg in ein normales Leben verbaut hat. Wobei die junge Dame über so viel Grips und Geschick verfügt, um als Ingenieurin ihr Geld zu verdienen, was sie aber anscheinend nicht will. Als sie bei einem ihrer Aufträge in ein Verbrechen verwickelt wird und die Aufmerksamkeit eines Syndikats auf sich zieht, ist sie die einzige, die Artemis vor der Übernahme durch die brasilianische Mafia bewahren kann. Andy Weir ist da gut, wo er schon beim Marsianer gepunktet hat, in der Darstellung komplexer technischer Vorgänge und der Beschreibung der Lebensumstände auf dem Mond. Artemis, die heimliche Protagonistin des Romans, ist mit ihren Eigenheiten gut beschrieben. Das ist Hard-SF bester Güte. Weniger gut finde ich dagegen die Charaktere. Wie schon in seinem Vorgängerroman bleiben sie eher blass, man bekommt kaum eine Vorstellung davon, wie sie aussehen. Selbst die Heldin Jazz Bashara, die Gesetze und Vorschriften auf ihre Weise interpretiert, kommt mir oft zu taff und eher wie Supergirl daher. Wegen ihres losen Mundwerks wirkt sie wie ein bockiger Teenager. So war ich wirklich überrascht, als ich gegen Ende des Romans las, dass sie bereits 26 sein soll. Auf mich machte sie eher den Eindruck einer 19-jährigen. Dass Jazz Probleme mit ihrem gläubigen Vater hat, weil sie eher das Gegenteil einer Muslimin ist, fand ich dann doch zu tief in die Klischeekiste gegriffen. Wer weiß, vielleicht stört mich diese Kombination auch nur wegen der gerade laufenden MeToo-Debatte und es hätte mir nichts ausgemacht, wenn ich den Roman bereits vor zwei Jahren gelesen hätte. Äußerst unbefriedigend finde ich auch die Art und Weise, wie sie am Ende ihren Kopf aus der Schlinge zieht, um einer Verbannung aus der Stadt zu entgegen. Es war im ganzen Roman nie die Rede davon, dass sie das Schmuggler-Monopol in Artemis inne hat. Auch wenn das Finale etwas zu überstürzt gerät, ist die Handlung von »Artemis« bis zur letzten Seite spannend. Es ist ein Thriller über eine Saboteurin, die Mafia und eine Stadt, in der Gesetze herrschen wie in den Pionierstädten des Wilden Westens. Andy Weir schuf mit »Artemis« nicht nur ein glaubhaftes gesellschaftliches Szenario auf dem Mond, sondern bringt mir auch die Erde des ausgehenden einundzwanzigsten Jahrhunderts näher. Gespickt mit vielen technischen Details, ist es für technikaffine Leser wie mich, ein wahres Vergnügen. »Artemis« ist nicht »Der Marsianer« und will es vielleicht auch gar nicht sein. Es ist solide geschriebene Unterhaltung, die uns einen Blick in eine nicht zu ferne Zukunft schenkt und mir die vergangene Woche einige spannende Lesestunden beschert hat. Was will man mehr.

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Als ich erfahren habe, dass ein neues Buch von Andy Weir erscheint, wusste ich sofort: das muss ich lesen! Sein vorheriges Buch "Der Marsianer" habe ich geradezu verschlungen Deshalb war ich natürlich froh, Andy-Weir-Nachschub zu bekommen - und wurde nicht enttäuscht. Artemis - eine Stadt auf dem Mond und noch dazu eine wirklich toll gestaltete. Erstaunlicherweise hat es Andy Weir geschafft, dem Leser die Stadt Artemis so zu beschreiben, dass man sich Aufbau und Aussehen wirklich sehr gut vorstellen kann. Außerdem findet man vorn im Buch noch ein paar Karten - man ist also bestens ausgestattet, für seine Reise auf den Mond ... eine sehr unterhaltsame Reise. Wer bereits "Der Marsianer" gelesen hat, der wird Andy Weirs Schreibstil kennen. Für die, die noch keines seiner Bücher gelesen haben (ihr verpasst etwas) werde ich einmal versuchen, diesen Schreibstil in Worte zu fassen: wir sprechen hier von einem unverwechselbaren Humor, gepaart mit einer ständigen Gradwanderung zwischen ´solche Worte sollte man besser nicht in den Mund nehmen´ und ´irgendwie ist das jetzt gerade ganz sympathisch´. Ich würde also wirklich niemandem empfehlen, dieses Buch an Orten zu lesen, wo die Gefahr besteht, für ein lautes Auflachen pikierte Blicke zu kassieren. Kommen wir aber endlich zu unserer Protagonistin: Jazz Bashara - diese Frau ist einfach der Wahnsinn. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Buchcharakter so unfassbar sympathisch gefunden habe. Jazz ist überaus intelligent aber irgendwie auch draufgängerisch - eine Kombination die offenbar perfekt zueinander passt. Was mir besonders gut gefallen hat, war dass sie den Leser im Laufe des Buches mehrmals direkt anspricht. So hat man zum einen das Gefühl, irgendwie mit in der Sache drin zu stecken und zum anderen ist es Andy Weir so wieder perfekt gelungen, wissenschaftliche Phänomene und Fakten zu erklären, ohne dass es langweilig wird. Auch Jazz´ Entwicklung hat mich wirklich beeindruckt. Im Laufe der Geschichte beginnt man, sie mit anderen Augen zu sehen - dank der Chatverläufe zwischen ihr und einem Freund auf der Erde und auch aufgrund einiger Enthüllungen ihrerseits. Seite für Seite gewinnt der Charakter Jazz mehr und mehr an Tiefe - das ist wirklich sehr gut gelungen. Und auch unter den Nebencharakteren finden sich nur wenige, die ich nicht leiden konnte - besser konnte es mit mir und "Artemis" also eigentlich nicht laufen. 😄 Das Einzige, womit ich allerdings ein bisschen ein Problem hatte, war das Ende. Mir persönlich gefällt einfach nicht, wie die ganze Sache ausgeht. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass viele total zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte sind - so etwas lässt sich immer schlecht pauschalisieren. Ich bereue es aber keinesfalls, das Buch gelesen zu haben! Fazit: Wer "Der Marsianer" geliebt hat, der wird auch "Artemis" lieben. Wer noch kein Buch von Andy Weir gelesen hat, der sollte das unbedingt nachholen! - Vielleicht ja sogar gleich mit "Artemis".

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Schon "Der Marsianer" hat mir damals gut gefallen, bis auf die vielen technischen Erklärungen. Nun war ich aber sehr auf das neue Buch von Andy Weir gespannt, denn der Klappentext hat mich sehr ansprochen. Diesmal befinden wir uns nicht auf dem Mars, sondern auf dem Mond und wir begleiten die weibliche Protagonistin Jazz. Mir hat der Einstieg in die Geschichte sehr gut gefallen und mich konnte das Buch von der ersten Seite an fesseln. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive und man bekommt so einen sehr guten Einblick in den Charakter von Jazz. Sie ist sehr tapfer und hat teilweise eine derbe Sprache. Mir hat ihre Persönlichkeit aber gefallen und es hat Spaß gemacht sie zu begleiten. Trotz ihrer taffen Art war sie mir sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert. Das Buch war an keiner Stelle langweilig und ich konnte oft nicht aufhören zu lesen. Es gibt hier zum Glück nicht ganz so viele technische Begriffe und Beschreibungen wie in "Der Marsianer". Auch der Schreibstil des Autors hat mir wieder gefallen und das Buch hat sich sehr flüssig lesen lassen. Weir schafft es auch, alles sehr anschaulich zu beschreiben und ich konnte mir die Stadt auf dem Mond bildlich vorstellen. Man kann das Buch nicht mit "Der Marsianer" vergleichen aber ich muss sagen, dass es mir insgesamt sogar besser gefallen hat. Fazit: Eine klare Leseempfehlung für dieses Buch! Bitte mehr davon! Für 5 Sterne hat es nicht ganz gereicht aber dennoch konnte mich die Geschichte begeistern. Daher gibt es von mir 4 Sterne!

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