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Rezensionen zu
Das Mauerschweinchen

Katja Ludwig

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Wie ist das eigentlich, in einer geteilten Stadt aufzuwachsen? Katja Ludwigs Protagonist*innen kriegen das aus allernächster Nähe mit. Denn Aron und Nora wohnen auf der Wolliner Straße, die von der Mauer geteilt wird. Während Nora vom Westen auf die Mauer schaut und ständig neue Witze auf die Betonwände gesprüht sieht, ist Aron im Osten zuhause und blickt auf einen Hochsicherheitsapparat. [...] Katja Ludwig gelingt es, sehr lebensnah von ihren Held*innen zu erzählen. Wut und Angst, Engstirnigkeit und Trotz, aber auch Mut und Spaß und Freundschaft geben sich hier die Hand. Da wird jede Menge Identifikationspotenzial geboten und durch die Gestaltung als echtes Wendebuch, ist das getrennte Berlin gewissermaßen im Leseerlebnis eingeschrieben. Dass Nora und Aron sich nie begegnen, ist ein Clou, der alle Beschreibungen der Mauer viel stärker erleben lässt. Ein spannend und leicht zu lesendes Abenteuer, das trotzdem nicht an Tiefgang spart. Schade bleibt nur, dass nicht mehr Infos zum Weiterlesen geboten werden – aber hier handelt es sich ja nicht um ein Sachbuch.

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Buchhandlung Schwericke

Von: Natascha Hermes aus Berlin

06.08.2019

Vor 30 Jahren fiel die Mauer, aber wie war das Leben damals? In diesem Wendebuch erfahren junge Leute ab 9 Jahren einiges über das Leben von zwei Berliner Kindern in West- und Ost-Berlin vor 1989. Eine tolle Idee und spannend geschrieben. Aron ist elf und lebt in Ost-Berlin. Eigentlich lebt er in einer schicken Neubauwohnung, aber als seine Eltern für einige Wochen beruflich in die Sowjetunion müssen, zieht er zu seiner Oma Ilse in die Wollinerstraße direkt an der Mauer. In der kleinen Altbauwohnung seiner Oma fühlt sich Aron eigentlich auch viel wohler als im Neubau. In der alten Speisekammer ist gerade Platz für ein Schlafsofa, einen Tisch und einen Stuhl. Aber hier kann er in Ruhe basteln und unter hohen Decke kann er seine ganzen selbstgebauten Flugmaschinen aufhängen. Bei Oma im Haus lernt er die Zwillinge Ronni und Mona kennen. Sie haben für ihr Meerschweinchen Bommel eine Mauer gebaut und schauen zu, ob ihm die Flucht gelingt. Aron wundert sich über die merkwürdigen Spiele der beiden. Ob man so was spielt, wenn man so dicht an der Mauer wohnt? Aron spielt trotzdem gerne mit den beiden und verbringt viel Zeit mit ihnen. Sie machen zusammen eine Menge Quatsch und bekommen deshalb sogar Ärger mit der Volkspolizei. Irgendwann verschwinden die Zwillinge und Bommel bleibt zurück. Weil Aron eine Idee hat, wo die Zwillinge sind, fasst er einen abenteuerlichen Plan, um ihnen Bommel zu bringen. Aron heißt rückwärts gelesen Nora. Und wenn wir das Buch wenden, lesen wir, was Nora in West-Berlin zur gleichen Zeit erlebt. Nora ist fast zwölf und lebt in West-Berlin in der Wollinerstraße. Wenn sie aus dem Fenster sieht, schaut sie direkt auf die Mauer. Sie kann von ihrem Zimmer aus die Graffitis an der Mauer lesen. „Wir wollen alles und davon möglichst viel“, gefällt ihr am besten. Sie will ein Meerschweinchen haben, aber ihre Eltern erlauben das nicht. Obwohl Nora die Mauer vor Augen hat, fühlt sie sich frei. Sie kann ja überall hin. Aber sie fragt sich wie das in der DDR ist. Vielleicht dürfen die Kinder da ja alle Meerschweinchen haben und alle die Tiere, die sie haben möchten? Nora hatte sich das mit ihrer Freundin Susanne doch alles so gut überlegt: In den Ferien würde sie Susannes Meerschweinchen mitbetreuen und sogar die Blumen der Familie gießen und umgekehrt und vielleicht würde sie dann auch in den beliebten Pfotenclub in der Schule aufgenommen werden. Wir lesen den Kinderalltag von zwei Berliner Kindern auf zwei Seiten einer geteilten Stadt. Die Geschichten der Kinder bewegen sich von beiden Seiten des Buches gleichzeitig aufeinander zu und treffen sich in der Mitte des Buches an der Mauer. Eine tolle Idee und spannend geschrieben. Natürlich gibt es auch eine kurze Einführung, warum Berlin durch eine Mauer geteilt war und vor jedem Kapitel gibt es eine liebevoll gezeichnete Vignette von Uwe Heidschötter.

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Als die Mauer gefallen ist, war ich 7 Jahre alt, also schon ziemlich lange her, und doch ist es eine ganz wichtige Geschichte in Deutschland und wie Deutschland wieder ein Land wurde, ohne das es geteilt war, das hat auch seinen ganz besonderen Reiz. Um was es geht: Einerseits geht es um Aron. Ein Junge in der DDR, dessen Eltern gerade in Russland sind, und er selbst lebt bei seiner Oma. Aufgrund dessen das diese aber schon zu alt ist um zu arbeiten, darf sie ohne Probleme in den Westen. Doch Aron erlebt zu Silvester etwas ganz besonderes, seine Nachbarn reisen in den Westen, schließlich haben sie Jahre darauf gewartet, und das Meerschweinchen Bommel wäre fast als Abendessen gelandet. Doch zum Glück hat er so einige Ideen, wie er das Tierchen retten kann. Auf der anderen Seite, nämlich in Westen, da ist ein Mädchen das sich ziemlich ein Meerschweinchen wünscht, und deswegen ziemlich das Lügen beginnt, was es jetzt mit diesem Mädchen und dem Meerschweinchen zu tun hat, das erfahrt ihr im Hörbuch. Übrigens Bommel ist ein ganz besonderes und ganz wichtiges Tierchen! Gestaltung: Bisher hab ich noch nie eine Wendegeschichte im wahrsten Sinne des Wortes gehört. Doch gerade hier wird diese Geschichte von Ost und West so genial dargestellt, das man direkt sich in der alten Zeit befindet. So ist die Geschichte von Nora und Aron auch wirklich toll dargestellt und ich erfahre wie es jeweils in welchem Teil des Landes vor sich ging. So ist der Westen das freie Land, das wo man alles hat und jegliches ausprobieren darf, zumindest denkt man das. Im Westen denk jedoch Nora das alle Kinder dort Meerschweinchen haben und es ihnen dort viel besser geht. Vorurteile und Gedanken über eine Seite zu haben, die man selbst nicht kennt, das lernt man hier gut kennen. Auch wie manche ihre Erinnerungen und Kontakte halten können, obwohl eine Mauer zwischen ihnen steht, das erfahre ich wirklich deutlich auch in dieser Geschichte. Sprecher: Ich finde es toll, dass dieses Hörbuch zwei Sprecher hat. Einmal Nora wo Nana Spier die Sprecherin ist und das auch wirklich lebendig darstellt, und dann noch Aron der von Stefan Kaminski dargestellt wird, und der auch das passende Dialekt zur Geschichte spricht. Beide machen die Geschichte lebendig und nahbar und zugleich hat man das Gefühl das die Stimmen wirklich diese Geschichte deutlich darstellen und aufzeigt wie es einst war. Charaktere: Nora, Aron, die Oma von Aron und Bommel, das sind die Hauptakteure. Auf jeder Seite des Hörbuches kann man noch andere Charaktere kennenlernen die die Geschichte lebendig machen und vor allem kann ich mir dadurch gut vorstellen wie es damals wohl abgelaufen ist. Am meisten hat mich dann doch die Oma von Aron berührt, die einfach süß in ihrer Art ist und zugleich aufzeigt, welche Gefahren es geben kann. Letztlich finde ich die Charaktere wirklich passend und realistisch. Spannung: Wie kommt es mit Bommel und warum hängt er auf beiden Seiten des Landes herum, das fand ich faszinierend und vor allem welche Geschichten wirklich passieren, denn ich selbst kann mir das nur zum Teil vorstellen, doch dank der Geschichte konnte ich mir das doch deutlicher vorstellen, wobei ich als Wesi tatsächlich als Kind schon einmal im Osten war, weiß ich nur noch begrenzt wie es war, das einzige was mir in Erinnerung blieb, war das in Westen alles grün und bunt war, und im Osten seltsamerweise alles grau, das blieb mir in Erinnerungen und genau das wird richtig gut auch hier dargestellt, wer also gerne wissen möchte, wie es damals zuging, der wird hier gut erfahren wie es war. Empfehlung: Wie schon erwähnt finde ich es wirklich gelungen wie dieses Hörbuch dargestellt wird, auch wie Bommel seine Reise unternimmt – eher unfreiwillig aber immerhin – und wie die Vorurteile gegenüber der anderen Seite des Landes doch Gestalt in sich trug. Faszinierend und spannend. Realistisch dargestellt und zum Glück gibt es jetzt ein Deutschland das nicht mehr geteilt ist. Bewertung: Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und genau deswegen gibt es fünf Sterne! Es weckte alte Erinnerungen in mir und wie toll es damals als Kind war durch die beiden Teile Deutschlands zu reisen und zugleich auch, wie gefährlich das war.

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Deutschland in den 80er Jahren, Berlin ist eine geteilte Stadt. Eine Mauer zerschneidet sie in zwei Teile Ost (DDR) und West (BRD) und damit auch mitten durch Straßenzüge wie z.B. die Sonnenallee, die Schwedter Straße oder die Wolliner Straße. Das macht auch heute noch das Navigieren durch Berlin schwierig, aber damals war die Mauer zwischen den 2 politischen Systemen schier unüberwindbar. In der Wolliner Str. 54 lebt Aron vorübergehend. Seine Eltern sind als linientreue Genossen zu einem Forschungsaufenthalt in Moskau, so daß Aron, ein leidenschaftlicher Drachen- und Flugzeugkonstrukteur zu seiner Oma zieht. Die ist nicht ganz so linientreu, aber Rentnerin und wohnt in einem der Mauerhäuser. Während sie mal wieder einem ihrer Ausflüge in den Westteil der Stadt macht, was Rentner durften, bleibt Aron zurück. Und nicht nur er, auch Meerschweinchen Bommel von den Müllers, die in einer Nacht- und Nebelaktion ausgereist, oder geflüchtet sind. Wer weiß das schon. Die Nachbarn wollen Bommel grillen und verspeisen, das kann Aron nicht zulassen, aber bei Oma kann er auch nicht leben, wegen der Katze, die frisst bestimmt Meerschweinchen. Also muß Aron Bommel aus den Klauen der gierigen Metzgersfamilie befreien und in Sicherheit bringen. Auf der anderen Seite der Mauer lebt Nora, in der Wolliner Straße 45. Sie wünscht sich nichts so sehr wie ein Meerschweinchen, doch ihre Eltern wollen keine Haustiere, noch nicht mal ein kleines Meerschweinchen. Darum drückt sich Nora auch immer in der Zoohandlung um die Ecke herum, um bei den Tieren sein zu können, so oft, daß sie mit Antonio, dem geistig zurückgebliebenen Sohn der Eigentümerin sogar schon befreundet ist. Als ihre beste Freundin nun auch dem „Vier-Pfoten-Club“ der Oberklassenzicke beitritt und zu einer Geburtstagsparty einlädt, zu der man nur mit seinem Haustier darf, hat Nora ein echtes Problem. Ob sie sich ein Meerschweinchen aus dem Zooladen ausleihen darf, oder woher soll sie ein Tier nehmen? Es empfiehlt sich mit der CD von Arons Geschichte zu beginnen, da diese zeitlich zuerst beginnt. Dies ist nicht vermerkt, aber sinnvoll finde ich, nicht jedoch zwingend. Es ist eine Wendegeschichte, obwohl die Wende in der Politik sich noch nicht bemerkbar machte, die Teilung aber allzeit gegenwärtig in den Köpfen der Bewohner Berlins. Doch die Kinder heute können sich das gar nicht mehr vorstellen und es ist auch nicht mehr so viel davon zu sehen, außer daß es an einigen Stellen schwierig ist, die vom Mauerpark geteilten Straßen mit dem Auto zu durchqueren. Wie soll man also Kinder das begreiflich machen, was es damals bedeutete in Berlin zu wohnen, während heute die Problematik bezahlbarer Mieten im Vordergrund steht? Am Besten mit einer Geschichte, einer Geschichte, die in Ost und West spiel, aus der Sicht von Kindern, Junge und Mädchen, damit sich alle angesprochen fühlen. Und wofür brennen alle Kinder, meist vergeblich? Klar für Haustiere! Doch diese Geschichte hier basiert tatsächlich auf wahren Begebenheiten, das fliegende Meerschweinchen hat es gegeben, ebenso wie Aron und Nora, die aber wohl anders hießen, und natürlich die Plastiktüte. Ich hatte befürchtet, es könnte langweilig sein, weil Arons und Noras Geschichten zu viele Überschneidungen hätten, aber es reizte mich, da das Buch ein Wendebuch ist, das man von zwei Seiten, aus verschiedenen Perspektiven lesen kann, dann dreht man es um und fängt wieder an. Wie soll das denn bitte schön, bei einem Hörbuch funktionieren? Es funktioniert sogar sehr gut! Als ich das Hörbuch auspackte, mußte ich grinsen. Solch eine Hülle hatte ich ja noch nie gesehen, sie lässt sich von vorne und hinten öffnen! Es gibt kein CD 1 oder CD 2, weil es kein vorne und kein hinten, kein richtig und kein falsch gibt. Es sind zwei unabhängige Geschichten, die sich am Ende bzw. in der Mitte bei der Rettung des Mauerschweinchens Bommel treffen, als Happy End sozusagen hat Bommel fliegend die Teilung der Stadt überwunden. Stefan Kaminski ist selbst Ostberliner und hat auch schon zuvor „Das Labyrinth der Lügen“ einen Jugendkrimi zur Teilung der Stadt gelesen. Er liest Arons Geschichte sehr nachlebbar. Seine Unsicherheit, als seine Oma plötzlich auch weg ist, nachdem sie mal wieder rüber in den Westen ist, seine Verzweiflung, als Bommel gegrillt werden soll und seine Entschlossenheit ihn zu retten, all das hört man seiner Stimme an. Dabei schließen Aron und sein neuer Zufallsfreund einen kühnen Plan. Der ist nicht ganz ohne, denn in der DDR mußte man stets auf der Hut sein, vor Spitzeln, vor allen möglichen Gefahren und zu vertrauen konnte gefährlich sein. Doch für Bommel, wagt Aron es. Das Zögern, das Zweifeln, der Mut der Verzweiflung, all das kann man Aron, alias Stefan Kaminski sehr gut anhören und somit mitfühlen. Besonders das Bespitzelungsgefühl ist sehr gut gelungen, denn eigentlich sollte man sich ja als Kind mit diesem Gefühl nie auseinander gesetzt haben. Fast schon agentenmäßig spannend! Die Westberlinerin Nana Spier spricht hingegen Nora (das Buchstabenspiel der Vornamen Aron und Nora von der Autorin finde ich schon klasse). Ebenfalls verzweifelt, weil sie ein echtes Problem hat. Sie wünscht sich sehnlichst ein Meerschweinchen zu Weihnachten und bekommt einen Zauberkasten! Außerdem hat sie Streit mit ihrer besten Freundin und die Klassenzicke, hackt auf ihr rum! Diesen Mädchenkonflikt kann man Nana Spier genau anhören, auch diese Biestigkeit von der Nora sich bedroht und verunsichert fühlt. Dennoch ist auch dieser Handlungsstrang, auch jungstauglich, denn sie ist ziemlich gewitzt und keine Tussi. Dilemmamäßig spannend! Ein Hoch auf die wahrscheinlich tierliebste Plastiktüte der Literaturgeschichte. Eine sehr außergewöhnliche Geschichte über den Alltag und seine Tücken in der damals geteilten Stadt. Deutsch-deutsche Geschichte wird so auch für Kinder ab 9 Jahren hör- und fühlbar! Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses wirklich originelle Hörexemplar bei cbj audio

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Was ein Meerschweinchen mit der Berliner Mauer zu tun hat

Von: Foxis Bücherschrank

07.05.2019

Das Mauerschweinchen Aufgeteilt ist die Geschichte, die im Westen so wie im Osten Berlins zur DDR Zeit spielt zwischen dem Mädchen Nora (Westen) und dem Jungen Aaron (Osten). Ich habe mir das Buch ausgesucht, weil ich meinem Kind die Unterschiede zwischen Ost und West zur DDR Zeit nahe bringen wollte und warum eine Mauer mitten durch Berlin gezogen worden war. Die meisten Bücher sind einfach zu schwierig geschrieben, aber hier ist das einfach sehr kindgerecht und dennoch deutlich beschrieben, was die DDR war und was das mit dem geteilten Deutschland auf sich hatte. Gerade ich als Wessi habe als Kind das geteilte Deutschland gar nicht so wahrgenomen. Als die Mauer gefallen ist, war ich 10. Das Ausmaß und was das mit den Menschen gemacht hat, ist mir erst viel später klar geworden. Ich denke, wir können, wirklich froh sein, dass wir wieder ein vereinigtes Land sind. Ich finde im Buch, wird das Leben im Westen, sowie das im Osten gut erklärt. Beide Familien wohnen direkt an der Mauer (Bernauer Straße mit dem bekannten Grenzabschnitt). Während Nora im Westen frei aufwachsen kann und sich über die strengen Regeln die zum Beispiel ein Paket in den Osten mit sich bringt, wundert, hat auch Aaron im Osten so einiges zu beachten, wenn er unbehelligt spielen möchte. Im Buch kommt erst mal Nora und ihre Familie die im Westen der Stadt wohnen dran. Die Mauer ist einfach eine Mauer und für Nora nicht weiter tragisch. Sie hat nur einen Wunsch, ein eigenes Meerschweinchen zu besitzen. Das aber verweigern die Eltern ihr. Aaron, der im Osten der Stadt wohnt und dessen Eltern auf Forschungsreise sind, zieht solange bei seiner Oma ein und kommt durch Zufall an ein Meerschweinchen, welches er über die Mauer in den Westen „flüchten“ lässt – in einem selbstgebauten Fallschirm. Was sich nie für Aaron aufklären wird, ist, ob das Meerschweinchen sicher im Westen gelandet ist. Dies bleibt für Aaron nur zu hoffen. Und hier verknüpft sich für den erwachsenen Leser, der Kenntnisse zu den Ost/West Geschehnissen der Flucht. Viele die damals aus dem Osten geflüchtet sind, durften/konnten sich bei den Verwandten nicht melden. Das wäre zu gefährlich gewesen. Im Ost-Teil des Buches, also Aarons Sicht der Dinge, finde ich allerdings wirklich spannend geschrieben, denn der erlebt richtig was, als er feststellen muss, das Oma aus dem Westen nicht mehr zurück gekommen ist. Er versucht herauszufinden, was da passiert ist. Da nimmt die Geschichte dann richtig fahrt auf. Ich finde, das Meerschweinchen ist irgendwie nur eine Randerscheinung. Alledings hat die Meerschweinchen-Flucht was. Das ist mehr als gut ausgedacht um Kindern das Thema Berliner Mauer zu erklären. Ich hoffe das den Kinder, die diese Geschichte lesen, klar wird, dass sich Nora und Aaron nie treffen werden, solange eine Mauer Berlin teilt. Vielleicht sind sie sich nach der Wende mal (unbewusst) über den Weg gelaufen. Diese war 1989. In einer Zeit, in der sich heute Kinder/Jugendliche nichts mehr unter der DDR vorstellen können, Geschweige denn Wissen, dass wir mal ein geteiltes Land waren, finde ich „Das Mauerschweinchen“ sollte das Prädikat „Lehrreich“ erhalten und Schullektüre werden. Man kann, auch wenn man hier nur einen kleinen Teil aus dieser Zeit erfährt, Kindern neugierg auf Geschichte machen, die noch gar nicht so lange her ist. Nur so viel, gäbe es die Mauer heute noch, wären mein Mann und ich nicht verheiratet. Das muss man sich mal vorstellen. Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem cbj-Verlag für das eBook als Rezensionsexemplar.

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Vielen lieben Dank an den cbj Verlag und an das Bloggerportal, die mir dieses Buch zum Lesen und Rezensieren zur Verfügung gestellt haben! Daten: Titel: Das Mauerschweinchen Autorin: Katja Ludwig Verlag: cbj Seitenanzahl: 216 Preis (Hardcover): 13,00€ Erscheinungsjahr: 2019 Inhalt: In der Wolliner Straße 46 auf der Westseite der Mauer lebt Nora, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein praktisches kleines Haustier; in der Wolliner Straße 56 im Osten wohnt Aron, leidenschaftlicher Drachenbauer und Konstrukteur von Flugobjekten aller Art. Beide werden unverhofft zu Rettern von Bommel, einem verwaisten Rosettenmeerschweinchen: Zwei ganz unterschiedliche Geschichten aus dem Berlin der 80iger mit einer gemeinsamen Haupt»person«, zusammengefasst in einem Wendebuch. Mit zwei Covern. Meine Meinung: Eigentlich habe ich dieses Buch für meinen kleinen Bruder angefragt, in der Hoffnung, dass er es selbst lesen kann. Jedoch war dafür die Schrift zu klein, weshalb ich es meinem Bruder vorgelesen habe. Und dies war definitiv kein Fehler! Auch wenn es ein Kinderbuch ist, fand ich die Geschichte echt sehr süß und auch der Schreibstil war sehr angenehm. Mein Bruder hatte auch viel Spaß beim Zuhören. Das absolute Highlight an dem Buch ist, dass man es wenden kann. Das heißt, man kann das Buch von beiden Seiten lesen, weshalb es auch zwei Geschichten gibt. In der Mitte des Buches enden dann beide Geschichten. Eine wirklich tolle Idee! Fazit: Eine super süßes Kinderbuch, was mein Bruder und ich wirklich sehr empfehlen können. :-)

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Dies ist ein Wendebuch mit zwei unterschiedlichen Geschichten, die jeweils in den 1980ern in Westberlin und in Ostberlin spielen - mit einem Meerschweinchen als zentrale Verbindung. Die eine Geschichte handelt von Aron, der nahe der Mauer in der DDR lebt und gerade bei seiner Oma wohnt. Er lernt die Nachbarskinder kennen, die ein Meerschweinchen besitzen und Unsinn im Kopf haben, weswegen der eher zurückhaltende Junge nichts mit ihnen zu tun haben möchte. Er hat noch andere seltsame Nachbarn, denen seine Oma immer Produkte aus dem Westen mitbringt. Eines Tages kommt seine Oma von einem Ausflug nicht nach Hause und dann muss Aron auch noch feststellen, dass das Meerschweinchen in Gefahr ist und nur er es retten kann! Arons Geschichte hat mir nicht ganz so gut gefallen, weil sie nicht so schön rund ist. Die Sache mit seinen fernbleibenden Eltern ist ziemlich traurig, auch die kurze Begegnung mit den Nachbarskindern bringt keine Freude rein - irgendwie wirkt Arons Geschichte sehr trostlos und beklemmend, auch wenn die fröhliche, zufriedene Oma es ein wenig auflockert. Dafür erfährt man durch Aron viele Informationen über das Leben in der DDR - und vielleicht ist es deswegen auch Absicht, seine Hälfte des Buches so trostlos zu gestalten? Die andere Seite des Buches hat mir wesentlich besser gefallen, weil der Alltag fröhlicher wirkt und insgesamt auch mehr zu passieren scheint. Nora, die nahe der Mauer in der BRD lebt, wünscht sich nichts sehnlicher als ein Meerschweinchen - das sind nämlich die besten Haustiere und mit einem eigenen Meerschweinchen würde sie endlich zu dem "Mädchen mit vier Pfoten"-Club in ihrer Schule dazugehören. Außerdem kann sie nur mit einem eigenen Meerschweinchen zur Geburtstagsparty ihrer besten Freundin! Natürlich findet die pfiffige Nora eine Lösung für dieses Problem ...sie muss allerdings schnell feststellen, dass Lügen schweinekurze Beine haben... Hier hat mir sehr gefallen, wie schlau Nora versucht, ihre Eltern von ihrem großen Wunsch zu überzeugen. Auch das Verhalten der Freundinnen untereinander ist - wenn auch nicht immer positiv - einfach nachvollziehbar und realitätsnah (auch wenn ich finde, dass die Mädels für fast Zwölfjährige sehr kindisch wirken, aber das Buch ist ja auch schon ab neun Jahren). Allgemein steckt in dieser Hälfte mehr Tempo drin, da man ja schon freudig erwartet, wie die beiden Geschichten schließlich miteinander verknüpft werden! Fazit: Dieses Buch ist im einzelnen nur auf Noras Hälfte schön rund, gibt aber durch Arons Teil einen interessanten Einblick auf das damalige Leben im geteilten Deutschland. Insgesamt ist die Geschichte nicht nur informativ, sondern auch ziemlich einzigartig ... und hat natürlich auch einen dicken fetten Meerschweinchenbonus!

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Berlin in den 1980er Jahren. Die Mauer teilt Deutschland in Westdeutschland, also in die BRD (Bundesrepublik Deutschland) und Ostdeutschland, die DDR (Deutsche Demokratische Republik). Nirgendwo ist die Teilung deutlicher zu spüren als in Berlin, denn die Mauer zieht sich mitten durch die Stadt und mitten durch die Wolliner Straße. Auf der Ostseite lebt Aron die meiste Zeit bei seiner Oma. Seine Eltern sind regimetreue Genossen, die viele Monate in Moskau zu Lehrgängen sind. Aron konstruiert am liebsten diverse Flugobjekte. Und mit einem solchen schickt er Bommel, das Meerschweinchen einer Familie, die über Nacht nach Westdeutschland verschwunden ist, über die Mauer, um es vor der hungrigen Fleischersfamilie zu beschützen. Auf der westlichen Seite der Mauer lebt Nora, die sich nichts sehnlicher als ein Meerschweinchen wünscht. Da sie von ihren Eltern keines bekommt, aber von ihren Freunden nicht ausgeschlossen werden möchte, verstrickt sie sich in Lügengeschichten. Doch eines Tages schwebt ein Meerschweinchen geradewegs über die Mauer und bleibt im Baum über ihrem Kopf hängen. Für junge Leser ab 9 Jahren ist „Das Mauerschweinchen“ eine einfache Lektüre, um einen Einstieg in die noch nicht zu ferne Vergangenheit Deutschlands zu finden. Anhand von zwei Familien werden die unterschiedlichen Lebensverhältnisse schon ziemlich deutlich. Gerade in Arons Geschichte, die weitaus spannender ist als Noras, wird auf viel Wichtiges und Richtiges aus der DDR angespielt. Themen wie Bespitzelung, Überwachung und Unterdrückung werden angeschnitten, bleiben dabei aber auf einem guten Kinderbuchniveau. Arons Geschichte vermittelt einen guten ersten Eindruck, wie das Leben in der DDR war. Nachdem man das Buch um 180° gedreht hat, kann man Noras Geschichte von der anderen Seite der Mauer aus lesen. Ein echt toller Effekt, der da die Teilung durch die Mauer symbolisiert! Großartig! Noras Geschichte wiederum dreht sich hauptsächlich um den unerfüllten Meerschweinchenwunsch und ihr Verlangen um Anerkennung im Freundeskreis. Hm. Sie schneidet im direkten Vergleich zu Arons Geschichte eher lahm ab. Aber insgesamt ist „Das Mauerschweinchen“ wohl eines der anspruchsvolleren Kinderbücher und kann jedem daher nur ans Herz gelegt werden!

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