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Rezensionen zu
Die Letzten ihrer Art

Maja Lunde

Klimaquartett (3)

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„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor „Die letzten ihrer Art“ (Hörbuch) von Maja Lunde Das Klima-Quartett: 
1. Die Geschichte der Bienen
 2. Die Geschichte des Wassers 3. Die Letzten ihrer Art „Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten.“ Russland, 1881 Michail Alexandrowitsch Kowrow der im St. Petersburger Zoo arbeitet, reist mit dem Deutschen Tierfänger Wilhelm Wolff in die Mongolei um für den Zoo einige Takhis – auch Przewalski-Pferde genannt – zu fangen. Mongolei, 1992 Die deutsche Tierärztin Karin reist in die Mongolei, mit im „Gepäck“ sind einige Przewalski-Pferde. Diese sind in der Mongolei längst ausgestorben. Karin hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht diese Pferde vor dem Aussterben zu bewahren und durch Zuchtprogramme in Europa ist es ihr weitgehend gelungen. Nun sollen also einige Tiere in der Mongolei, in ihre ursprüngliche Heimat, wieder ausgewildert werden. Begleitet wird sie von ihrem erwachsenen Sohn Matthias, der gerade einen Drogenentzug hinter sich hat. Norwegen, 2064 Eva lebt isoliert mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Isa alleine auf einem Hof in Heiane. Dort wurden vor dem Klimakollaps seltene Tiere gehalten. Diese musste Eva fast alle in die Freiheit entlassen, da sie kaum noch genug zu essen für sich und ihre Tochter hatte. Zwei Przewalski-Pferde allerdings versucht Eva zu retten, um deren Fortbestand zu sichern. Eines Tages trifft Eva eine fremde Frau – Louise – und nimmt sie mit auf ihren Hof. Fazit: “Die letzten ihrer Art” ist der dritte Band, des von Maja Lunde angelegten Klimaquartetts. Nachdem sie mich mit ihrem ersten Buch „Die Geschichte der Bienen,“ absolut begeistert hat, konnte der Funke leider bei „Der Geschichte des Wassers“ nicht wirklich herüberspringen. Von daher war ich sehr gespannt auf dieses neue Buch. Wie schon bei den ersten Teilen bleibt die Autorin ihrem Hauptthema „Mensch und Natur“ treu und widmet sich diesmal den Przewalski-Pferden. Diesmal hat mir das neue Buch wieder deutlich besser gefallen, einmal weil ich sowieso Pferdeliebhaberin bin und die Geschichte der Wildpferde äußerst interessant fand, aber auch weil die einzelnen Geschichten wesentlich spannender, vielschichtiger und interessanter dargeboten wurden. Lunde erzählt in recht kurzen Kapiteln, flüssig und leicht, ohne viel Geschnörkel. Trotz der ständigen Zeitenwechsel verliert man nie den Überblick und der Spannungsbogen bleibt konstant erhalten. Interessant empfand ich, das Louise, die bereits in der Geschichte des Wassers mit von der Partie war, auch diesmal wieder mit dabei ist. Das dieses Hörbuch von 6 Sprecher/Innen gesprochen wird, ist schon etwas sehr Besonderes. Doch jeder hat seine jeweilige Rolle gut und authentisch interpretiert und so seinen Teil zum guten Gelingen des Hörbuches beigetragen. Besonders hervorheben möchte ich dennoch Thomas Loibl, der mit seiner Stimme und Interpretation „Michail“ hervorragend getroffen hat. Ein beachtlich gut recherchierter und hervorragend erzählter dritter Teil! Besten Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar

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Maja Lunde landete mit ihrem Debüt-Roman "Die Geschichte der Bienen" aus dem Jahr 2015 einen Volltreffer. So beunruhigend die Meldungen zum Insektensterben auch sind, dem Interesse der Leser an diesem Buch sind sie zuträglich. Die Romanreihe um Umweltthemen ist auf vier Werke ausgelegt, nach "Die Geschichte des Wassers" erschien nun mit "Die Letzten ihrer Art" der dritte Roman der Norwegerin. "Die Geschichte des Wassers" hat mich merklich weniger beeindruckt als "Die Geschichte der Bienen". Das beide Romane der gleichen Erzählweise folgten, ging der Überraschungseffekt zwangsläufig verloren. Entsprechend gedämpft waren meine Erwartungen an "Die Letzten ihrer Art". Es geht um Pferde und die Bewahrung seltener Tierarten. Erneut werden drei Erzählstränge unabhängig voneinander aufgebaut um am Ende zusammengeführt zu werden: 1. Im Russland des 19. Jahrhunderts bricht ein Zoologe zu einer Expedition auf, um Wildpferde für seinen Zoo zu beschaffen. Parallelen zum Leben Carl Hagenbecks sind nicht zufällig. 2. Ende des 20. Jahrhunderts unternimmt eine engagierte Tierärztin Anstrengungen, eben solche Wildpferde in der Mongolei wieder anzusiedeln. Auch hier gibt es Bezüge zur Realität. 3. Ca. 45 Jahre in der Zukunft versuchen Eva und ihre Tochter Isa in Norwegen zu überleben, was wegen der Folgen der Klimakatastrophe ein täglicher Kampf ist. Im direkten Vergleich wirkt die Schilderung des Kampfes um das Überleben einer Pferderasse weniger dramatisch als die der Bienen oder eben die Wasserproblematik. Trotzdem packte mich "die Letzten ihrer Art" über weite Strecken und der Roman las sich flüssiger als "Die Geschichte des Wassers". Als kleines Bonbon gibt es übrigens eine Verknüpfung zu der Handlung aus "Die Geschichte des Wassers". Na dann schauen wir mal, wie Lunde mit dem vierten Werk ihre Reihe zu Ende führen wird.

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„Die letzten ihrer Art“ ist der dritte Teil von Maja Lundes Klimaquartett und ich bin froh, dem Buch rund um die Przewalski-Pferde nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch eine Chance gegeben zu haben, sodass ich es euch nun vorstellen kann. Ich, die seid Kindheitstagen den größten Respekt vor diesen großen Wesen hegt, habe etwas gebraucht, um zu verstehen, dass es sich hierbei nicht bloß um einen Roman für Pferdeliebhaber und Naturkundefreunde handelt. - Denn die Autorin verwebt in ihrem Roman drei Zeit- bzw. Erzählstränge so geschickt miteinander, dass mit der Zeit ein roter Pfaden kenntlich wird. Auch wenn mir die Erzählstränge und ihre Figuren nicht gleichermaßen fesselnd und sympathisch gewesen sind (Karins Figur ist so distanziert ihrem Umfeld gegenüber, dass auch ich als Leserin nicht ganz zu ihr vordringen konnte), war ich sehr positiv überrascht wie gut es der Autorin gelungen ist, jedem Protagonisten in seiner Zeitebene seinen ganz eigenen Stil zu verleihen! Dass es in diesem Roman um den Kampf der Erhaltung der Arten geht und die Przewalski-Pferde stellvertretend für das Aussterben der Arten stehen, wird dem Leser zwar mit einem düsteren Zukunftsbild bewusst gemacht, jedoch stehen im Roman noch ganz andere Dinge im Vordergrund: Die Figuren, ihre Geschichten und ihre persönlichen Beziehungen fernab der Antworten auf Zeitfragen. Und deshalb lässt sich das Buch auch so gut lesen. Aus Maja Lundes Roman „Die letzten ihrer Art“ lassen sich Pessimismus und Optimismus zu gleichen Anteilen herauslesen - denn die Autorin hängt an dem Glauben, dass die Menschen durch ihre Fähigkeit Bücher zu schreiben, als eine Art der Kommunikation, es schaffen, die Leute zu bewegen und für ein besseres Zusammenleben gemeinsam an einem Strang zu ziehen.,„Die letzten ihrer Art“ ist der dritte Teil von Maja Lundes Klimaquartett und ich bin froh, dem Buch rund um die Przewalski-Pferde nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch eine Chance gegeben zu haben, sodass ich es euch nun vorstellen kann. Ich, die seid Kindheitstagen den größten Respekt vor diesen großen Wesen hegt, habe etwas gebraucht, um zu verstehen, dass es sich hierbei nicht bloß um einen Roman für Pferdeliebhaber und Naturkundefreunde handelt. - Denn die Autorin verwebt in ihrem Roman drei Zeit- bzw. Erzählstränge so geschickt miteinander, dass mit der Zeit ein roter Pfaden kenntlich wird. Auch wenn mir die Erzählstränge und ihre Figuren nicht gleichermaßen fesselnd und sympathisch gewesen sind (Karins Figur ist so distanziert ihrem Umfeld gegenüber, dass auch ich als Leserin nicht ganz zu ihr vordringen konnte), war ich sehr positiv überrascht wie gut es der Autorin gelungen ist, jedem Protagonisten in seiner Zeitebene seinen ganz eigenen Stil zu verleihen! Dass es in diesem Roman um den Kampf der Erhaltung der Arten geht und die Przewalski-Pferde stellvertretend für das Aussterben der Arten stehen, wird dem Leser zwar mit einem düsteren Zukunftsbild bewusst gemacht, jedoch stehen im Roman noch ganz andere Dinge im Vordergrund: Die Figuren, ihre Geschichten und ihre persönlichen Beziehungen fernab der Antworten auf Zeitfragen. Und deshalb lässt sich das Buch auch so gut lesen. Aus Maja Lundes Roman „Die letzten ihrer Art“ lassen sich Pessimismus und Optimismus zu gleichen Anteilen herauslesen - denn die Autorin hängt an dem Glauben, dass die Menschen durch ihre Fähigkeit Bücher zu schreiben, als eine Art der Kommunikation, es schaffen, die Leute zu bewegen und für ein besseres Zusammenleben gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

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Meine Meinung: Das neue Buch von der jungen Autorin Maja Lunde war mein erstes für mich und es hat mich für die Autorin eingenommen. Wann stirbt die Lebensart *Mensch* aus? Das war die immer wiederkehrende Frage, die mir während meiner Lesezeit durch den Kopf ging. Die Autorin hat Antworten und auch viele Fragen zu diesem brisantem Thema in einen fesselnden Familienroman gepackt, der locker mehrere Generationen miteinander verbindet. Es geht um Wildpferde. Wildpferde, denen in ihrer ursprünglichen, seit Jahrtausenden gewohnten natürlichen Umwelt in der Weite einer Steppe, in unserer heutigen Welt immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht. In drei Erzähl Strängen, werden die Charaktere, Lebensläufe und Bemühungen von Menschen aufgezeigt, diese einmalige Wildtierart zu erhalten, in Tierparks zu schützen oder gar auszuwildern. Die über sechshundert Seiten, fliegen durch den ansprechenden und interessanten Schreibstil der Autorin zwar schnell dahin, trotzdem erlebte ich eine gewisse LeseMüdigkeit , je länger ich diesen Ausführungen aus der Zarenzeit, der Gegenwart und einer fiktiven Zukunft unserer Lebensgrundlagen folgte. Ich überlegte , woran das liegen könnte. Und es war eine Charakter Eigenschaft der vielen Hauptprotagonisten, die mich abstiess und die ich sehr sehr missbillige. Es war der absolute FANATISMUS im Denken und Handeln, die sture Beharrlichkeit, die von jedem Verantwortlichen seiner Zeit ausging. Ich konnte für viele Personen dieser Familien einfach keine Sympathie aufbringen und zwar auf Grund dieser Leidenschaft. Solche ausufernden Gefühle und die daraus folgenden Handlungen sind mir einfach fremd und nicht nachvollziehbar. Am eindrucksvollsten war für mich die Familien Geschichte der EVA , die in einer fast dystopisch anmutenden Welt überleben möchte, in der nichts mehr so ist wie wir es kennen. Für KARIN konnte ich wenig Verständnis aufbringen , da sie ihrem Sohn nie nahe kommen konnte - ihn verletzt hat - und für Tiere mehr Liebe und Verständnis aufgebracht hat, als für die Menschen ihres Lebens, eingeschlossen ihrer männlichen Liebhaber. Auch MISCHA aus der Zarenzeit war für mich nicht unbedingt ein Sympathieträger. Er hat mir eher leid getan, da er sich den gesellschaftlichen Zwängen seiner Zeit unterwerfen musste und die Liebe zu einem männlichen Freund zwar nicht unterdrückte, aber geheim hielt, ja sogar ein normales Eheleben Vorzug. Trotz all dieser Kritikpunkte an der Personendarstellung, die durchaus realistisch ist, war diese Lektüre sehr lesenswert. Meine Bewertung: VIER **** Sterne für dieses Buch, mit für mich ganz persönlich kleinen Schwächen.

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Den ersten Teil Lundes Klimaquartetts, "Die Geschichte der Bienen", habe ich sehr gerne gelesen; den direkten Vorgänger "Die Geschichte des Wassers" kenne ich noch nicht. Wie bei den Bienen spielt auch dieses Buch in drei Zeitebenen: 1881 erhält der Angestellte eines Zoos in St. Petersburg den Schädel eines mongolischen Wildpferdes, und vermutet, dass es sich dabei um ein Urpferd handelt, das eigentlich als ausgestorben gilt. Er startet daher, mit Hilfe eines professionellen Tierfängers, eine Expedition, um einige Exemplare für seinen Zoo zu besorgen. 1992 startet eine Tierärztin in der Mongolei ein riesiges Projekt: Die Auswilderung der fast ausgestorbenen, nur noch in Gefangenschaft lebenden Wildpferde - nicht ohne Schwierigkeiten... 2064 lebt eine Frau mit ihrer Tochter auf einem Hof in Norwegen. Einige Tiere, darunter zwei Wildpferde, die ihr besonders am Herzen liegen, leisten ihnen Gesellschaft; sonst so gut wie niemand: Der Klimakollaps ist eingetreten, fast alle Menschen verlassen ihre Heimat, um einen Ort zu finden, an dem es sich noch leben lässt. Der Erhalt des Fortbestands der Wildpferde im Laufe der Jahrhunderte ist das verbindende Element zwischen den drei Zeitebenen, aber die persönlichen Geschichten der Protagonisten, hierbei vor allem die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern, stehen fast noch mehr im Fokus. Zumindest empfand ich es beim Lesen so, dass der "erhobene Zeigefinger", den ich bei der Geschichte der Bienen ständig gespürt habe (im Positiven!), hier mehr in den Hintergrund trat. Der Zustand der Erde 2064 war packend dargestellt, aber die Ursachen dafür wurden in den anderen beiden Zeisträngen nicht behandelt. Das Retten einer Art, die Verbindung zwischen Mensch und Tier, war das Kernthema. Das soll aber nicht heißen, dass mir das Buch nicht gefallen hat, im Gegenteil: Die einzelnen Geschichten waren allesamt packend, und Lunde hat einfach einen tollen Schreibstil. An die Geschichte der Bienen kommt es für mich jedoch nicht ganz ran. Trotzdem: Leseempfehlung! Ich muss hier allerdings noch mal erwähnen, dass ich es zwar toll fand, dass dieses Buch mit einer Aktion beworben wurde, die sich u.a. um die Vermeidung von Plastikmüll dreht. Dass das Buch dann trotzdem in einer Plastikfolie daherkommt, ist für mich hingegen absolut unbegreiflich.

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„Die Letzten ihrer Art“ ist der dritte Roman aus Maja Lundes Klimaquartett-Reihe. In den vorigen Teilen hat sich die Autorin Umweltthemen angenommen, vordergründig jedoch Geschichten von einzelnen Personen oder Familien erzählt. Auch in ihrem dritten Buch verfolgt sie dieses Muster, dieses Mal stehen jedoch Pferde im Mittelpunkt ihres Romans. Przewalski Pferde waren mir bereits vor der Lektüre ein Begriff, deswegen war ich sehr gespannt wie die Autorin dieses Thema verarbeitet hat. Diese Pferdeart ist eine Unterart des Wildpferdes, welches in ihrer Urform bis heute überlebt hat. Ihre Geschichte greift Maja Lunde in dem neuen Roman auf, und erzählt sie in drei Handlungssträngen, welche in verschiedenen Zeitabschnitten spielen. Michails Erzählung spielt im 19. Jahrhundert. Er ist Angestellter eines Zoos in St. Petersburg und schließt sich einer Expedition in die Mongolei an, um dort die Ur-Pferde für seinen, und weitere Zoos in Europa einzufangen. Die zweite Geschichte spielt 1992. Karin hat ihr Leben den Przewalski Pferden gewidmet. Sie setzt sich jetzt dafür ein, die Tiere in der Mongolei wieder auszuwildern. Dabei wird sie von Mathias, ihrem Sohn begleitet. Die Mutter-Sohn Beziehung ist schwierig, Karins Erinnerungen an ihre Kindheit in der Zeit während des Zweiten Weltkriegs lassen sie nicht los. Die dritte Erzählebene führt uns in die Zukunft. Im Jahr 2064 lebt Eva mit ihrer Teenager-Tochter in Norwegen. Dreiundzwanzig Jahre nach den letzten Ereignissen aus „Die Geschichte des Wassers“ sind noch immer viele Menschen in den Norden unterwegs, da das Überleben dort einfacher sein soll. Eva bleibt mit ihrer Tochter auf einem Hof, einem ehemaligen Zoo in dem auch ein paar Przewalski Pferde überlebt haben. Maja Lunde liefert mit diesem Roman wieder interessante Charaktere. Während Michail, dessen Geschichte ein Reisebericht ist, weich und teilweise naiv wirkt, sind die weiblichen Protagonistinnen hart und schwer zugänglich. Es sind mutige und starke Frauen, durch ihre Härte und Sturheit wirkten sie auf mich unsympathisch, ähnlich wie schon Signe, die Umweltaktivistin aus dem zweiten Teil. Sie schaffen es nicht sich ihrer Familie zu öffnen. Sie bemühen sich unter widrigen Umständen alles dafür zu tun, dass ihre Kinder und die Tiere überleben, sind dabei aber in sich verschlossen und unfähig zur Kommunikation. Ihre Stärke ist bewundernswert, trotzdem blieben sie mir fremd. Die Geschichten werden alle aus der ich-Perspektive erzählt, in abwechselnden, verschieden langen Kapiteln lesen wir über die drei Schicksale, durch die sich die Geschichte der Pferde wie ein roter Faden zieht. Ein Thema im Roman ist die Mutter Kind Beziehung, welche unter verschiedenen Aspekten beleuchtet wird, ohne Kitsch und Gefühlsduselei, trotzdem gingen mir einige der Szenen sehr nahe, und bleiben bestimmt noch lange im Gedächtnis. Ebenso das Thema der Wildpferde. Sie wurden im 19. Jahrhundert eingefangen, damit sie in Zoos und Tiershows in Europa vorgeführt werden können. Dieser Teil der Geschichte ist Fakt. Auch, dass sie Jahre später wieder in ihrer ursprünglichen Heimat ausgesetzt werden, damit sie sich dort vermehren und die Art erhalten bleibt. Sie wurden in Gefangenschaft weiter gezüchtet, nur deswegen hat die Art überlebt, und der Anfang dieser Züchtung wird in Michails Geschichte erzählt. Viele Tiere sterben auf dem Weg nach Europa, wo sie eingesperrt werden, damit der Mensch stolz darauf sein kann eine Wildpferderasse vor dem Aussterben gerettet zu haben. Es ist ein schwieriges Thema, welches spannend und noch immer aktuell ist, da es auf seine Art die Beziehung des Menschen zur Natur hinterfragt. „Die Letzten ihrer Art“ lässt sich unabhängig von den anderen zwei Teilen des Quartetts lesen. Trotzdem gibt es, für mich überraschend eine kleine Verbindung zum zweiten Teil, was mir gut gefallen hat. Insgesamt fand ich diesen Teil viel besser als den Vorgänger und ich bin froh der Reihe noch eine Chance gegeben zu haben. Nun bin ich auf den vierten und letzten Teil des Klima-Quartetts gespannt, der nach Aussagen der Autorin alle vorigen Teile verbinden soll.

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St. Petersburg, Ende des 19. Jahrhunderts: Der Zoologe Michail berichtet von seiner Expedition in die Mongolei, wo er sich auf die Suche nach Wildpferden gemacht hatte, um sie nach Europa zu bringen. Mongolei, 1992: Die Berliner Tierärztin Karin versucht, Wildpferde aus Frankreich wieder in ihre natürliche Umgebung auszuwildern. Norwegen, 2064: Die Landwirtin Eva versucht verzweifelt, gemeinsam mit ihrer Tochter Isa den Hof der Familie mit den letzten verbliebenen Tieren, darunter zwei Wildpferde, zu schützen, während der Rest der Welt aufgrund des extremen Klimas längst in der Hoffnung auf ein besseres Leben – oder überhaupt ein Leben – Richtung Norden wandert. „Die Letzten ihrer Art“ ist der dritte Teil des Klimaquartetts von Maja Lunde. Weil mir „Die Geschichte der Bienen“ sprachlich zu einfach gehalten war, habe ich „Die Geschichte des Wassers“ ausgelassen – doch dieser Teil konnte mich überzeugen. Die drei Erzählstränge sind jeder für sich spannend und klar voneinander zu unterscheiden. Besonders die Geschichte um Michails Expedition mit Tierfänger Wolff hat mich begeistert, beim Lesen fieberte ich geradezu auf sie hin. Lunde trifft mit ihren Themen einen Nerv; zu einer anderen Zeit wären diese sprachlich eben doch etwas unterkomplexen Geschichten vermutlich kein so großer Erfolg. Aber das macht nichts. Jedes Buch lebt schließlich vom Zeitgeist. Und so bleibt zu hoffen, dass viele Menschen dieses Buch ihrer klimawandelleugnenden Verwandschaft zu Weihnachten schenken – damit auch sie verstehen, was gerade auf dem Spiel steht: nämlich alles.

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Inhalt: 1883. Der St. Petersburger Zoologe Michail berichtet über eine Expedition mit dem Deutschen Wilhelm Wolff. Die beiden Männer haben einige Przewalski-Pferde aus der Mongolei in den St. Petersburger Tierpark gebracht. 1992. Die deutsche Tierärztin Karin reist in die Mongolei, um in Europa gehaltene Przewalski-Pferde dort wieder auszuwildern. 2064. Die Norwegerin Eva lebt mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, auf dem allerlei seltene Tiere gehalten worden waren. Übrig sind u.a. noch zwei Przewalski-Pferde, deren Fortbestand Eva um jeden Preis sichern möchte. Dabei muss sie täglich um ihr eigenes Überleben und das ihrer Tochter kämpfen. Meine Meinung: Dies ist der 3. Band des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Auch wenn eine der Figuren aus einem früheren Band bereits bekannt ist, kann dieses Buch vollkommen selbstständig gelesen werden. Während „Die Geschichte der Bienen“ mich komplett begeistern konnte und „Die Geschichte des Wassers“ etwas zäh war, fesselte mich „Die Letzten ihrer Art“ wieder sehr. Trotzdem kommt es für mich an den 1. Teil nicht ganz heran, da die Kernaussage des Romans nicht so deutlich herausgearbeitet ist wie in den Vorgängerbänden. Alles dreht sich hier um das Urpferd, das sogenannte Przewalski-Pferd oder auch Thak, das immer wieder vom Aussterben bedroht ist. Allerdings hat dieses Pferd keinen so direkten Nutzen für den Menschen wie die Biene. Insofern wirken die drei Erzählungen nicht so eindringlich wie die des 1. Bandes. Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen. Maja Lunde ist eine begnadete Erzählerin, die in mir sogar Begeisterung für historische Geschichten wecken kann (Historisches finde ich sonst todlangweilig). Mir gefielen hier alle drei Zeitebenen gleichermaßen; jede hat ihre ganz besondere Geschichte zu bieten und enthält viel Gefühl, aber auch Spannung und natürlich eine ganze Menge Gesellschaftskritik, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Auch wenn das Pferd im Mittelpunkt des Romans zu stehen scheint, muss man sich nicht unbedingt dafür interessieren, um dieses Buch genießen zu können. Die Handlung drumherum hat so viele verschiedene Aspekte aufzuweisen, dass es nie langweilig wird. Der Schreibstil ist der jeweiligen Zeit und dem Ort angemessen. Er ist bildgewaltig und leicht zu lesen. Von den Personen erhält man ein recht klares Bild, und auch die Orte und Landschaften erwachen vor dem inneren Auge zum Leben. Nun bin ich schon gespannt, was uns im 4. Teil des Klima-Quartetts erwartet, den ich auf jeden Fall lesen will. Das Klima-Quartett (bisher erschienen):
 1. Die Geschichte der Bienen
 2. Die Geschichte des Wassers 3. Die Letzten ihrer Art

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