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Rezensionen zu
Ich komme mit

Angelika Waldis

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Man erfährt den Fortgang der Geschichte in kurzen Kapiteln, immer abwechselnd aus Vitas und Lazys Sicht. Vitas Handlungen, Gedanken und Erinnerungen werden in der 3. Person erzählt, während Lazy in seinen Kapiteln der Ich-Erzähler ist. Auch der Schreibstil wechselt. Während Vitas Kapitel eher ruhig, gemächlich, von Erinnerungen gefüllt und manchmal ein wenig lebenssatt sind, erzählt Lazy in kurzen, manchmal bruchstückhaften Sätzen, als würde ihm die Zeit und die Kraft fehlen, sie zu vollenden. Als die Hoffnungslosigkeit der Krankheit über ihn herein bricht, ist plötzlich Vita da, die alte Nachbarin, die er bisher weder beachtet noch gemocht hat. Das mit dem Mögen beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, wie man bereits im Prolog erfährt. Doch nun ist alles anders. Vita kümmert sich um ihn, und sie nähern sich immer mehr an. Mit der Zeit entsteht eine ganz besondere Freundschaft. Die Protagonisten werden wichtig füreinander. Der Roman hat mich ziemlich beschäftigt und geht mir immer noch im Kopf herum. Man wird sehr stark mit Lazys Krankheit und seinen Befindlichkeiten konfrontiert. Ich muss gestehen, dass ich mit schweren Krankheiten schlecht umgehen kann, entsprechend schwierig war die Lektüre teilweise für mich. Aber die schöne Schreibweise hat mich dann doch immer wieder dazu gebracht, das Schicksal der beiden Protagonisten weiter zu verfolgen. Vita und Lazy machen sich viele Gedanken und philosophieren über das Leben. Es wird fast ein Spiel daraus, wenn immer wieder Sätze fallen wie „Leben ist ein Geschenk. Man kann‘s nur einmal auspacken.“ oder „Leben ist, es in die Hand zu nehmen“. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und schmückt ihre Schilderungen mit Metaphern und interessanten, kreativen Wortschöpfungen aus. Und so liest sich das Buch leicht, obwohl die Handlung alles andere als das ist. Es ist rührend, wie Vita für den totkranken Lazy sorgt, und sie begleitet ihn zu einem Sehnsuchtsort, in die Türkei zur Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe, wo es einen kleinen Fuchs als Wandrelief gibt, zu dem Lazy eine besondere Verbindung hat. Die letzte große Reise wollen sie gemeinsam angehen, und sie bereiten den Abschied bewusst und gründlich vor. Schweren Herzens habe ich diese Passagen gelesen. Das Ende ist dann ganz anders als gedacht. Ich sehe es nicht als Happy End, denn als solches ist es wohl auch nicht gedacht, aber es ist in alle Richtungen offen. Man kann die Fäden hoffnungsvoll oder auch mutlos weiterspinnen. Obwohl mich der außergewöhnliche Schreibstil und die Dialoge verzaubert haben, kann ich nicht sagen, dass mir das Buch „gefallen“ hat, dafür war die Handlung zu leidvoll und die dadurch gegebene Stimmung zu schwermütig. Aber es hat mich tief beeindruckt, bewegt und nachdenklich gemacht und sich dadurch fünf Sterne redlich verdient.

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Ein literarisches Muss!

Von: Lulu

14.11.2019

Angelika Waldis hat mit "Ich komme mit" ein unglaublich berührendes und nachdenklich machendes Buch geschrieben. Sie hinterfragt den Sinn des Lebens und ihre Protas versuchen diesen zu finden. Doch er ist simpel. Einfach Leben. Die Freundschaft zwischen Vita und Lazy könnte verrückter nicht sein und doch ist sie so unglaublich schön und ehrlich. Für jeden der mit schweren Zeiten zu kämpfen hat, ein Lese-muss!

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Von: rita jost aus bern

25.04.2019

super! ein schweres thema leicht erzählt.

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In diesem Buch warte auf den Leser eine Geschichte über eine Freundschaft, die ungleicher nicht sein könnte. E geht um Vita, die mit 72 Jahren inzwischen alleine in der Wohnung ist. Ihr Sohn ist weg und sie hat viel zu viel Zeit. Dann gibt es da Lazy, ihren Nachbarn, der keine Zeit mehr hat. Er ist krank und ahnt bereits, dass sein Ende schon gekommen ist. Als sich die Wege dieser beiden Menschen kreuzen, ist das der Grundstein für eine tiefe, einfühlsame Geschichte voller Lachen und Tränen. Der Stil der Autorin reißt einen einfach mit und manchmal braucht man wirklich ein Taschentuch. Und man hofft, das vielleicht doch noch alles gut wird, denn man hat sie alle so schrecklich lieb gewonnen. Vom besonderen Stil der Autorin sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen. Gebt ihm ein paar Seiten. Man ist schnell drin und liest dieses tolle, lebensbejahende Buch. Gerade weil die Figuren so viel Galgenhumor besitzen und es nicht depressiv wird, wird einem so warm ums Herz.

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Beschreibung: Vita Maier lebt seit 42 Jahren in der Torstraße. Seit einer Ewigkeit wie sie meint. Die Nachbarn interessieren sie kaum. Für ihren Nachbarn, den Studenten Lazy, ist sie nur die Alte von oben. Doch eines Tages kehrt Lazy von einem Spital Aufenthalt zurück und Vita sammelt ihn im Treppenhaus auf um ihn mit Wurstbrot aufzupäppeln. Eine besondere Freundschaft entsteht. Eine Freundschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben und gemeinsam eine letzte Reise planen. Meinung: Ich wusste vorher schon, dass es nicht einfach werden würde dieses Buch zu lesen, aber dennoch war ich positiv überrascht. Durch den Galgenhumor und an sich die Art der Protagonisten, war es trotz der Thematik ein mehr unterhaltsames als deprimierendes Buch.  Hier möchte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich das Buch auch lesen wollte, weil ich so viel tolles über die Aufmachung der Bücher im Wunderraum Verlag gelesen habe - und ich wurde nicht enttäuscht! Das Hardcover mit dem Leinenrücken ist einfach umwerfend in Haptik und Optik. Zu Anfang tat ich mich etwas schwer mit dem Schreibstil, da er recht eigen ist, doch ich kam schnell rein. Inzwischen würde ich behaupten, dass dieser dem Ganzen zusätzlich noch einen gewissen Charme verleiht. Es ist wie eine Melodie die von Tragik erzählt, aber dabei ein Lächeln auf den Lippen trägt. Die Charaktere taten ihr übriges. Zwei Freunde, vom Leben gebeutelt - jeder auf seine Art - finden zueinander und beschließen eine letzte Reise anzutreten, gemeinsam. Herzergreifend, bewegend, erschütternd. Was mir besonders gut gefällt, dass sich das Buch um ein ganz großes Tabuthema in unserer Gesellschaft dreht: der Freitot. Okay, gut, bei der Autorin wohl nicht ganz so tabu, da es in der Schweiz meines Wissens die Sterbehilfe gibt, aber da ich dort nicht lebe, gehe ich von Deutschland aus. Mit viel Poesie und Witz darf man als Leser einen Sterbenden auf seinem letzten Weg begleiten. Waldis hat wohl darauf verzichtet dem Leser alle Details des Prozesses der Krankheit aufzutun, aber bringt dies dennoch sehr nahe. Wie Menschen dazu kommen eine solche Entscheidung zu treffen. Mag auf den einen absolut befremdlich wirken, auf mich jedoch absolut nachvollziehbar. Auch das Ende gefiel mir sehr gut, denn sie lässt dem Leser Platz um sich mit seinen Gedanken zu entfalten. Sich ein eigenes Bild zu machen. Es ist in meinen Augen sehr neutral gehalten, so dass eine Menge Spielraum bleibt und man nicht in eine Situation gedrängt wird, mit der man vielleicht just in diesem Moment gar nicht klar käme, da es trotz der lockeren Art, die vermittelt wird, nicht einfach ist, wenn man direkt mit bestimmten Dingen konfrontiert wird. Somit würde ich sagen, dass dieses Buch einfach ein guter Anstoß ist um über gewisse Dinge einfach mal nach zu denken. Schließlich ist das krank werden sowie das alt werden ein Thema, das uns alle betrifft. Genauso wie Freundschaft, Familie oder gar gemeinsam einsam zu sein. Leben ist das was wir daraus machen. Fazit: Ein Buch mit viel oberflächlicher Tiefe, Witz, Poesie und das ein wenig am Herzen kitzelt.

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Wunderschön!

Von: miss_lia48

05.12.2018

INHALT: Die 72-jährige Vita wohnt seit viele Jahre in der Torstraße 6. Ihren in Australien lebenden Sohn hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Und zu den anderen Mitbewohnern im Haus hat sie bis auf eine Ausnahme keinen großen Kontakt. Möchte sie auch gar nicht. Im gleichen Haus wohnt unter ihr Lazy, 20 Jahre und Student, welcher derzeit im siebten Himmel schwebt. Seit er mit Elsie zusammen ist, kann er nur noch an sie denken. Doch als er sehr krank wird, ist Elsie plötzlich fort. Seinen Mitbewohner zieht es nach Mexiko. Und er hat niemanden mehr. Da begegnen sich eines Tages Vita und Lazy im Treppenhaus. Vita beschließt den krank aussehenden Lazy mit zu sich zu nehmen. Dieser kommt ab sofort öfter zum Essen und mit der Zeit entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Jung und Alt. ("Zwei allein sind besser als einer allein (...)" (S.101)) Als es Lazy gesundheitlich immer schlechter geht, beschließen sie sich gemeinsam auf eine letzte Reise zu begeben... MEINUNG: Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten geschildert. Die Autorin hat tolle Figuren erschaffen, die einerseits sehr unterschiedlich sind, andererseits aber auch einige Dinge gemeinsam haben. Vita wirkte auf mich anfangs etwas nüchtern und kühl. Anderen Menschen mit Freundlichkeit und Fürsorge zu begegnen, ist eigentlich nicht ihre Art. Doch als sie auf Lazy trifft, lernt man eine andere Seite von ihr kennen und die fand ich ganz wunderbar! Auch Lazy war anfangs eher verschlossen. Seiner Erkrankung begegnet er mit einer Portion schwarzem Humor. Er war mir sehr sympathisch. Großartig dargestellt fand ich die Beziehungs-Entwicklung zwischen Vita und dem deutlich jüngeren Lazy. Diese hat mich immer wieder berührt. Andere Themen wie Sterben, Krankheit, Alter und die philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben, regten zum Nachdenken an und konnten mich nachwirkend innerlich bewegen. Auf den Schreibstil musste ich mich auf den ersten Seiten erst einmal einlassen. Der Text beinhaltet viele knappe Sätze, wodurch er auf mich erst mal etwas nüchtern wirkte. Hinzu kamen hin und wieder ein paar Kraftausdrücke von Lazy. Aber als ich mich daran gewöhnt hatte, entstand mit der Zeit eine einzige Wortgewalt, die sicherlich auch durch die wunderschönen philosophischen Elemente entfacht wurde. FAZIT: Die sprachliche Gestaltung in Verbindung mit bewegenden Themen, philosophischen Anteilen und tollen Protagonisten, machten diese Geschichte für mich besonders und zu einem absoluten Herzensbuch! LIEBLINGSZITAT: "(...) es gibt verschiedene Stillen - eine mit ein bisschen Meer drin, eine mit ganz wenig Grille und eine mit Palmblattflüstern -, die mag ich auch." (S.53)

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"Leben ist etwas hinter sich und etwas vor sich haben"

Von: Céline aus München

08.11.2018

Als der junge Lazy auf Vita trifft und diese sich um den kranken Jungen kümmert, entsteht eine vorher nicht denkbare Verbindung. Zwei Generationen mit verschiedenen Ansichten treffen aufeinander und doch ist es ihnen möglich zusammen auf Reise zu gehen. Es werden ernste Themen mit viel Humor und Charme beschrieben und der Sinn des Lebens bekommt eine neue Bedeutung. Anfangs kann man den springenden Gedanken von Lazy nicht immer ganz folgen, doch es ist eine sehr gelungene und lustige Geschichte die zum Nachdenken anregt.

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LEBEN ist, es selbst in die Hand zu nehmen

Von: Leseratte Renate

28.10.2018

Eine Geschichte von den Nachbarn Lazar Laval genannt Lazy (20 Jahre) und Vita (72 Jahre) in der Torstraße. Beide vom Leben gezeichnet, finden zueinander und beschließen zusammen zu Verreisen und ihre Wünsche zu verwirklichen. Den Schreibstil der Autorin fand ich am Anfang sehr befremdlich, mit der Zeit dann angenehm und eindrucksvoll. Der Anfang der Geschichte war teilweise ein durcheinander von Gedanken und der Realität. Ab Kapitel 7 war die Geschichte sehr witzig und amüsant geschrieben. Mit wunderbaren Zitaten bespickt:. LEBEN ist, dass es "heute" und "morgen" gibt. Nur die Krankheit nimmt dem Sterben seinen Glanz. Nicht "zu leben" ist nämlich ein Gut, sondern "gut zu leben". Gemeinsam stirbt es sich leichter. Die Autorin polarisiert mit ihrem Schreibstil, nicht jeder wird sich darin Wiederfinden. Dieses Buch ist für die breite Masse nicht geeignet. Ich persönlich fand das Buch sehr feinfühlig.

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